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bist du arzt? der arzt sagt nein nein nein nein, für ihn habe ich eine depression oder bin psychisch krank! ich laube die ärzte wo ich habe kommen wenniger nach als du! ich muss das jrgend wie selber in die hand nehmen!
aber ich habe keine lust immer wieder test zu machen!
ich möchte einfach ein sehr zuverlässiger test machen! ich würde ihn auch selber bezahlen, du meinst ins zentral-labor wehr eine gute idee?
Nein, ich bin nicht Arzt. Ich bin selbst von der Borreliose betroffen. ca. 1997 habe ich die Hautveränderung des Stadiums 3 bekommen. Leider sah es nicht so typisch aus wie im Lehrbuch. 1999 nach einem 7-monatigen Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik mit der Fehldiagnose "Erschöpfungsdepression" wurde der erste Borreliose-Test (auch nur erster Suchtest ELISA) gemacht, der negativ ausfiel. Damit war das Thema abgehakt - auch für mich, weil ich wusste ja nichts von unzuverlässigen Tests. 2003 wurde ich arbeitsunfähig, weil ich zum Schluss nicht mal mehr genügend Kraft hatte, während des Duschens zu stehen. 2003 wurde erneut ein Test gemacht. Das Ergebnis war grenzwertig positiv und zeigte vom Ergebnis her eine frische Infektion an. Da ich aber schon mehrere Jahre krank war, behauptete man einfach, dass meine Beschwerden nicht von der Borreliose kämen und die gefundenen Antikörper von einem früher durchgemachten, jetzt nicht mehr aktiven Infekt käme. So wurden alle meine Beschwerden weiter der Psyche zugeschoben. Meine Recherchen haben ergeben, dass diese Tests nicht zwischen aktivem und inaktivem Infekt unterscheiden können. Über ein Jahr lag ich zuhause, kaum in der Lage mich selbst zu versorgen. In dieser Zeit habe ich viel über Symtome, Diagnostik und Therapie dieser Krankheit recherchiert. Ich wollte dann, dass von der Hautveränderung eine Probe genommen und mit PCR (weist Erbgut der Borrelien, nicht Antikörper nach) auf Borrelien untersucht wird. Dies wurde mir an drei Orten (Unispital, Spezialist, Internistin) verweigert. 2004 hat eine Spezialistin diese Untersuchung gemacht. Der Test war aus Hautprobe und Blut positiv. Endlich bekam ich eine Antibiotika-Therapie und es ging mir besser. Leider habe ich mich bis heute nicht vollständig erholt, sodass es mir nicht möglich ist, zu arbeiten. Solche Schicksale sollten möglichst verhindert werden. Wenn das 1980 in deinem Nick dein Jahrgang ist, dann bist du noch sehr jung und es wäre eine Schande, wenn du schon vor deinem dreissigsten Geburi IV-Rentner würdest.
Einen 100% zuverlässigen Test gibt es leider nicht. Das Labor, welches ich dir angegeben habe, ist das Hauslabor vom Zeckenspezi in Zürich. Die haben zwar eine Menge Erfahrung in der Borrelien-Serologie, aber auch deren Testkit erfasst nicht alle Borrelienstämme. Ich selbst wurde dort getestet und das Ergebnis war dann eben dieser grenzwertig positive Befund, welcher auf ein frühes Stadium schliessen liess. Alternativ käme noch ein anderes Labor in Frage, welches mit VLSE testet. Da müsste aber dein Arzt abklären welches. Soweit mir bekannt ist, arbeitet Viollier und Labor Dr. Weber St. Gallen mit dem VLSE-Antigen. Aber auch dort muss ausdrücklich der WesternBlot bestellt werden. Bei negativem ELISA machen die sonst keinen WesternBlot.
Wenn alle Stricke reissen, würde ich an deiner Stelle aufgrund der erinnerlichen Zeckenstiche eine Antibiotikatherapie versuchen, bevor du in der Psychoschublade verrentet bist. Dies, weil du möglicherweise mit einem anderen Erreger verseucht sein könntest. Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass relativ viele Zecken Träger von Rickettsia helvetica sind. Da weiss man weder über Krankheitsverläufe Bescheid, noch hat man irgendwelche schlaue Nachweisverfahren. Wenns dir mit Antibiotika besser geht, dann muss es eine bakterielle Infektion sein. Ein geeignetes AB wäre Doxycyclin, weil es ein breites Erregerspektrum abdeckt. Dosis 4-5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag, verteilt auf zwei Dosen pro Tag für mindestens 6 Wochen. Achte dabei auf deine Ernährung, dass sich kein Darmpilz breit machen kann und die Leber nicht zusätzlich belastet wird. Wenns aber soweit ist, kannst du hier nochmals schreiben, wenn du mehr Infos bezüglich Ernährung brauchst. Sollten die Tests zu einer Borreliose-Diagnose führen, dann bestehe auf Antibiotika-Infusionen - noch besser: versuch sie beim Spezi zu bekommen, damit du sie genügend lang bekommst. Es gibt nämlich immer noch so Schlaumeier, die das fortgeschrittene Stadium einer Borreliose behandeln, wie im Frühstadium.
Ich bin übrigens kein Einzelfall bezüglich Diagnostik. Geh mal ins Deutsche Borrelioseforum und lies dir ein paar Krankengeschichten durch:
https://www.borrelioseforum.de/cms/html/index.php
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