Ist es wirklich "nur" Angst?

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08.02.11
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Hallo zusammen

Ich hab mich hier mal versucht, durch die bestehenden Einträge und das Internet zu kämpfen und habe auch Symptome gefunden, die ich seit einiger Zeit habe, aber immer in Kombination mit anderem, was definitiv nicht passt...auf die Gefahr hin, einen neuen Thread für ein bestehendes Thema aufzumachen, schreib ich mal "meinen Fall" hier auf.

Seit mittlerweile 4-5 Jahren fühle ich mich regelmässig und phasenweise schlecht. Dies beginnt mit plötzlichen Schwankungen der Empfindung (alles fühlt sich irgendwie "grau" und komisch an, schwierig zu erklären), gefolgt von körperlichen Symptomen: Die Brust beginnt sich zusammenzuziehen, ich habe das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können und/oder demnächst zusammenzubrechen, schwitzen (vorallem Hände!), zittern der Hände, Konzentrationsstörungen. Dies wären die wichtigsten.

Dies kommt meistens täglich, ab und zu habe ich auch mehrere Tage an denen ich mich wohl fühle. In der Regel habe ich dies, wenn ich in irgendwelcher Weise unter Druck stehe...auch bei ganz einfachen Dingen wie im Bus stehen, Autofahren, und natürlich oft bei der Arbeit. Zuhause habe ich das nur, wenn ich daran denke, dass mit meinem Körper (Herz) etwas nicht stimmen könnte...dann beginnts auch. Schwitzige Hände habe ich mittlerweile eigentlich konstant den ganzen Tag.

Meistens kann ich mich zusammen nehmen und die entsprechende Situation meistern, aber es ist sehr anstrengend und mühsam, und irgendwie macht das Leben so nicht wirklich Spass :mad: jeder Tag ist irgendwie ein Kampf.

Beim Arzt war ich schon einige Male, hat einen gründlichen Check gemacht, von den Werten her alles OK. Er meinte dann was von vegetativen Nervensystem und gab mir Betablocker...geholfen hats nix.

Nach vielem Suchen im Internet wurde bei ähnlichen Symptomen oft auf Angstzustände und Panikattacken verwiesen...jedoch empfinde ich dies nicht als so extrem und kann es meistens kontrollieren. Jedoch merke ich schon, dass wenn ich über gewisse Dinge nachdenke, ich mich beginne so zu fühlen...eben wenn ich denke das etwas mit meinem Körper nicht stimmt, mich Leute beobachten etc.

Nun weiss ich nicht wohin ich gehen soll...zum Arzt will ich nicht mehr, ich denke das bringt nichts. Ich dachte an Komplementärmedizin oder Berührungstherapien etc, möchte aber nicht wieder viel Geld ausgeben für nix :-S

Hat jemand evtl Erfahrung mit meinem Zustand? Was denkt ihr was ein guter nächster Schritt wäre? Will mich einfach wieder wohl fühlen :mad:

Danke und liebe Grüsse
Coren
 
Mit einer Histaminintoleranz kann man vieles Erklären und meistens trifft es es zu. Das Problem ist nur, dass es nicht zwingend die Grunderkrankung sein muss sondern nur ein Symptom wie z.B. wenn man Allergien oder eine Infektion oder einfach nur viel zu viel Stress hat.

Vielleicht hilft dir das ja weiter. Zumindest erklärt es deinen Zustand.
HISTAMIN-INTOLERANZ > Symptome
 
Hallo Coren,

zufällig bin ich auf Deinen ersten Beitrag gestoßen. (Gratuliere Dir zu dem Mut, den Du dazu wahrscheinlich gebraucht hast.) Tut mir leid, daß es Dir zur Zeit nicht gut geht. Aber ich vermute (wohl auf Grund Deiner Weise zu schreiben), daß sich dies bald ändern wird.

Du machst es dem gutwilligen Leser freilich nicht leicht. Ich müßte schon mehr, viel mehr über Deine Vergangenheit und Gegenwart wissen - private und berufliche Situation, Herkunfts- und eigene Familie, Zukunftspläne, Hindernisse usw. Auch über einzelne Ereignisse - etwa ob Du eine heftige Erschütterung erlebt hast, einen Unfall, einen schweren Verlust, Gewalt usw.

Ich kenne viele - einschließlich meiner selbst - denen es ähnlich ging wie Dir; Symptome ohne erkennbare Ursache, die Doktoren wissen nix; man sucht in Lehrbüchern (die man nicht versteht) und im Internet (wo es schwierig ist, Sinn und Unsinn zu unterscheiden). Und dann diagnostziert man sich selber, das ist eine ernste Gefahr, zugleich komisch. (Medizinstudenten finden an sich sehr oft genau die Krankheiten, die im betreffenden Semester eben "dran" sind - und leiden echt darunter.)

Also, eine Panikstörung (übrigens gut behandelbar!) hast Du nicht. Ich bin frappiert angesichts Deiner Ausgangsfrage: "Ist es wirklich "nur" Angst?" Was heißt denn da "Nur"? Angst ist sehr leidvoll und ernst zu nehmen. Häufig geht sie einher mit Lebenssituationen, in denen eine Veränderung stattfindet oder ansteht. Aber sie darf nicht ohne weiteres "psychologisiert" werden. Obwohl Angst durchaus dadurch verursacht sein kann, daß man der eigenen Wahrheit, den eigenen Wünschen, notwendigen Konfrontationen ausweicht, um Konventionen nicht zu verletzen.

Aber sie kann auch gänzlich körperliche Ursachen haben. Bei Dir fällt mir als Erstes Elekromagnetische Strahlung ein - ein paar Schnurlostelefone und WLANs in den Nachbarwohnungen (zusätzlich zu den eigenen?) können Menschen verrückt machen. Ich fühl mich schon neben der Tasse, wenn ich eine halbe Stunde in der Nähe eines Schnurlostelefons sitze. (Zu diesen Thema gibt's in diesem Forum einige sehr kluge Threads, vor allem die Beiträge und die Website von "Sensor77". Also fast Dein Jahrgang?) Dazu paßt z.B. Dein Unbehagen in Bussen (wo die Hälfte der Kids Handy telefoniert.) Also guck Dich mal um in Deiner Umgebung, was da alles "strahlt". (Energiesparlampen nicht vergessen, vor allem in Kopfnähe.) Man kann sich natürlich davor schützen.

Dann: den Betablocker umgehend entsorgen. (Lies doch mal über dessen Nebenwirkungen!) Wenn Du unbedingt was Pharmakologisches brauchst: sehr (!) starken Baldriantee; evtl. Hypericin (Johanneskraut), 1800 mg / Tag (!); bei schweren Zuständen gelegentlich Insidon-Tropfen (Wirkstoff Opipramol, ein altes Anxiolytikum, verschreibungspflichtig, nicht suchterzeugend, oft reicht schon die halbe Einzeldosis). Dies zum Überleben. Vielleicht bleibt Dir die Angst ja auch. Lies dann von Willi Butollo "Die Angst ist eine Kraft".

Sonst: lies das Buch von Joachim Mutter: "Gesund statt chronisch krank" (2009, jetzt neu aufgelegt). Nicht die ganze Theorie und Diagnostik aber z.B. die Kapitel zur Ernährung (und orientier Dich konsequent daran: grünbetonte Rohkost, Mama zum Trotz!), zu Elektrosmog, zu Amalgam. Mindestens jeden zweiten Tag mindestens 1/2 Stunde körperliche Anstrengung im Freien; meistens im aeroben Bereich aber 1 x / Woche auch über Deine Grenzen hinaus. Frag Dich, wen und was Du liebst (wirklich, wirklich liebst) - und dann "go for it", wie die Amis sagen. Or for her or him, respectively. Löse Dich aus stagnierenden unfruchtbaren Situationen. Schließ Dich Gruppen an, mit denen Dich Vorhaben (politische, soziale, künslerische ...) verbinden. (Das hilft, nicht soo viel über Dich nachzudenken.) Such Dir improvisatorische, künstlerische Ausdrucksdisziplinen, was auch immer, szenisches Spiel, Movement Improvisation, Trommeln, Bauchtanz ... And have fun.

Geh nicht in Psychotherapie. Ein guter Freund / eine gute Freundin ist mehr (Kriterium: rückhaltlose Offenheit). Geh auch nicht zu Fachärzten. Die Gefahr ist, daß die wirklich was finden - und dann ist's ein langer, teuerer Weg, herauszufinden, daß da gar nichts ist. Auch im Forum wirst Du voraussichtlich eingedeckt werden mit diagnostischen Hypothesen. (Mit der Histaminintoleranz fing's ja schon an, seh ich eben. Kein Problem bei grünbetonter Rohkost!) Bleib skeptisch.

Ja, viele Tage sind wirklich "ein Kampf", wie Du schreibst. Aber es kann, soll ein freudiger sein.

Alles Liebe - und vor allem Mut!

Herzlich
Windpferd
 
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Da habe ich was überlesen. Nimmst du Betablocker?

Betablocker behindern die DAO Produktion. Dem Enzym welches Histamin im Körper abbaut. Damit werden die Symptome ausgelöst oder verstärkt.
 
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huhu

Erstmal besten Dank für eure Antworten :) Ich werde mir dies mit der Histamin-Intoleranz mal in Ruhe durchlesen wenn ich etwas fitter bin, geh bald ins Bett ;-)

Noch wegen den Betablockern: hab die nach einer halben Tablette weggeschmissen und nie mehr genommen. Fühlte mich noch schlechter nach so einer...ich denke auch wieder mein Kopf (...diese Tabletten haben einfluss auf mein Herz..*studier*) ;-)

Möchte es aber Windpferd doch noch etwas einfacher machen, in dem ich noch etwas mehr von mir erzähle...denn ich denke meine Vergangenheit könnte sicherlich einen Einfluss auf mein aktuelles Befinden haben.

Tatsächlich habe ich bereits einiges erlebt in meinem Leben. Im Schnelldruchlauf: Meine Mutter verloren als ich 9 war, (vermutlich) dadurch einen Minderwertigkeitskomplex in Teenager-Zeiten und seither ein ewiger Kampf um Selbstwertgefühl. Danach, vermutlich auch wieder abhängig von den Dingen vorher, eine Zeit der Drogenabhängigkeit. Endlich hatte ich Selbstvertrauen und Selbstsicherheit...leider nur chemische :-S Hab nichts ganz schlimmes genommen, aber doch 4 Jahre Sucht und danach einige körperliche Entzüge und Therapie. Ich denke dies waren so die gravierendsten (negativen) Ereignisse meiner Vergangenheit.

Klingt nun alles ein wenig krass wens so dasteht, war auch im zeitraffer geschrieben...so das "best off" resp. "worst off" :)

Mittlerweile siehts ganz anders aus: Bin seit 6 Jahren clean, hab einen tollen Job als Kadermitarbeiter, ein gutes Umfeld (Leute, die an mich glauben und mir das auch zeigen...) und durch viel Arbeit an mir selbst ein gesundes und gutes Selbstvertrauen (hier ist einiges von meiner Sucht-Zeit hängen geblieben...doch noch etwas Positives von den Drogen mitgenommen).
Eben, eigentlich sollte nun alles perfekt sein, könnts mir nicht besser vorstellen.

Nur fühl ich mich halt körperlich nicht gut.

Daher vermute ich auch, dass mein Zustand noch von meiner Grund-Unsicherheit her kommt, die halt nach wie vor da ist, ich mittlerweile jedoch gut im Griff habe (zumindest dachte ich dies..?). Eben oft macht es sich dann bemerkbar, wenn ich mich beobachtet oder "im Rampenlicht" fühle...im Bus, oder wenn ich Leute im Auto habe, im Einkaufszentrum etc. Stichwort Sozio-Phobie? Aber eben, ist so ne Art Selbstdiagnose.
Eigentlich Paradox. Im Beruf führe ich 8 Leute, mache Schulungen und Referate vor 30-40 Leuten...und kann nicht ohne Probleme in einem Bus fahren..?

Die Sache mit der Strahlung müsste ich mal bewusst beobachten. jedoch ist es erstens heutzutage fast unmöglich, dem aus dem Weg zu gehen, und zweitens müsste ich mich zuhause dann ja auch schlecht fühlen...ich als Technik-Freak bin ziemlich mit Strahlenschleudern ausgerüstet. Die werd ich sicherlich gelegentlich mal deaktivieren, aber eben. Zuhause gehts gut, ausser ich beginne zu denken...

Hmm über die Präparate werde ich mich erkundigen. Ich denke, dies würde helfen, meinen Kopf zu überlisten...weil wenn ich glaube, dass dies hilft, wird es auch helfen...sofern meine Symptome wirklich grösstenteils Kopfsache sind.

So, jetzt hab ich schon viel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte...aber tut gut dies mal rauszulassen. Hab schon so viel in meinem Leben besiegt und erreicht, da krieg ich dies auch noch hin. 5 Jahre warten bis es besser wird reicht :)

In diesem Sinne, freue ich mich auf weitere Inputs, und wünsche gute Nacht :)

Lg Coren
 
Hmm über die Präparate werde ich mich erkundigen. Ich denke, dies würde helfen, meinen Kopf zu überlisten ... weil wenn ich glaube, dass dies hilft, wird es auch helfen ... sofern meine Symptome wirklich grösstenteils Kopfsache sind.


. . . bin grad nur über dieses dran-glauben gestolpert - dazu bräuchtest Du ja nicht unbedingt chemische Mittel, Du könntest dann genauso an eine Möhre oder einen Löffel Honig oder frische Luft glauben, bei Bedarf auch dreimal täglich, also wenn's an dem dran-glauben liegt,

oder Du könntest vielleicht auch dran glauben, dass Busfahren Spaß macht, und eben alles andere, was Dich stört und belastet . . .


Ich wundere mich schon etwas länger, dass die ganz große Dran-Glauben-Medizin noch nicht so richtig im Kommen ist, obwohl sie in Studien immer wieder tolle Ergebnisse bringt.

Und ich frag mich manchmal, woher eigentlich Medikamenten-Nebenwirkungen kommen, glauben da Leute echt an die Nebenwirkungen, und genau die treten dann auf . . .


Unter anderem glauben auch viele, dass alle möglichen künstlich-chemischen Zusatz-, Schad- und Giftstoffe in allen erdenklichen Lebensbereichen dank irgendwelcher Grenzwerte und Wegerklärungs-Versuche überhaupt keine Wirkung auf Menschen hätten, und trotzdem wirken all diese Einflüsse, Ausdünstungen, Chemikalien.

Ohne dass man dran glaubt, und sogar ohne etwas davon zu wissen.


Liebe Grüße! Gerd
 
hmm, ich bin auch der Meinung, dass in gewissen Masse der Glauben sicherlich einiges bewirken kann. Nur ich WEISS, dass z.B. Honig dagegen nicht helfen wird. Daher wird es auch nichts nützen.

Daher meinte ich auch, dass ich meinen Kopf überlisten müsste...da ich jedoch grundsätzlich irgendwelchen Präparaten oder Mittelchen eher skeptisch eingestellt bin, und durch meine Drogen-Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass Chemie etwas ist das sicher wirkt, ist dies leider nicht so einfach.

Lg
Coren
 
Hallo Coren,

schön, wie Du gleich Gestalt annimmst durch ein paar Dinge aus Deinem Leben. Danke dafür!

Die Mutter mit 9 zu verlieren, ist in jedem Fall eine sehr schwerwiegende Erfahrung. (Meine Mutter ist vor ein paar Jahren gestorben, mit 98 und selbst das ...) -- Mach Dich ein wenig kundig über EMDR (Eye Movement Desensitization und Restructuring, nach Francine Shapiro, einer genialen Amerikanerin). Es gibt informative Websites, z.B. www.emdria.de; dort auch Informationen über BehandlerInnen (sind oft HP) nach Postleitzahlen. Ist eine Kurztherapie speziell für Traumatisierte. (Aber nicht selber damit rumexperimentieren - nützt nichts.)

Meine Empfehlungen bez. Medikamente ziehe ich - beschämt - zurück. Nach dem, was ich jetzt von Dir weiß, brauchst Du sowas nicht.

Aber vergiß bitte auch so Vokabeln wie "Sozial-Phobie". Tönt großartig aber besagt fast nichts. Und klingt doch irgendwie abwertend, abstempelnd, nicht? V.a. öffnet solches Gerede keine Hilfemöglichkeiten. Glaub den Psychos nicht! -- Falls Du Dir über Deine Gefühle klarer werden willst, lies von Eugene Gendlin: "Focusing. Eine Methode der Selbshilfe ..." Und praktizier gemäß den dortigen, einfachen Anleitungen, am besten mit einer guten Bekannten. Brauchst keinen Therapeuten dazu.)

"Technik-Freak"? Sei vorsichtig. Von denen gab's schon etliche (auch sehr erfolgreiche), die irgendwann überhaupt keine Strahlung mehr aushielten. Ist Dir Uli Weiner ein Begriff? Der kann nur noch in Funklöchern und Schutzanzügen überleben. Bedenk: in Millionen von Jahren waren unsere Vorfahren niemals diesem Mikrowellenspektrum ausgesetzt. Wir sind daran nicht angepaßt. Du kanns Dich ja kundig machen z.B. über die Mitteilungen von "diagnose FUNK" oder durch die Schriftenreihe der "Kompetenzinitiative für ... [ich vergeß immer, wofür genau, aber Du wirst's finden]".

Und natürlich kann man was dagegen machen - sowohl im Büro als auch (da ist's besonders wichtig) am Schlafplatz.

Was mich beeidruckt: Bei all deiner Offenheit Dein Schweigen über den so wichtigen Bereich der persönlichen Beziehungen. Wovor hast Du Angst? Du bist doch geschützt durch Dein Pseudonym. Macht schon einen großen Unterschied, ob jemand gerade neu verliebt ist oder kurz vor der Trennung, ob die Beziehung "halt so läuft" oder genährt wird und Perspektive hat usw. Meinst nicht?

Natürlich könne man sich allerlei ausdenken an möglichen körperlichen Ursachen dessen, was Dich stört. Eigentlich bin ich dafür, körperliche Ursachen erst mal auszuschließen. Aber - vielleicht auch mangels Informationen - finde ich keinen rechten Ansatzpunkt dafür. Und es kann leicht uferlos werden. Früher Verlust der Mutter und vermutlich massive EMF-Bestrahlung - damit hat man erst mal eine Menge zu tun. Fragen könnte man auch, wann Du in den letzten Jahren wogegen geimpft worden bist? und was sich in Deinen Zähnen so alles angesammelt hat?

Alles Liebe,
Windpferd
 
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Guten Morgen!

Im Folgenden - vielleicht! - eine Möglichkeit, die Spätfolgen von Drogenabhängigkeit zu erkunden und zu beheben. Ich hatte sie Coren schon vor einer Weile durch PN mitgeteilt; da sie eventuell von Interesse auch für andere sein könnte, hier ein (leicht veränderter) Auszug aus meiner PN:

"Ein etwas abenteuerlicher Ansatz: das sog. "Holotrope Atmen" nach Stanislav Grof. (Über beide informative Artikel u.a. bei Wiki.) Nicht gefährlich (kontraindiziert bei Verdacht auf Schizophrenie oder Epilepsie); ich hab's selber mehrfach gemacht. Höchst spannend jedenfalls. Über therapeutische Wirkungen kann ich aus eigener Erfahrung nicht berichten; ich habe es mehr aus Neugier gemacht.

Mir fiel es ein, weil ich vor langer Zeit las, Grof habe auch mit früher Drogenabhängigen gearbeitet, um deren Restsymptome zu beheben - mit Erfolg. (Dabei sei in einigen Fällen sogar der Geruch der betreffenden - z.T. Jahre vorher eingenommenen - Substanz wahrnehmbar gewesen.)

Er hat zunächst mit LSD gearbeitet, dies aber bald durch eine einfache Atemtechnik (den sog. "Verbundenen Atem", der auch beim "Rebirthing" verwendet wird) ersetzt. Dieser führt innerhalb von ca. 10 Minuten zu erstaunlicher Bewußtseinsveränderung / -erweiterung. (Wenn man wieder normal atmet, normalisiert sich das Bewußtsein innerhalb von ca. 30 Minuten. Man sollte am selben Tag nicht mehr Auto fahren o. dgl.) Die Atemtechnik wird ergänzt durch evokative Musik und durch Elemente aus der Bioenergetik. (Die Atemechnik gilt als unschädlich; zu Beginn können Hyperventilationssymptome auftreten: Pfötchenstellung der Finger und Kontraktionen der Mundmuskulatur. Beides löst sich, wenn man weiteratmet.) Man wird beständig kompetent begleitet. Wird in Gruppen oder in Einzelsitzungen durchgeführt.

In der Schweiz arbeiteten in den 90er Jahren noch einige Therapeuten mit LSD, Meskalin, Ekstasy u.a. - auf Grund von Sondergenehmigungen, da diese Substanzen inzwischen verboten waren. (Man sprach dort von "Psycholytischer Therapie".) Weiß nicht, ob das immer noch so ist. Ich würde mich der Prozedur aber jedenfalls nur ohne Drogen unterziehen - v.a. weil man da weitgehende Selbststeuerung hat, etwa bezüglich der Beendigung. In Deutschland wurde die Methode in den 90er Jahren u.a. angeboten im ZIST (Penzberg / München; ) und an der "Existentialpsychologischen Bildungs- und Begegnungsstätte", dem von Dürckheim / Hippius gegründeten Zentrum (Rütte / Schwarzwald; [url=https://www.todtmoos-ruette.de]). Man sollte einen wirklich erfahrenen Begleiter suchen, zu dem man spontan Vertrauen hat.

Ich halte es für möglich, daß man damit direkter als mit Orthomolekularer Medizin usw. an den Kern dieser Vergangenheit und seine Subtilitäten herankommt und daß dieser sich eher auflösen kann. Erfahrung beim Holotropen Atmen scheinen manchmal zu tun zu haben mit perinatalen Traumen; das kann belastend sein, löst sich aber, wenn man "durchgeht", d.h. den "Verbundenen Atem" weiter ausführt. Manchmal gibt es Erfahrungen, die eher archetypischen Charakter haben und u.U. befreiend sind.

Grof hat eine Theorie dazu entwickelt, die der vier sog. "Perinatalen Matrizen" - von der akademischen Medizin und Psychotherapie nicht anerkannt. (Wäre auch schwer vorstellbar, in diesem akademischen Betrieb.) Literatur u.a. bei Wiki; braucht man aber nicht notwendigerweise zu lesen. Leider gibte es keine systematischen Wirkungsuntersuchungen nach wissenschaftlichen Kriterien, allerdings - recht eindrucksvolle - Fallberichte."


Das Obige ist nicht als Empfehlung gemeint - dafür weiß ich zu wenig darüber. Eher als Anregung zu Erkundung.

Vielleicht eine entfernte Parallele: Einer meiner Bekannten unterzog sich einer Osteopathischen Behandlung (bei einem hervorragenden Therapeuten), bei der vor allem die Stellung der Schädelknochen, die Atlasregion und (klingt abenteuerlich; ist's auch) der Vierte Ventrikel manipuliert wurden. Unmittelbar vorher hatte er DMPS i.v. erhalten und nachher hatte er einen gigantischen Hg-Wert im Urin, höher als je zuvor. Anscheinend gibt es Wechselbeziehungen, von denen wir kaum Ahnung haben, die zu erkunden aber sinnvoll sein könnte.

Viele Grüße
Windpferd
 
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Hallo,

ich gehe davon aus, dass Du zu 99,99% eine Angststörung hast und nun auf "Teufel komm raus" nach anderen Ursachen suchst - es fällt schwer zu akzeptieren was der Kopf in der Lage ist anzurichten. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche aber ich glaube: Du wirst nicht das finden wonach Du suchst...
 
Hallo Casadero,

wenn jemand selber - ziemlich differenziert - von Angst und Unsicherheit berichtet, scheint es mir das Etikett "zu 99,99% eine Angststörung" keinen großen Informationszuwachs zu erbringen. Das ist eine riesige Kiste, in welche Psychologen und Psychiater sehr unterschiedliche Dinge werfen (und dann drauflos psychotherapieren) - meistens irgendwie merkwürdig ungeduldig und nicht genau hinschauend, hinhorchend.

Allein das, was wir so "Angst" nennen, hat zahllose Farben, Spielarten. Und die Ursachen von Angst können sehr unterschiedlich sein, auch in Umweltfaktoren - z.B. vergangenem Drogenkonsum u.a. -liegen, wie in vorangehenden Beiträgen schon andiskutiert.

Und zu schreiben "Du wirst das nicht finden, was Du suchst", scheint mir keine eigentlich ermutigende Intervention zu sein. Allerdings ist mein Eindruck, daß Coren zum Glück selber ausreichend Mut hat.

Viele Grüße
Windpferd
 
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