Krank durch Schimmel - brauche dringend Erfahrungsaustausch

Kama

Hallo an alle!

Ich habe schon so einiges hier im Forum gelesen und schon wertvolle Tipps erhalten. Allerdings habe ich noch viele Fragen, auf die ich nicht ohne Weiteres eine Antwort finde. Deswegen möchte ich gerne kurz meinen Leidensweg beschreiben und hoffe, dass der eine oder andere mit ähnlicher Problematik mir einige Tipps zum weiteren Vorgehen geben kann.

Ich habe seit vielen Jahren immer wieder irgendwelche gesundheitlichen Probleme, die in den letzten paar Jahren so schlimm wurden, dass ich seit ca. 2 Jahren sehr oft krank geschrieben bin.
Wie ich vor Kurzem herausgefunden habe, stehen die Probleme scheinbar im Zusammenhang mit starkem Schimmelbefall in dem Gebäude, in dem ich arbeite (ich leide u. a. an Schimmelallergie).
Außerdem hat mir ein Laserdrucker, der bis vor ein paar Wochen direkt neben mir stand (ca. 500 Ausdrucke pro Woche!), ziemlich zu schaffen gemacht.
Die Symptome sind sehr vielfältig und wechseln sich teilweise ab.
Am meisten machen mir zu schaffen: ständige Nebenhöhlenentzündungen (v. a. Stirnhöhle mit starkem Krankheitsgefühl), bleierne Müdigkeit und Kraftlosigkeit (oft fällt es mir schon schwer vom Bürostuhl aufzustehen), depressive Verstimmungen, Verdauungsbeschwerden, Herzstolpern, Gelenkschmerzen und vieles mehr.
Bis vor einiger Zeit ging es mir "nur" während der Woche schlecht und am Wochenende konnte ich mich einigermaßen erholen um dann montags wieder mehr tot als lebendig meinen Feierabend zu "genießen".
Mittlerweile bin ich eigentlich dauerkrank und kann mich nicht mal mehr zu Hause richtig erholen.

Dass diese ganzen rätselhaften Probleme scheinbar eine einzige Ursache haben musste ich nach langjährigem Leidensweg selbst herausfinden. Die Schulmedizin hat mir kein Stück geholfen und nur an den Symptomen herumgedocktert. Noch nicht mal der HNO-Arzt hat eine Verbindung zu Allergien in Betracht gezogen.
Ich glaube, dass ich an einer Mischung aus allergischen Reaktionen und evtl. einer Mykotoxikose leide. Meine Symptome stimmen zu ca. 90% mit den beschriebenen Symptomen der "SHG Pilze" überein. Symptome einer Mykotoxikose
Zweimal war ich schon im CT, wo keine chronische NNH-Entzündung festzustellen war (die letzte Untersuchung war allerdings vor über 1,5 Jahren).
Ein Abstrich aus der Nase zeigte keine Schimmelsporen und auch sonst keine Auffälligkeiten.
Ein Antikörpertest verlief ebenfalls negativ.
Eine Stuhlprobe sollte auf Schimmelpilz getestet werden aber die Praxis hat `s verpeilt und natürlich auf Hefepilz testen lassen... Ergebnis ebenfalls negativ.
Mein Hausarzt meinte, es sei auch "sehr unwahrscheinlich, dass ein Schimmelpilz bis in den Darm geht.". Ich bin da anderer Meinung.

Hat jemand einen Tipp für mich, was ich sonst noch für Untersuchungen etc. veranlassen könnte??
Habe schon überlegt, die von der SHG empfohlene Stuhluntersuchung machen zu lassen aber ich hätte gerne "schwarz auf weiß" einen Beleg, dass ich eine Schimmelpilzvergiftung habe, die ich über diese Untersuchung nicht bekommen kann.

Kann es sein, dass sich bei nasskaltem Wetter die Symptomatik verschlimmert?
Habe schon befürchtet, dass in meiner Wohnung jetzt auch versteckter Schimmel ist aber ich habe irgendwie das Gefühl, es könnte am Wetter liegen!?

Bitte entschuldigt den langen Text aber ich habe mich schon so kurz gefasst, wie es geht... :rolleyes:

Viele Grüße
Kama
 
Hallo, Kama, ein herzlicher Willkommensgruß hier bei uns!

Darf ich Dir ein paar Fragen stellen?
Ist der Schimmel in Deinem Arbeitsgebäude nachgewiesen, steht fest, was für eine Art das ist? Wenn es ein krankmachender Schimmel ist, der auch noch Toxine bildet, die man dann mit den Sporen einatmet, könntest Du dich an das Gewerbeaufsichtsamt wenden, auch ein Arbeitsmediziner wäre vielleicht eine gute Adresse, das Gesundheitsamt wird bei Schimmel vielleicht auch helfen, denn der Schimmel dort muss weg und alleine kämpfen? Mitstreiter kannst Du Dir suchen. Bist Du denn die einzige, die kränkelt? Tut Euch zusammen oder hör auf dort zu arbeiten, wenn da nichts getan wird.

Schimmel kann furchtbr krank machen, ich bin zwar nicht betroffen, hab andere Sachen abbekommen.

Es gibt ne Selbsthilfegruppe für "Pilze"? Schimmelpilzerkrankungen? werde gleich mal dort stöbern.

Und zu Hause? In allen Ecken, am Fußboden schnüffeln, Fußbodenecken hochmachen, Kunstofftapete abmachen und dahinter nachsehen, hinter den Möbeln nachsehen, Schimmelspürhund bestellen, wenn Du einen Verdacht hast, dokumentieren. Wenn es eine Mietwohnung ist, Mietminderung, Abhilfe verlangen. (Leider sagen die Vermieter oft, "Sie haben nicht genug gelüftet" und dann muss Du einen Baumangel nachweisen).

Schimmel ist ein großes Problem, seitdem es in den Gebäuden nicht mehr "zieht".

Welche Untersuchungen schwarz auf weiß in Deinem Körper aussagen, ja Du bist durch Schimmelpilzbelastung krank, weiß ich nicht.

In einem Labor nachfragen, welche Untersuchungen gemacht werden können? (Medizinisches Labor Bremen oder Institut für medizinische diagnostik Berlin) .

Günstig wäre, man würde den Schimmel identifizieren, dann wüsste man ob er Toxine bildet, könnte anders untersuchen.

Okay, das wars erstmal von mir, es schreiben bestimmt noch andere.

Schimmel in der Wohnung verhindert man weitgehend, indem man die Möbel nicht dicht an die Wand stellt, die Wände streicht mit einer Mineralfarbe, auf keinen Fall Kunststofftapete. Hat dort mal jemand ne unsachgemäße Innenwanddämmung gemacht? Das führt auch zu Schimmel, hinter der Dämmung, einfach nachsehen. Heizen und lüften.

Liebe Grüße und alles gute!
Datura
 
Hallo Datura,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe erst vor Kurzem erfahren, dass ein Schimmelbefall vorliegen soll, der zwar bekannt ist, gegen den aber nicht wirklich was getan wurde.
Wir haben einen uralten Teppichboden im Gebäude, der ursprünglich braun war und mittlerweile zur Hälfte grün ist. Laut Inaugenscheinnahme durch die Betriebsärztin soll es sich angeblich um Aspergillus handeln, was aber leider nicht durch Untersuchungen bestätigt wurde. Allerdings passt diese Aussage zum Einen zum Geruch, der einem entgegenschlägt wenn man morgens die Tür aufmacht (es riecht total muffig und "staubig", man hält es nur bei geöffnetem Fenster aus) und zum anderen zu meinen ganzen Symptomen. Bis jetzt hat, soweit ich das mitbekommen habe, niemand davon gewusst. Aber vielen, denen ich das erzählt habe mit dem Schimmelbefall ist es wie Schuppen von den Augen gefallen, da sie auch unerklärliche Beschwerden auf der Arbeit haben.
Ich habe es auch gleich dem Personalrat gemeldet.
Gewerbeaufsichtsamt kannst Du vergessen, das ist bei uns im Haus. Ich arbeite nämlich in einer Stadtverwaltung. ;)
Beim Gesundheitsamt war ich auch schon (musste als Beamtin zur Amtsärztin, nicht zum Betriebsarzt). Die haben mich untersucht, wären aber für den Schimmelbefall nicht zuständig, das müsse der Arbeitsschutz untersuchen.
 
Sorry, hab´s zu früh abgeschickt.

Habe letzte Woche erfahren, dass nun eine Untersuchung auf Schadstoffe in allen Büros erfolgen soll.
Am "liebsten" wäre mir, man würde einen bestimmten Schimmelpilz in meinem Körper finden, der mit dem Pilz im Büro übereinstimmt. Dann wüsste ich definitiv, was mit mir los ist und könnte evtl. auch gegen meinen Arbeitgeber vorgehen.

Für zu Hause einen Schimmelspürhund zu bestellen, daran hab ich auch schon gedacht. Habe mich noch nicht wirklich erkundigt, bin aber mal über einen Preis in Höhe von 400 Euro gestolpert! Das ist echt ne Menge...
Ich wohne "leider" im Eigenheim, deswegen kann ich weder einen Vermieter rankriegen noch einfach so ausziehen.
Eine unsachgemäße Innenwanddämmung wurde nicht gemacht. Das wüsste ich - das Haus haben meine Eltern gebaut.

Liebe Grüße
Kama
 
Hallo,

dass nun eine Untersuchung auf Schadstoffe in allen Büros erfolgen soll
Na, da passiert doch schon was und wenn noch mehrere betroffen sind- macht ne Personalversammlung oder trefft euch erst mit den betroffenen.

War da mal ein Wasserschaden?

Wenn du "Krank durch Schimmel" bei google eingibts, findest Du viele, viele Info's, auch Symptomelisten, die kannst Du ja mal ausdrucken und verteilen.

Hier z.B.:
Krank durch Schimmelpilze


Und bei Dir zu Hause? Ich hab Dir ja geschrieben, wo du überall mal "schnüffeln" kannst (besser noch du lässt schnüffeln, vielleicht Freunde mit ner guten Nase?).

Und du kannst in den Labors nachfragen was für Untersuchungen man machen kann, ich kann die zwei genannten empfehlen.

Und noch was, ich würde meine Kraft dareinlegen gesund zu werden, die Belastung loszuwerden (wenn der Arbeitgeber schon Untersuchungen veranlasst- was willst Du dann noch gegen den unternehmen? ), Mich mit den Betroffenen zusammentun, einen Plan machen, darauf achten, was die untersuchen, den Personalrat bitten darauf zu achten.
PS: Wenn die schon untersuchen, wer war da schon tätig? Von irgendwoher muss der Plan zur Untersuchung ja gekommen sein. Ist der Abteilungsleiter schon krank?

Das wärs von mir erstmal.
Liebe Grüße
Datura
 
Am "liebsten" wäre mir, man würde einen bestimmten Schimmelpilz in meinem Körper finden, der mit dem Pilz im Büro übereinstimmt. Dann wüsste ich definitiv, was mit mir los ist und könnte evtl. auch gegen meinen Arbeitgeber vorgehen.

Ich wohne "leider" im Eigenheim, deswegen kann ich weder einen Vermieter rankriegen noch einfach so ausziehen.

Hallo Kama

Da sind wir mittendrin in der Problematik von uns Umweltkranken, MCS-Betroffenen, Chemieopfern etc.

Wir fallen durch den Raster der eindeutig definierten Krankheiten, die schön vom Hausarzt mit Nummer und Schublade versehen werden können.
Grad gestern hab ich meine Krankengeschichte in der Praxis meines nun leider pensionierten Hausarztes abgeholt.
Darin liegen Berichte von einem guten Dutzend Fachärzten, die mich auf jeweils irgendwas untersucht hatten, worauf sie angeblich spezialisiert seien:
Die Diagnose diese Fachleute war niemals: "Ich weiss nicht weiter", sondern stets: "Patient ist wahnhaft, bildet sich das ein, sollte mal zum Psychiater oder -logen gehen".

Ich will Dir nicht das letzte Fünkchen Mut wegnehmen in Deinem beginnenden Kampf gegen den Schimmel bzw. gegen die verschimmelten "Fachleute",
die Dich jederzeit und immerwieder abwimmeln werden.
Nein, ich will Dich bestärken:
DU bist auf dem richtigen Weg.
Wehr Dich gegen das, was Dich krank macht und gegen die Menschen, die dahinter stehen.

Das wird ein langer Kampf, in dem Du weitestgehend allein kämpfen wirst.
Du brauchst Deine ganze Kraft dafür, also lass nicht den Schimmel (und das Tonerpulver vom Drucker und, und, und ...) Deine Kraft wegsaugen.

Der erste und zugleich schwierigste Schritt auf Deinem Weg wird sein, den Schimmel, das Tonerpulver zu vermeiden.
Der zweite ist Nabelschau: Was macht Dich denn sonst noch krank?
Der dritte: Auch das vermeiden, bis Du das ganze System kennst.
Das ist der Weg zu einer (relativen) Gesundheit, auf dem Du lernst, Risiken zu vermeiden bzw. kontrolliert einzugehen.

Ich wünsche Dir auf diesem Weg alles Gute.
Puistola*


*Ich weiss, wovon ich so drastisch schreibe:
Es dauerte mehr als 40 Jahre, bis ich verstand, dass mich Chemikalien, Schimmelsporen und Smog krank machen. Diese Erkenntnis liegt nun bald 7 Jahre zurück. Ich sage dem nun "MCS" - guck im Wiki.
Es geht mir seither viel besser, auch wenn mich mittlerweile der Krebs erwischt hat ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und danke für Eure Antworten,

@Datura: Überall im Haus (v. a. Keller u. EG) tropft es von der Decke. Viel mehr als `nen Eimer drunterstellen (wenn überhaupt) wird nicht gemacht. Von einem Wasserschaden im Sinne von Wasserrohrbruch o. ä. weiß ich nichts.

Ich glaube eher nicht, dass zu Hause auch Schimmel ist. Es riecht auch nirgends muffig.
Aber ich werde das wahrscheinlich demnächst trotzdem mal testen lassen.

Morgen gehe ich mal wieder zum Hausarzt um meinen Krankenschein zu verlängern.
Da lasse ich mir eine Überweisung für das "Arbeitsmedizinische Institut" an der hiesigen Uniklinik ausstellen. Wahrscheinlich kennen die sich ganz gut aus, welche Untersuchungen man noch machen kann in Richtung Schimmel und Tonerschädigung.

Auf der Arbeit habe ich den Stein erst ins Rollen gebracht. Ich werde auch so lange keine Ruhe geben, bis dort alles getestet und saniert wurde.

@Puistola: Oh je, Du bestätigst genau das, was ich von Anfang an merke und wovor ich echt Angst habe: Dass man mehr oder weniger alleine da steht; die wenigsten Ärzte glauben einem, weil sie ja nix finden können; auf der Arbeit denken garantiert einige, man macht auf Mimöschen; im Privatbereicht können es auch einige nicht nachvollziehen, wie es ist, nur krank zu sein usw.
Dass Du so einen langen und schweren Weg gehen musstest und immer noch musst tut mir leid!
Ich kann echt nicht verstehen, warum Umweltkranke etc. von der Schulmedizin nicht ernst genommen werden!! Es gibt doch unzählige Betroffene und gerade die Gesundheitsschäden in Verbindung mit Schimmelpilzen sind doch extrem weit verbreitet!

Man braucht echt sehr viel Kraft für diesen beschwerlichen Weg und ich habe gerade das Gefühl, dass meine immer weniger wird...
Auch wenn sich in der Sache scheinbar gerade einiges bewegt. Aber trotzdem stehe ich wie
Sisyphus mit einem großen Felsblock vor einem riesigen steilen Berg...

Liebe Grüße
Kama

P.S.: Wahrscheinlich fahre ich bald in Kur. Ein weiterer Lichtblick. :)
 
Wahrscheinlich fahre ich bald in Kur. Ein weiterer Lichtblick. :)

Mach das, Kama, und beobachte genau, wo es Dir dabei gut geht und wo nicht bziehungsweise unter welchen Umständen nicht.

All die Kuranwendungen sind dabei wohl Pflicht, entscheidend aber ist, dass Du aus Deinem aller Wahrscheinlichkeit nach belasteten Umfeld rauskommst. Das wir Dir Hinweise geben auf die Änderungen, die Du vornehmen solltest.

Ich wünsche Dir viele gute Erfahrungen auf Deinem Weg. Lass mal das Bild vom Sysiphos weg: Der kam nie oben an mit seinem blöden Stein.
Du aber hast eine reale Chance. Die Kur soll ein Beginn sein.

Puistola


PS: Mein letztes Posting wurde von der Moderation als zu krass angesehen, deshalb hab ich auf deren Bitten einige Zeilen entfernt. Tut mir leid, ich wollte niemanden erschrecken, aber aufrütteln wollte ich schon.
 
@Biena: Habe während Du das geschrieben hast gerade geantwortet. :)

@Puistola: Hatte heute morgen auch die ursprüngliche Version gelesen. Hat mich zugegebenermaßen sehr nachdenklich gestimmt aber im Grunde hast Du nur einiges bestätigt, was ich ohnehin wusste bzw. empfinde.
In der Kur werde ich meinen Körper genau beobachten und am besten ein Tagebuch führen.
Allerdings dauert es wahrscheinlich noch eine Weile bis ich fahren kann.

Kama
 
Da lasse ich mir eine Überweisung für das "Arbeitsmedizinische Institut" an der hiesigen Uniklinik ausstellen. Wahrscheinlich kennen die sich ganz gut aus, welche Untersuchungen man noch machen kann in Richtung Schimmel und Tonerschädigung.
Beneidenswerte Tagträume ... Ich wünsch Dir, daß Du nachts genauso schöne Träume hast... Zitat meines arbeitsmedizinischen Instituts der Uni: "Sie wissen doch, daß wir an der Uni grundsätzlich keine Umweltschädigungen attestieren ..." Ich darauf: "Ja, ich hab schon gemerkt, daß man in der Uni sowas nicht finden will, deswegen hab ich ja auch unabhängige Institute beauftragt. Und nun liegt ihnen vor, daß in meinem Hausstab erhebliche Mengen von genau den gleichen Schimmelpilzen gefunden wurden, gegen die ich inzwiwschen auch allergisch reagiere. Und zufällig wurden von genau den gleichen Pilzen auch erhebliche Mengen im Sputum (Auswurf der Lungen) gefunden. Von mir aus können sie mir ja jetzt nochmal bescheinigen, daß das mit meinem Zustand nichts zu tun hat !"
Darauf der Uni-Chefarzt: "Na dann wissen sie ja nun 100prozentig woran sie erkrankt sind. Für mich persönlich gibt's daran auch keinen Zweifel mehr, doch für mich gibt's genausowenig Zweifel daran, daß wir ihnen hier ganz bestimmt keine Umweltschädigung attestieren werden. Das wird ihnen in keiner deutschen UNI Klinik attestiert. Niemals !"

Aber trotzdem stehe ich wie Sisyphus mit einem großen Felsblock vor einem riesigen steilen Berg...
Nun übertreib's mal nicht, denn so schwer ist so eine Petrischale mit Agar-Nährlösung nun auch wieder nicht. Eine Schale stellst Du für einige Minuten unauffällig unter den Schreibtisch, eine andere stellst Du genausolange zu Hause auf und dann schickst Du sie ins Labor. Dort werden die Pilze samt der Anzahl der kollonbienbildenen (KBE)-Sporen bestimmt und du bekommst dann Deinen Bescheid (ca.40 €).

Wenn Du dann nachweisen kannst, daß Du genau auf die Pilze allergisch reagierst, die in der Probe deines Arbeitsplatzes in extremer Menge gefunden wurden, dann kannst Du Deiner Allergie als Berufskrankheit ansehen. Und wenn Du dann noch nachweisen kannst, daß dieser Pilz bei Dir zu Hause nicht vorkommt, dann muß der Arbeitgeber seiner "Fürsorgeverpflichtung" nachkommen, oder es ist ein Fall für die Unfallversicherung des Arbeitgebers. (halbe Berufsunfähigkeitsrente, da nur noch 4 Std. Arbeit in diesen belasteten Räumen möglich ist).

Wenn Sisyphus auch nur eine Briefmarke auf seinen Felsen hätte kleben müssen, dann wär's nicht der Rede wert gewesen ... ;-)

Ach ja: Ich würde mir gleich mal (unauffällig) ein Stück aus dem Teppich rausstanzen, denn gelegentlich soll sowas über Nacht verschwinden, wenn jemand seine Schädigung erstmal nachgewiesen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Kama,

Sehr gut, das da:

Auf der Arbeit habe ich den Stein erst ins Rollen gebracht. Ich werde auch so lange keine Ruhe geben, bis dort alles getestet und saniert wurde.

Ich kann Dich auch nur ermutigen, nicht nachzugeben und Manno hat Dir wertvolle Tips gegeben.

Wenn du das mit den Petrischalen machst (und ein Stück vom Teppich äh leihst (oder auch von oben abrasierts, abschabst), kannst Du versuchen, jemand als Zeugen dabeizuhaben, eine Vertrauensperson, jemand vom Personalrat vielleicht???, nur für den Fall der Fälle, dass da mal was vor Gericht landet.

Arbeitsmedizinisches Institut ist trotzdem einen Versuch wert, es gibt manchmal auch niedergelassene Arbeitsmediziner.

Ist nicht Trier in Deiner Nähe? Dort arbeitet Dr. Binz, ein niedergelassener Umweltmediziner, kritisch, um seine Patienten bemüht und sehr gut. Allerdings ist er als gutachter schlecht angesehen und wird immer wieder zurückgewiesen, weil er zu gut ist, zu kritisch .

Bei Schimmelbelastung könnte die Sache inzwischen etwas einfacher geworden sein, als wenn man krank durch ein Gemisch von Schadstoffen geworden ist (neue Büromöbel, neu renoviert, neuer verklebter Teppichboden)denn inzwischen scheint es anerkannt zu sein, dass man von manchen Schimmeln sehr krank werden kann und dass da saniert werden muss.

PS hast Du eine Rechtsschutzversicherung?

Hier der "Schimmelpilzsanierungsleitfaden":

www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2951.pdf

Das da: In Schimmelpilzbefallenen Gebäuden findet man auch Actinomyceten:

www.umweltbundesamt.de/gesundheit/telegramm/Ausgabe02-2009.pdf

Ich wollte noch nach Urteilen suchen, finde nix, wie sucht man Urteile? Gibts dafür sowas wie einn Portal oder haben da die Anwälte die Hände drauf?

Das wars von mir jetzt erstmal.

Einen lieben Gruß von

Datura
 
@ Manno: Und wieder wurde ein Traum zerstört... ;-)
Das mit dem Schimmeltest per Petrischale hatte ich auch schon vor (mit Hinzuziehung von Zeugen wie von Datura empfohlen). Allerdings bin ich seit einigen Wochen arbeitsunfähig und das wird sich so schnell nicht ändern.
Vielleicht werde ich eine Person meines Vertrauens beauftragen Proben von dem Teppich zu nehmen.

@ Datura: Von Dr. Binz habe ich gestern einiges gelesen. Auch, dass er teilweise als Gutachter nicht zugelassen wird, weil er scheinbar "zu genau" guckt, was mir sehr sympathisch ist. ;-)
Trier ist nicht allzu weit weg. Allerdings war ich gerade beim Hausarzt und werde nun wie folgt vorgehen: Erst mal in Kur fahren und den Kopf (im wahrsten Sinne) frei bekommen. Und auch bis dahin mich nicht mehr verrückt machen und unzählige Stunden im Internet recherchieren. Mein Arzt meinte, es sei wohl auch zu einem Teil eine psychische Komponente im Spiel, die das ganze vor lauter Angst vorm Arbeitsplatz noch verschlimmert, bzw. die Symptome "aufrecht erhält".
Ich lasse mich auf keinen Fall komplett in die psychologische Schublade stecken aber ich denke es wäre vielleicht wirklich ratsam, dem ganzen Thema bis zur Kur nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit zu widmen und mal abzuschalten.
Eine Rechtsschutzversicherung habe ich zum Glück. Je nach dem wie es nach der Kur weitergeht werde ich sie vielleicht brauchen...
Vielen Dank für die Links!
Ich habe leider keine Ahnung, wie man Urteile findet. Habe gestern im Zusammenhang mit Dr. Binz zufällig welche gefunden.
Krank durch Schadstoffgemische zu sein schließe ich für mich eigentlich aus (außer Tonerinhaltsstoffe), da auf der Arbeit alles an Möbeln, Teppich etc. uralt ist. (Zumindest in den Büros, in denen ich in den letzten Jahren gearbeitet habe.)


Liebe Grüße
Kama
 
Ja, Kama, erstmal abschalten und erholen und dann mit neuer Kraft loslegen und für subere Luft ohne Schimmel sorgen.

auch zu einem Teil eine psychische Komponente im Spiel, die das ganze vor lauter Angst vorm Arbeitsplatz noch verschlimmert, bzw. die Symptome "aufrecht erhält".

Na ja, das würde ich nur glauben, wenn ich selbst das gefühl hätte, dass das so ist. Mein Notebook ist voll (und platzt gleich) von den vielen Geschichten , die die Leute erzählen, dass sie jahrelang nicht ernst genommen wurden.

Sich nicht verrückt machen, ist gut, vielleicht kannst Du ja eine Kladde mitnehmen auf Kur und dort einen Plan ausarbeiten, to-do- Listen, was alles möglich ist, welche vorraussetzungen usw, Handlungsstrategien halt.

Jedenfalls wünsche ich dir gute Erholung!

Alles gute von
Datura
 
Mein Arzt meinte, es sei wohl auch zu einem Teil eine psychische Komponente im Spiel, die das ganze vor lauter Angst vorm Arbeitsplatz noch verschlimmert, bzw. die Symptome "aufrecht erhält".
...
Krank durch Schadstoffgemische zu sein schließe ich für mich eigentlich aus (außer Tonerinhaltsstoffe), da auf der Arbeit alles an Möbeln, Teppich etc. uralt ist. (Zumindest in den Büros, in denen ich in den letzten Jahren gearbeitet habe.)

Ausschliessen kann man das bestimmt nicht.
Nur habe ich bisher in sieben Jahren seit der "Diagnose" und rückblickend in etwa 50 Jahren nie Grund zur Annahme gefunden, dass ich so ähnlich reagiere, wie Dein Arzt meint. Auch die anderen Umweltkranken, die ich kenne, reagieren sehr direkt.

Ich wünsche Dir sehr, dass sich Deine Schadstoffe auf Schimmelsporen und Tonerpulver beschränken. Dabei könnte es sich also um eine (mechanische?) Feinstaub-Empfindlichkeit handeln. Guck mal, wenn die Luft im Herbst, wenn wieder geheizt wird und der Hochnebel ohne Wind wabert, wie es Dir dann geht. Und überhaupt: Ich hatte Dir empfohlen, währende Deiner Kur sehr sorgfältig zu beobachten, wann es Dir gut gehe und wann weniger, und ob Du das mit bestimmten Räumen, Einflüssen, Wetterlagen etc. zusammenbringen kannst.

Ich weiss, diese Nabelschau ist äusserst unangenehm, aber niemand sonst kann das für Dich machen. Tu es einfach, dann weisst Du, welche Schadstoffe oder Situationen Du aus Deinem Leben verbannen musst. Egal, ob die Doctores lächeln und Dich als "wahnhaft" oder sonstwas abschreiben.
Mir hat dieser "Wahn" die Rente gebracht.

Alles Gute und keine weiteren Schadstoffe wünscht Dir
Puistola
 
Vielen Dank für Eure Hilfe!

Ich bin heute zu einer nicht gerade angenehmen Erkenntnis gekommen und glaube, dass auch MCS eine Rolle spielen könnte. Ich habe von Zeit zu Zeit sehr seltsame "Anfälle" mit starken Kopfschmerzen (nicht immer), heftigen Magen-Darm-Problemen (habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen und Durchfall zu haben aber beides tritt nicht ein), ein Gefühl, von dem Ort an dem ich bin so schnell wie möglich "fliehen" zu müssen. Kann das alles schwer beschreiben. Ich kann nur sagen, dass ich diese Anfälle als äußerst unangenehm und bedrohlich empfinde.
Habe mich heute an die letzten vier Mal erinnert: zweimal traten diese Beschwerden beim Shopping auf (> Parfüms, Schadstoffe in neuer Kleidung?!), einmal ebenfalls bei einem Stadtbummel und anschließendem Besuch eines Volksfestes, einmal (und letztens beinah nochmal) im Verkehrsstau (> Abgase?!).
Außerdem finde ich mich in den Symptombeschreibungen des CFS wieder.
Auf der Schweregradskala nach David S. Bell

Chronisches Erschöpfungssyndrom

würde ich mich derzeit bei 40-30 einordnen.

Meint Ihr, sowas kann auch von Allergien (habe ja einiges an Allergien vorzuweisen) kommen?
Bei Ärzten und in meiner Familie traue ich mich solche Vermutungen garnicht auszusprechen - ich komme mir echt vor wie ein Hypochonder aber ich bilde mir das nicht ein!!!

Bin heute für meine Kur auf die Fachklinik Nordfriesland gestoßen, die sich in Sachen Umweltmedizinische Diagnostik und Behandlung sehr gut anhört.
Ich setze echt meine ganze Hoffnung darin, dort einen Platz und eine richtige Diagnose zu bekommen.

Mögt Ihr vielleicht mal ganz kurz beschreiben, wie es zu Eurer Diagnose kam?

Viele liebe Grüße
Kama

P.S.: War ein optimistisches Vorhaben meinerseits, bis zu Kur etwas zur Ruhe zu kommen und nicht meine ganze Zeit meinen Symptomen zu widmen aber das war wohl nix... ;)
 
Hallo, Kama,

Mensch, jetzt hatte ich schon einiges geschrieben, ist aus Versehen verschwunden!

Deshalb jetzt die Kurzfassung:

Bitte verliere nicht die Nerven, bleib ruhig, informiere dich, sorge für gute Luft, gutes Esssen (Gemüse, Fisch), trotz allem gute Gedanken. In dem Zusammenhang: Sind in Deinem Haus Holzverkleidungen, die in den 70er 80er Jahren mit Xyladecor gestrichen wurden?

MCS, CFSm, Allergien haben wahrscheinlich als Ursache die Schadstoffbelastung (Toner, Schimmel)

MCS und CFS würde ich bei den Schulmedizinern nicht erwähnen, das existiert für die nicht, du kommst nur in die Gefahr , als Hypochonder abgestempelt zu werden, Schimmel ist als Krankheitsverursacher anerkannter, also darüber informieren. (Die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin ist seit 1996 abgeschafft, die Chemielobby lässt grüßen) und ich würde bei der offiziellen Medizin völlig auf dem Schimmel rumreiten :D (wie das passt!)

Schimmelpilze bilden "MVOC" (mikrobiologisch produzierte VOC, flüchtige Kohlenwasserstoffe der Benzol, Tolulgruppe, dass das krank macht ist bewiesen)
hier:
Über Freisetzung von flüchtigen organischen Verbindungen (mikrobiologisch produzierte VOC, sogenannte MVOC) verursachen Schimmelpilze ein schlechtes Raumklima, das in der Regel mit modrigem Geruch einhergeht. Das kann zu unspezifischen Beeinträchtigungen, wie Schleimhautreizungen und Kopfschmerzen führen. Konkrete Gefährdungen sind jedoch noch nicht abschließend erforscht und hängen auch stark von der vorhandenen Pilzart ab.
Die von Schimmelpilzen freigesetzten MVOC mit Reizwirkung zählen vor allem zu den Stoffgruppen Alkohole, Ester, Aldehyde und Ketone. Substanzen wie Geosmin, 1-Octen-3-ol oder 3-Methylfuran sorgen z. B. für den typischen Schimmelgeruch in der Raumluft. Beim Nachweis von 2-Methyl-1-Propanol, 2-Methyl-1-Butanol und Dimethyldisulfid in der Raumluft liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schimmelpilzbefall vor, da diese Verbindungen charakteristische Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen sind.

Quelle:
Schimmelpilzgifte - Mykotoxine

Hier gibts noch ne informative Seite :

Home

Dr Merz hat einen Aufsatz geschrieben zu VOC, da kannst Du (gut belegt) nachlesen, was VOC anstellen, den hab ich anscheinend nicht mehr auf Festplatte, finde den aber noch.

Habs gefunden:


http://berufskrank.de/Berufskrankheiten/Berufskrankheiten_Frame.html
Dr. Merz ist auch Gutachter .

So, ich hoffe, ich hab nichts wichtiges vergessen.

Ein schönes Wochenende wünscht
Datura
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Datura,

zunächst möchte ich mal anmerken, dass ich es echt bewundernswert finde, mit welchem Zeitaufwand und welcher Akribie Du dich diesem Forum hier widmest!
Danke! :)

Die Nerven verliere ich zur Zeit "noch" nicht. Da ich einige Vermutungen habe, was der Auslöser sein könnte habe ich ja noch einiges abzuklären. Man muss halt "nur" wissen, wie man es angeht.
Ich denke aber auch, dass es, egal was es nun genau ist (MCS etc.), eine Ursache gibt.
Zu Hause kann ich glaube ich eine Anwendung von Xyladecor ausschließen (muss mal meinen Vater fragen aber das Haus wurde erst 1990 gebaut).
Auf der Arbeit schließe ich garnichts aus. Aber wie kriegt man das raus?
Ich habe ja schon geschrieben, dass Untersuchungen erfolgen sollen aber ich bin sehr skeptisch, dass diese von neutralen Firmen gemacht werden...
Aber ich werde jetzt auf jeden Fall zwei Personen meines Vertrauens damit beauftragen, ein Stück Teppich zu "leihen" und den werde ich zu einem Labor schicken.
Ich denke, man kann anhand des Staubes (der garantiert in hoher Menge drinsteckt weil ja so "oft" und "gründlich" gesaugt wird...) schon einige Werte ermitteln. Ob man auch solche Dinge wie Holzschutzmittelgifte darin finden kann weiß ich natürlich nicht.

Gut, dass Du mich auch nochmal auf die VOC aufmerksam gemacht hast.
Ich habe meine Überlegungen eher in Richtung Allergie, bzw. Befall mit Schimmelpilzsporen angestellt aber die Untersuchungen hinsichtlich VOC-Schädigung wären natürlich ganz andere und es wäre kein Wunder, dass bisher bei den Untersuchungen nichts herausgekommen ist.

Vielen Dank noch für die vielen hilfreichen Links!

Liebe Grüße und schönen Sonntag
Kama
 
Bitte schön, gern geschehen!

Datura

Laboradresse gewünscht?
https://www.analytik-aurachtal.com/

Die arbeiten auch für eine Holzschutzmittel SHG , das Preis- Leistungs- Verhältnis ist gut, dort kann man anrufen und man bekommt kompetente Auskunft( was man wie untersuchen kann).

Nochmal Grüße!
Datura
 
Zuletzt bearbeitet:
Mögt Ihr vielleicht mal ganz kurz beschreiben, wie es zu Eurer Diagnose kam?

Tu ich gerne, aber nicht jetzt.
Überraschend finde ich Deine neue Einschätzung nicht.

Kurz einige Tipps:

Duftstoffe aus der eigenen Umgebung radikal weg:
Keine Duftspender im WC oder sonstwo.
Parfumfreies Waschmittel, nicht in Gemeinschaftswaschmaschine waschen, parfumfreies Shampoo, Duchgel, Seife, Abwaschmittel.

Schaden tut diese Massnahme bestimmt nicht, auch wenn sie unnötig wäre.

Also bis später,
Puistola
 
Oben