Wie lerne ich, mich selber anzunehmen?

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Ihr Lieben.
Ich gehe davon aus, dass viele ( einige, wenige, viele, alle,???;) ) Süchte ihren Ursprung in einem unbefriedigten Verlangen nach Liebe und Anerkennung haben.
Da wir uns bekanntlich selber am nächsten sind liegt es auf der Hand, dass wir lernen müssen, uns selber gern zu haben, so anzunehmen, wie wir sind.
Es wäre schön, wenn wir hier eine Sammlung von Anregungen dazu zusammentragen könnten.
Im Forum wurde z.B. " Encouraging " einmal von Anne erwähnt, das könnte zum Beispiel hier hinein passen. ( Magst du was dazu schreiben, Anne? )
Ich freue mich auf eure Vorschläge!
Sine
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgende simple Übung habe ich im Netz gefunden:

"Übung
Setzen Sie sich vor einen Spiegel, in dem Sie sich gut sehen können. Schauen Sie sich selbst in die Augen und sagen Sie sich "... (Ihr Name), Du bist ein wundervoller und wertvoller Mensch – ich mag Dich."

Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihnen diese Übung unmöglich erscheint. Es fällt tatsächlich sehr vielen Menschen unglaublich schwer, sich auf diese Weise selbst etwas Nettes zu sagen. Wir sind es nicht gewöhnt und haben alle so etwas gelernt wie "Eigenlob stinkt". Aber sich selbst zu mögen, ist eine Grundvoraussetzung für ein zufriedenes und glückliches Leben. Und mehr noch – sich selbst zu lieben, ist die Basis dafür, auch andere lieben zu können."


Und zwar auf dieser Seite:
10 Tipps für mehr Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen - Tipps 1-3

Liebe Grüsse, Sine
 
Liebste Sine,

das ist verglichen mit folgender Übung angeblich noch "pipifax".:)

Viele Menschen können sich nicht nackt im Spiegel betrachten!!! Vielleicht 1-2 Sekunden länger aber auch nicht.
(ich meide Spiegel, wie der Teufel das Weihwasser, besonders morgens direkt nach dem Aufstehen. Uäääääh :schock: )
Übrigens danke für den Link:kiss:

Liebe Grüße
Sema
 
Encouraging

Hallo Sine,

ich füge mal einen Ausschnitt aus einem Vortrag - zum Encouraging (Konzept der Ermutigung) als Anhang an. Wegen der Grafik.

Herzliche Grüße von

Leòn
 

Anhänge

  • Die Praxis der Ermutigung.doc
    43 KB · Aufrufe: 54
Vielen Dank für diesen Anhang, Leòn. Der Text macht Mut, mit dem "Mutmachen" anzufangen
n020.gif


Ich denke, eines ist wichtig dabei: solange ich damit Probleme habe, andere Menschen von mir losgelöst anzusehen und u.a. zu loben, wird es schwierig. Denn dann kann es vorkommen, daß ich nicht loben mag und kann, weil ich mir damit selbst abgewertet vorkomme.
An erster Stelle bleibt also immer erst einmal das "ich bin ok - du bist ok".

Gruss,
Uta
 
Im Forum wurde z.B. " Encouraging " einmal von Anne erwähnt, das könnte zum Beispiel hier hinein passen. ( Magst du was dazu schreiben, Anne? )

Liebe Sine, ich habe hier bereits so viel dazu geschrieben, dass mir eigentlich gar nichts neues im Moment dazu einfällt.

Wie ich dort schon beschrieb, hat mir dieses "Training" tatsächlich ein völlig neues Lebensgefühl eröffnet. Als wesentliche erste Schritte sehe ich

- Sich selbst anzunehmen wie man die beste Freundin annehmen würde, d.h. keine vernichtende Selbstkritik mehr sondern verständnisvolle Dialoge mit sich selber
- eigene Fehler nicht so wichtig nehmen
- Weg von der Opferrolle, ich bestimme, was mit mir passiert

Andere ermutigen kann man dann immer noch lernen, d.h. im gewissen Umfang lernt man das parallel. Aber erstmal ist man selber die Hauptperson und tut sich Gutes.
Als ausgesprochen wichtig ist die Tatsache, dass man sich sehr weitgehend von der Abhängigkeit von Lob usw. von anderen abkoppeln kann und sich als selbstbestimmenden Wesen erkennt. Man kommt endlich aus dieser Opferrolle raus, zu denen besonders Frauen recht oft neigen. Ich brauche mir nur den Thread mit der "Psychologie der Frau" an zu schauen. Dort finde ich in den Beiträgen etliche Frauen, die diese Opferrolle "Ich bin nicht gut genug (in den Augen der andern)" immer und immer wieder hervorholen, ohne offenbar auch nur die Idee zu haben, durch eine Änderung ihrer eigenen Ausstrahlung "Ich finde mich gut" etwas anderes nach außen hin darzustellen. Wenn man (meist Frau) es selbst nicht schafft, sich selbst ernst zu nehmen, kann man auch nicht erwarten, dass andere es tun.

Der Gedanke mit der Selbstermutigung ist auf jeden Fall gut. Ihr könnt mich gern auch fragen, wenn ihr zu Encouraging noch was wissen wollt, was vielleicht noch nicht in meinem Thread steht. Ich werde mich bemühen, das zu beantworten.

Viele Grüße von Anne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Anne

Deinen Worten beipflichten kann, insbesondere die Auswirkungen von der Einnahme der Opferrolle.
Denke wie Du es schreibst, dass man lernen kann, sich selbst zu lieben. Ist auch wichtig, schlieslich heisst es "liebe Deinen Nächsten wie Dich SELBST"
Denke aber auch, dass man eigentlich die Liebe als Kind hätte mitbekommen sollen. Deshalb denke ich auch, dass es am einfachsten ist, wenn man Liebe bekommt, damit man sich und somit auch Andere Lieben kann. Diese Bedingungslose Liebe, die Jesus Christus für jeden Menschen hat.
 
Hallo Beat,

natürlich ist es am besten, wenn man viel Liebe als Kind mitbekommen hat. Es ist dabei meiner nach völlig unerheblich, ob das die Liebe der Eltern ist oder die von dir erwähnte, die Jesus Christus geben kann, falls man dazu einen Zugang hat.

Ich will aber insbesondere u.a. auch die ermutigen, die aus irgendwelchen Gründen zu wenig Liebe erfahren haben könnten oder aus anderen Gründen zu wenig Vertrauen zu sich selber haben. Es ist völlig egal, wie die Vorgeschichte oder irgendeine Weltanschauung ist. Es ist für jeden unabhängig von irgendeinem Glauben möglich, ganz erhebliche Verbesserungen des Selbstwertgefühls und damit des Lebensgefühls zu erzielen, wenn man nur will.

Wartet nicht auf irgend jemand der euch rettet sondern helft euch selber! Das ist der einzige für mich sinnvolle Weg.

Anne
 
Kurzer Nachtrag zu dem WIE man es machen könnte, sich besser anzunehmen.

Ich dem Kurs gab es einige zum Teil recht banale (Haus)-aufgaben.
Z.B. sollten wir 20 kleine Zettelchen machen, wo jeweils eine Eigenschaft steht, die wir gut an uns finden oder wo etwas drauf steht, was wir gut können.

Das sollten sozusagen unsere persönlichen "Edelsteine" werden, die von uns zusammengefaltet in einem hübschen Kästchen gesammelt wurden. Uns wurde empfohlen, dann morgens zum Kaffee einfach immer wahllos 5 Zettel rauszuholen und bewusst wahrzunehmen, um so gestärkt mit einer kleinen Protion Selbstbewusstsein in den Tag zu starten. Diese Zettel wurden dann wieder zusammngefaltet und hinzugefügt.

Es fiel nicht nur mir schwer, wirklich 20 Zettel zu füllen, aber es ist gelungen. Schon allein das war schon ein erster Schritt. Erstaunlicherweise gelang es dann, sogar ab und zu einen neuen Zettel zu füllen und der Sammlung zuzufügen, obwohl man sich anfangs mit den 20 sehr schwer tat.

Anne
 
Hallo Anne

Bin sogar der meinung, dass das Kind die Liebe von den Eltern/Erziehungspersonen bekommen sollte.
Wenn aber dies nicht so war, dann kann die Erfahrung der Liebe von Jesus Christus einem fast auf einen Schlag von der "nicht Selbstliebe" heilen.

Deine Ermutigung "funktioniert" meist natürlich unabhängig des Glaubens (bzw der Glaubenserfahrung). Da stimme ich Dir voll zu. Finde es auch toll und ein guter weg. Aber erstens ist er mühsamer und geht meist länger und zweitens gibt es Ausnahmen. Kann sich zB ein mehrfacher Mörder oder kindsschänder, der sich plötzlich seiner Taten bewusst wird, sich so irgendwann selbst lieben lernen?
 
Aber erstens ist er mühsamer und geht meist länger und zweitens gibt es Ausnahmen

Hallo Beat,
ja es ist vielleicht ein mühsamer Weg und es gibt vielleicht auch Ausnahmen, wo wenig Verbesserung erzielt wird. Aber ich sehe keinen vernünftigen Grund, es nicht wenigstens zu versuchen. Zu verlieren hat man nichts. Im schlimmsten Fall hilft es nicht, mehr kann aber nicht passieren.

Da der von mir beschriebene Weg auf die Mobilisation eigener Fähigkeiten und Kräfte beruht, wird er wesentlich dauerhafter positive Effekte bringen als irgendein Weg, wo man immer auf externe Hilfe hoffen muss.

Anne
 
Hallo zusammen.
Hier ist ja Einiges zusammengekommen! Danke!
Von Pipifax :))) bis zu Höchstleistungen. ( Kann ein Mörder sich selbst lieben lernen ).
Ich glaube, dieser Thread beinhaltet viele wichtige Informationen und Denkanstösse. Jede(r) kann sich selber daraus nehmen, was er/ sie braucht.
Nochmals herzlichen Dank an alle, die bisher geschrieben haben!!
Sine
 
- Weg von der Opferrolle, ich bestimme, was mit mir passiert

Andere ermutigen kann man dann immer noch lernen,

Hallo Anne,

deine Worte klingen wie Musik in meinen Ohren, leider ist das aber nur Theorie. Man kann eben nicht (immer) bestimmen, was einem passiert. Und wenn doch, muss ich bis jetzt irgendwas falsch gemacht haben. Vielleicht habe ich dich ja auch falsch verstanden. Was genau meinst du denn damit?

LG Moni

PS: Andere ermutigen fällt mir leichter.
 
Hallo Moni,

bitte schreib mir einen Stichpunkt einer Situation o.ä., wo du meinst, nun keinerlei Einfluss haben zu können und ich würde versuchen, das in "meine" Denkweise zu übersetzen.

Anne
 
Mangelndes Selbstbewußtsein hat meistens den Ursprung in der Kindheit,
aber es kann auch durch Mobbing oder andere Ereignisse ausgelöst werden.
Trotzdem ist es so, dass jeder für sich verantwortlich ist, was nichts anderes bedeutet, als dass es ziemlich traurig ist, wenn jemand sagt: "Ich bin nun mal so!" Das bedeutet für mich, jemand hat noch nicht verstanden, dass man auch Dinge ändern kann, die "so sind". Ändern kann man es aber nur "wenn man es wirklich will" und es nicht nur sagt.
Oft hat man Glaubenssätze aus der Kindheit einfach adaptiert und nie überdacht, wie es schon in einem Beitrag steht: "Du kannst das nicht, lass es liegen, ich mache es schon für dich." Bedeutet nichts anderes als: Du solltest dir nichts zutrauen. Oder: "Du kannst nicht singen!" Schön, wenn jemand weiß, wie befreiend und schön es ist zu singen, versteht man, was man den Mitmenschen antut mit solchen Sätzen. Dabei sind diese Sätze einfach nur dahingesagt. Und oft sind es auch Dinge, die unsere Eltern "gut" gemeint haben. Richtig! Aber nur, wenn wir uns davon befreien zu glauben, dass die Dinge so bleiben müssen, wie sie sind, sind wir in der Lage sie so zu ändern, wie es zu unserem Vorteil ist. Wir können warten, wie sich die Dinge entwickeln, wir können sie aber auch zielstrebig in die richtige Richtung lenken. Und natürlich kann jeder an seinem Selbstbewußtsein arbeiten.
Denn das einzig beständige im Leben ist der ständige Wandel, die ständige Veränderung. Wenn wir bewußt daran arbeiten, dann erreichen wir unsere Ziele. Mangelndes Selbstbewußtsein ist nicht für immer festgeschrieben.
 
Als ich 12 Jahre alt war, wurde ich mal von 10 Leuten überfallen (zusammengeschlagen) (alle über 18 und teilweise älter als 20). Da kann mir ja wohl niemand erzählen, dass man an solchen Sachen selbst schuld ist.
 
Hallo Moni,

ich habe nicht gesagt, dass du selbst schuld bist. Aber du hast es in der Hand , was nun passiert.

1. Du kannst dich in deiner Wohnung verrammeln und gar keine Schritt mehr vor die Tür gehen
2. Du kannst versuchen, den Mist hinter dir zu lassen und z.B. ein Selbstverteidigungstraining machen o.ä.

Sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten. Aber in dem Beispiel gerade die Frage zu klären, ob du dich aus dem Leben zurück ziehst oder nicht, liegt z.B. in deiner Hand.

Siehst du den Unterschied?

Anne
 
Hallo Anne
ja es ist vielleicht ein mühsamer Weg und es gibt vielleicht auch Ausnahmen, wo wenig Verbesserung erzielt wird. Aber ich sehe keinen vernünftigen Grund, es nicht wenigstens zu versuchen. Zu verlieren hat man nichts. Im schlimmsten Fall hilft es nicht, mehr kann aber nicht passieren. Dir da völlig zustimme. Bin sogar überzeugt, dass es in den allermeisten Fällen helfen wird.

..., wird er wesentlich dauerhafter positive Effekte bringen als irgendein Weg, wo man immer auf externe Hilfe hoffen muss.
Du kannst sehr gut aus eigenen erfahrungen sagen was das von Dir becshriebene bringt. Es ist aber sehr heikel, wenn du anderes das Du nicht (so) kennst, beurteilst. Eine Erfahrung der umfassenden persönlichen Liebe Jesus Christus hat einen dauerhaften umfassenden positiven Effekt. Dies hat auch absolut nichts mit "externe Hilfe hoffen" zu tun, ähnlich wie die Mutterliebe zu einem Kind, nichts mit externer Hilfe hoffen zu tun hat.
 
ich habe nicht gesagt, dass du selbst schuld bist.
Hallo Anne,

tut mir leid, ich wollte nicht, dass du das als Vorwurf an dich siehst. Deshalb hatte ich auch gesagt, dass es sein könnte, dass ich dich missverstanden habe.


Aber du hast es in der Hand , was nun passiert.

1. Du kannst dich in deiner Wohnung verrammeln und gar keine Schritt mehr vor die Tür gehen
2. Du kannst versuchen, den Mist hinter dir zu lassen und z.B. ein Selbstverteidigungstraining machen o.ä.

Sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten. Aber in dem Beispiel gerade die Frage zu klären, ob du dich aus dem Leben zurück ziehst oder nicht, liegt z.B. in deiner Hand.

Siehst du den Unterschied?
Von der Seite betrachtet hast du natürlich recht. Ich würde mir mit Sicherheit keinen Gefallen tun, wenn ich niewieder das Haus verlasse. Solche Sachen hinter sich zu lassen ist ziemlich schwierig. Ich könnte noch viele solcher Beispiele nennen und wenn soetwas über Jahre hinweg geschieht, und man dadurch für sein Leben lang (gesundheitlich) geschädigt wurde, ist es nicht leicht, dass alles zu vergessen.

LG Moni
 
Hallo Moni

Ja es ist nicht leicht, wenn es oft oder sehr viel vorkam.
Es gibt aber einen einfachen Weg dazu (einfach heisst nicht leicht), der heisst Vergebung. Vergib den Menschen, die Dir böses angetan haben. Vergib ihnen, damit es dir besser geht, damit du heraustreten kannst, dh aus eigenem Interesse. Ohne Vergebung wirst du es immer mit Dir schleppen, wirf es ab. Bedenke dabei unbedingt, das Vergebung ein Entscheid ist und kein Gefühl! Vergeben heisst auch nicht vergessen. Entscheide Dich zu vergeben und wenn das schlechte Gefühl später wieder hervorkommt, dann sage zu Dir, ich habe vergeben, Gefühl weiche von mir.
 
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