körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Liebe Chiara,

danke für dein Verständnis.

Gewalt in der Kindheit führt leider oft unbewußt später zu einer falschen Partnerwahl, die aus einer Oppositionshaltung heraus entsteht. Oft gibt es ja in einer verzwickten Beziehung einen Partner, der Gewalt ausübt, während der andere dann den liebenden Elternteil mimt und das Kind tröstet und beschwichtigt "na, du kennst sie/ihn doch...". Das Kind bekommt dadurch m. E. oft ein völlig falsches Bild von dem, was wirklich ein verantwortungsbewußter Partner ist und sucht sich dementsprechend später möglicherweise seinen Partner falsch aus, der die in der Kindheit erlittenen Defizite ausgleichen soll.

Leider bleibt selbst bei einem Kind mit einem gütigen Elternteil immer etwas Problematisches haften, denn wenn dieser Elternteil die seelische oder gar körperliche Gewalt dauerhaft duldet, so wird er automatisch zum "Mittäter", obwohl er vom Kind immer als der Beschützer gesehen wird und idealisiert wird. Schlimmstenfalls fühlt sich derjenige dann wohl in der Rolle der "besseren Hälfte" und ist daher nicht bereit, nach Lösungen zugunsten der Kinder zu suchen.

Viele Grüße
Anne
 
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Gewalt in der Kindheit führt leider oft unbewußt später zu einer falschen Partnerwahl, die aus einer Oppositionshaltung heraus entsteht. Oft gibt es ja in einer verzwickten Beziehung einen Partner, der Gewalt ausübt

Liebe Anne,

auch das Thema habe ich schon hinter mir - Gott sei Dank in früheren Jahren und ohne Kind. Ich hatte mir in jungen Jahren genau das Muster gesucht, was ich von zuhause kannte. Echt gruselig. Tatsächlich bin ich wahrscheinlich ein "gutes Beispiel" für das, wie es oftmals läuft ;-) Ich habe dann irgendwann diese Strukturen erkannt und aufgearbeitet... wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht noch mehr aufzuarbeiten habe. Da fällt ja so unendlich viel an, davon kann sich kaum jemand wirklich eine Vorstellung machen, der nicht selbst in dieser Thematik steckt. Deshalb war ich auch ganz bewußt fast 7 Jahre ohne Partner... ich wollte erst lernen die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. Wenn ich heute zurückblicke, denke ich, das war zwar manchmal etwas einsam, aber letztendlich das Beste was ich machen konnte. Und wie recht du hast mit dem "Mittäter" - das ist dann auch eine Form der Co-Abhängig. Aber wahrscheinlich kannst du ziemlich genau nachvollziehen was ich mit meinen Aussagen meine.

Liebe Grüße

Chiara
 
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Wirken sich körperliche Züchtigungen bei Kindern auf die Psyche aus? So lautete die Eingangsfrage. Und es geht um Kinder, und um Kindheiten - so mein Verständnis, daß ich für mich aufschreiben muß, um den Faden nicht zu verlieren, dran zu bleiben an dem Eigenen.

Ganz davon abgesehen, dass „man“ noch nicht so recht weiß, was „Psyche“ ist, weiß man doch, dass in der Psyche etwas verursacht wird - und von der Psyche etwas verursacht wird: einerseits wird das eigene System gesteuert, andererseits ein bestimmtes Verhalten für das Außen erzeugt.

Eltern müssen ihr Kind beschützen, über diese Prämisse wird es keine Diskussion geben, hoffentlich. Da Kinder ihre Bedürfnisse nicht – erst gar nicht, dann zunehmend deutlicher -klar artikulieren können, müssen Eltern wissen: was braucht ein Kind?

Ich schreibe hier mal aus dem Buch „Vergiftete Kindheit“ von Susan Forward:

1. Kinder haben ein Recht darauf, dass ihre Eltern ihr Verhalten durch angemessene Grenzen leiten, so dass sie Fehler machen können, ohne deswegen durch körperliche oder emotionale Misshandlungen diszipliniert zu werden.

2. ... haben Kinder ein Recht darauf, Kinder zu sein. Sie haben ein Recht darauf, die frühen Jahre spielerisch, spontan und ohne die Last der Verantwortung zuzubringen.

Das hört sich verdammt selbstverständlich an. Und wie sieht es in der Praxis aus? Der Katalog der Maßnahmen, die ein Kinder überhaupt nicht brauchen kann, ist ellenlang. Kinder sollen wie die Eltern werden, nein, sie sollen es sogar einmal besser haben. Wo sind die Eltern, die sagen: mach was du willst, nur so werden wie wir darfst du auf keinen Fall. Ja, manfrau sollte auch mal lachen.

Was Eltern vermitteln sollen, oder sollten, ich mache mal den Anfang:
Vertrauen in das Leben und seine Ordnung
Ideale für das Ich und für das Leben in der Gemeinschaft
Liebe - Fürsorge, Schutz, Zuverlässigkeit
Zuversicht – es ist alles gut, und das bleibt auch so.
Beistand – mit Problemen werden WIR schon fertig
Du bist nie allein, und wir halten zusammen.

Macht die Liste gerne größer, es können ein paar Seiten werden.

Und nun die Frage:
Was MUSS man tun für das Kind, und mit dem Kind?
Und was darf man auf keinen Fall tun?

Das Kind sollte nicht überfordert, und auch nicht unterfordert werden; ihm sollten Grenzen gesetzt werden, aber die müssen nicht wie ein Gefängnis wirken; das Kind braucht Regeln, aber wie viele sind wirklich nötig?
Das Kind muß auch Konsequenz lernen, denn das Leben da draußen ist konsequent. Nur, und das ist der Kern meines (wieder viel zu langen) Beitrags:

Ein Kind wird nur konsequent im Leben sein können, wenn man ihm Selbstvertrauen mit auf den Weg gab, es lehrte, Dinge aus eigener Überzeugung zu tun.

Schläge bewirken das Gegenteil.

Gruß
Gretel
 
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Ein Kind wird nur konsequent im Leben sein können, wenn man ihm Selbstvertrauen mit auf den Weg gab, es lehrte, Dinge aus eigener Überzeugung zu tun.
Das ist bestimmt richtig, wobei zu viel Selbstvertrauen ohne eine gewisse Selbstkritik voll daneben gehen kann. Dinge aus eigener Überzeugung tun, ist meines Erachtens heute eher nicht das Problem bei vielen Kindern und Jugendlichen. Eher das Gegenteil: Dinge, die nicht "geil, fett, super..." sind auch einmal zu tun, obwohl der Spassfaktor nicht ersichtlich ist.
Schulen und die Lehrpläne mögen teilweise veraltet und verzopft sein. Trotzdem bietet Schule eine Fülle von Lernmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, die sie aber nicht wahrnehmen. Stattdessen setzen sie ihre Kräfte oft (ich spreche jetzt eben von den Kindern, die sich selbst schaden durch falsche Schwerpunktsetzung) ein, indem sie Widerstand leisten, Proteste anbringen, Lehrer endgültig zur Weißglut oder zum Burn-out treiben.
Da stimmt doch auch etwas nicht?

Gruss,
Uta
 
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hi Beat,

Völlig einverstanden, das ist sehr wichtig, ja sogar das Wichtigste. Die Frage ist aber, was machst Du, wenn sie trotz dem Verstehen es bewusst (vieleicht sogar mehrmals) wieder macht? Es geht nur um diese Fälle
dan weiss man das es kind ein starke willen hat jedemfalls,und das man geduldig sein sollte,weil es irgendwan verstehen wird.

dann vertrittst Du den antiautoritären Erziehungsstil.

ja könnte man sagen,und ich hab für mich erfolg damit.
ich kenne der andere form sehr gut,macht und manipulation,und fand das bestimmt nicht ok,damit bricht man willen und kommt man als kind weit weg von sichselber.
ich vertraue auf mein kind,das sie es versteht,und das sie ihre erfahrungen machen wird.
autorität und bestrafung sind auch ohne mich schon genug in der welt für sie da zum üben oder?
habe fast desselbe weg genommen wie meine eltern,aber ganz schnel war für mich klar so möchte ich es nicht,für mich nicht für mein kind nicht.
Ich bin mir aber sehr bewusst das sie nicht anders könnten meine eltern,sie wussten nicht besser,und deshalb liebe ich dem um was sie sind.
ist das nicht dem ziel ,für sich zu entscheiden was man als richtig empfindet und vorallem so mit andren ,unsere kinder um zu gehen wie man es für sich wünscht?

liebe grüss soul:kiss:
 
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Möchte mal kurz ein paar Gedanken einbringen.
Auswikungen auf die Psyche finden durch eigenes Erfahren aber auch nur schon durch Beobachtung an Andern statt. Wesentlich ist, was das Kind dabei fühlt und für sich daraus ableitet, was dann als Muster und Glaubenssätze gespeichert wird oder auch als sog. "unumstössliche Wahrheiten". Oft sind es "nur Glauben/An-nahmen" aus der momentanen Situation, die manchmal völlig neben der Realität liegen aber trotzdem als "Wahrheit" bewertet werden und eben erkannt und korrigiert werden können/sollten.

Der Mensch ist grundsätzlich veränderbar, auch POSITIV. Solche (auch real erlebte) Traumas sind später positiv nur in sich selbst veränderbar, so dass die negativen Wirkungen weitgehend entfallen und dieser Mensch wieder Liebe und Verständnis empfinden kann.
Ich kann es aber nur verändern, wenn ich zuerst "MEINE eigene Realität" AN-NEHME. Sonst geht gar nichts.

Ich sah mal vor Jahren einen Film über Affen. Die Affenmutter gab ihrem kleinen einen Klaps, weil es etwas "unartiges" gemacht hatte und nahm es dann sogleich in ihre Arme.
Und wie verhalten sich die meisten Menschen, nach dem "Klapps"?
 
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Ich habe jetzt nur noch wenig Zeit, darum ganz kurz.

Pius, das eigentlich Verrückte, was ich beobachte, ist:

Kinder verhalten sich ganz "natürlich" - und Erwachsene (!) reagieren darauf, und SIND böse.

Gruß
Gretel
 
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Möchte mal kurz ein paar Gedanken einbringen.
Auswikungen auf die Psyche finden durch eigenes Erfahren aber auch nur schon durch Beobachtung an Andern statt. Wesentlich ist, was das Kind dabei fühlt und für sich daraus ableitet, was dann als Muster und Glaubenssätze gespeichert wird oder auch als sog. "unumstössliche Wahrheiten". Oft sind es "nur Glauben/An-nahmen" aus der momentanen Situation, die manchmal völlig neben der Realität liegen aber trotzdem als "Wahrheit" bewertet werden und eben erkannt und korrigiert werden können/sollten.

Der Mensch ist grundsätzlich veränderbar, auch POSITIV. Solche (auch real erlebte) Traumas sind später positiv nur in sich selbst veränderbar, so dass die negativen Wirkungen weitgehend entfallen und dieser Mensch wieder Liebe und Verständnis empfinden kann.
Ich kann es aber nur verändern, wenn ich zuerst "MEINE eigene Realität" AN-NEHME. Sonst geht gar nichts.

Ich sah mal vor Jahren einen Film über Affen. Die Affenmutter gab ihrem kleinen einen Klaps, weil es etwas "unartiges" gemacht hatte und nahm es dann sogleich in ihre Arme.
Und wie verhalten sich die meisten Menschen, nach dem "Klapps"?

Hallo Pius,

ich nehme folgendes aus Deiner Ausführung mit:

Auch schwere Erfahrungen sind zu bewältigen und auch traumatisierte Menschen können ein schönes und erfülltes Leben führen. Es gibt häufiger "Annahmen" (Selbsterfüllende Prophezeihungen), die uns daran hindern. Also sollte an diesen Einstellungen gearbeitet werden.

Ein befreiender Gedanke!

Andererseits - meine ich - sollten wir den Kindern das ersparen, wozu wir - nach unserem besten Wissen und Gewissen - in der Lage sind!

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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Andererseits - meine ich - sollten wir den Kindern das ersparen, wozu wir - nach unserem besten Wissen und Gewissen - in der Lage sind!

Das sehe ich auch so - sie werden auch so noch genügend Hindernissen auf ihrem Lebensweg begegnen...

Dabei ist es wichtig, dass sie Vertrauen und Glauben in sich selber, in ihre Fähigkeit Hindernisse zu überwinden und zu meistern haben.

Das ist das wichtigste, was wir ihnen mitgeben können...

herzlichst - Phil
 
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Dabei ist es wichtig, dass sie Vertrauen und Glauben in sich selber, in ihre Fähigkeit Hindernisse zu überwinden und zu meistern haben.

Das ist das wichtigste, was wir ihnen mitgeben können...

herzlichst - Phil



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Hallo Gretel

Zu einen fragen:

Eltern müssen besonders das eine, Ihre Kinder lieben. Lieben heisst aber auch:
-körperlich (zB kuscheln) wie seeliech (ermutigen, Zeit mit dem Kind verbringen, etc) Liebe zeigen und Liebe leben
- für die Kinder sorgen (materiell , ssslisch wie auch geistlich)
- erziehen (nicht nur aufwachsen lassen), dh angemessene Grenzen setzen und bei bewussten Überschreiten Konsequenzen folgen lassen.
- zur Selbstständigkiet erziehen (Ziel, der weg ist teilweise dazu anders)
- Persönlichkiet fördern.

Schläge bewirken das Gegenteil.
Generell da nicht zustimmen kann. Bsp kennst du irgendjemand der als Kind von den Eltern geliebt wurde und psychisch oder sonst Schäden hat, weil er ein paar mal einen Klaps auf die GFinger oder auch mal auf den Po bekam? Von denen kennst Du sicherlich einige, sollte also jemand darunter haben, wenn es so wie im Zitat steht wäre
 
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Hallo Pius

Auswikungen auf die Psyche finden durch eigenes Erfahren aber auch nur schon durch Beobachtung an Andern statt. Wesentlich ist, was das Kind dabei fühlt und für sich daraus ableitet, was dann als Muster und Glaubenssätze gespeichert wird oder auch als sog. "unumstössliche Wahrheiten".
Finde ich sehr treffend

Ich sah mal vor Jahren einen Film über Affen. Die Affenmutter gab ihrem kleinen einen Klaps, weil es etwas "unartiges" gemacht hatte und nahm es dann sogleich in ihre Arme.
Und wie verhalten sich die meisten Menschen, nach dem "Klapps"?

Gute Frage. Wenn der mensch sein kind liebt und das kind den Klaps wegen seiner tat nicht gegen seine Person bekam, dann sollte so was doch gut möglich sein. Einige Zeit nach dem Klaps ist es meisnes Erachtens sogar wichtig, damit dem kind bei allfälligen Zweifel erstens klar wird, das seine tat nun gelöscht ist und das man es liebt und das ganze keinen Einfluss auf die beziehung hatte.
 
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Hallo Zusammen

Andererseits - meine ich - sollten wir den Kindern das ersparen, wozu wir - nach unserem besten Wissen und Gewissen - in der Lage sind!
Das sehe ich nicht unbedingt so. Es gehört zum lernen und zur Êrziehung der selbsständigkeit, dass das Kind mit seinem Alters und ntwicklung gerechten Hinternissen und Problemen/Herausforderungen lernt zu überwinden. Das Eltern dabei aber Rückendeckung geben bzw Auffangnetz sein sollen, ist klar.
 
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Hallo Soul

Mit der antiautoritärem Stil stehst Du fast alleine da heute. Infolge der negativen erfahrungen ist man davon abgekommen.
Der Ertziehungsstil Deiner eltern muss aber nichtz besser gewesen sein.
Aber es gibt mehr als autoritäre und antiautoritäre erziehungsstile.

Du scheinst eine Abneigung gegen Machtausübung zu haben. Dabei machst Du dies tagtäglich. Wegen Deiner Macht über das Kind wird es geimpft, oder eben nicht geimpft. Wenn das Kind über die gefährliche Strasse rennen will, brauchts Du nebst erklärungen im Moment hoffentlich Deine ganze Macht und körperliche Stärke es zurückzuhalten, damit es dies nicht tut. Also wo ist die Grenze der Machtausübung?
Sind wir nicht verpflichtet unsere Macht für das gute einzusetzen, so wie der polizist, der Richter, der lehrer etc auch?
 
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Hallo Ihr Lieben,

Ich habe meiner Tochter einmal einen gewaltigen Klaps gegeben, reflexartig, weil diese gefräßige Ziege mir beim Stillen fast die Brustwarze abgebissen hat. AUUAA-AAAA

Ich oute mich jetzt mal: ich habe KEIN schlechtes Gewissen!!!

Einmal kam sie der Steckdose zu Nahe: Zureden hätte sie NICHT verstanden, war noch zu klein dafür; Klaps auf die Finger!!!

Ich gestehe: ich habe KEIN schlechtes Gewissen!!!

Meine Tochter hatte einen Wachstumsschub gemacht und brauchte komplett neue Schuhe. Wir waren im Schuhladen und haben angefangen von Hausschuhen, KiGa-Schläppchen, Sportschuhen und normalen Straßenschuhen besagte Schuhe gekauft. Madame war stinkig, weil sie ein bestimmtes Paar nicht bekommen hatte. (Alter ca. 5 Jahre) Sie nahm alle Schuhe und schmiss sie in den Mülleimer, ich hinterher, habe sie angemotzt, dass ich mir den Ar... aufgerissen habe auf der Arbeit, damit sie vernünftiges Schuhwerk hat. Madame (immer noch zickig) spuckt mich an und streckt mir die Zunge raus.

Habe sie mir geschnappt, und ihr den Hintern versohlt. (So ca. 4-5 Hiebe auf den Allerwertesten) Sie war sowas von baff, aber mehr aufgrund der Tatsache, dass sie (übrigens das Erste mal) den Hintern versohlt bekommt. "So geht man nicht mit seinem Kind um. Ich werde die Polizei rufen!" sagte sie.... "Wen soll ich denn rufen, wenn mein Kind die teuren Schuhe, die ich mit meinem sauerverdientem Geld bezahlt habe, in den Müll schmeisst. Wen soll ich anrufen, wenn mein Kind mich bespuckt und mir die Zunge rausstreckt?" habe ich da gefragt. Sie wurde ganz still..... "Du hättest zurückspucken können..." meinte sie dann. Tja, DA hatte sie RECHT. Ich hatte ihr körperlich nicht wehgetan, es waren wirklich nur Klapse, aber ihr kleines Seelchen litt darunter. Sie schämte sich deswegen. Keiner sollte jemals von diesem Zwischenfall erfahren, bis zu dem Tag, als in der KiGa andere von ihren "Klapsen" erzählten. Da "freute" sich meine Tochter, auch endlich mitreden zu können. Andere Kinder bekamen wegen wirklich Kleinigkeiten nicht nur einen Klaps, sondern richtig den Hintern versohlt...
Das machte meine Tochter sehr nachdenklich. Sie hatten in der KiGa über die Gründe gesprochen.... Ihre Freundinnen waren sehr verwundert darüber, dass man, wenn man 4 (!) paar neue Schuhe bekommt die Mama noch anspuckt.

Sie hat sich bei mir entschuldigt. Ich habe mich auch bei ihr entschuldigt, und ihr versprochen nächstesmal auch zurückzuspucken!!! Bis heute gab es kein nächstesmal.... Sie wird bald 13... und manchmal reden wir über die "Schuhe-Spucke-Haue" Geschichte. Und lachen darüber. Für sie taten die "Schläge" damals nicht weh, sondern allein die Tatsache, dass sie geschlagen wurde!

Bereue ich es? JA! Aber wir haben uns ausgeprochen. Und wir haben uns GEGENSEITIG vergeben. Dadurch hat sich das "aufgelöst". Also ich denke schon, dass es Unterschiede zwischen Klaps und "Klaps" gibt.

Ich wurde als Kind nicht nur mit Gegenständen verdroschen, sondern wurde auch psychisch missbraucht. Aber, ich kann trotzdem lachen. Ich kann Trotz dem glücklich leben.... Da auch ich meiner Mutter verziehen habe!

Gruß
Sema
 
Zuletzt bearbeitet:
körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Hallo Sema

Danke für Dein Coming out... smile

Denke das allerwichtigste hast du sehr schön geschrieben, das ist die Liebe zu Deiner Tochter, die sie spürt, sogar wenn du mal falsch handeln solltest. Das zweitwichtigste was auch zur Liebe gehört ist, dass Du sie nicht so sein lässt wie sie ist, dh das Du nicht nur Ihr Verhalten, sondern auch Ihre Denkeshaltung nicht akzeptierst (das nenne ich Erziehung)

Interessant ist auch die Erfahrung im Kindergarten von Kindern dessen Eltern mehrheitlich gegen jegliches Schlagen sind und die dann mehr ausrasten als Ihnen lieb ist mit entsprechenden Schlägen und so genau das Gegenteil bewirken.

Nachfolgend möchte ich noch Deine Handlungen kommentieren. Nicht um Dich zu kritisieren, sondern nur um aufzuzeigen, was ich mit körperlicher Züchtigung meine bzw nicht meine.

Reflex bei Brustwarzenbiss: Reflexe gehören nicht zur körperlichen Züchtigung. Ausserdem war es kein bewusster Verstoss gegen etwas was das Kind wusste. Ein Schrei wäre wahrscheinlich ausreichend gewesen

Steckdose: Wenn dem Kind vorher gezeigt wurde, dass es da nicht hingehen darf, hinlangen darf, dann ist dies ein klassisches bsp einer körperlichen züchtigung wie ich es meine. Die konsequenz bezog sich auf die tat, die Finge, das Kleinkind versteht sofort, das der Klaps dem Fingerhinstrecken galt und nichts mit seiner Person bzw der Liebe von Dir zu tun hat. Ein Schaden irgendwelcher art ist so ausgeschlossen.

Schuhe wegschmeissen: Die süsse Kleine wusste ganz genau, das sie dies nicht darf. Ein sofortiger affekt- und emotionsloser Klaps auf die Finger wäre meines Erachtens angebracht. Effekt wie oben.
Nach dem Spucken finde ich auch, dass ein Zurückspucken die logischere Konsequenz gewesen wäre. Die Klapse auf den Hintern (einer hätte gereicht denke ich, max aber 3 für Schuhe werfen, Spucken und Zunge rausstrecken) finde ich aber auch gut, wenn sie emotionslos gewesen sind, dh auch das Du die stärke bewusst gesteuert hast und nicht kein Affekt schlugst.
Das sie sich schämte war ja richtig, das finde ich nicht schlimm sondern gut. Ob Erwachsener oder Kind es ist nicht schlecht, wenn man sich schämt, zB wenn der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle einem als Schwarzfahrer vor Bekannten erwischt.

Sie hat sich bei mir entschuldigt. Ich habe mich auch bei ihr entschuldigt, und ihr versprochen nächstesmal auch zurückzuspucken!!!
Wow genial! Das wäre was für das Lehrbuch! deine Entschuldigung ist das non plus ultra. Du hast Dich für die Art der Konsequenz entschuldigt, aber gleichzeitig auch festgehalten, dass eine Konsequenz (ihr versprochen nächstesmal auch zurückzuspucken) damals richtig war.
Und das Kind hat es verstanden und genau gewusst, dass es so war. Dazu habt Ihr darüber geredet. Beim Kind hat eine Bewusstseinsänderung dabei durchgemacht, dh es hat so was nicht wegen der Schläge oder dem Spucken nicht mehr gemacht, sondern weil es zur Einsicht kam, dass es wirklich falsch ist, wenn man so was macht. Und letzteres soll das Ziel sein.

Ich wurde als Kind nicht nur mit Gegenständen verdroschen, sondern wurde auch psychisch missbraucht. Aber, ich kann trotzdem lachen. Ich kann Trotz dem glücklich leben.... Da auch ich meiner Mutter verziehen habe!
Wunderbar. Ich gehe sogar ein Stück weiter: Weil Du Deiner Mutter verziehen hast, konntest Du auch so Deine Tochter erziehen, ohne in das Fahrwasser Deiner Mutter hineinzurutschen und Dir gleichzeitig auch selber eine unbelastete Meinung zu Klapse / Schläge bilden, da Du FREI wurdest von Deinen negativen Erlebnissen und so auch unbelastet die Erziehung Deines Kindes angehen konntest. Von der Auswirkung auf Deine Psyche ganz zu schweigen. Denke Dein Foto zeigt Deine Psyche gut, oder?

Liebe Grüsse
Beat
 
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hi,

zum thema auting und wie es weiter ging.
ich habe mal mein tochter ein glas wasser über die kopf geschüttet,weis mal gar nicht mehr was loss war.
vor ein halbes jahr hat sie mich gefragt warum ich das getan hätte.
ich könnte sie nicht antworten,hab mich nur entschuldigd bei ihr dafür.sie hats akzeptiert.so sieht man auch nur wasser kan spuren hinterlassen nicht nur schläge.....


früher in der zeit das mein tochter klein war,war ich ein anderes mensch,und lebte unter völlig andre umstände.
ein andre man,und ein noch in mich steckende erziehung .depressiv.
ich war jemand die sichselber noch nicht verstand oft.
ich bin mein tochter sehr dankbar das sie so ein kleines lebendig menschlein war,sie hat mich aufgerüttelt,wachgeschüttelt damit.
ich war auch öfter mit ihr überfordert,sie schlafte sehr wenig als baby,und forderte mich sosehr.
ich hab versucht es so gut wie mögentlich könnte zu tun.
dan bin ich umgezogen das sie 8 war.ich hab sie damit weh getan das weis ich,aber auch michselber.
es sind nicht nur schläge die weh tun hoffe ihr versteht das jetzt.

ich habe hier ein völlig andres leben,habe mich sehr geändert,bin mehr mirselbst,und mehr in der lage ruhig zu reagieren .
habe viel mit mein tochter geredet über alles was mal passiert ist,und werde das weiterhin müssen
aber etwas ganz besonderes ist übrig,unsere liebe ist sehr tief und hilft uns beide weiter ,mein tochter und mich.

uih fast sentimental fühl ich mich ,aber möchte mal mein gefühl teilen

alles liebe soul:lolli:
 
körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Hallo Soul

so sieht man auch nur wasser kan spuren hinterlassen nicht nur schläge.....
gehe weiter, alles jede eaktion, jede konsequenz, speziell grundlsoe oder nicht angepasste können Spuren ghinterlassen!!! Schläge (sofern sie ein gewisses Mass nicht übersteigen) MACHEN DIES NICHT mehr als andere Sachen. Und das reden darüber ist entscheident nicht ob es wasser, Zimmerarrest, Klaps opder sonst was ist.
es sind nicht nur schläge die weh tun hoffe ihr versteht das jetzt. Schläge wi anderes kann weh tun, oder auch nicht. Entscheidend ist nicht das was, sondern das warum, das danach, das wie und das wozu.

aber etwas ganz besonderes ist übrig,unsere liebe ist sehr tief und hilft uns beide weiter ,mein tochter und mich
Das ist nicht sentimental, das ist richtig und entscheidend! Wenn das nixcht stimmt, dann kann man machen oder nicht machen was man will, es kann kaum gut herauskommen
 
körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Hallo zusammen,

nachdem ich vor lauter Geburtstagen endlich mal wieder etwas Zeit habe, möchte ich heute nur noch eine Sache erzählen, die für mich eine logische Konsequenz bedeutet. Unsere Tochter hat im Moment so einen Fimmel, dass sie alles, also auch Möbel, Geschirr etc. mit ihrem Namen beschriftet, bzw. mit allem was sie gerade neu gelernt hat. U. a. hat sie vor ein paar Tagen ihr relativ neues Holzbett schön dick mit rotem Lippenstift verziert. Ich denke mal, Beat, du hättest ihr wahrscheinlich einen guten Klaps auf die Finger gegeben, aber das ist nicht mein Ding und ich habe mir dann als logische Konsequenz überlegt, dass unsere Tochter ihre Schmiererei am Bett und den diversen anderen Möbelstücken ganz alleine entfernen soll. Ich habe es ihr erst gezeigt wie es geht und dann hat sie heute nachmittag trotz schönem Wetter zunächst nicht draußen gespielt, sondern fast zwei Stunden geputzt. Ihr könnt mir glauben, sie kam ganz schön ins schwitzen und sie hat auch nicht alles wirklich weg bekommen, aber das war nicht so schlimm. Mir war es aber wichtig, dass sie die Folgen ihres Handelns erkennt und ich denke nicht, dass sie nochmal irgendwas bemalen oder beschriften wird. Tatsächlich bezweifle ich, dass sie den Sinn, bzw. die Folge mit einem Schlag auf die Hand oder Klaps verstanden hätte.
Ach ja Beat, ich denke in dem von dir zitierten Beispiel mit gepflückten Nachbars Kirschen (ich kenne zwar keinen Menschen, der sich über Kinder beschwert die mal naschen, aber nehmen wir einfach mal an es gibt sie, diese Nachbarn). Ich persönlich würde unserer Tochter erklären, dass man, wenn man etwas wegnimmt, dieses wieder ersetzen muß. Logische Konsequenz wäre für mich: Sie nimmt Geld von ihrem Eisgeld u. geht mit mir Kirschen kaufen, die sie dem Nachbarn bringt. Die Folge für sie: sie hat kein Geld mehr um sich beim Eismann ihr heißgeliebtes Eis zu kaufen, da sie Ersatz besorgen mußte. Ich bin davon überzeugt, dass sie die Situation danach sehr genau erfaßt hätte und dass ein Klaps auch hier nicht nötig ist, bzw. nicht zum Verständnis beitragen würde. Ich denke, Kinder müssen nachvollziehen können, WIESO sie etwas nicht tun sollen. Ein Klaps demonstriert nur die unausgewogenen Machtverhältnisse zwischen Eltern und Kind. Es mag zwar nicht immer einfach sein, eine logische Konsequenz folgen zu lassen und vor allem in früheren Jahren habe ich oftmals darüber nachgedacht. Aber je öfter man diese folgen läßt, desto schneller wird man mit der Zeit fündig.
Ich denke in Sema`s Schuhbeispiel wäre für mich die logische Konsequenz gewesen, dass ich unsere Tochter entweder mit Hausschuhen oder barfuß in den Kiga geschickt hätte. Wer seine Schuhe wegschmeißt, hat ja keine mehr, also kann er auch keine anziehen ;-) Die Schuhe hätte ich natürlich in einer ruhigen Minute aus dem Müll genommen... klare Sache.
Mittlerweile tauschen wir Mütter uns auch mal darüber aus, was wir als logische Konsequenz folgen lassen könnten. Das ist eine wirklich gute Sache, denn manchmal hat man ja für andere die besten Ideen.

Liebe Grüße
Chiara
 
körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Hallo Chiara,

ich finde, das hast Du total super dargestellt und erklärt! Vor allem Deine Darstellung der (logischen) Konsequenzen hat mir gut gefallen!

Danke!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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