Suizid - wie krank bin ich?

@..Grille 56, ich verurteile ja niemanden.


Ich finde es nur besser zu handeln, bevor man völlig
die Kontrolle über sich selbst verliert!


lg
 
Hallo,

Depressionen zu haben bedeutet ja im Endeffekt, die Kontrolle über seine Emotionen und auch über sein Handeln Stück für Stück zu verlieren.
Es ist natürlich richtig- Therapiemöglichkeiten gibt es nicht umsonst.
Nur ist es leichter gesagt als getan, denn um diese wahrnehmen zu können, muss man erst einmal erkennen, dass man Hilfe braucht- und das ist der Punkt, an der Stelle haben wir dann den Punkt oft schon überschritten und das ganze hat eine Eigendynamik entwickelt hin zu einer schönen Spirale nach unten.
das hat nichts, aber auch garnichts mit den eigenen Kindern zu tun.
 
Hallo,

Depressionen zu haben bedeutet ja im Endeffekt, die Kontrolle über seine Emotionen und auch über sein Handeln Stück für Stück zu verlieren.
Es ist natürlich richtig- Therapiemöglichkeiten gibt es nicht umsonst.
Nur ist es leichter gesagt als getan, denn um diese wahrnehmen zu können, muss man erst einmal erkennen, dass man Hilfe braucht- und das ist der Punkt, an der Stelle haben wir dann den Punkt oft schon überschritten und das ganze hat eine Eigendynamik entwickelt hin zu einer schönen Spirale nach unten.
das hat nichts, aber auch garnichts mit den eigenen Kindern zu tun.


Kinder die aus Altersgründe mit solchen Situationen nicht umgehen können, sind die Leidtragende.


Für mich ist das Thema damit abgehakt.
 
Wer wirklich der Leidtragende ist lassen wir mal dahingestellt.
Ich könnte auch sagen das mir jemand mein Leben verssaut hat aber das werde ich nicht machen,es liegt alleine an mir was ich aus der Situation mache ich kann nicht immer anderen die Schuld geben.
Ein Opfer auch noch als Täter dahinstellen das ist schon ganz schön hart.
Grille
 
Da gebe ich dir recht Grille,
aber ich verstehe Dora.
Ich kenne beide Seiten- die des Kindes, das furchtbares durchleben musste, weil die Eltern oder andere nicht fähig waren, mit ihren Problemen umzugehen und sie von mir fernzuhalten.
Und ich kenne die Seite, selber krank zu sein, selber nicht in der Lage zu sein, noch Verantwortung zu übernehmen.

Das Problem ist, wenn man emotional beeinflusst ist, ist es sehr schwer, sachlich bei einem solchen Thema zu bleiben. Das Thema ist äußerst schwierig, komplex, bedarf viel Fingerspitzengefühl welches ich persönlich leider nicht wirklich habe.


Wenn einmal als Kind dermaßen verletzt wird, dass die Kindheit zerstört ist, dann hat man alles Recht der Welt, wütend, verletzt, traurig zu sein. Diese Krankheit, die wie man erstmal allgemein Depressionen nennt, sie betrifft nicht nur die Erkranknten- sie lässt auch deren Mitmenschen zuweilen daran erkranken.
ja, ich verstehe Dora sehr gut.
Und doch bin ich an einem ganz anderen Punkt als sie, weil das, was in meiner Kindheit geschehen ist, verarbeiten konnte. WEIL ich weiß, wie es ist, unfähig, überfordert zu sein, weil ich akzeptieren kann, dass es anderen Menschen genauso geht und ich ihnen zugestehen kann, dass sie Fehler machen, die sie nicht aus Böswilligkeit getan haben, sondern weil es ihnen so ging, wie ich es keinem Menschen wünsche
 
Hallo Asking
Du gehst doch prima damit um du bist sachlich und neutral.
Ist es wichtig hier einen gemeinsamen Nenner zu finden?
Ist doch ganz klar das Betroffene ganz anders darüber denken wie andere die es nicht so hart getroffen hat.
Auch jeder Betroffener reagiert anders auch klar,die einen nehmen es sehr schwer oder es ist verpasst worden dem Kind früh genug zu helfen und andere gehen da ganz anders mit um,jeder Mensch ist anders.
Gerade Depressionen ,wer es nicht kenn weiß nicht wie es ist es ist ja auch noch bei jedem anders.
ich verstehe Dora auch,hab auch nie was anderes Behauptet.
Es fällt mir auch nicht leicht hier gerecht und sachlich zu bleiben,das tut mir auch leid aber jeder hat sein päckchen zu tragen so ist das im Leben.
Was soll ich denn jetzt sagen damit ruhe ist?
Ich kann ihr keine Ratschläge geben auch ich habe Probleme,wenn ich kann helfe ich gerne anderen aber manchmal geht es nicht.
Also was muß ich machen damit das Thema vom Tisch ist,das wird mir jetzt echt zu viel.

Alles Liebe
Grille
 
Hallo Du,

ich war lange Jahre in einer ähnlichen Situation wie du. Schon als Kind hatte ich immer das Gefühl nicht dazu zu gehören. Das hat sich wärend der Pubertät noch verstärkt. Mit 16 habe ich zum ersten Mal über Suizid nachgedacht. Seit dem wurde der Gedanke immer verlockender. Das hat mich verwirrt und auch das es mir Körperlich sehr schlecht ging. Ich war aggresiv, habe stark Gewicht zugelegt und war oft sehr müde. Das hat sich leicht gebessert, nach dem bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt wurde. Aber damit verschwanden die schlechten Gedanken nicht. Oft fühlte ich mich unverstanden und hatte das Gefühl mir hört keiner zu. Ein Lehrer hat dafür gesorgt das ich zu Erziehungsberatung ging. Das hat nicht wirklich geholfen.
So ging das einige Jahre ohne richtige Hilfe weiter. Mit 20 erhilt ich dann die Diagnose AGS, das hat mich runtergezogen und ich dachte immer öfter über Suizid nach. Zu der Zeit hatte ich auch sehr viel Zeit zum Nachdenken. War Arbeitslos. Wenige Monate später bekam ich Probleme mit der Lunge, die sich kein Arzt erklären konnte. Bis sie einen Tumor unter dem Brustbein fanden. Ich wurde operiert und das war die reinste Tortur. Wenige Wochen nach der Op fing meine rechte Hand zu zittern an. Beim Neurologen bekamm ich starke Medikamente.
Dieser ganze Stress mit den Ärzten, die Unwissenheit und alles hat mich so weit runter gezogen das ich anfing mich von meinen Freunden zurück zu ziehen. Am 21.Mai 2006 war ich dan so weit unten das ich Tabletten geschluckt habe.

Ich kann dir sagen, das ist nicht gerade der Bringer. Ich landete auf der Intensivstation im Krankenhaus.
Meine Mutter arbeitet in dem Krankenhaus und die Ärzte kennen mich da schon. Deswegen bin ich nicht in der Psychatrie gelandet, sondern nur auf einer Neurologischen Station mit Zimmerarrest. Die Ärzte schoben meinen Zusammenbruch auf die Oben beschriebenen Psychischen und physischen Belastungen.
Diese Belastungen gingen noch 6 Monate weiter. Tests und Untersuchungen usw. Erst ein Jahr danach wurde ich proffesionell von einer Psychaterin terapiert und mit Medikamenten behandelt. Das war wirklich gut und hat mir auf dauer geholfen. Ein Jahr bekam ich Medikamente und das war gut.

Das ist jetzt fast fünf Jahre her. Ich wurde nich weiter terapiert, weil es die Ärzt nicht für nötig hielten. Immer mal wieder falle ich in ein dunkles Loch. Um damit Umzugehen und dagegen anzugehen, kann ich einer meiner Vorschreiberinnen nur Zustimmen. Wenn es mir schlecht geht, umgebe und beschäftige ich mich immer mit Dingen, Sachen und Leuten, mit denen es mir gut geht und ich Freude dran habe. Das verhindert zwar nicht das ich hin und wieder über Suizid nachdenke oder an meinem Gefühl nicht dazu zu gehören, anders zu sein!

Wenn du Fragen hast oder einfach mal ein Ohr zum Zuhören haben möchtest, scheue dich nicht mich persönlich anzuschreiben. Es hat mir geholfen mich mit anderen Auszutauschen.

LG Tarsus21
 
hallo purpleeye,

bist du gekommen, um ein thema zu eröffnen, damit andere darüber diskutieren, oder wo bist du?

viele grüsse von shelley :wave:
 
Hallo purpleeye,

ich hoffe inständig, das du nicht den letzten Schritt gemacht hast! Bitte melde sich doch mal. Es fällt mir nicht leicht zu Erklären wie es mir vor und nach meinem Versuch ergangen ist und was ich daraus gelernt habe.
 
Er ist kaum in einem Zustand, indem ihm in einem Forum geholfen werden kann. Er hat offensichtlich eine ziemlich schlimme Depression. Wer trotz offenbar "perfektem" Umfeld solch starke Suizidgedanken hat, braucht, im Gegensatz zu vielen anderen hier, tatsächlich unbedingt psychologische Hilfe.

Aufmunternde Kommentare hier vermögen da wohl kaum etwas auszurichten. Hoffentlich holt er sich die Hilfe, denn eine Depression ist mit Sicherheit heilbar.
 
Hoffentlich holt er sich die Hilfe, denn eine Depression ist mit Sicherheit heilbar.

Ich tue mich immer sehr schwer mit solchen gesicherten Aussagen. Vor allem wenn man mal eine Diskussionsrunde mit, meines Erachtens, erfahrenen, ehrlichen Psychiatern im Fernsehen gesehen hat und die Prognosen für schwere Depressionen definitiv nicht erfolgreich aussahen.

Liebe Grüsse
Kayen
 
Ok, das war möglicherweise etwas voreilig, das gebe ich zu. Aber offensichtlich hat er es geschafft, einen guten Job zu machen und nebenbei zu studieren. Auch wenn ich kein Experte bin, mit einer schweren Depression wäre dies wohl kaum zu bewältigen. Ich habe auch schon von unheilbaren Depressionen (v.a. bei manisch-depressiven Leuten gehört), aber diese weisen keine solche Aktivität mehr auf.

Zudem stand er ja soweit ich verstanden habe während der letzten 10-15 Jahren auch nicht in psychiatrischer Behandlung und ist somit "gut" alleine zurecht gekommen. Woher genau diese "Todessehnsucht" kommt, weiss ich natürlich nicht. Aber ich denke doch, dass die Ursache in der Psyche liegt und eine Behandlung durchaus erfolgsverprechend ist.

Aber ohne professionelle Hilfe wird es vermutlich schwierig.
 
Ja das ist richtig ohne Fremde Hilfe schafft man es nicht und es ist auch wichtig diese Menschen auch laange genug zu betreuen und nicht auf dem halben weg alleine lasse.
 
Das ist so eine Sache mit dem Erfolg.
Ess kann an sehr vielem liegen angefangen am Patienten,dem Therapeut dem Psycho,an dem Umfeld ,man weiß es nicht.
Ich könnte auch nicht sagen das es ein Erfolg war bei mir aber ich kann besser damit umgehen bin auch in Regelmäßiger Behandlung.
 
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