Wasser im Gewölbekeller, Schimmelallergie Typ IV HILFE

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18.11.09
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Hallo allerseits,

langsam komme ich der Lösung meines Problemes näher, Magenbeschwerden, Antriebslosigkeit, schwerer morgendlicher Raucherhusten (Nichtraucher). Ich bekam gestern vom Umweltmediziner Dr. Bartram die Ergebnisse des LTT-Umweltfaktoren-Tests:

m1 IgG Penicillum notatum 10.7mg/l , normal < 8
m2 IgG Cladosporium herbarum 42.3mg/l, normal < 12
m3 IgG Aspergillus fumigatus 46.0mg/l, normal < 14

Ausserdem Latex mit Wert 13,4 (Heparinblut) Wenn es dumm läuft, bin ich dann durch Kreuzallergie (mit Latex) noch gegen div. Obst u. Gemüse allergisch, und das als Veganerin:schlag:
Aber es gibt auch Lichtblicke: Normale Eisenwerte und B12 Werte, und ich lebe seit 1996 vegan:kraft:
Dr. B. sagte: "Ihr Immunsystem ist intakt, aber irgendetwas zwingt immer wieder zum auf Hochtouren laufen, dass Sie ständig wie kurz vor einer Grippe stehen. Dass Sie da immer abgeschlagen sind, wundert mich nicht."

Ich habe ja jetzt einen Teil der Auslöser der Infekte (öfter erkältet im Winter, kenne ich eigentlich nicht) beseitigt durch die Entfernung der wurzeltoten Zähne und der Metalle, aber jetzt muss ich mich dem nächsten Malheur widmen: Wasser im Keller und Schimmel im ganzen Haus!
Von Dr. Bartram wurden mir Schimmeltest-Dosen für das Haus mitgegeben, um zu sehen, wie stark die Belastung in den Räumen ist.

Ich weiss gar nicht, wie ich mit dem ganzen anfangen soll, man hört nur immer Sprüche wie: Da muss ein Baubiologe u. Trockenlegefirma her - Drainage machen - aber das kostet....!

Meine Frage ist jetzt an Euch:

Hat hier noch jemand Allergie Typ IV auf Schimmel, musstet ihr ausziehen, konntet ihr das Haus sanieren, was tun...?

Und wie gehe ich das am besten mit dem Baubiologen an, wie merke ich denn, dass einer wirklich was kann, wie kann ich Kosten sparen, schaut sich so jemand kostenlos die ganze Pracht erstmal an?

Ich weiss im Moment überhaupt nicht weiter:mad:

Viele Grüsse
Schwester E
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schwester E,

das sind wirklich unerfreuliche Nachrichten :mad:.
Wenn Du aus dem Haus nicht ausziehen kannst, dann würde ich mich als allererstes an eine Firma wenden, die solche Trockenlegungen macht. Die kannst Du auch gleich fragen, ob sie solche Geräte, die beim Trocknen der Räume helfen, verleihen.
Von so einer Firma bzw. von mindestens zweien würde ich mir einen Kostenvoranschlag machen lassen und mich vorher im Internet sehr genau erkundigen, was getan werden muß und ob eine Trockenlegung tatsächlich möglich ist.

Woher kommt denn die Feuchtigkeit in diesem Keller?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

das Wasser kommt immer, wenn es regnet, und das Problem kennen die vorigen Bewohner (Schwiegervater) schon seit fünfzig Jahren:schock: Vielleicht läuft es wirklich nur durch diese eine von aussen sichtbare Öffnung rein, ich wollte das erst selber testen, indem ich einfach mal ne Giesskanne Wasser reinkipp, aber ich glaube, das lasse ich lieber :greis: Der Keller besteht wie gesagt teilweise aus einem uralten Gewölbekeller und da tropft es immer durch. Ausserdem geht ein seltsames Rohr in diesen Gewölberaum, was das soll, verstehe ich auch nicht. Man lässt doch kein Regenwasser nach innen laufen? Wie gesagt, es können eigentlich nur Fachleute ran, und Eure Ratschläge zur deren Suche werde ich beherzigen.

Wir hatten es letzten Sommer mal geschafft, alles im Keller trocken zu bekommen, mit Schaufeln und Eimer und Sägespäne. Selbt bei diesem diletantischen Versuch wurde die Luft im Keller angenehmer. Aber der nächste Regen macht alles zunichte. Der Bauherr hat sich da nie drum gekümmert, und jetzt haben wir den Salat.

Ob man das Haus nach so langer Zeit je wieder trocken bekommen kann?
Und kann ich als TypIV Allergikerin überhaupt darin wohnen bleiben? Jemand mit ähnlichen Erfahrungen?

Schwester E
 
Hallo Schwester E,

Ob man das Haus wieder trocken bekommen kann, hängt u.a. davon ab, ob man findet, warum der Keller naß wird. - Ich habe z.B. mal gehört, daß manche Keller/Häuser in ehemaligen Flußbetten gebaut wurden und deshalb bei jedem Hochwasser auch im Wasser stehen. Dann muß das Haus wohl in eine große dichte Wanne gestellt werden.

Ich kenne ein Haus, in dem Tag und Nacht zwei Luftentfeuchter laufen, weil dort auch zu jeder Regenzeit der Keller feucht wird. - Das ist zwar unangenehm und kostet Strom, aber dort reicht das aus.

Wegen des Rohres würde ich einen Installateur befragen.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo, Schwester E,

Ich finde auch wichtig, den Schimmel zu bestimmen, nicht jeder Schimmel macht krank.

Wenn Ihr das Problem schon lange habt- überlegt, bewahrt die Ruhe, jede Hektik könnte nur teurer werden.

Den Keller trockenlegen, das können nur Fachleute, holt euch verschiedene Meinungen und Angebote ein.

Ein feuchter keller muss nicht zwangsweise Schimmel im Haus bedeuten, ich versuche mal, auswendig zusammenzubekommen, was man beachten muss:

Also, den Schimmel suchen, entfernen, da kannst du Dich vielfältig schlau lesen, man kann abkratzen, abschlagen (gut geschützt natürlich) sprühen, nass machen mit Isopropylalkohol. Schauen, dass man den versteckten Schimmel unterm Fußboden nicht vergisst (Schimmelspürhund oder Ecken aufreißen).

Wenn man den Schimmel los ist ( ich würde mit den Schlafzimmern anfangen):

1. Alle Tapeten ab, Keine Tapeten sondern Mineralischen Putz, mineralische Farben, Silikatfarben, gibts im Oekobaumarkt.

2. Zwangsbelüftung ständig (früher war auch alles ständig zwangsbelüftet), mit Durchzug (Naja, die Heizkosten, aber krank oder Heizkosten oder ausziehen)

3. Das Regenwasser weg vom Haus leiten, schauen, dass keine Regenrinnen undicht sind.

Das sind die Notfallmaßnahmen, bis man ein Haus trocken legen kann.

Das wars von mir.

Viel Erfolg!
Datura
 
Der neueste Stand:

Aufgestellte Petrischalen-Ergebnisse ergaben, dass Etwas von draussen im Vorgarten bei meinem Blut "Pathologische Werte" (O-Ton Umweltarzt) verursacht, mit dem Regenwasser in den Keller und damit in die ganze Wohnung kommt. Er fragte mich ja schon: Ist bei Ihnen ein Biotop oder sowas? Nun, das nicht, aber die BAUERN hier mit ihrer verranzten Tierhaltung:mad:

Der Spiegel schrieb dazu:

Aus Geflügelfabriken entweichen giftige Keime. In der Umgebung der Massentierställe leiden deshalb ungewöhnlich viele Kinder an Allergien und Asthma.

Bei Westwind wird es ungemütlich im friesischen Nordseeheilbad Horumersiel. Zwei Hähnchenställe, in denen 80 000 Tiere ihr Dasein fristen, reichern die vom Meer her kommende Brise mit einer staubgeladenen Giftwolke aus Bakterien, Pilzen, Viren und Kotpartikeln an.

Auf einem nur rund 300 Meter von der Mastfarm entfernten Bauernhof beginnt dann das große Schniefen. Dem Landwirt und seinen beiden Töchtern treibt die reizende Fracht sofort Schleim und Tränen in die Lunge und in die Augen. Der Jungbauer greift zu Inhalationsgeräten und Asthmasprays. Seinen Namen will er auf keinen Fall in der Zeitung lesen: "Sonst schmeißt uns die Hühnermafia die Scheiben ein."

Die sollen überall Dioxin finden und diese ganzen Spelunken dicht machen:popcorn:

Muss ich halt noch mehr putze putze machen und den Keller müssen meine Lieben trocken legen, naja es wird nie langweilig.

Trotzdem denke ich, dass mein Guttaperchastück im Kiefer zur Zeit der schlimmere Allergie-Auslöser ist, OP steht an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schwester E.

als vorübergehende Lösung könntest Du im Keller einen Luftentfeuchter aufstellen. Die leisten gute Arbeit, wenn es gute Geräte sind:

FEUCHTER KELLER, LÜFTEN, SCHIMMEL, LUFTENTFEUCHTER » KELLER, FEUCHTIGKEIT, KLAMM, SCHIMMEL, GESUNDHEITSSCHÄDLICH, HYGROMETER, LUFTFEUCHTIGKEIT, LÜFTEN, WD AUSTRIA, KONDENSBILDUNG, LUFTENTFEUCHTER, RAUMLUFT, ENERGIEEFFIZIENZ, WD 18 » KRITISCHES ZUM (U

Und im Wohnzimmer oder auch anderen Zimmer könnte evtl. ein Luftreiniger (da gibt es große Unterschiede) auch gute Dienste leisten, bis die Ursache behoben ist - soweit möglich.

Viel Glück für die Op!

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

danke für deinen Tip:) Nur waren wir leider so weit schon, aber es hat sich herausgestellt, dass das Wasser immer wieder bei Regen mit Brachialgewalt hereinkommt, oft 15-20 Liter - trotz angehängtem Schlauch. Das ist alles so marode, und jetzt sagte mir der Wasserablesemann neulich auf die Schnelle, dass dies wohl ein BRUNNEN sei:eek: Und in genau in dem Raum hängt auch die Panzersicherung! Es ist ein Wahnsinn, da kommt noch einiges auf uns zu. Ich gehe einfach nicht mehr in den Keller und wenn es geregnet hat, schöpfen die Jungs das Wasser mit Eimern raus. Da muss auch der Putz von oben bis unten ab, und ein neuer Kalkputz drauf. Wahrscheinlich muss also doch der Boden vor dem Haus aufgerissen werden, Schwiegervater hat mir ja nicht geglaubt...!

Das Schimmelproblem in den anderen Räumen haben wir in den Griff bekommen, die undichten Glasbausteine mit Schimmelfugen (zur Zeit notfallmässig mit fungizidem Silikon behandelt) fliegen im Frühjahr raus.

Ja, und die OP ist Mitte Februar, bei mir kommt einiges zusammen: (vergessenes) Wurzelfüllmaterial, Zahnmetalle, Schimmel, Latex(Kreuzallergie Benjamini-Bäumchen), evtl. Wohngifte (ein Zimmer stinkt - Holzboden - und schwarze Stellen an den Wänden...). Aber das wird schon, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt;)

Viele Grüsse
Schwester E
 
Zuletzt bearbeitet:
langsam komme ich der Lösung meines Problemes näher, Magenbeschwerden, Antriebslosigkeit, schwerer morgendlicher Raucherhusten (Nichtraucher).
Ich habe ja jetzt einen Teil der Auslöser der Infekte (öfter erkältet im Winter, kenne ich eigentlich nicht) beseitigt durch die Entfernung der wurzeltoten Zähne und der Metalle,

aber jetzt muss ich mich dem nächsten Malheur widmen: Wasser im Keller und Schimmel im ganzen Haus!

Offen gesagt: Eine Baustelle ist genug!

Ich zweifle sehr, dass sich das Haus trockenlegen lässt, ohne eine grundlegende Sanierung der Kellerwände von aussen, also Drainage auf Fundamentniveau oder Abdichtung mit mehrschichtigem Spezialmörtel oder PVC-Folie. Eine Aussenwärmedämmung hilft in jedem Fall, ebenfalls eine mechanische Lüftung mit Feinstaubfilter auf Hepa-Niveau ... Erst, wenn die Struktur des Hauses saniert ist, können die Räume saniert werden: An Stellen mit starkem Schimmelbefall den ganzen Putz runterschlagen, sonst Tapeten weg und den Deckputz anhobeln.
Kalk- oder Lehmputz (Sackware!) erst aufbringen, wenn die Wände wirklich trocken sind.

Das sind alles keine Arbeiten für Schimmel- und Staubempfindliche und während der Sanierungszeit ist das Haus unbewohnbar.


Und wie Du das alles packen sollst, wenn Du selbst mit Deinen umfangreichen Beschwerden die zweite Baustelle bist, bleibt ein Rätsel.
Ich zweifle, ob eine solche Sanierung unter den gegebenen Umständen machbar ist. Ein Neubau ist wohl billiger und kann von Vornherein auf Deine Sensitivitäten ausgerichtet werden.

Das Hauptproblem von Sanierungen ist, dass niemand für den Erfolg garantiert, was ich als selbst Betroffener auch schon erfahren musste.

Puistola
 
Das ist ja ein Reizthema für mich ... was ich hier so in den letzten Beiträgen gelesen habe ist nicht ganz so korrekt... und zudem vieles ins Blaue geraten.

Zuerst gilt es die Ursache zu bestimmen. Hier gibt es mannigfaltige !

- z.B. undichtes Regefallrohr im Erdreich
- Wasser das über das Fundament nach oben kommt weil ein anderer (Nachbar) ein paar Meter weiter eine Wassersperre errichtet hat und es ungeschickt umgeleitet hat
- Regenwasser das nicht gut ins untere Erdreich wegkommt und deshalb stehen bleibt
-Defektes Abwasserrohr zu Strasse das das Regenwasser vom Dach wieder in den Vorgarten leitet.

da scheinbar nur eine Seite des Hauskellers betroffen ist (freistehend ?) wird es vermutlich die Regenschlagseite sein und da kann unter umständen schon das sinnvolle Versiegeln der Oberfläche reichen und das ableiten des Obeflächen-Regenwassers in die Kanalisation um die Exposition zu verringern wenn sich hier die Ursache findet.

Ausserdem ist nicht wirklich eine sog. Fachfirma notwendig um das Haus von aussen abzudichten sofern man nicht ganz ungeschickt mit den Händen ist und total schwächlich. Eine Schaufel, ein Eimer, ca. 2-3 Helfer und je nach Bodenbeschaffenheit diverse zuästzliche Werkzeuge reichen in der Regel völlig den Graben zu ziehen. Hier kann man sich im Netz mehr als ausreichend informieren was es braucht und wie man sowas aufbaut (ggf. Absicherung). Das auf- und anbringen der Sperre (je nach Ausführung) ist auch kein Hexenwerk und braucht eigentlich kein komplexes Werkzeug oder irgendeine Ausbildung. Da aber diese "Aufgabe" zu 80% Körperkraft benötigt findet sich immer eine "preiswerte" Firma die sich mit Erdaushubarbeiten am Leben hält.

Der "Trick" das Haus nur auf der betroffenen Seite zu renovieren geht übrigens nicht ! Das Wasser sucht sich dann die nächste Wand weil es ja scheinbar nicht schnell genug versickern kann. Ist die Front saniert wird es sich an den Seitenwänden reindrücken weil es dann da lang fliesst. Frontales Sperren führt ja nicht dazu das das Wasser weg ist !

Ein "Renovieren" von innen durch in den Stein eingebrachte Harze oder einem Wasserdichten Putz von innen (Wannenkonstruktion) ist nach meine Beobachtung in der Regel erfolglos und kann sogar dazu führen das das in der Aussenmauer aufgestaute Wasser nach oben kommt (der Gau).

Das bereits erwähnte Motto: "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" scheint hier die beste Lösung. D.h. Spaten raus und mal an der Stelle wo das Wasser reinkommt (oder etwas oberhalb) mal mit dem Spaten auf 1 Meter Breite im Aussenbereich nachschauen was da nun eigentlich los ist ! Mit etwas Glück findet man da ein altes Rohr oder Sickerschacht und das Problem ist nach Austausch oder Reparatur gelöst....

Wenn Schimmel in den oberen Räumen (nicht Nassräume) ein Thema ist kann es auch mehrere Ursachen haben.

- erstmal zu wenig Wärme in den Räumen. D.h. stand das Haus längere Zeit leer und wurde nicht bewitschaftet kann Kondenswasser überall entstehen.
- beschädigte Aussenhülle (Risse in der Wand) durch setzen des Hauses.
- Defektes Dach (gerissene Dachpfannen im Aussenmauerwerkberereich.
- oder ganz profan eine defekte wasserführende Leitung in der Wand.

Sind es in den oberen Etagen die Ecken die Schimmelbetroffen sind ist es in der Regel der an der Aussenhaut langstreifende Wind und Wirbelbildung der eine Abkühung der Zimmerecke erzeugt und dann kondensiert genau dort das Wasser aus dem Raum weil genau diese Ecke kälter ist als der Rest des Raumen.
 
Hallo, Mike, wenn das Haus im Nassen steht, müsste man dann n icht auch eine waagerechte Sperre einbauen?

Ich finde Deinen Beitrag sehr gut, weil man eine Richtschnur hat, auch wenn man eine Firma beauftragen muss. Man kann dann kontrolieren, was die so treiben, was die so vorschlagen usw.

Liebe Grüße
Datura
 
Entgegen der gängigen Meinung fliesst Wasser nicht bergauf... es kann durch Druck nach oben geschoben werden und die bereits eingebaute Sperre aus (in der Regel) Teerpappe durchbrechen wenn diese defekt ist. Das sollte aber nicht passieren. Die vielbeschworene Kapilarwirkung bezieht sich vieleicht auf einen Stein aber nicht auf eine ganze Mauer mit Putz zwischen den Steinen.

Wenn man eine Firma mit der Sanierung beauftragt sollte man die Ursache kennen sonst kann viel Geld in unnützem Zeug landen. Es sei zu erwähnen das ein Baubiologe auf die biologischen Aspekte eingeht und eine Firma die sich auf Kellerwandsanierung eingeschossen hat sicher nicht im Dachgeschoss oder am Regenfallrohr nachschaut.

Wenn da z.B. schon seit Jahrzehnten eine Innnenisolierung (Panzersperre ?) an der Wand angebracht ist dann möchte ich nicht wissen wieviel Wasser da durch den Putz zwischen den Steinen von aussen geflossen ist und den Zement oder Kalk-Zement nebst Sand rausgeschwemmt hat. Wasser ist geduldig und angeblich höhlt der strete Tropfen sogar den Stein.

Bevor man hier jedoch die falschen Schlüsse zieht gilt es erstmal die Ursache zu finden ! Unsere Vorfahren waren übrigens nicht wirklich auf den Kopf gefallen und haben den Keller damals schon so gebaut das er zum Richtfest dicht war... es ist also was passiert über die Jahre... und Regen fällt heute so viel wie vor 100 Jahren, allen Klimakatastropenbeschwörern zum Trotz !

Wer Geld hat der lässt das alles, von einem Architekten begleitet, fachmännisch bis unter das Fundament mit Drainage machen und wer kein oder wenig Geld hat muss halt mit der Pfütze im Keller leben oder halt die Hand selber anlegen. In Eigenregie und mit wenig Geld reicht manchmal schon ein Sperrputz von aussen und ein wenig Teer darüber um 30-40 Jahre zu überbrücken... das sollte man aber erst machen wenn man die Ursache kennt und abschätzen kann ob das reicht !

Zum Thema Kapilarwirkung sei noch erwähnt das so manche Burg einen Wassergraben drumherum hatte und die Leute sind im Erdgeschoss nicht wegen Schimmelbildung reihenweise umgefallen ! Selbst in Venedig stehen die Häuser im Wasser und sind nicht bis oben voll mit Wasser gesogen !
 
Danke, Mike!

die Leute sind im Erdgeschoss nicht wegen Schimmelbildung reihenweise umgefallen ! Selbst in Venedig stehen die Häuser im Wasser und sind nicht bis oben voll mit Wasser gesogen !

Soviel ich gelesen habe, wurde das untere Stockwerk oft als Wirtschaftsräume genutzt, im ersten Stock hat man dann gewohnt, aber natürlich geht das Wasser nicht nach ganz oben (durch Kapillarwirkung). Wenn ich Lust habe, die Quelle zu suchen, tue ich das.

Ich bin da nicht ganz sicher, je nachdem, wo die Erde gerade aufhört, ob man nicht doch auch eine Horizontalsperre machen muss. Ich weiß von Leuten, die ein altes Bauernhaus haben (steht in feuchter Gegend, ohne Keller) und vertikal alles offen hatten und eine Schicht außen drangemacht haben, die hattens immer noch feucht danach. Da der Typ alles selbst gemacht hat, hat der eine Steinschicht aufgemacht (Meter für Meter) und Aluminiumblech darein gemacht. Erst dann war das Haus trocken

Aber das nur nebenbei, Ursachensuche ist das Wichtigste erstmal.

Liebe Grüße
Datura
 
Wenn man eine Firma mit der Sanierung beauftragt sollte man die Ursache kennen sonst kann viel Geld in unnützem Zeug landen. Es sei zu erwähnen das ein Baubiologe ...

Selbst in Venedig stehen die Häuser im Wasser und sind nicht bis oben voll mit Wasser gesogen !

An diesem Haus gibt es wohl nicht "die Ursache", sondern eine ganze Reihe von Mängeln. Ohne gründliche Analyse ist es vollkommen sinnlos, bauliche Massnahmen zu ergreifen. Sollte ma das Haus sanieren wollen, ist nicht der "Baubiologe" der richtige Ansprechpartner, sondern der Bauphysiker.
Denn das primäre Problem ist nicht der Schimmel, der ist lediglich ein Symptom, sondern die Feuchtigkeit. Und die ist das Kernfach des Bauphysikers.


Noch ein Wort zu Venedig:

Doch, die Feuchtigkeit dringt heute in den meisten Palazzi bis ins erste oder zweite Obergeschoss. Das ist ja das Kernproblem der Serenissima.
Einst wurden die Fundamente auf Holzpfählen aufgebaut, mit Backsteinen. Dann kamen zwei Lagen weissen Marmors, und erst darauf wurde dann weitergebaut mit Backstein. Dieser Marmor funktionierte bestens als Kapillarsperre. Da nun die ganze Insel langsam absinkt und wegen der Tiefwasserrinnen nach Mestre die Hochwässer massiv zugenommen haben, übersteigt der Wasserstand nun viel öfter diese Marmor-Sperre der Palazzi, womit sich das darüberliegende Mauerwerk eben kapillar vollsaugen kann.

Die übliche Sanierung in Venedig beinhaltet Injektionen mit dünnflüssigem Kunstharz oberhalb des höchsten angenommenen Wasserspiegels. So etwas könnte auch für das Kellergewölbe hier in Frage kommen, aber bitte est nach einer gründlichen Analyse der gesamten Umstände.

Und noch einmal rege ich an, zu prüfen, ob ein Umzug in ein trochenes, von vornherein schadstoffreies Haus nicht einfacher wäre.


Puistola,
der grad umgezogen ist mit ganz akzeptablen Ergebnissen.


edit:
Antwort @ Daturas Beitrag 14

Selbstverständlich waren die wassernahen Erdgeschosse stets Keller- oder Wirtschaftsräume in Venedig. Aber auch die waren einst so hoch über dem Wasser angelegt, dass sie im Prinzip nicht überschwemmt wurden. Nun, da die Marmor-Sperrschicht oft überschwemmt wird, wird das Wasser eben weit in die Wohngeschosse hinauf befördert durch die Kappillarwirkung.

Das etappenweise Einziehen von Blechen in die Wände eines Hauses mit aufsteigender Feuchtigkeit ist eine gute Möglichkeit, im Effekt entsprechend den Injektionen oder der doppelten Schicht Marmor der venezianischen Palazzi:
Das darunterliegende Mauerwerk und Fundament bleibt feucht, die darüberliegenden Bauteile können austrocknen, soweit nicht andere Feuchtigkeitsquellen vorhanden sind.

Das Gewölbe bliebe als feucht und müsste durch eine Zwangs-Dauerlüftung vor übermässiger Schimmelbildung geschützt werden. Auch müsste die Verbindung zwischen Haus und Keller Luftdicht verschlossen werden. Sonst wabern die Sporen weiterhin im ganzen Haus herum.

Doch das sind Spekulationen, weil ich das Haus nicht kenne.
Mehr weiss der Bauphysiker nachdem er das Haus gründlich untersucht hat.

Puistola
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Hier ein sehr gutes Buch:

amazon.de/Hauserneuerung-Instandsetzen-Modernisieren-Energiesparen-Umbauen/dp/3936896496/

Da kann man vieles über Trockenlegung und einfache Entfeuchtung nachlesen.

Grüße von
Datura
 
Hallo,

dem Keller können wir uns erst in zwei, drei Monaten widmen, der bleibt halt bis auf weiteres zu.

Eine andere riesige Baustelle ist der Schimmel in einem grossen Zimmer im 1.Stock; und zwar haben wir, ich traue es mich kaum zu sagen, ihn selber ins Haus geschleift und regelrecht gezüchtet, mit schimmeligem Brennholz! Tja, Monsieur meinte, man könne Holz im Schuppen trocknen, meine Proteste wurden damals stur überhört :schlag: Ich bin durch Zufall darauf gekommen, als mir auffiel, wenn wir anderes Holz hatten, es mir besser ging. Ausserdem sieht man an vielen Holzstücken die Sporen :rolleyes: Jetzt haben wir die Quittung und ich den Schaden. Aber es wird noch schlimmer: In diesem Zimmer mit altem Holzboden, in das wir auch immer das angegammelte Holz gezogen hatten, entsteht jedesmal ein unerträglicher Gestank nach Chlor und Schimmel, wenn das Zimmer darunter geheizt wird. Jetzt hatten wir die Wände clean, und haben aber immer noch versteckten Schimmel unter dem Fussboden. Schöne Sauerei, das dürfen wir alles rausreissen. Dann wird gefliesst, was anderes kommt mir da nicht mehr rein!

So hat man immer zu tun.
 
Oh mein Gott, das hört sich nicht gut an!

Ich wünsche Euch Kraft beim Sanieren und gutes Gelingen!

Datura
 
Hallo,

dem Keller können wir uns erst in zwei, drei Monaten widmen, der bleibt halt bis auf weiteres zu.

Dannn montiert bitte wenigstens einen kleinen Fensterventilator, der die feuchte Luft samt Schimmelsporen dauernd abzieht.

Eine andere riesige Baustelle ist der Schimmel in einem grossen Zimmer im 1.Stock; und zwar haben wir, ich traue es mich kaum zu sagen, ihn selber ins Haus geschleift und regelrecht gezüchtet, mit schimmeligem Brennholz! Tja, Monsieur meinte, man könne Holz im Schuppen trocknen ...
Wenn der Schuppen gut durchlüftet ist, gibt es nichts besseres, um Brennholz zu trocknen. Der Schimmel ist immer da, egal wo Du bist, in jedem Stück Brot, in jeder Müslitüte und in jedem Holzstück. In Form von einzelnen Sporen. Die sind harmlos. Aber wenn die Feuchtigkeit vorhanden ist, beginnen die Sporen zu wachsen, bilden Schimmel und wieder Sporen, einige Tausend mal mehr als zuvor. "Schimmel einschleppen" kann man gar nicht, lediglich vorhandenen züchten.

Du hast also nicht Schimmel in der Bude wegen irgendwelchem Brennholz, sondern weil das Haus zu feucht ist. Zupappen mit Fliesen ist Blödsinn, solange nicht die Feuchtigkeit raus ist.

Ich wiederhole mich:
Ohne gründliche Analyse keine aufwändigen Sanierungsschritte.
Auch wenn der Bauphysiker teuer scheint, es geht nicht ohne ihn.

Alles Gute wünscht
Puistola
 
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