Die Psychologie der Frau

Gerne möchte ich nun den Faden weiter spinnen.

Ich glaube, dass das Leben eines Knaben, wie soll ich sagen, geradliniger (?)
absehbar ist als das Leben eines Mädchens.
(Je nach Lebensbereich ist diese Behauptung natürlich Unsinn, aber vielleicht merkt ihr, worauf ich hinaus will).

Ich habe Töchter, die zu jungen Frauen werden.
Einerseits sind sie weiblichen Geschlechtes, die Mutterrolle könnte im Laufe des Lebens auf sie zukommen, was sie, wie sie auch im Bekanntenkreis mitverfolgen können, verändern wird.
Andererseits werden sie eine Berufsausbildung anstreben und dort "ihren Mann stehen", denn sie wissen, dass sie auch in der Lage sein sollten, unter Umständen sich selber und Kinder ohne Hilfe eines Mannes ernähren können.
Vielleicht wünschen sie sich schon früh Kinder, aber können keine bekommen, wie das ja immer öfter der Fall ist.
Vielleicht engagieren sie sich in einer Berufslaufbahn und werden ungeplant schwanger.
Für junge Frauen ist es sehr schwierig, alle Möglichkeiten immer in Betracht zu ziehen und sich entsprechen für alle Eventualitäten zu wappnen.
Vielleicht gibt es deshalb oft Veränderungen im Verhalten, die weder die junge Frau noch ihr Partner verstehen können?

Junge Männer hingegen sind sich bewusst, dass eine Berufsausbildung wichtig ist. Entweder um sich selber zu ernähren und um im entsprechenden Beruf eine Befriedigung zu finden, oder vielleicht schon mit dem Ziel, später damit auch die eigene Familie ernähren zu können.
Falls der junge Mann dann Vater wird, hat Horaz schön beschrieben, wie das emotional ganz anders aussieht als bei der Frau.
Sein Leben wird in den allermeisten Fällen weitergehen mit Brötchenverdienen im Beruf.
Könnte man also sagen, dass das Leben eines Jungen absehbarer verläuft als das Leben eines Mädchens?

Was meint ihr?

Und noch eine zusätzliche Frage:
Ist "die Psychologie der Frau" erst in neuerer Zeit ein schwieriges Thema für Männer geworden, oder war das schon immer so?

Sine
 
"Könnte man also sagen, dass das Leben eines Jungen absehbarer verläuft als das Leben eines Mädchens?"

Hallo Sine,

ja, das ist ganz einfach so. So würde ich das jedenfalls sehen.

"Ist "die Psychologie der Frau" erst in neuerer Zeit ein schwieriges Thema für Männer geworden, oder war das schon immer so?"

Ich habe eigentlich weniger das Gefühl, dass das ein Thema für die Männer geworden ist. Ich denke eher, dass das für die Frauen selber ein wichtigeres Thema geworden ist, da es verschiedene Frauenrollen gibt, unter denen sie wählen können

Hallo Horaz,

die große Ehlichkeit deines Beitrags hat mich sehr berührt. Irgendwie erzeugt er aber auch eine gewisse Traurigkeit. Man könnte meinen, dass das völlig verständliche Anderssein unüberbrückbar scheint.

"Ich habe noch nie erlebt, dass Männer und Frauen, in den Phasen, wo es wichtig gewesen wäre, offen darüber geredet hätten. Zu viele Ängste sind damit verbunden, mißverstanden zu werden und genau das führt mit Sicherheit zu jenen Mißverständnissen, mit denen wir uns dann herumquälen müssen."

Reden ist sicher immer gut, aber ist in der hochsensiblen Phase bei einem Gespräch der Schmerz nicht vorprogrammiert? Was soll Frau damit anfangen, wenn der Mann sich traut von einer gewissen Eifersucht zu reden, weil er sie nun nicht mehr allein hat? An anderer Stelle sagtest du mal, dass in der Zeit der Schwangerschaft die Frau selbstverständlich in besonders hohem Maße Aufmerksamkeit haben sollte. Ich fürchte, dass ein werdender Vater dazu kaum in der Lage sein wird, weil er ja selber mit den unterschwelligen Sorgen wegen der neuen Situation zu tun haben wird.
Gemeinsame Beckenbodenübungen halte ich auch für unsinnig. Möglicherweise ist es aber für viele Paare eine Möglichkeit, das Gefühl von Nähe zu vermitteln in einer Zeit, wo bei beiden so viele unterschiedliche Gedanken im Kopf rumschwirren, die nur verwirren und kaum ausgesprochen werden.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei einer Entbindung bei der Frau das Langzeitgedächtnis ausgeschaltet wird, damit sie sich später nicht an die Schmerzen erinnert und evtl. noch mal weitere Kinder bekommt (dieses Ausschalten kann ich bestätigen). Schon aus diesem Grund finde ich es sehr fragwürdig, wenn von den Vätern heutzutage irgendwie erwartet wird, dass sie bei der Geburt dabei sind. Diesen Ausschalter haben die Männer nicht und ich kann mir vorstellen, dass für manchen überrrumpelten Mann das Erlebnis Geburt ein Trauma ist. Es ist sicher nicht einfach, seine Frau so leiden zu sehen, was Frau aber gar nicht so nachhaltig dann so empfinden wird.
Beistand bei einer Geburt ist sicher gut, aber es sollte mindestens genau so selbstverständlich sein, eine Freundin mitzunehmen und den Vater draußen zu lassen.

Anne
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, daß das Denken der meisten Männer (Ausnahmen gibt es immer) eher geradlinig und linear ist, d.h. sie streben direkt auf ein gesetztes Ziel zu, ohne groß nach rechts und links zu schauen. Deshalb gibt es meiner Meinung nach auch mehr Männer in Führungspositionen als Frauen, ganz egal, wieviele Frauen heute ein Hochschulstudium hinter sich haben. Auch mit Intelligenz hat das meines Erachtens nichts zu tun. Nur mit diesem "Scheuklappen-Schauen u. -Verhalten".
Wenn man sich so umschaut in Beziehungen relativ junger Leute, so ist es doch meistens so (Ausnahmen ....), daß die Frauen in der Beziehung die sozialen Kontakte pflegen, sie schreiben den Geburtstagsbrief an die Eltern, sie bedanken sich für Geschenke. Die Frauen haben einen Freundinnenkreis (oft zum Unwillen des Mannes, weil er befürchtet, daß er da durchgehechelt wird), in dem alle anstehenden Fragen und Probleme aus dem menschlichen Bereich besprochen und zum Teil auch durchaus wohltuend beklagt werden.
Die entsprechenden Männer dagegen haben evtl. einen Sportskameraden zum Tennisspielen, Squashen usw. oder einen Stammtisch. Mit ihren Freunden besprechen sie selten ihre Kümmernisse und Fragen. Damit könnten sie sich ja bloßstellen. Stattdessen besprechen sie das neueste BMW-Modell, das, was in der Zeitung stand, Börsenkurse, Politisches.
Ich denke, daß Frauen oft nicht hauptsächlich daran interessiert sind, vor anderen Frauen ihr Image zu pflegen. Männer dagegen liegt es oft sehr daran, ihr männliches Image zu pflegen.

Einiges an diesem Verhalten ist sicher erlernt, weil eben auch die Eltern es so vorgelebt haben. Aber nicht alles. Einiges ist einfach in den Anlagen begründet.

Ich denke, daß die Psychologie der Frau dadurch überhaupt Thema geworden ist, weil Frauen durch ihre überwiegende Unabhängigkeit selbstbewußter und fordernder geworden sind. Die "Erpressung" über die materielle Abhängigkeit funktioniert nicht mehr so gut, und auch die gesellschaftliche Erpressung "Du bist nichts ohne Mann" (ein bißchen übertrieben gesagt), funktioniert nicht mehr. Gott sei Dank! Deshalb müssen sich Männlein und Weiblein miteinander auseinandersetzen und eine Synthese aus ihren Vorstellungen und Wünschen finden, wenn sie gut zusammenleben möchten. - Oder aber: sie müssen sich trennen, was ja heute auch kräftig gemacht wird.


Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, „Mann Horaz“, da haben wir unser Thema wohl „life“ problematisieren können – ich war emotional, und du rational – ich musste meinem Problem „Status der Frau“ Luft machen – du musstest im Rahmen deiner Vernunft dich bewegen, wobei, das lass mich mal noch eben sagen, deine Argumentation teilweise weder besonders freundlich (das Zitat lässt sich sicher googeln) noch sachlich, eher emotional war – jedenfalls in meiner Wahrnehmung.
Und noch eins (zu deinem letzten Beitrag): wenn du mal einen Emanzipationsdiskurs kennen lernen möchtest, gerne – mein Thema hier war „Frau und Emotion“.

Im übrigen gibt es in diesem Thread sehr viele gute Beiträge, auf die ich gerne näher eingehen würde, es wegen familiärer Pflichten aber nicht kann.

Warum der Beitrag von MisterX wieder verschwunden ist, schade, ich fand ihn gut.

Pius „Beitrag“ brachte mich eine Weile in Verwirrung.

Sine und Uta, danke, eure Worte ließen mich wieder zur „Feder“ greifen.

Du fragst:
Könnte man also sagen, dass das Leben eines Jungen absehbarer verläuft als das Leben eines Mädchens?

Wenn ich das System analysiere, in dem Mädchen und Jungen aufwachsen, wird es Mädchen/Frauen eindeutig schwerer gemacht, erfolgreich zu sein. Aber was ist schon Erfolg – meiner Ansicht nach nicht der (Pseudo-)Wert einer Karriere oder ein Bankkonto.
Es gibt einen weiteren Aspekt, für mich sehr bedeutsam. Dadurch, dass Mädchen „von haus aus“ ein komplexeres und komplizierteres Leben führen müssen, erwerben sie auch andere Fähigkeiten als „Männer“, besonders wohl im sozialen/humanen Bereich.

Du fragst:
Ist "die Psychologie der Frau" erst in neuerer Zeit ein schwieriges Thema für Männer geworden, oder war das schon immer so?

Ich glaube, Frauen befinden sich vor einer doppelten Aufgabenstellung
- einerseits sich selber zu verstehen, und
- andererseits von anderen verstanden zu werden.

Das wesentliche Problem dabei sehe ich darin, dass Frau bereit ist, den ersten Schritt in diese Entwicklung zu gehen: sich das selber WERT zu sein.

Wenn wir das Männlich/Weibliche Prinzip in JEDEM Menschen sehen, sollte es für JEDEN Menschen selbstverständlich sein, sowohl das Männliche als auch das Weibliche zu entwickeln und zu pflegen.

Gretel
 
Ich denke, "die Psychologie der Frau" ist kein schwieriges Thema mehr ... :)
Wer Frauen wirklich verstehen will ... der kann es heutzutage auch! :p)
Es war nur der "Mythos vom Schwierigen" welcher alles so kompliziert machte ... und sicher auch (sogar im Interesse der Frau!) kompliziert machen sollte - sonst wäre das Thema ja schon längst mal entmystifiziert worden ... :greis:

Lieben Gruß :cool:

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Es ist die wichtigste Aufgabe der Frau zu lernen, wie man die Männer bezaubert. Das Mädchen braucht dieses Mittel, um den richtigen Mann wählen zu können, die verheiratete Frau, um über den Mann zu herrschen. :bang:
Leo N. Tolstoj / Die Kreuzersonate
 
Hallo Anne, hallo Sine,

ich bin überzeugt, dass für Frauen und Männer das Leben schwieriger geworden ist. Früher gab`s eingefleischte Geschlechterrollen, jetzt gibt es unüberschaubare Freiheiten. Freiheit als freie Wahl und auf der anderen Seite des Januskopfes die Qual der Wahl. Mädchen sind nicht mehr auf die Mutterrolle als einzige Existenzform angewiesen und haben unzählige neue Möglichkeiten und - sich dafür Überlastungen eingehandelt. Für Knaben ist zwar der Weg zum Beruf ohne Alternative, aber seine früher gesichert erschienene Rolle als Kapitän im "Hafen der Ehe" existiert nur noch in Pulverform.

Ich meine, dass Gedanken über die Psychologie der Geschlechter (und nicht nur die der Frau) viel wichtiger als früher geworden sind, weil die alten Rollen wie vergilbte Textbücher aus längst vergangenen Theaterstücken wirken. Uta, deine absolut coole Vernunft, mit der du so emotionale Themen behandelst, beeindruckt mich einmal mehr.

Meine Schilderungen über Schwangerschaftsgefühle von Männern, waren ein Versuch, ich habe kaum je darüber gelesen. Anne, es sollte kein Stimmungsbild der Traurigkeit werden, sondern die unglückselige Sprachlosigkeit der Geschlechter aufzeigen, die in der Regel beide mit dieser Situation nicht richtig umgehen können. Nur, Frauen werden in dieser Zeit von Hormonen und (Körper)gefühlen gesteuert; manchmal hat man den Eindruck, sie meinen, dass es ihren Männern doch irgendwie ähnlich gehen müsse, aber dafür hat die Natur für den Mann nichts vorgesehen.

Es geht auf der männlichen Seite weniger um Eifersucht, als vielmehr um Hilflosigkeit der Situation gegenüber. Nehmen wir das Klischee vom aktiven Mann, dann steht der plöttzlich da und keiner braucht ihn. Sich in dieser so elementaren Situation ehrlichen Herzens auszutauschen, dem/der anderen die so unterschiedlichen Gefühlswelten zu vermitteln, dass wäre der Königsweg für eine glückliche Partnerschaft.

Weil einem Mann keine passenden Hormone für solche Zeiten zur Verfügung stehen, hat er meines Erachtens bei einer Geburt auch nichts verloren!

Herzliche Grüsse, Horaz
 
Anne und Horaz,
da möchte ich doch widersprechen!
Ich glaube, dass das Miterleben der Geburt des eigenen Kindes für einen Mann sehr bereichernd ist.
Wissen kann ich es nicht, aber hoffen tu ich es...
Bei meinen Geburten hätte ich jedenfalls niemanden anderes als den Vater der Kinder dabei haben wollen.
Ich erinnere mich an ein interessantes Buch, das eine Hebamme geschrieben hat. Sie praktizierte vor ca. 50 Jahren.
Damals waren die Männer bei den Geburten meistens nicht dabei.
Wen wundert es da, dass meistens kein Verständnis da war, wenn die Frau kurz nach der Geburt nicht schon wieder zum Geschlechtsverkehr bereit war?
Dass die Väter heute mehrheitlich bei den Geburten anwesend sind, ist für mich als Fortschritt zu werten.
Natürlich kann es unglücklicherweise zu traumatischen Situationen kommen.
Aber auch da ist doch wünschenswert, wenn der Mann das Erlebte mit der Frau teilen kann?
Ist der Mann tatsächlich nicht dafür gemacht, bei einer Geburt dabei zu sein?
Sine
 
@ Horaz:
es ist eigentlich keine kühle Vernunft, die aus mir spricht,sondern eher die Erkenntnis: es ist, wie es ist
Buddha-01.jpg


Und in dem Maß, in dem es mir gelingt, meinen Partner anzunehmen, wie er ist, gelingt es mir wahrscheinlich auch, mich so anzunehmen, wie ich bin. Änderungswünsche gibt es immer, aber solange das auf beiden Seiten anerkannt wird und zeitweise auch bewilligt und erfüllt, kann eigentlich alles nur immer besser werden.
spiegel.gif


Uta
 
hallo horaz,

sine kam mir schon zuvor, deine worte kann ich voll und ganz akzeptieren, bis auf

Weil einem Mann keine passenden Hormone für solche Zeiten zur Verfügung stehen, hat er meines Erachtens bei einer Geburt auch nichts verloren!

ich kann nur sagen, dass es für uns beide eine ungemeine bereicherung, für mich große stärkung war, dass der vater der kinder bei jeder geburt dabei war.
es mag männer geben, bei denen ein trauma zurückbleibt, die sollten dann vll. wirklich lieber nihct dabei sein. meinem traute es seien mutter nicht zu, "cool" zu bleiben, und dann war er ganz "dabei".

zudem ist eine viel stärkere bindung da, auch des vaters zu seinen kindern.

monika
 
Hallo "Frau Gretel",
wir haben uns ein wenig in die Wolle gekriegt. Aber jetzt höre ich auf, dich an den Zöpfen zu ziehen. Wo du ohnehin schon voll mit der Hexe und deinem Knusperhäuschen beschäftigt bist.

Die Kunst ein Zitat so zu verwenden, dass es zwar meine Meinung ausdrückt, ich es aber nicht selber sagen muss, ist mir geläufig. Mir hat mal eine Gewerkschaftlerin davon erzählt, dass sie das bei einem Kurs über "aggressive Gesprächsführung" gelernt hat.

Dass du unsere "life"-Reaktionen als Beispiel für einen klischee-artigen Verlauf genommen hast - deine emotional und meine rational - wundert mich ein wenig, weil du doch im zweiten Teil des Satzes schriebst, dass ich als Mann doch irgendwie emotional war in deiner Wahrnehmung.

Nein, bitte keinen Emanzipationsdiskurs, da bin ich schon einmal von gefühlvollen Frauen in Grund und Boden gestampft worden.

Herzliche Grüsse, Horaz


Dein Entsetzen über die Wissenschaftshörigkeit teile ich uneingeschränkt. Sie führt uns in mehrfacher Hinsicht auf falsche Pfade (auch in der Medizin). Ja, du hast recht, dass ist eine pervertierte (männliche) Welt, in der Frauen nur aus "Vernunft" mitspielen.
 
Sehr schön gesagt, Uta.
Deine Worte fühlen sich bei mir sehr gut an und berühren mein Herz. :fans:

Ich meine, dass es zuerst gelingt, sich selber anzunehmen, wie ich bin, "was das Fenster öffnet" bzw. das Herz erweitert, den Partner auch so anzunehmen wie er ist.
Das ist das ganze "Geheimnis" des Glücks.

Diskutieren kann man jahrelang, wenn dies nicht erreicht wird, war alles nichts. Es geniessen, wenn ich mich wie oben Beschrieben fühle, sich selber NICHT ablehnen, wenn ich mich ein paar Minuten später aus dieser Ebene herausbegeben habe. Das öffnet die Tür, wieder in die Ebene der Annahme zu kommen.

Köstlich, dein Spiegel-Smilie, Uta :wave:
Den musst du unbedingt noch Marcel für die neue Liste im Forum "verkaufen"
 
Hallo Sine, du fragst:
Ist der Mann tatsächlich nicht dafür gemacht, bei einer Geburt dabei zu sein?

Für mich ein grundsätzlich wichtiges Thema, WIE eine „Ursache“ sich um ihre „Wirkung“ kümmert. Jeder Mensch kommt als Schöpfer auf die Welt, wie er/sie mit seinen/ihren Produkten umgeht muß jeder erlernen. Ich meine, je umfassender Mensch einen Zyklus verantwortlich begleiten kann, je besser ist das. Einen Mann in den Kreißsaal zu zwingen halte ich für nicht zweckmäßig – es sind eben nicht alle die harten Kerle, die sie vielleicht gerne sein möchten.

In unserer Zeit ist der psychische Druck auf Mensch, Familie und Gesellschaft stark gewachsen. Ungeklärte Entwicklungselemente aus der Vergangenheit und eine trübe Sicht in die Zukunft erschweren die Gestaltung der Gegenwart zusätzlich. Mensch und Gemeinschaft und das System, in dem sie leben, werden sich ganz sicher wandeln müssen. Ein Ansatz für mich ist, wie Uta es beschreibt: die eigenen Rechte wahren, aber auch die des Anderen achten – seine eigene Freiheit bewahren und anderen Freiheit gewähren.

Hallo Horaz, ich mag Menschen, die rational UND emotional sind. Nach meinen Erfahrungen steckt in Emotionen ein großes Entwicklungspotential, auch und gerade für die Ratio.

Gretel
 
Was haltet ihr eigentlich von Frauenquoten? Die Fragen geht hier jetzt an Frauen und die Männer.

Damit ist gemeint, dass Frauen nach einen bestimmten Verteilungsschlüssel Positionen in Leitungsebenen, Vereinsvorständen und was auch immer besetzen.

Meine persönliche Meinung dazu: Ich halte das für absoluten Mist. Niemals würde ich mich aufgrund einer Frauenquote zu irgendetwas wählen lassen. Ein solcher Platz würde mein Selbstbewusstsein so gewaltig runter ziehen, dass ich an einer solchen Tätigkeit keine Freude hätte. Es bedeutet ja, dass ich eigentlich zu schwach bin, um mich mit den Männern zu messen. Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich bin gut genug, dass ich das auch gut oder besser mache als die Männer (in dem Fall wäre aber die Quote Blödsinn) oder ich bin nicht so gut, dann mögen das dann aber auch wirklich die Männer machen, wenn einem die Sache selber am Herzen liegt.
Ich habe oft die Möglichkeit gehabt, meine Fähigkeiten mit denen der Männer zu messen und habe eigentlich immer die Anerkennung bekommen, die mir zustand. Eine solche Anerkennung ist sehr viel mehr wert, als ein Platz irgendwo als Quotenfrau.

Frage an die Frauen: Seht ihr es als ehrliche Chance zur Selbstentfaltung Quotenfrau zu sein?

Frage an die Männer: Nehmt ihr Quotenfrauen ernst?

Anne

Übrigends haben die Jungs/Männer während des Studiums immer die Mathehausaufgaben bei mir abgeschrieben und nicht umgekehrt. So was ist natürlich prima für das Selbstwertgefühl.
 
Anne schreibt:
Übrigends haben die Jungs/Männer während des Studiums immer die Mathehausaufgaben bei mir abgeschrieben und nicht umgekehrt. So was ist natürlich prima für das Selbstwertgefühl.
da zeigt sich einmal mehr das Soziale- und Nährende-Prinzip der Frau :)

Betr. Quoten sehe ich es so wie du, wenn es jemand besser kann, wäre die Quotenregel ein Rückschritt und der SACHE nicht dienlich....
Das wird uns ja genügend schon mit den politischen Parteizugehörigkeitsquotenverpflichtungzuschiebungsposten vor Augen geführt...:mad:
 
Ich bin in Sachen Quotenfrau hin - und hergerissen.
1. Gibt es sie nur in bestimmten Bereichen; nicht aber z.B. in den Führungspositionen der Wirtschaft, wo es an Frauen fehlt. Und sicher nicht, weil Frauen die schlechteren Bewerber wären sondern weil Frauen von Männern immer noch kaum in Führungspositionen akzeptiert und gewünscht werden. Außerdem haben eben Frauen ihr "natürliches Handicap" solange sie Kinder bekommen können: sie fallen zeitweise aus.

2. Solange Frauen so gut wie immer ungleiche Chancen haben, einen angebotenen Job zu haben (s.o.), und dadurch oft trotz gleicher oder besserer Qualifikation ihn nicht bekommen, finde ich eine Frauenquote zum Umgewöhnen doch ganz gut. Allerdings geht der Schuss wahrscheinlich nach hinten los, weil (s. Anne ) diese Frauen auch von Frauen abgelehnt werden und auch von Männern nicht geschätzt werden (s. Pius), nur weil sie Quotenfrauen sind... Also geht dann die un-sachliche Beurteilung auch hier weiter

Ich kenne nur eine Quotenfrau, und die war eine echte Bereicherung für ihren Posten; insofern kann ich mir nur theoretische Gedanken machen.

Aber: was hat das noch mit der "Psychologie der Frau" zu tun?

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüss euch,

Frauenquoten sind was künstlich erschaffenes und somit nichts gewachsenes.
Es gibt aber nicht nur die Frauenquote. Auch wenn es einem kaum bewusst ist, es existiert auch die Männerquote, die ist aber so normal und eben keine Forderung sondern einfach alltägliche Tatsache, dass man sie als solche erkennt.

Dadurch wird in grossem Massstab verhindert, das der passende Mensch am passenden Ort das passende tut (auf die Gefahr hin mich einmal mehr zu wiederholen...).

Es wäre nicht mehr als natürlich und selbstverständlich, dass jeder dort ist, wo er voll und ganz sich selber sein und sein besten geben und all das im zustehende finden kann.

Da wir aber in einer Welt der Dualität leben, wird das nie zu 100% sondern immer in einem Verhältnis möglich sein, relativ eben. Nur, stimmt das Verhältnis? Das wiederum wage ich in aller Form zu bezweifeln. Fruchtbarer Boden für Reibereien aller Arten.

herzlichst - Phil
 
Aber: was hat das noch mit der "Psychologie der Frau" zu tun?

Hallo Uta,

die Quoten wurden ja offenbar erschaffen, weil Frauen allgemein als schwach gelten, so dass man glaubt, ihnen besonderen Schutz gewähren zu müssen. Ich meine schon, dass das auch mit der Psychologie der Frau zu tun hat.

Anne
 
mh, Anne. - Ja - so kann man es sehen. Ich denke aber eher, daß es mit der Psychologie der Männer und der Machtstrukturen in der Arbeitswelt zu tun hat.Das läßt mich an das mehr als mäßige Angebot zur Kinderbetreuung in Krippen, Kindergärten und Schulen denken. Die, die planen, sind Männer, und die haben wohl deshalb an diesem Thema u.a. wenig Interesse, weil es sie selten direkt betrifft.

Gruss,
Uta
 
ich meine, eine frau wird nciht dadurch stark, dass sie durch eine quotenregelung "nach oben" kommt,genauso wenig ein mann, sondern nur dadurch, wie phil schon anmerkte, dass jeder seinen gaben entsprechend am richtigen platz steht.

dazu gehört aber auch, dass die persönlichkeit aller gestärkt wird, damit nicht die "ellenbogengesellscahft" bestehen bleibt.

dazu hörte ich übrigens in einem rundfunkbeitrag, dass unsere wirtscahft vermehrt auf soziales miteinander - mir fehlen manchmal in meinem gehirn die spez. fachausdrücke zum abrufen (fibro lässt grüßen ) wert legt, keine einzelkämpfer mehr wünscht, und dahingehend auch auf lehrpläne, schulalltag einfluss nimmt. der manager muss wieder sozial fähig sein.

lg monika
 
.Das läßt mich an das mehr als mäßige Angebot zur Kinderbetreuung in Krippen, Kindergärten und Schulen denken.

Hallo Uta,
du kannst schon recht haben.Meine andere Meinung beruht wahrscheinlich auf meine Erfahrungen im "Osten" .Hier sieht oder sah es in der Hinsicht noch wesentlich besser aus. Allerdings wird auch hier das Angebot inzwischen deutlich schlechter, so dass auch wir irgendwann auf "Westniveau" angekommen sein dürften.
 
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