Nachwirkungen einer Operation

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11.03.07
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Hallo,

Nachdem die Ärzte bei mir mehr oder weniger am Ende des Lateins angelangt sind, erlaube ich mir, mich in diesem Forum zu melden.

Ich beginne mit meiner Geschichte zwei Tage vor dem eigentlichen Ereignis, da ich nicht sicher bin, ob diese Geschehnisse ebenfalls einen Einfluss haben könnten.

Gegen Ende des August 2006 habe ich an einer Sportveranstaltung teilgenommen (Ausdauersport), an welcher ich mich komplett verausgabt habe. Ich habe dazumal meine Ausdauer überschätzt und bin das Ganze dann auch noch falsch angegangen.

Einen Tag danach wurde ich stationär im Spital aufgenommen, um einen im Voraus geplanten Eingriff vornehmen zu lassen (Entfernung eines Hämangioms in der Kopfhaut, ca. 3 x 3 cm gross, nur oberflächlich). An diesem Tag habe ich mich nicht besonders gut gefühlt: Migräneartige Symptome wie weisse Flecken im Gesichtsfeld, leichte Kopfschmerzen und Unwohlsein. Ich habe das damals auf die Nervosität geschoben.

Am Tag darauf wurde ich dann unter Vollnarkose operiert (Dauer ca. 1 Stunde), wobei ein ziemlich grosser Schnitt (ca. 12 cm) vorgenommen wurde, damit nach dem Entfernen die Kopfhaut wieder zusammengesetzt werden konnte.

Und seither ist vieles nicht mehr wie früher. Bereits nach der Operation war ich in einem sehr schlechten Gesamtzustand:
- grosse Müdigkeit Kraftlosigkeit (Erschöpfung)
- Gedächtnisausfall
- Denkvermögen, Aufnahmefähigkeit und Konzentration gleich null
- starker Schwindel
Nun, direkt nach einer Operation mit Vollnarkose kann das ja noch erklärbar sein. Leider habe ich mich von diesem Zustand bis heute noch nicht erholt. Ich hatte dann auch noch die nachfolgenden begleitenden Symptome:
- Hautveränderungen (raue Haut im Gesicht und hinter den Ohren)
- kurzzeitige Gesichtsfeldstörungen („blinde Flecken“)
- brüchige Fingernägel
- Blässe
Hinzu kam dann auch noch eine Wundheilungsstörung (das Gewebe rund um die Naht ist abgestorben), so dass ein Teil der Haut (ca. 3 x 5 cm) entfernt wurde und von selbst zuwachsen musste (dies dauerte etwa 9 Wochen).
Zwei Wochen nach der Operation haben dann auch noch das rechte Knie und das rechte Zeigfingergelenk begonnen zu schmerzen.

Übrigens: ich wurde einen Tag nach der Operation aus dem Spital entlassen.

Auch nach 2 Monaten (November/Dezember) war ich immer noch erschöpft (u.a. 100% arbeitsunfähig) und mein Gehirn funktionierte immer noch nicht richtig. Hier einige Beispiele aus dieser Zeit:
- Fussweg von 100m fast nicht machbar (keine Kraft)
- keine Erinnerung an meine Auto- oder Telefonnummer (das wusste ich vorher immer) – ich konnte mir diese auch nicht merken, wenn ich diese angeschaut habe
- einfache Gesellschaftsspiele übersteigen die Fähigkeiten meines Denkvermögens
- totale Erschöpfung nach der kleinsten Anstrengung (z.B. Kehricht runter tragen)

Die Untersuchungen beim Arzt haben bis heute folgendes ergeben:
- Blut (umfassend vorgenommen): keine Besonderheiten, ausgenommen ANA-Titer 1:80 (was ja eigentlich nicht dramatisch ist) und MCHC 363
- Urin: Werte i.O.
- Ultraschall vom Bauch: kleiner Nierenstein in der linken Niere, kleine Falte in der Gallenblase, ansonsten keine Besonderheiten
- MRI vom Kopf: keine Auffälligkeiten
- HIV-negativ
- Borrelien (ich hatte im letzen Jahr einen Zeckenbiss): 2 x negativer Befund
- Zöliakie/Sprue: negativer Befund

Als Medikament wurde mir bis anhin nur ein hochdosiertes Vitaminpräparat verschrieben, welches ich täglich einnehme.

Ausschliessen kann ich zudem eine Quecksilberbelastung, da vor einigen Jahren eine fachgerechte Sanierung und Ausleitung erfolgte. Das Ergebnis einer Kontrolle (via Akupunktur) im Dezember 2006 war zudem negativ.

Seit der Operation hat sich mein Zustand immer wieder etwas verbessert, aber dies nur sehr schleppend und langsam. Mein heutiger Zustand präsentiert sich wie folgt:
- Körper reagiert sehr stark auf bereits geringe Anstrengung mit einem Einbruch (Erschöpfung, Müdigkeit) – z.Zt etwa 20 – 30% arbeitsfähig nur mit grosser Mühe
- Gedächtnis, Denkvermögen, Konzentration nach wie vor stark eingeschränkt
- eingeschränkte Wahrnehmung (wie hinter einer „Scheibe“)
- leichte Kopfschmerzen bei Erschöpfung
- körperlich kraftlos, „schlaff“, ohne Ausdauer
- z.T. flaues Gefühl in Oberschenkel, Bizeps und Waden (als ob zu wenig „Nahrung“ vorhanden wäre)
- Gefühl in den Beinen nicht symmetrisch (d.h. nicht gleiches Gefühl in den beiden Beinen, wobei ich aber keine Gefühlsausfälle habe)
- alternierende Gelenkschmerzen in Knien, rechter Zeigefinger und rechtem Kiefergelenk
- Stuhl sehr hell (gelblich) bis relativ hell, von der Konsistenz her eher dünner als normal
- z.T. brennende Augen
- Schlafstörungen (Schwierigkeiten beim Einschlafen, weniger tiefer Schlaf)
- Gewichtsverlust seit Operation ca. 6 kg, jedoch seit einiger Zeit stabil
Meine Ernährung ist übrigens ausgewogen und in genügender Menge.

Die Ursache für diesen Zustand ist nach wie vor unklar und so weiss ich (und die Ärzte) nicht, was wir dagegen unternehmen können. Ich frage mich, ob ein Zusammenhang mit der körperlichen Verausgabung zwei Tage vor der Operation oder ev. mit der Narkose besteht.

Ich bedanke mich bereits für die Geduld, den doch eher langen Text durchzulesen, aber vor allem für eure wertvollen Analysen und Tipps.

rolo
 
(Entfernung eines Hämangioms in der Kopfhaut, ca. 3 x 3 cm gross, nur oberflächlich).

Am Tag darauf wurde ich dann unter Vollnarkose operiert (Dauer ca. 1 Stunde), wobei ein ziemlich grosser Schnitt (ca. 12 cm) vorgenommen wurde, damit nach dem Entfernen die Kopfhaut wieder zusammengesetzt werden konnte.

Hinzu kam dann auch noch eine Wundheilungsstörung (das Gewebe rund um die Naht ist abgestorben), so dass ein Teil der Haut (ca. 3 x 5 cm) entfernt wurde und von selbst zuwachsen musste (dies dauerte etwa 9 Wochen).



hallo rolo,

wo genau war der schnitt in deiner kopfhaut?

er war also 12 cm lang, die wundheilungsstörung verlief aber nur über 5 oder 3 cm-n der narbenlänge und 3 oder 5 cm über die narbenbreite?

weiss man, warum du das hämangiom bekommen hast?

ich würde mich mal erkundigen, was genau das hämangiom ausgelöst hat.

viele liebe grüsse von shelley :wave:

p.s.: meine frage zur genauen lokalisation deiner narbe hat duchaus einen hintergedanken und ist kein wunderfitz.
 
Hallo Shelley,

merci für deine rasche Antwort.

Der Schnitt ging vom Beginn des Haaransatzes auf der linken Seite (dort war das Hämangiom) bis hinter das linke Ohr. Das Gewebe wurde im Bereich des Haaransatzes fast bis auf den Schädel entfernt. Die Wundheilungsstörung war dann ca. 5 cm Entlag vom Beginn der Narbe (beim Haaransatz) und das abgestorbene Gewebe wurde dort in der Breite von ca. 3 cm entfernt.

Bisher konnte mir leider noch niemand erklären, weshalb sich dieses Hämangiom gebildet hat.

rolo
 
hallo rolo,

auf welcher seite war die gesichtsfeldstörung (-einschränkung?)?

auf welcher seite ist dein schwächer fühlendes bein?

mach dich auf die hämangiom-ursache-suche!

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
p.s.:
ich habe nicht beachtet, dass du gar nicht so voll genau beschreiben kannst, wo entlang die narbe geht.
danke trotzdem, doch es ist mir noch nicht ganz klar, welcher meridian und welche akupunkturpunkte von der narbe "getroffen" wurden.
ich will nicht aufdringlich werden und eine phote verlangen. ergo empfehle ich dir, mal in einem akupunkturbuch den verlauf der narbe mit dem verlauf der meridiane und akupunkturpunkte zu vergleichen. also wir können dir dabei schon helfen, doch wir müssten wirklich noch genauer wissen, wo entlang der schnitt ging.

das ist erst der anfang deiner befragung.
weitere fragen beziehen sich dann auf das thema: körperschwäche während einer operation: was kann sich da im körper so ausbreiten?
danach folgen noch andere kapitel, um deinem problem auf den zahn zu fühlen.

noch mehr p.s.:
die nierensache bei dir könnte - könnte!, muss es aber nicht tun! - mit der narbe in einem zusammenhang stehen. (aber auch mit vielem anderen, was wir als nächstes untersuchen.)
 
Hallo Shelley,

Die Seite der Gesichtsfeldstörung (blinde Flecken) konnte ich nicht lokalisieren, da diese jeweils nur einen ganz kurzen Moment angedauert haben (Bruchteil einer Sekunde).

Das sich schwächer fühlende Bein ist das Rechte (ebenfalls sind die Gelenkschmerzen in Knie, Finger und Kiefer auf der rechten Seite).

Aufgrund deiner Antwort werde ich mich demnach mal an eine/n Fachmann der TCM wenden. Du hast mir also schon ein bisschen weiter geholfen. Merci vielmal!

rolo
 
Hallo, rolo!

Was hast Du denn in den Zähnen drin ?
Hast Du Amalgamfüllungen oder gar tote Zähne ( evtl. auf der re. Seite ) ?

Warst Du vor kurzem ( die letzten paar Monate ) bei einer Zahnbehandlung?

Liebe Grüsse, Silvia
 
Hallo Silvia,

ich habe vor einigen Jahren sämtliche Amalgamplomben fachmännisch durch Kunststoffinlays ersetzen lassen. Ebenfalls habe ich eine Quecksilberausleitung durchgeführt (DMPS). Eine Austestung im letzten Dezember hat ergeben, dass keine Schwermetallbelastung besteht.

rolo
 
Ob evtl. kaputte bzw entzündete Zähne eine Rolle spielen?
Hast Du Dich hier schon mal im HPU-Thema umgeschaut? Zur HPU gehört auch, daß man Narkosemittel nicht gut verträgt.

Gruss,
Uta
 
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