Manische Depression, bipolare Störung

"Manische Depression" = Bipolare Störung

Hallo

Empfehle da das buch "optimale Ernährung für die Psyche von Patrik Hoford.

Nebst dem erwähnten hilft oft:
- Glutendiät (achtuing anfangs verschlechterungen möglich)
- Lactobazillus GG
- EPA des Omega3 (Fischöl)
- Niacin hochdossiert 2 bis 5 gr / Tag
- Zink und B6 bei vorliegen des positiven KPU Testes
 
"Manische Depression" = Bipolare Störung

Hallo ratio

Ja, eine gute Prognose will eigentlich jeder - aber mit dem "wollen" ist es ja nicht getan ;) .

Ich hatte mir vorgestellt, Du möchtest darauf hinaus, dass ein Betroffener mit einer "nicht konkreten" Diagnose weniger "abgestempelt" ist/wird...

Ein junger Bekannter hat mehrere psychiatrische Diagnosen "vorzuweisen", unter anderem eben auch Bipolare Störung. Meines Erachtens hilft ihm selbst das wenig weiter, eher dem betroffenen Umfeld. Wegen meist geringer Krankheitseinsicht ist er wenig zugänglich für psychotherapeutische und/oder medikamentöse Begleitung.

Sicher ist es für viele Betroffene aber oft richtig und wichtig, dass die eigene Befindlichkeit einen Namen bekommt.


Liebe Grüsse
pita

Hallo Pita,
Ich wollte darauf hinaus, dass ein Psychose weniger tief absinkt, wenn sie nicht eindeutig manisch-depressiv oder schizophren ist. Wenn ein Psychotiker mehrere Diagnosen hat, so sagt das meiner Ansicht nach weniger über den Psychotiker aus, sondern eher etwas über die behandelnden Aerzte/Psychiater.

Ich will hier aber darauf bestehen, dass zwischen Krankheitseinsicht und der sozialen Verweigerung/Rebellion eines Psychotikers einen Unterschied zu machen ist. Wenn ein Psychotiker medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung verweigert, so hat das nichts mit fehlender Krankheitseinsicht zu tun, sondern damit, dass er diesen Weg nicht gehen will, da er in diesem Weg keine Verbesserung seiner Lebenssituation sieht. Ein Psychotiker ist sehr sensibel. Er versteht sehr wohl, ob jemand, der ihm helfen will, ihn ansatzweise versteht oder nicht.
 
"Manische Depression" = Bipolare Störung

Multipel zu werden ist eine gesunde und natürliche Reaktion auf eine "kranke" Umgebung!


Multipelsein entsteht meist zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr, auch wenn es später noch zu weiteren Aufspaltungen kommen kann, da ein multipler Mensch dieses "sich Aufspalten/Abspalten" als erfolgreiche Methode erkannt und angenommen hat um mit Situationen (traumatischen) um zu gehen.

Hallo Cailly,
Mit dem ersten Teil dieses Zitats bin ich im Grossen und Ganzen einverstanden, mit dem zweiten allerdings nicht. Ich weigere mich anzuerkennen, dass wenn ein Kind einen "imaginären Freund" hat, dies eine Ursache einer Psychose sei. Wenn das Phänomen einer Psychose aufgrund irgendwelcher psychischen oder physischen Stressfaktoren auftritt, dann reagiert ein Mensch eben darauf.
 
Hallo ich habe die Diagnose "Ultra Rapid Cycling" das ist eine Unterform von der bipolaren Depression und reißt mich in heftige Stimmungswechsel von manisch auf depressiv mehrmals am Tag. Nun bin ich auf der Suche nach anderen Menschen die diese Krankheit haben. Und ich bin auf der Suche nach Mitgliedern für mein Forum: Ultra Rapid Cycling. Hierbei möchte ich erwähnen, dass ich hier niemanden wegwerben möchte. Im Gegenteil ich suche Gleichgesinnte. Aber was soll ich mit einem Forum ohne Mitglieder?
Rapid Cycling ist weitgehend unerforscht und viele bleiben undiagnostiziert. Die Therapie ist sehr schwierig (habe schon viele Psychopharmaka durch) und die Prognose schlecht.
Nun wünsche ich mir viele Antworten von Rapid Cyclern und vielleicht auch einige Mitglieder in meinem Forum. Ich werde keine Verlinkung machen. Wer Interesse hat, der kann ja auf meinem Profil meine Homepage besuchen.:))):traurig:
 
Also Leute,
ich selbst leide seit 2 Jahren an einer bopolaren Störung (vielleicht schon vorher, da aber erst diagnostiziert), d.h., daß sich Manien und Depressionen abwechseln.
Ich lege mir nur die "Rolle der Starken" in der Öffentlichkeit zu-ansonsten lebe ich in einer festen Partnerschaft und bin auch sonst relativ "normal".
Was ich hier bis jetzt gelesen habe, sind doch Alles nur theoretische Aussagen und Halbwahrheiten aus Hollywood und dem 2. Weltkrieg...

Es heißt nämlich nicht, daß wenn man diese Diagnose bekommt, kaum noch oder gar nicht in der Öffentlichkeit existieren kann/ sie nicht mehr realistisch wahrnimmt. Auch hier gibt Es verschiedene Ausprägungen und Schwere.
Schizophrenie ist eine KOMPLETT ANDERE Diagnose, die vielleicht 1 oder 2 Gemeinsamkeiten mit der bipolaren Störung hat. Man kann mit meiner Diagnose ganz normal arbeiten und am öffentlichen Leben teilnehmen. Man wird auch nicht entmündigt o.Ä. Man lebt dann auch nicht unbedingt in 2 verschiedenen Welten, sondern hat extreme Stimmungsschwankungen, die dazu übergehen kann, aber nicht muß.

Noch was zu dem Begriff Psychopath oder Idiotie: Diese Begriffe benutzt man schon seit den 70ern nicht mehr. Seitdem gibt Es übrigens auch keine Wärter, Zwangsjacken und Tische, auf Denen man fixiert wird, mehr. ;)

So, Das war mir mal ein Bedürfnis hier mal Einiges klarzustellen.

Ich hoffe, daß mein Beitrag für Leute, die diese Diagnose bekommen haben oder Angehörige Derer sind oder falsch informiert sind/waren, hilfreich ist.

Liebe Grüße

Carmelita
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich unterschreibe den Beitrag von Carmelita, danke Dir.

Auch wenn es nach außen so wirkt, dass man die Diagnose nicht anerkennt, man bekommt sehr bewusst mit, was um einen herum geschieht und kann am aktiven Leben teilhaben.

Im manischen neigt man zur Selbstüberschätzung und Verherrlichung, in der Depression zur Endzeitstimmung und nur noch schwarz-sehen und nicht mehr können.

Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin seit über 6 Wochen stationär und forsche nach der Ursache meiner Störung. Damit ich damit umgehen und auch ohne Tabletten leben kann. Diese haben nämlich unschöne Nebenwirkungen (Zittern, Sehstörung, Übelkeit, Müdigkeit ....).
 
Hallo Ihr da draußen,

bin inzwischen sehr viel weiter in dem Bereich. :kraft:
Bin seit ca.24 Monaten jetzt als Frau mit BPS eingestuft. Ich fühle mich nicht anders, als sonst...nur die Diagnose für die KK ist anders und ich bekomme jetzt medis, Die besser auf mich und meine Störungen geeignet sind.
Wollte ich nochmal als Feedback hier abgeben. :wave:

LG

Carmelita :hexe:

- Carpe Diem- nutze den Tag -
 
Huhu, mich würde mal interessieren wie ihr mit der BPS in der Öffentlichkeit umgeht. Zum Beispiel gegenüber neuen Bekanntschaften oder evtl. auch dem Arbeitgeber/ Ausbildung.
Bei mir ist die Erkrankung schon seit mittlerweile 6 Jahren bekannt. Aber einen richtigen Umgang in Bezug auf meine Krankheit und Mitmenschen die ich kennen lerne, habe ich noch nicht wirklich gefunden. Ich habe da eine Art Hemmschwelle und immer das Gefühl gleich als "Geisteskrank" abgestempelt zu werden.

Liebe Grüße,
Blinky
 
Hallo Blinky, :wave:

also ich habe nach 3 SEHR derben Zwischenfällen, Die mich viel Kraft und auch Selbstbewußtsein gekostet haben, für mich beschlossen nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich lerne die Leute erstmal kennen, dann rede ich SEHR allgemein über mich. Die Diagnose kapiert eh Keiner...also sage ich in der Richtung gar Nichts. "Bin zu Hause, muß mich erholen, mehr möchte ich dazu nicht sagen." PUNKT!! ;)
Ich bin mittlerweile soweit, daß ich Dasage...wenn die Leute damit nicht klarkommen oder bohren oder dumme Sprüche machen...dann war´s Das!! Ich bin mir immer noch selbst der Nächste! Meine Leute akzeptieren Das aber auch...ich bin damit bis jetzt immer gut gefahren.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. :)

LG

Carmelita
 
Hallo Carmelita,

darf ich fragen, wie Deine Medikation aussieht? Mein Mann hat eine bipolare Störung, die erst vor kurzem diagnostiziert wurde, nachdem er in eine schwere Depression gestürzt war. Nach einer Woche Venlafaxin (SNRI) entwickelte er eine schwere Psychose, die ihn ins Krankenhaus gebracht hat. Zuerst war er in der Geschlossenen, weil es so schlimm war, nun ist er seit gestern wieder auf der Offenen. Allerdings scheinen die Ärzte absolut keinen roten Faden zu haben. Zuerst bekam er Seroquel (Neuroleptikum), Ergenyl (Valproinsäure) und Lorazepam, jetzt will die Ärztin das Ergenyl absetzen, weil sie keine Indikation sieht. Da er im Moment sehr ruhig ist (das Lorazepam haut ihm total weg), glaubt sie nicht an die Diagnose manisch-depressiv. Aber das Ergenyl als Phasenerhaltungsmittel wäre meines Erachtens total wichtig, oder sehe ich das völlig falsch?

Für einen Austausch mit anderen Betroffenen wäre ich extrem dankbar, denn ich stehe ziemlich ratlos vor dieser Problematik. Leider kann mein Mann im Moment nicht viel selbst regeln, da ihn dass Lorazepam zu sehr benebelt.

Danke schonmal und liebe Grüße,
Marie-Antoinette
 
Danke dir, ich bin genau deiner Meinung, man muss ja nicht gleich alles von sich Preis geben.
Bei mir besteht das problem das ich zur Zeit in einer schulischen Ausbildung bin, und es doch hin und wieder vorkommt das ich mal ein paar Tage oder in größeren Abständen auch mal 2 Wochen, wegen einem Tief oder evtl. auch wegen Anzeichen einer Manie, nicht zur Schule kann. Dadurch kommt dann von den Mitschülern des öfteren die Frage wo ich denn mal wieder war. Zwar äußere ich dann nur kurz und knapp: " ich war krank". Aber es kommt dann doch gelegentlich vor das nachbohrt wird. Da ich sowieso ein recht schüchterner Mensch bin fällt es mir dadurch ebenso schwer einfach zu sagen... "spielt doch keine Rolle" . Nunja 2-3 gute Klassenkameraden hab ich schon erzählt das ich unter "Depressionen" leide. Diese verstehen das auch. Bei den anderen hab ich immer das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen wenn sie mich auf meine Fehlzeiten ansprechen.

Lg. Blinky
 
Bloß nicht rechtfertigen!!! :eek:

Überlege Dir einfach mal, wie wichtig Dir die Anderen außer den 2-3) sind.

Ist Es Das wert sich zu rechtfertigen? Die Kraft aufzuwenden meine ich...

...oder sollte Es Dir egal sein, was Die denken und Du konzentrierst Dich lieber auf Dich und die kleine Gruppe derer, Die Dich so akzeptieren, wie Du halt bist.

Mir ist Es mittlerweile piepegal, was Andere über mich denken...weil doof reden oder sich eigene Reime machen...Das machen Sie so oder so...egal, ob Du dazu Was sagst...oder eben nicht. :)

Ich finde Das auf jeden Fall toll, wie Du Das meisterst...Hut ab!

So, jetzt muß ich mich mal um meine Kätz kümmern...wildes Angestubse und Geschnurre... ;-)

bis bald

Carmelita
 
Hallo Carmelita,

darf ich fragen, wie Deine Medikation aussieht? Mein Mann hat eine bipolare Störung, die erst vor kurzem diagnostiziert wurde, nachdem er in eine schwere Depression gestürzt war. Nach einer Woche Venlafaxin (SNRI) entwickelte er eine schwere Psychose, die ihn ins Krankenhaus gebracht hat. Zuerst war er in der Geschlossenen, weil es so schlimm war, nun ist er seit gestern wieder auf der Offenen. Allerdings scheinen die Ärzte absolut keinen roten Faden zu haben. Zuerst bekam er Seroquel (Neuroleptikum), Ergenyl (Valproinsäure) und Lorazepam, jetzt will die Ärztin das Ergenyl absetzen, weil sie keine Indikation sieht. Da er im Moment sehr ruhig ist (das Lorazepam haut ihm total weg), glaubt sie nicht an die Diagnose manisch-depressiv. Aber das Ergenyl als Phasenerhaltungsmittel wäre meines Erachtens total wichtig, oder sehe ich das völlig falsch?

Für einen Austausch mit anderen Betroffenen wäre ich extrem dankbar, denn ich stehe ziemlich ratlos vor dieser Problematik. Leider kann mein Mann im Moment nicht viel selbst regeln, da ihn dass Lorazepam zu sehr benebelt.

Danke schonmal und liebe Grüße,
Marie-Antoinette

Ich glaube, mein Post ist irgendwie untergegangen, weil ich mich so in die Unterhaltung reingequetscht habe und am Ende der Seite gelandet war... Jetzt drängel ich mich nochmal vor ;)
 
Rechtfertigen...ich glaub ich hab mich falsch ausgedrückt ;) In den Situationen wo mich Schüler auf meine Fehlzeit ansprechen will ich immer einen "Ausweg" finden.. denen kurz und knapp zu sagen wieso ich nicht da war aber dabei natürlich nicht von mir Preis geben was für ne Erkrankung ich habe, da ich der Meinung bin das die es doch eh nicht wirklich verstehen würden und sich dann nur irgend etwas zusammen dichten. Meine Sorge ist somit in dem Moment nur, das die anderen aus meiner Klasse mich dann "Mobben" könnten...naja und sowas belastet mich halt...da ich in meinen "manischen Phasen" häufig "bezugs Gedanken" bekomme und alles mögliche auf mich beziehe...Nunja ich hab mittlerweile einen Therapeuten gefunden mit dem ich genau diese Thematik besprechen kann :)

Finde es Super hier mit gleichgesinnten so offen über die Erkrankung sprechen zu können *happy*

edit:
Ich glaube, mein Post ist irgendwie untergegangen, weil ich mich so in die Unterhaltung reingequetscht habe und am Ende der Seite gelandet war... Jetzt drängel ich mich nochmal vor ;)

Wie lang ist dein Mann denn jetzt schon in Behandlung, bzw. wie lang hat die Ärztin das Ergenyl bei ihm angewendet?
Bei mir wurde die bipolare Störung - manisch/depressiv mit knapp 16 Jahren festgestellt. Danach folgte bei mir eine heftige Psychose wobei ich ca 6 Monate in der Klinik war. In dieser Zeit wurden viele Medis bei mir ausprobiert um erstmal die Psychose wieder weg zu bekommen....danach folgten über die Jahre bei mir mehrere Depressionen und Manien wobei mehrere Klinikaufenthalte nötig waren bis die Ärzte den richtigen Phasenvorbeuger gefunden hatten der bei mir auch Wirkung zeigt.
Am Ende war es Orfiril (bzw. Valproinsäure)...soweit ich weiss dauert es bei dem Valproat eine gewisse Zeit (2-4 Wochen) bis man im Körper den richtigen Valproatspiegel erreicht hat und erst dann greift der Phasenvorbeuger richtig. Daher meine Frage wie lang hat dein Mann das Ergenyl verschrieben bekommen? Ich nehme zur Zeit nur Valproat retard (600mg - 900mg -).

Alles Gute euch beiden, ich drück deinem Mann die Daumen das er schnell ein Medikament findet, was bei ihm Wirkung zeigt :)

Lg. Blinky
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Blinky,

vielen Dank für Deine Antwort!
Mein Mann hatte mit 31 Jahren - das ist jetzt 18 Jahre her - zum erstenmal eine schwere Depression mit drei mißglückten Selbstmordversuchen. Damals hat niemand eine bipolare Störung erkannt, weil er da noch keine manischen Phasen hatte. Vor etwa acht Jahren hat er begonnen, manische Phasen zu haben, teilweise auch Mischphasen. Das hat aber keiner von uns erkannt, und im letzten September ist er durch einen Knöchelbruch in eine superheftige Depression gefallen. Daß das Teil einer dipolaren Erkrankung zu sein scheint, hat erst vor vier Wochen ein Psychiater herausgebracht. Und dann entwickelte sich vor drei Wochen diese Psychose. Sprich, er hat erst mit 49 jetzt zum ersten Mal eine Psychose gehabt. Ergenyl bekommt er nun seit 9 Tagen. Jetzt bekommt er hochdosiert Seroquel, Ergenyl (also Valproinsäure) und abends Lorazepam.

Ehrlich gesagt bin ich auch sehr froh, daß es hier andere Betroffene gibt, mit denen man sich austauschen kann! :)

LG,
Marie-Antoinette
 
Das freut mich/uns, daß wir Dir hier helfen können. :freu:
Ich bin gerne bereit mein Wissen und meine Erfahrungen mit anderen Betroffenen oder Angehörigen zu teilen. :)
Wenn Dir noch Was auf der Seele brennt - ich helfe gerne...aber Das ist wohl die Mischung aus Bordi und Jungfrau. :wave:

Liebe Grüße

Carmelita
 
Hi Blinky,

vielen Dank für Deine Antwort!
Mein Mann hatte mit 31 Jahren - das ist jetzt 18 Jahre her - zum erstenmal eine schwere Depression mit drei mißglückten Selbstmordversuchen. Damals hat niemand eine bipolare Störung erkannt, weil er da noch keine manischen Phasen hatte. Vor etwa acht Jahren hat er begonnen, manische Phasen zu haben, teilweise auch Mischphasen. Das hat aber keiner von uns erkannt, und im letzten September ist er durch einen Knöchelbruch in eine superheftige Depression gefallen. Daß das Teil einer dipolaren Erkrankung zu sein scheint, hat erst vor vier Wochen ein Psychiater herausgebracht. Und dann entwickelte sich vor drei Wochen diese Psychose. Sprich, er hat erst mit 49 jetzt zum ersten Mal eine Psychose gehabt. Ergenyl bekommt er nun seit 9 Tagen. Jetzt bekommt er hochdosiert Seroquel, Ergenyl (also Valproinsäure) und abends Lorazepam.

Ehrlich gesagt bin ich auch sehr froh, daß es hier andere Betroffene gibt, mit denen man sich austauschen kann! :)

LG,
Marie-Antoinette

huhu, ob es hilft weiß ich nicht genau. Ich kann aus Erfahrung und von raten der Ärzte die mir bereits "über den weg gelaufen" sind, sagen das 9 Tage Valproat Einnahme noch nicht ausreicht um entscheiden zu können ob das Medikament Wirkung zeigt. Vllt. Kannst du mit dem zuständigen Arzt nocheinmal sprechen, um dessen Meinung zu der Aussage nochmal zu hören. Hoffe es hilft ein wenig.

Gruß, Blinky
 
Hi Blinky,

danke nochmals :)
Der aktuelle Stand ist nun, daß die Ärztin das mit der bipolaren Störung begriffen hat. Jetzt haben sie das Lorazepam komplett abgesetzt, das Seroquel von 600 auf 300 mg retard abends heruntergesetzt und das Ergenyl von 900 auf 600 mg. Wenn er unruhig ist, kann er bei Bedarf Atosil bekommen.
Also irgendwie macht mich das etwas nervös, daß das Seroquel so schnell (nach 2 Wochen) wieder heruntergefahren wird. Die Ärztin will es so schnell wie möglich ganz absetzen, weil es meinen Mann halt sehr müde gemacht hat, und seine kognitiven Fähigkeiten waren nur noch bei 76 von 100 Prozent. Allerdings ist mir heute (erster Tag mit nur 300 mg Seroquel) aufgefallen, daß er zwar weniger müde war, jedoch auch wieder wesentlich depressiver, und seine Pupillen waren auch wieder so erweitert wie kurz vor der Psychose. Muß ja nichts heißen - aber sollte man das Seroquel nicht lieber etwas länger in höherer Dosierung lassen, damit er keinen Rückfall bekommt und sich die Depression vielleicht ein wenig mehr bessert? Wenn er wieder so unruhig ist wie vor der Psychose, ist damit auch nichts gewonnen, denn so kann er auch nicht arbeiten. :confused:
 
Hi Marie-Antoinette,

sorry, dass ich mich erst so spät melde, hab Deine Antwort erst jetzt in meinen Mails entdeckt.

Was mich grundlegend wundert: Bekommt er kein Antidepressiva?

Bei mir wurden Seroquel und später / jetzt Valproinsäure als Phasenstabilisator zusätzlich eingesetzt (zum Antidepressiva). Nach meinem jetzigen (noch recht frischen) Kenntnisstand, wäre ich dafür, Antidepressiva einzusetzen, um ihn aus der Depression heraus zu bekommen (die Serotoninproduktion wieder in Gang zu bekommen).

Das Seroquel relativ schnell abzusetzen, wenn es große Auswirkungen (Müdigkeit hat), halte ich (laienwissend) für unbedenklich und gut.

Ich bekomme Valproinsäure 300 / - / 600, also relativ niedrig dosiert, Spiegelkontrolle am 2.3. wieder. Und zur Zeit noch 150 mg Trevilor morgens (von 75 / - / 150 ursprünglich - muss mich auch nochmal schlau machen, ob ich das für sinnvoll erachte, dass jetzt wieder ausschleichen zu lassen, wo es mir zwar besser geht, die Stimmung aber immer noch in zu großen Schwankungen instabil ist).

Magst Du mir evtl. die Psychose Deines Mannes noch näher beschreiben?

LG
Anne
 
Hi Anne,

danke für Deine Antwort!
Nein, er bekommt kein Antidepressivum mehr. Zuerst hatte er Doxepin, was ihn nur müde gemacht hat, dann Mirtazapin, was ihn einigermaßen hat schlafen lassen, aber null antidepressive Wirkung hatte, und dann schließlich bekam er einen Serotoninwiederaufnahmehemmer, Venlafaxin, infolge dessen sich ziemlich rapide die Psychose entwickelt hat.
Die Psychose hat sich stufenweise entwickelt. Es ging ihm immer einen Tag gut und dann am nächsten eher schlecht mit schrittweise stärker werdenden Wahnvorstellungen. Auf dem Gipfel war er dann überzeugt, ich wolle mich von ihm trennen und der Nachbar werde gleich kommen und ihn in die Psychiatrie bringen. Er hat sich auch völlig uncharakteristisch bewegt und ausgedrückt. Wie ein Automat eigentlich. Stereotype Bewegungen und Sätze, immer das gleiche. Egal, ob ich mir einen Kaffee machen oder telefonieren wollte, er starrte mich an und sagte: "Willst du das wirklich machen? Laß das doch bitte!"

Sie trauen sich jetzt nicht mehr, ihm einen Serotoninwiederaufnahmehemmer zu geben, allerdings hat das Seroquel auch eine antidepressive Wirkung, die inzwischen einzusetzen scheint. Er ist mittlerweile recht munter und betriebsam im Vergleich zu der Zeit vor der Psychose. Jetzt bekommt er 600/-/600 Valproinsäure und -/-/300 Seroquel. Damit schläft er so mittelprächtig, manchmal hilft er da mit Zop nach, und seine Stimmung scheint sich Richtung normal zu bewegen.
Was uns beide irritiert ist, daß er schon seit längerem das Muster hat, daß er wenn er gut geschlafen hat, am nächsten Tag eher schlecht drauf ist, und wenn er schlecht geschlafen hat, zwar müde, aber in besserer Stimmung. Gibt es dafür eine Erklärung?

Puh, so viele Fragen! Ich bin so heilfroh, wenn ich mich mit anderen Betroffenen austauschen kann, da wir beide echt verunsichert sind.

Lieben Dank fürs Lesen und Antworten :)

Marie
 
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