20 Jahre krank, kein Befund

also, zuerst mal, das bin ich. das foto wurde durch zickmales verkleinern so schlecht. ich hab mir gedacht, das ich mich outen kann, warum auch nicht.
in kliniken, bei freunden, bei der arbeit usw. musste ich das auch, warum nicht auch hier.
mir geht es besser. mein zustand könnte man als einigermaßen stabil bezeichnen. ich arbeite seit etwa 4 monaten wieder.

warum ich nicht mehr schrieb und es mir auch jetzt schwer fällt zu beginnen ist nicht so einfach zu sagen.
es liegt hauptsächlich aber daran, das ich einiges hier im forum, manche leute, genannte ärzte, therapien und letztlich auch mich in frage stellen muss und wer tut das schon gerne.
wenn ich nicht so viele privaten anfragen bekommen hätte, hätte ich wohl nie damit begonnen. danke dafür.

ich nehme seit 2 monaten keine ssri mehr.
ich nehme seit 2 jahren etwa keine zusatzmittel wie vitamine oder mineralstoffe oder ähnliches mehr.
ich ernähre mich "ungesünder" als zuvor. ich habe etwa 5 kilo zugenommen.
80 kilo bei 180 cm grösse.
ich gehe nur noch zum arzt, wenn ich mal was hab, aber nicht wegen meiner eigentlichen erkrankung.
ich lese keine bücher oder informiere mich im internet über krankheiten.
ich unternehme deutlich mehr als vorher, was aber trotzdem noch mit problemen und hindernissen behaftet ist.
ich könnte die reihe noch weiterführen, aber ich denke, ihr wisst worum es mir geht.

ich werde mir mit allem hier zeit lassen.
ich werde versuchen täglich was zu schreiben. ich will mir überlegen was ich schreibe, den ich will nicht emotional handeln, den ich glaube, das es auch zu kleinen nicklichkeiten kommen wird. einiges, was ich selber zelebrierte, sehe ich jetzt einfach so kontrovers, das ich mir manchmal selber an den kopf fasse. beispiel: hws - trauma oder auch borreliose.
mir hat niemand gesagt das ich das nicht habe oder gesagt das es das nicht gibt, sondern das ist meine eigene erfahrung.
ich sage auch nicht, das es das nicht gibt, aber da es zickfache symptome haben kann, stürzen sich alle, die keine diagnose bekommen, als letzten strohalm auf solche dinge, auch wenn es nüchtern betrachtet, wie bei mir, nicht sein kann.

ich habe einen weg gefunden, wobei ein kleines "ist es das wirklich" noch geblieben ist.

ich freue mich schon auf eure antworten.
ich bin auch bei facebook zu finden.
name: frank köhler mit dem selben foto wie hier. ich hoffe es gibt nicht zu viele davon. kann man das verlinken ?

also gute nacht, wir schreiben uns ......

ps: shcriebfheler könt ir behatlen :)))
 
Hallo Frank,

ich habe es ja schon mehrfach gesagt, ich freue mich total auf deinen Bericht und hoffe ggf. auch etwas für mich daraus zu ziehen......

Gruß
Spooky
 
Hast du überhaupt eine treffende Diagnose bekommen oder nur einen Weg für dich gefunden?
 
man, habt ihr darauf gewartet das ich schreibe :D.
ich sag erst morgen was dazu, sorry, ist besser so.

ich seh ja voll scheisse aus auf dem verpixeltem bild........
 
Sorry, war bei einem Geburtstag eingeladen und zuvor mein erstes Eis essen im Park.
Melde mich morgen.
Gute Nacht.
 
also, mach mal weiter.
meine körperlichen beschwerden wurde also damals immer extremer.
zuvor war ich ja bei dr. müller. er kam mir beim gespräch irgendwann hilflos vor.
er warf dann borreliose ins gespräch und ich sagte ihm, das ich schon einen test gemacht hatte, der positiv war.
er behandelte mich dann mit der stosstherapie mit antibiotika.

es brachte letztlich nichts, mir ging es irgendwann so schlecht, das ich einfach damit aufhörte.

irgendwann lag ich nur noch da, vegetierte vor mich hin, das war echt so.
im liegen auf dem sofa ging es mir sogar schlecht. meine muskeln waren schwach. jede bewegung oder allein das aufrichten waren eine rausvorderung.
auf die toilette gehen , wasser lassen, war anstrengend. für den täglichen stuhlgang suchte ich mir eine zeit aus, in der es mir ein wenig besser ging, leichte tagesschwankungen gab es immer.
duschen war fast nicht möglich und ich tat es nur dann, wenn es ging.
treppensteigen, ein stockwerk war genausso schlimm.
ohne die hilfe meiner mutter wäre ich ziemlich schlecht dagestanden, wobei ich gerade ihr mein leiden eigentlich am wenigsten zeigen wollte.
 
ich hatte von der kleinsten anstrengung atemnot. mir war heiss. in meinem kopf war schwindel, benommenheit, gribbeln. mein herz stolperte, beschleunigte den puls bei der geringsten anstrengung. die schwäche der muskeln war hauptsächlich in den oberschenkeln zu spüren. einmal wollte ich aufstehen, und musste mich sofort wieder setzen.
essen war schon als anstrengung zu bezeichnen. es kamen schluckbeschwerden dazu. ich ass langsam um die lage nicht dadurch zu verschlechtern. manchmal hatte ich angst zu schlucken, weil ich dachte, das auch die schluckmuskeln nicht richtig funktionierten.
 
eigentlich kann man das alles gar nicht richtig beschreiben. es war echt die hölle.
schließlich kam ich irgendwann mit dem notarzt ins krankenhaus.
dort kam ich in die innere/onkologie.
ich war 2 wochen zum check dort. einen belastungstest des hezens musste ich ablehnen, es ging einfach nicht.
was ich für menschliche tragödien allein in den 2 wochen dort erlebte, war schon extrem.
krebs ist schon echt was beschiessenes, sorry für die wortwahl.
trotzdem muss ich sagen, das eine eindeutige diagnose doch eine grosse erleichterung ist, aber ein krebskranker sieht das vielleicht anders.
in einer nacht verstarb sogar einer auf dem zimmer.
andere waren längst im rollstuhl, vollgepumpt mit schmerzmitteln, opiate denk ich mal. sieh waren wie weggetreten dadurch.
hillos, kraftlos, mit künstlichen darmausgängen, löchern im kehlkopf zum atmen.
leben war das teilweise nicht mehr.
andere wurden auf die chemotherapie vorbereitet. ihnen und den angehörigen stand die angst im gesicht.
 
meine beschwerden blieben auch dort bestehen. die stationsärztin registrierte mein leiden. ich war nur auf dem zimmer, im bett.
irgendwann musste ich entscheiden wie es weiter geht.
die ärztin sagte, das ich gehen muss. ich sagte das dies nicht geht. dann sagte sie, das ich entweder heim muss oder in die psychatrie. es gibt dort eine auffangstation für akutfälle. natürlich sträubte ich mich dagegen.
ich setzte einige hebel in bewegung , aber es gab keine alternative.
die ärztin hatte natürlich eine psychosomatische störung im verdacht.
mir ging es so schlecht, und ich hatte so eine falsche vorstellung von der psychatrie, das ich richtig angst hatte davor. nur war es auch so, das ich mehr angst vor dem zu hause sein hatte, weil ich nicht mehr konnte und weil ich wusste, das sich dort auch nichts ändert.
 
die ärztin lies dann von einer klinik für psychosomatik und depressionen einen arzt kommen, der mit mir sprach. dort muss man mit wartezeiten rechnen, darum war dies wichtig. die psychratie sollte nur eine übergangslösung sein.
ich sollte dort mit dem bus hinfahren, aber ich machte sofort deutlich das dies nicht geht. fahrstrecke war etwa 6 kilometer, aber mir sah man mein schlechtes befinden nicht an, wie immer.
es wurde ein termin festgesetzt, ich sollte mit dem krankenwagen überführt werden.
nach 2 wochen krankenhaus ging es also dann dort hin.


ich schreibe bald weiter .....
 
Meine Beschwerden sind ähnlich wie deine nur eine Stufe schwächer. Bei mir wurde CFS diagnostiziert. Zum Glück ließ ich mich nicht auf Rat von "schlauen" Ärzten zu Antidepri überreden. Trotzdem wird nicht wirklich besser. Deshalb interessiert mich sehr was du gemacht hast, dass du wieder arbeiten kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
es war ein montag. meine mutter begleitete mich, wie so oft.
ich kannte die station in der psychatrie, weil ich dort schon einmal jemanden besuchte. mir war sie eher schlecht in erinnerung geblieben. ich empfand sie damals als duster und traurig.
ich wurde dort emfangen und mir wurde alles gezeigt. der bau ist sehr alt.
schnell erkannte ich, das man dort nicht einfach ist und darauf wartet das alles besser wird, sondern es gibt ein programm das alles andere als gemütlich ist.
sport, musiktherapie, entspannungstherapie, ergotherapie, education, gespräche usw.
sport und vor allem die ergotherpie waren meine favoritien.
die ergotherpie fand 2 mal die woche in einer art werkstatt statt, in der man vielfältigste möglichkeiten hatte. ton, zeichen, holz, stoff, keramik und und und.
die ganze anlage war schön und stadtnah.
ich schweife ab, aber es war schön dort und ich gehe manchmal noch auf das gelände, ua. um die ziegen zu besuchen.
 
ich kam in ein zimmer mit weiteren 3 personen. das dies alles für mich anfangs die hölle war, sah man mir wieder mal nicht an.
sport ? ich durfte anfangs mit und musste nur zuschauen. langsam wurde ich in alles involviert. mir ging es zu schnell, doch rückwirkend war es ok so.
die rausforderungen, die mitpatienten, aufgaben usw. waren genauso grausam wie angenehm. ich lernte sehr viele menschen dort kennen, welche änliche krankheitsbilder hatten oder eben auch ganz andere. aber krank ist krank, und alles ist relativ, so wie auch meine krankheit.
ich lernte mich dort selber kennen. ich lernte das jeder mensch anders ist und diese erkenntnis ist wichtig. respekt und toleranz kann man nur haben, wenn man dies weis. es gibt keine gute oder schlechte menschen.
jedenfalls ging es mir langsam immer besser, denkt aber nicht das dies einfach war. nach einer sportstunde war ich wie tot und zwei ältere patienten mussten mich links und rechts stützen um wieder in das hauptgebäude zu kommen.
es waren ständig etwa 30 mitpatienten dort. von 17 bis 80 jährigen.
ich hatte immer berührungsängste vor menschen die deutlich älter waren als ich. dort lernte ich, diese zu überwinden und erkannte, das sie gerne mit mir redeten usw. klar, was auch sonst, aber es war halt so.
ich hoffe dies klingt nun nicht überheblich, aber ich entwickelte mich dort langsam zu einer wichtigen person mit alphatiercharakter. meine meinung und meine anwesenheit war vielen wichtig, was ich auch verbal bestätigt bekam.
das war eine wichtige und schöne erkenntnis. das es in meiner firma eher anders herum ist, machte mich nachdenklich.
ich bekam auch immer mehr das gefühl, das die "irren" draussen sind und in der klink die normalen menschen.
die mehrzahl war sehr nett, einfühlsam und sensibel. ist dies vielleicht der fluch der über den netten menschen ist, das diese krank werden und dort landen ?
eine junge dame aus der nächsten klinik in die ich kam sagte. die gemobten sind in der klinik, die mobber sind draussen !
 
die 8 wochen dort, werde ich nie vergessen. ich würde sie nicht mit einem 3 wochen urlaub eintauschen wollen. die erkenntnisse, die menschen usw. waren mehr wert als 3 wochen strandurlaub. die vorurteile einer psychatrie sind völlig unbegründet. jeder der dort gehen musste war traurig und wollte es so lange wie möglich hinauszögern.
ich fing dort eine ssri tablettentherpie an. sertralin war mein mittel. die dosis war anfangs gering, wurde gesteigert. durch messung des wirkstoffspiegels wurde die dosis wieder reduziert, denn er war sehr hoch. heute weis ich, das es ein messfehler war, dies wurde in der nachfolgenden klinik bestätigt.
andererseits war es interessant, da ich nun weiss, das meine besserung nicht nur durch medikation hervorgerufen wurde.
übrigens bekam ich gemessen an den mitpatienten sehr wenig tabletten. den mix den manche an einem tag bekamen, war schon heftig.
meine nebenwirkungen waren sehr leicht.
 
ich war nun für 3 wochen zu hause bis ich in die andere klinik kommen sollte.
tendenziell ging es mir in den 3 wochen wieder etwas schlechter.
sorry meine diagnose dort war:
angststörung mit somatisierung und chronifizierung, depression.

die angst und die freude auf die nächste klinik waren gleich gross.
ich kannst die klinik von einem vorstellungs termin.
der bau war erst 5 jahre alt und mir kam es sehr viel freundlicher vor.
die zimmer waren maximal für 2 personen und später auch einzelzimmer auf wunsch.

der erste tag war wie immer ein wagnis. es war alles ganz anders dort.
es war sehr schön, offen, grosse fenster und eine kleiner terasse aus holz.
der grosse aufenthaltsraum war auch sehr angenehm, aber halt als phobiker erst mal nicht.
als ich den zu ersten mal betrat, dachte ich ich bin in einem modell-casting
gelandet.
sehr hübsche, junge damen. wir waren dann insgesamt um die 20 patienten, davon zu beginn nur 3 männer, grins.
 
die klinik war für psychosomatik und depressionen.
die angebote dort war ähnlich wie zuvor, wobei die gewichtung stärker auf gesprächen lag.
man hatte 3 mal die woche gruppentherapie, etwa 2 stunden und 2 mal die woche einzeltherpie mit seinem eigenen therapeuten, eine stunde.
mir erschien dies wichtig für mich.

sorry, ich mach mal pause, die sonne scheint .............
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ist deine eigentliche Problematik der letzten 20 Jahre nun gelöst, oder hast du gelernt besser damit umzugehen?
 
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