Übelkeit mitten in der Nacht nach Alkohol

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16.10.10
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Hallo !
Das Problem was ich schilder betrifft nicht mich sondern meine Freundin.
Sie ist 22 und hat früher immer ganz gut Alkohol vertragen.

Seit 2 oder 3 Jahren hat sie folgendes Problem :

Wenn sie was trinkt (egal was) und auch wenns nur kleine Mengen sind (z.B. 1 Glas Sekt) wacht sie dann mitten in der darauffolgenden Nacht auf und bekommt ganz schlimm Durchfall und erbricht sich auch und hat dann starke kreislaufbeschwerden, kann teilweise nur noch krichen weil sie so schwach ist.

Die Sache die so merkwürdig ist das das nicht direkt nach dem Alkoholkonsum kommt, sondern erst in der Nacht, beim trinken oder kurz danach hat sie sich nie über Übelkeit oder so beklagt.

Das ist schon komisch und macht mir große Sorgen, weil sie auch nicht zum Arzt gehen will.

Natürlich verzichtet sie jetzt immer auf Alkohol, trinkt wirklich nix mehr.

Weiß jemand Rat?
 
Hallo Amidala290788,

sieht so aus, als hätte deine Freundin ein Histaminproblem.

Histamin ist ein sogenanntes biogenes Amin, das eine Rolle als Neurotransmitter und bei Immunreaktionen spielt und im Körper durch verschiedene Auslöser vermehrt ausgeschüttet wird und dessen Abbau durch die DAO/HNMT (2 Ezyme) durch diverse Hemmer gebremst werden kann.
Wenn zwischen Histaminspiegel und Abbaukapazität eine Diskrepanz entsteht, bezeichnet man das als Histaminintoleranz.
D.h. wenn der Körper mehr Histamin ausschüttet (oder von außen durch Nahrungsmittel bekommt), als er wieder schnell abbauen (da kommen die 2 Enzyme ins Spiel) kann. Eine Histaminintoleranz löst u.a. diverse massive Verdauungsprobleme wie Blähungen, Krämpfe, Durchfall, Verstopfung, teils schwerste Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Herzstolpern, Blutdruckabfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Hitze, Röte, Juckreiz, Kribbeln, Brennen etc. aus...

Alkohol enthält zum einen selbst Histamin, fördert aber zum anderen auch eine Ausschüttung von körpereigenem Histamin und ist zum dritten ein starker DAO-Hemmer, d.h. er bremst das Enzym DAO, das das Histamin im Darm abbaut. Daher also die Übelkeit, Erbrechen, ggf. Herzstolpern und so einiges mehr.

Hier findest du mehr:
Histaminintoleranz
Probleme im Histaminstoffwechsel
Ärzteblatt "Die Gesichter der Histaminintoleranz"
Ursachen der HIT

Ich vermute mal, deine Freundin wird Alkohol auch in Zukunft wohl eher meiden müssen.
Allerdings ist es auch immer ein Problem der Histaminmenge - vielleicht nimmt sie ja noch Vitamine oder Medikamente in letzter Zeit, die das Gleichgewicht so verschoben haben, dass jetzt Alkohol nicht mehr toleriert wird...

rosmarin
 
Hallo Amidala,

ich schließe mich erst einmal Rosmarin an.

Was man aber auch noch überlegen kann:
Der Alkohol wirkt ja nicht sofort beim Trinken auf sämtliche Organe, sondern die Wirkung tritt nacheinander in verschiedenen Organen ein:

- Zunächst im Mund, dann
- Speiseröhre, dann
- Magen, dann
- Leber
- Bauchspeicheldrüse
- Leber
- Darm
- auch ins Gehirn kommt der Alkohol unterdessen ....

Insofern ist gut nachzuvollziehen, daß je nach Schwachstelle die Wirkung von Übelkeit, Erbrechen usw. evtl. erst nach einer gewissen Zeit eintritt.

Hier wird die Wirkungsweise von Alkohol recht gut beschrieben:

Alkohol Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Gruss,
Oregano
 
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