Meine Meinung: Psychologie Betrug

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Hallo,

ich möchte mal meinen Unmut äußern. Es ist meine Meinung, die evtl. andere zum Nachdenken anregt und evtl. auch die eigene Meinung ändert.

Meine Familie ist erblich belastet was Depressionen und depressiven Symptomen angeht. Nun hat es mich mit mitte 20 auch erwischt. Ich studiere und mein Studium bedeutete (und bedeutet mir im Moment wieder) mir viel Leidenschaft. Durch einige stressige Umstände in meinem Leben bin ich 2 mal kurz hintereinander in eine depressive gefallen. Das erste mal bin ich tatsächlich mit Ausdauertraining wieder herausgekommen. Es war ganz merkwürdig für mich damals: Nach dem Laufen hatte ich nach Wochenlanger inneren Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit, Lust auf nichts, Minderwertigkeitsgefühle, Selbstvertrauensverlust, extreme Angst wieder Motivation sachen anzupacken. Hatte Visionen, hatte Träume, bin Projekte wieder angegangen. Ich habe in dieser Zeit mich wieder meinem Studium widmen können. Wieder viel Spass mit Freunden gehabt. Ich habe zu dieser Zeit auch eine Psychotherapie angefangen. Diese Zeit ging so ca. 2 Monate. Dann eines morgens, ich war schon depressiv verstimmt, Samstag morgen, regnerischer Tag, war am Vorabend noch unterwegs mit Freunden, bekamm ich eine extreme Angst. Diese Angst war so extrem, dass ich wieder depressiv war - bis jetzt. Langsam geht es wieder aufwärts. Und ich bin überzeugt davon, dass meine Psychotherapie an dieser Genesung NICHT beteiligt ist. Ich bin im deutschen Schnitt sehr gebildet und hinterfrage auch die mainstream Meinung.
Das tükische an Depression ist, dass die Botenstofe so im Ungleichgewicht sind, dass klares Denken und Fühlen nicht mehr möglich ist und somit die eigene Krankheit nicht mehr als Krankheit aufgefasst werden kann. Da kann ich dann in einer Psychotherapie über den Sinn des Lebens immer und immer wieder philosophieren und noch philosophisches Lesewerk empfohlen bekommen. Das Zeug bringt in diesem Zustand nur weitere Verunsicherung und Melancholie - soweit das in dem Stadium überhaupt noch möglich ist. Tükisch auch bei mir, da ich körperlich nur relativ gering beeinträchtigt war / bin. Ich war schon immer sehr sportlich und habe auch sehr viel Sport weiterhin getrieben. Nehme nun seit ca. 3 Wochen Johanneskraut und Rosavin und Hochkonzentriert Vitamin B. Meine Meinung steht fest:

Depression ist zunächst einmal medikamentös zu behandeln, vorher macht eine Psychotherapie keinen Sinn, da positives und negatives denken nunmal abhängig von vorhanden Botenstoffen ist. Der einzigste Sinn einer Psychotherapie macht meiner Meinung nach zur Vorbeugung, dass heisst zur besseren Stressbewältigung, Sinn. Sind die Botenstoffe ersteinmal aus dem Gleichgewicht geraten kann der Kerl mir gegenüber noch so viel über das Leben erzählen - in gesundem Zustand weiss ich das selbst.
Manche Depressionen, also Botenstoffungleichgewichte, vergehen von alleine wieder, wenn die innrere Uhr sich wieder geregelt hat, manche nicht. Falls die Depression vergeht schreibt sich der Psychologe den Erfolg auf die Kappe. Wenn ich aber mein denken in kranken und gesunden Phasen vergleiche liegt es mir auf der Hand, dass ich psychologisch in kranken Phasen nicht behandelbar bin und Psychologie auch dieses Botenstoffungleichgewicht nicht aufheben kann - wie auch. Bei einem gebrochenen Bein kann ich so lange über mein gebrochenes Bein sprechen wie ich möchte - schneller Heilen tut es davon aber nicht. Es wird wahrscheinlich schneller Heilen wenn ich in guter geistiger Verfassung bin und an eine schnelle Genesung glaube. Da die Depression aber selbst eine gute geistige Verfassung unmöglich macht kann mir kein Psychologe der Welt in einer depressiven Phase mit kognitiver Verhaltenstherapie depressiv bedingte Ängste umstimmen.
 
Hallo tellerrand,

ich stimme Dir in so gut wie allen Punkten zu, wenn es um eine Depression geht, die durch Stoffwechselungleichgewichte verursacht ist. Allerdings denke ich,d aß es Depressionen gibt, die durch Erlebnisse ausgelöst werden, mit denen der Mensch einfach nicht fertig wird. Er verdrängt dann und versucht, eben so zurechtzukommen. In solchen Fällen kann meiner Meinung z.'B. eine Psychotherapie helfen, um diese alten Sachen aufzuarbeiten.
Zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel und Sport schaden dann ganz bestimmt nicht - im Gegenteil.

Depression ist zunächst einmal medikamentös zu behandeln, vorher macht eine Psychotherapie keinen Sinn, da positives und negatives denken nunmal abhängig von vorhanden Botenstoffen ist.

Welche Medikamente meinst Du genau?
Psychopharmaka z.B. haben eine Menge Nebenwirkungen, man weiß eigentlich nicht wirklich, warum sie manchmal helfen und manchmal nicht. Die würde ich also mit großem Mißtrauen betrachten.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo,

ich nehme Johanneskraut und Rosenwurz und ich bin kein Schatten meiner selbst mehr nach 3 Wochen Einnahme. Ich würde auch SSRI oder andere Psychopharmaka einnehmen, wenn es sich nicht ändern lässt. Die Entscheidung hierfür begründe ich dir auch. Lebenszeit ist begrenzt. Risiken gehören zum Leben. Depression hat meiner Meinung nach nichts mit Leben zu tun. Jemand der sie noch nicht hatte wird es nicht nachempfinden können. Auch wenn die Forschung auf dem Gebiet der SSRI und anderen Antidepressiva nie abgeschlossen sein wird, würde ich das Risiko eingehen, sie zu nehmen. Ich habe anfangs meiner Depression Globuli genommen und würde das nicht wieder tun. Es hat rein garnichts gebracht und viel Zeit gekostet. Eine Depression sollte schnell behandelt werden! Ich würde Neurotosan 3 - 4 Wochen probieren (so habe ich es gemacht) und wenn das nichts bringt sofort auf SSRI umsteigen. Depressive Menschen sind in hohem Maße Selbstmordgefährdet. Sobald sie genesen sind können Sie diese Selbstmordlust in keinster Weise mehr nachempfinden.

Für die schmerzliche Erfahrung der Depression bräuchte ich eher einen Psychologen als für früher geschehenes.

In meinen Augen ist es grob fahrlässig einem depressiven Antidepressiva auszureden. Den Lebensstil zu ändern, Ernährungsumstellung, andere Lebenseinstellung, Auszeiten nehmen sollten dann ebenfalls erfolgen. Aber ist man erstmal in dem Sumpf sollte man sich medikamentös behandeln lassen. Auch sollte man akzeptieren, dass es Patienten gibt, die erblich so vorbleastet sind, dass es Sinn macht Antidepressiva (in welcher Form auch immer) als Rückfallprophylaxe über einen sehr langen Zeitraum (evtl. über Lebenszeit) einzunehmen. Hier sollte man dann auch mal den blick von den schlimmen Pharmakonzernen lösen. Sicher wollen die Geld verdienen und sicher verdienen sie durch chronisch kranke viel Geld, aber es geht zunächst einmal um ein Lebenswertes Leben des einzelnen Menschen - um nichts anderes. Und wenn es nachher um 5 Jahre durch Medikamente verkürzt ist, ist das so, aber um ein vielfaches besser um sich Jahre oder Jahrzehnte zu quälen oder im Selbstmord zu enden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab mal eine Sendung auf BBC "wie verrückt sind wir".

Da wurden insgesamt 10 Personen in einem Camp für einen gewissen Zeitraum getestet, davon waren 5 psychisch gesund und 5 psychisch erkrankt.

Die Psychiater und Psychologen sollten herausfinden, welche Personen erkrankt und welche gesund waren.

Da kamen wirklich schlimme Ergebnisse bei heraus. :schock:
Gesunde wurden z.B. für krank gehalten oder Erkrankte für gesund.

Peinlich, peinlich diese Diagnosen oder schnell werden Fehldiagnosen gestellt, obwohl sich gleichzeitig mehrere Psychologen/Psychiater untereinander abstimmen konnten. Was soll man da noch glauben?

Herzliche Grüsse
Kayen
 
Da wurden insgesamt 10 Personen in einem Camp für einen gewissen Zeitraum getestet, davon waren 5 psychisch gesund und 5 psychisch erkrankt.

Die Psychiater und Psychologen sollten herausfinden, welche Personen erkrankt und welche gesund waren.

Da kamen wirklich schlimme Ergebnisse bei heraus. :schock:
Gesunde wurden z.B. für krank gehalten oder Erkrankte für gesund.

Hallo Kayen

interessanter Versuch, doch eines macht mich stutzig: ich frage mich nämlich, wer denn zu Beginn festgelegt hatte, wer von den 10 gesund ist und wer nicht? Vermutlich ebenso Psychiater und Psychologen.

Woher willst du nun wissen, ob diese Vorab-Beurteiler falsch lagen, oder eben die für den Test einbezogenen Fachleute?

Psychische Erkrankungen lassen sich selten körperlich festmachen, es dürfte also schwierig sein, eine sichere Aussage zu machen. Stattdessen geht es eher um eine mehr oder weniger subjektive Einschätzung.

Gruss - BunnyDog
 
Psychische Erkrankungen lassen sich selten körperlich festmachen, es dürfte also schwierig sein, eine sichere Aussage zu machen. Stattdessen geht es eher um eine mehr oder weniger subjektive Einschätzung.

Hallo BunnyDog,

so pauschal würde ich deine Aussage nicht unterschreiben. Selbst Ärzte und Psychologen wissen heute, oder sollten wissen, daß körperliche Probleme auf die Psyche wirken und umgekehrt.

Der Ansatz einer Behandlung sollte daher beides berücksichtigen.
Vom körperlichen her: gesunde Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf und evtl. Mangel an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und was der Körper sonst noch alles braucht.
Vom psychischen her: Streß, Lebensbedingungen, unverarbeitete Traumen, Trauerfälle u.v.m.

Psychologen zäumen das Problem sehr häufig vom falschen Ende auf und insofern stimme ich Tellerrand zu. Deren Theorien und vorgebliche Wissenschaftlichkeit behindern sie dabei, sich in den Patienten einzufühlen. Den Beweis dafür erhielt ich, als eine junge Frau in drei Sitzungen, wobei nur ein empathisch geführtes Gespräch in einem Zustand sehr tiefer Entspannung stattfand, von ihrem Trauma befreit wurde. Vorher war sie zweimal für je sechs Monate stationär in einer psychiatrischen Klinik, ohne daß das Trauma entdeckt wurde, geschweige denn aufgearbeitet werden konnte.

Anti-Depressiva und andere Medikamente sollten vermieden werden. Sie haben nicht nur erhebliche Nebenwirkungen, sie können den Zustand sogar verschlimmern und abhängig machen. Bei Kindern und Jugendlichen verursachen sie Entwicklungsstörungen, Wesensveränderungen, Aggressivität u.v.m.

Gruß,
Clematis23
 
Hallo Kayen

interessanter Versuch, doch eines macht mich stutzig: ich frage mich nämlich, wer denn zu Beginn festgelegt hatte, wer von den 10 gesund ist und wer nicht? Vermutlich ebenso Psychiater und Psychologen.

Woher willst du nun wissen, ob diese Vorab-Beurteiler falsch lagen, oder eben die für den Test einbezogenen Fachleute?

Psychische Erkrankungen lassen sich selten körperlich festmachen, es dürfte also schwierig sein, eine sichere Aussage zu machen. Stattdessen geht es eher um eine mehr oder weniger subjektive Einschätzung.

Gruss - BunnyDog


Hallo Bunny,

Wer zu Beginn dieses wissenschaftlichen Tests die Diagnosen festgelegt hat, kann ich Dir nicht mehr sagen. Vermutlich wie Du schon schreibst ebenfalls Psychiater. Diese Menschen waren auch nicht mehr in der "akuten Phase".

Die Diagnosen in diesem wissenschaftlichen Experiment wurden, meine ich, auch nur anhand von Tests und Beobachtungen der Menschen gestellt. Ich glaube diagnostische Gespräche fanden nicht statt.

Woher willst du nun wissen, ob diese Vorab-Beurteiler falsch lagen, oder eben die für den Test einbezogenen Fachleute?

Nun, wenn bei jemanden vorab eine Anorexie diagnostiert wurde, die Gutachter diese Person aber für "normal" oder einen Sozialphobiker halten, denke ich, kann man dieser vorab Diagnose eher glauben. Dieses ist aber jetzt nur ein Beispiel. Ich weiß nicht mehr genau, wie die Gutachter alles durcheinandergewürfelt hatten. Auf jeden Fall war es sehr interessant.

Grüsse
Kayen
 
Hallo Clematis23

du hattest meinen Satz vermutlich missverstanden. Ich wollte lediglich darauf hindeuten, dass man psychische Störungen in der Regel nicht mit einer körperlichen Auffälligkeit, also z.B. im Blutbild oder per Tomografie nachweisen kann.

Anti-Depressiva und andere Medikamente sollten vermieden werden. Sie haben nicht nur erhebliche Nebenwirkungen, sie können den Zustand sogar verschlimmern und abhängig machen. Bei Kindern und Jugendlichen verursachen sie Entwicklungsstörungen, Wesensveränderungen, Aggressivität u.v.m.

Ich bin auch kein Freund von Antidepressiva, denn ich zweifle an deren Wirksamkeit, aber es würde mich überraschen, wenn du für solche Aussagen wissenschaftliche Belege liefern könntest.

Hingegen werden Wesensveränderungen und Aggressivität in manchen Fällen von den Depressionen selbst ausgelöst.

Gruss - BunnyDog
 
Hallo BunnyDog,

so pauschal würde ich deine Aussage nicht unterschreiben. Selbst Ärzte und Psychologen wissen heute, oder sollten wissen, daß körperliche Probleme auf die Psyche wirken und umgekehrt.

Der Ansatz einer Behandlung sollte daher beides berücksichtigen.
Vom körperlichen her: gesunde Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf und evtl. Mangel an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und was der Körper sonst noch alles braucht.
Vom psychischen her: Streß, Lebensbedingungen, unverarbeitete Traumen, Trauerfälle u.v.m.

Psychologen zäumen das Problem sehr häufig vom falschen Ende auf und insofern stimme ich Tellerrand zu. Deren Theorien und vorgebliche Wissenschaftlichkeit behindern sie dabei, sich in den Patienten einzufühlen. Den Beweis dafür erhielt ich, als eine junge Frau in drei Sitzungen, wobei nur ein empathisch geführtes Gespräch in einem Zustand sehr tiefer Entspannung stattfand, von ihrem Trauma befreit wurde. Vorher war sie zweimal für je sechs Monate stationär in einer psychiatrischen Klinik, ohne daß das Trauma entdeckt wurde, geschweige denn aufgearbeitet werden konnte.

Anti-Depressiva und andere Medikamente sollten vermieden werden. Sie haben nicht nur erhebliche Nebenwirkungen, sie können den Zustand sogar verschlimmern und abhängig machen. Bei Kindern und Jugendlichen verursachen sie Entwicklungsstörungen, Wesensveränderungen, Aggressivität u.v.m.

Gruß,
Clematis23

Danke Clematis, ein sehr schöner Beitrag von Dir!

Selbst Ärzte und Psychologen wissen heute, oder sollten wissen, daß körperliche Probleme auf die Psyche wirken und umgekehrt.

Ich denke eher "sollten wissen", diese Ärzte sind absolut in der Minderheit!

Liebe Grüsse
Kayen
 
du hattest meinen Satz vermutlich missverstanden. Ich wollte lediglich darauf hindeuten, dass man psychische Störungen in der Regel nicht mit einer körperlichen Auffälligkeit, also z.B. im Blutbild oder per Tomografie nachweisen kann.

Hallo BunnyDog,

teilweise. Doch es gibt eine Reihe von Hormonen und anderen Substanzen, die die Stimmung stark beeinflussen, ein Mangel kann Depressionen und andere psychische Störungen auslösen. Aber da Ärzte und Psychologen zwei getrennte Fachgebiete sind und sie in den seltensten Fällen wirklich zusammen arbeiten, bleiben diese Ursachen - durch Laboruntersuchungen feststellbar - unberücksichtigt. Es ist für den Psychologen ja auch viel einfacher irgendein Medikament aus seiner eigenen Sparte zu verschreiben.

Ich bin auch kein Freund von Antidepressiva, denn ich zweifle an deren Wirksamkeit, aber es würde mich überraschen, wenn du für solche Aussagen wissenschaftliche Belege liefern könntest.
Hingegen werden Wesensveränderungen und Aggressivität in manchen Fällen von den Depressionen selbst ausgelöst.

Ich glaube für Ritalin (ADHS) gibt es inzwischen solche Belege, darüber wurde auch ausführlich in der Zeitschrift raum&zeit berichtet. Bei den anti-Depressiva braucht man eigentlich nur in die Rote Liste (ärztliches Handbuch mit allen Medikamente inkl. Nebenwirkungen) zu schauen. Die aufgelisteten Nebenwirkungen reichen völlig aus, daß zumindest mir die Haare dabei zu Berge stehen. Diese Nebenwirkungsliste ist gesetzlich vorgeschrieben und wir können getrost davon ausgehen, daß sie vielfach nicht vollständig ist. Die Hersteller verschweigen sehr vieles, was sich an den Skandalen diesbezüglich festmachen läßt.

Gruß,
Clematis23
 
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