Magersucht

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Beitritt
28.09.05
Beiträge
10.351
hallo,

warum ist magersucht nicht hier?

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Liebe Shelley :wave: :wave:

Ich denke, weil es dazu schon diverse Foren gibt und es doch auch ein sehr "grosses" Thema ist, auch wenn es oft im Kern "nur" darum ginge, sich erlauben zu LEBEN.... :fans:
 
Hallo Shelley,
Ich schreib mal hier rein,weil ich nicht zwingend ein neues Thema eröffnen wollte.Meine Ernährung leidet auch schon seit gut 2 1/ 2 Jahren.Magersüchtig bin ich nicht,aber ich esse tagelang,wochenlang nichts.Nicht weil ich meine Figur dick finde,sondern es fing damals schleichend an,das ich von Hartz IV in die Sozi geschoben bin,wegen vollk.Arbeitsunfähigkeit.Ich as immer sehr gern und alles.Das Geld wurde immer knapper,so dass ich beim Essen immer mehr einsparen musste.Am Ende gabs eine Mahlzeit,meist abends.dann kam dieses Askesedenken dazu.Der innerliche Stress in meinem Kopf lies mich nicht zur Ruhe kommen.Das komische ist - ich nehme nicht ab.Meine Arme und Beine sind eh recht dünn schon immer gewesen,auch vor der Zeit.Aber am Bauch nehme ich sehr schnell zu.Ich weiss ja auch das der Körper das macht um die wenigen Nährstoffe zu speichern.Aber warum ist das denn bei anderen Essgestörten dann so,das sie immer dünner werden?Ist zwar ein komischer Vergleich,aber diese hungernden Kinder,haben auch immer diesen aufgeblasen "Blähbauch".
Grüsse Nelly
 
Von der Sucht, mager zu sein
Mehr als 100000 Mädchen und Frauen leiden in Deutschland an der gefährlichsten Form aller Ess-Störungen, der Magersucht. Stephan Zipfel und Wolfgang Herzog von der Medizinischen Universitätsklinik stellen eine in ihrer Art bislang einmalige Langzeitstudie vor, die belegt, dass die Magersucht keine vorübergehende Erscheinung pubertierender Jugendlicher ist: Sie ist eine langjährige, komplikationsreiche Erkrankung, die nicht selten mit dem Tod endet. Die Autoren haben auch eine gute Nachricht zu vermelden: Mit den derzeitigen Behandlungsweisen kann mehr als die Hälfte der Patienten dauerhaft geheilt werden.

Ess-Störungen gehören in den industrialisierten Ländern zu den häufigsten und folgenreichsten Erkrankungen von Mädchen und Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Veränderte Produktionsbedingungen, der Rückgang körperlicher Arbeit und die nahezu uneingeschränkte Verfügbarkeit von Nahrung haben zum einen dazu geführt, dass die Adipositas – die Fettsucht – in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zugenommen hat. Zum andern hat sich parallel dazu ein übertriebenes Schlankheitsideal mit weitreichender Bedeutung für das Selbstwerterleben vor allem von Mädchen und Frauen entwickelt.

Divergierende, zum Teil widersprüchliche Rollenerwartungen führen zu Verunsicherungen hinsichtlich des eigenen Körpererlebens. Die Einstellung zum eigenen Körper und in der Folge zum Essen gerät in ein Spannungsfeld, das einen natürlichen Zugang erschwert. Eine Hochkonjunktur von Diäten und körpergestaltenden Fitness-Programmen sind die Folge. Diesem Spannungsfeld sind Mädchen in der Zeit der Pubertät besonders ausgesetzt.

Eine Zunahme von Ess-Störungen wird deshalb in der Pubertät – aber auch in der Adoleszenz und im frühen Erwachsenenalter – beobachtet. Psychogene Ess-Störungen treten dabei über das ganze Gewichtsspektrum hinweg auf: von der Magersucht (Anorexia nervosa) über die Ess-Brechsucht bei Normalgewicht (Bulimia nervosa) bis hin zu Sonderformen der Adipositas.

Die gefährlichste Form psychogener Ess-Störungen ist die Magersucht. Die Anorexia nervosa ist .....
Von der Sucht, mager zu sein - Universität Heidelberg

Gerade bei der Magersucht - finde ich - wird der Zusammenhang zwischen Psyche und Sucht sehr deutlich. Diese Krankheit könnte deshalb auch in "Seele-Psyche" stehen.
Allerdings gibt es meines Wissens keine medikamentöse Behandlung dafür sondern nur Psychotherapie. Oder ist es doch anders?
Auf jeden Fall finde ich es schrecklich, wenn ein Mädchen (zunehmend auch junge Männer) sich so herunterhungert, daß es in die Klinik muss.

Uta
 
Wer folgende Meldung liest und entsprechend bewertet, den verwundert
nicht, warum viele Mädchen und Frauen gefährdet sind. Sie vergöttern ein
krankes Idol. Als Beispiel gebe ich die magersüchtige "Twiggy" an.
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache und zeigen, welchem Idealtypus
hier nachgeeifert wird.

Der Artikel macht mich wütend. Keine Kritik, keine Analyse. Es ist ein Huldigung,
schon die Überschriften sind ärgerlich tendenziös.


"Topmodel des Tages"

Twiggy bleibt unerreicht

Twiggy, das Gesicht der Londoner Swinging Sixties, ist nach Auffassung
der britischen Frauen das Topmodel aller Zeiten. Jede dritte Frau
setzte die bald 58-jährige an die Spitze der Topmodels, gefolgt von Kate
Moss und Naomi Campbell.
Twiggy sorgte bereits als 16-jährige für Furore. Ihre spindeldürre Statur
brachte ihr ihren Künstlernamen (Zweiglein) ein.

WZ, Freitag, 7. September 2007
 
Man müßte wissen, wer die 58-Jährige als Topmodel gewählt hat. Vielleicht spielt da auch eine Art "Nostalgie" herein an die Zeit, in der andere 58-Jährige eben auch jung waren. Das war um 1966 herum, also in einer Zeit, in der sowieso eine Menge los war - soziologisch und psychologisch gesehen.

Das hier finde ich ganz interessant:
Das Model hat mit den mageren Models von heute jedoch wenig zu tun, denn sie nahm trotz normalen Essens einfach nicht zu. Twiggy, die nie wirklich Teil des internationalen Mode-Jet-Sets sein wollte, zog sich bereits mit 19 Jahren wieder aus dem Model-Business zurück. Insgesamt war sie nur viereinhalb Jahre Fotomodell, aber das genügte, um sie zu Mythos der 60er Jahre zu machen.
www.60s-mode.de/twiggy.html

Gruss,
Uta
 
hallo,

ich weiss nicht, wohin damit, deswegen mache ich ein neues kapitel dazu auf.



viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Anorexia: The physical Devastaion

hallo,

ich finde die frau so stark. sie hat meiner meinung nach was zu sagen.



viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Shelley

Ja, die Frau hat was zu sagen - und bringt es meiner Meinung nach gut rüber :).

Es wäre interessant zu wissen, wie sie auf Betroffene wirkt.

Liebe Grüsse
pita
 
Hi!

Wie es auf esskranke Menschen wirkt würde mich auch interessieren... auf mich jedenfalls absolut erschreckend...

Hoffentlich wird ihre ehrliche und offene Art damit belohnt, dass sie, wenn auch unbekannterweise, den einen oder anderen Menschen davon abhält den Körper zu ruinieren. Vielleicht ist genau das die Aufgabe für sie in dieser Welt.


LG

Heather
 
Immer mehr Fehltage wegen Essstörungen
Immer mehr Menschen leiden unter so schweren Essstörungen, dass sie deshalb nicht arbeiten können. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) verursachten Essstörungen im vergangenen Jahr allein bei den Versicherten dieser Kasse rund 54.000 Fehltage. Das sind 20 Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor.
....
Bezogen auf die deutsche Bevölkerung schlugen Essstörungen im vergangenen Jahr mit fast 600.000 Krankheitstagen zu Buche. Zur Veranschaulichung: Hundert Menschen müssten 27 Jahre lang arbeiten, um diese Fehltage nachzuholen.

Es ist aber nicht nur die Zahl der an Magersucht oder Bulimie leidenden Menschen gestiegen. Die Betroffenen sind durch ihre Erkrankung auch deutlich länger außer Gefecht gesetzt: 75 Tage war ein Magersucht- oder Bulimiekranker 2007 durchschnittlich krank geschrieben - elf Tage länger als noch zwei Jahre zuvor.
Immer mehr Fehltage wegen Essstörungen (11.02.08) - aerztlichepraxis.de

Das ist doch einfach nur schrecklich. Und offensichtlich gibt es weiter keine greifenden Therapiekonzepte, die hier anhaltende Hilfe bringen.

Gruss,
Uta
 
Ich bin selbst ehemalige Betroffene und heute Gott sei Dank wieder gesund. Ein Mensch, der mitten in der Essstörung steckt, nimmt die Warnsignale des Körpers anders wahr oder verdrängt sie. Mein Vater hat auch damals als ich 17 war zu mir gesagt "Mädchen, wenn du so weiter machst, bringst du dich um ..." - es war mir egal auf meiner Suche nach Anerkennung und Liebe! Erst als ich so gravierende körperliche Symptome hatte, begann ich zu begreifen, wie ernst die Lage ist! Gott sei Dank war der Wunsch zu LEBEN größer, als der zu sterben! Es gibt so viele verschieden Auslöser/Ursachen, warum so viele Menschen in die Essstörung "hineinrutschen"!

Ein Außenstehender kann sich schwer in den Tagesablauf eines "Betroffenen" hineinversetzen, denn dass, was eigentlich das Leben erhält - ruiniert! Ein Teufelskreis, den man lange nicht wahrhaben will oder wo man nur sehr schwer rauskommt. Selbst wenn man herauskommt, plagen einen jahrelang oder ein Leben lang div. Begleiterscheinungen wie verzerrte Körperwahrnehmung, Selbstzweifel, schlechtes Gewissen bei Zunahme oder Nahrungsaufnahme, ... von den körperlichen Schäden oder Mängel ganz abgesehen!

Im Umfeld oder Bekanntenkreis trifft man meist auf kein Verständnis - was für den einen ein Genuss ist - wird für andere zur Last - Lüge - Isolation - ...
 
Silvia, erst einmal GRATULATION und eine Frage: Wie hast du es geschafft? Soll ich dir auch was verraten? *flüster* Mir ging's wie dir ...
 
Hallo Silvia und hallo Ricardo,

das finde ich echt klasse :applaus:, dass Ihr Beiden das geschaft habt :fans:!!!

Es ist für viele schwer nachzuvollziehen wie es dazu kommen kann. Ich selbst jedoch habe eine Cousine die Bulimie hatte und darüber haben wir Beide uns schon ganz offen unterhalten. Für sie ist das Thema heute ebenfalls kein Tabu mehr :freu: da sie dies glücklicherweise auch überwunden hat!


Viele liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Vielen Dank Heather.

Ich muss dazu sagen, ich habe gerade noch vorher die Kurve bekommen und es ohne fremder Hilfe geschafft. Bei mir waren es auch "nur" 20 Kilo in einem Jahr (durch hungern), da gibt es wesentlich schlimmere Fälle.
 
Hi Spark,

bei meiner Cousine war das optisch, zumindest soweit ich sie damals manchmal gesehen habe, gar nicht so erkennbar da sie immer eher weite Sachen trug. Jedoch was ich noch in Erinnerung habe, sie war sie ganz schlimm dem Bewegungs-/Sportwahn verfallen. Es ging kein Tag vorbei an dem sie nicht 20 KM Fahrrad fuhr und zwei Stunden durch den Wald rannte, sie war richtig süchtig danach, wollte sie doch mehr abnehmen...

Sie hat es nicht ganz alleine geschafft, war damals ca. ein-zwei Jahre (weiß das echt nicht mehr so genau) in einer betreuten WG in der mehrere junge Frauen lebten mit den unterschiedlichsten Problemen (Waschzwang, etc...)

Ich muss zugeben es ist das erste Mal, dass ich nicht mit einer Frau über dieses Thema kommuniziere ;). Danke für Deine Offenheit!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Ich glaube, die Zeit ist so modern geworden, dass weitaus mehr Männern von Magersucht und Bulimie betroffen sind, als wir alle glauben. Ich habe es bei mir auch nie gedacht, aber dieses verlorengeglaubte Gefühl, sich wieder zu spüren, war einfach zu überwältigend.

Ich bin nicht stolz auf diese Zeit, kann jedoch auf etwas zurückblicken, dass mein vollstes Selbstbewusstsein forderte - und es hat geklappt. Ich glaube, wer einmal eine solche Sucht hatte, der versteht den anderen ganz gut.
 
Hallo zusammen,

da ich schon länger nicht mehr hier war, dachte ich, ich schau wieder einmal vorbei. Es ist schön, wenn man anderen durch seinen Werdegang MUT machen kann. Leider ist es in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabu-Thema bzw. sind Angehörige meist mit der Situation überfordert und selbst sieht man auch oft keinen Ausweg mehr. Ich habe es damals Danke der Hilfe eines Spezialisten geschafft.

Es ist ein absoluter Gewinn, wenn man das Leben wieder in vollen Zügen ohne schlechtem Gewissen und ständiger Kontrollen und anderen Begleiterscheinungen genießen kann! Mein Leben hat sich von Grund auf ins Positive verändert!

lg Silvia
 
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