Cutler und MS

Allerdings habe ich mir zwischenzeitlich noch einmal die Unterlagen von Daunderer und Cutler durchgesehen und bin auf einen starken Widerspruch gestoßen, der mich verunsichert. Daunderer schreibt immer wieder über DMSA-Allergien und warnt häufig vor der Einnahme (auch wegen der schnellen Hirnentgiftung, die ja lt. Cutler bei DMSA gar nicht stattfindet). Bei Cutler finde ich über die Gefahr von DMSA-Allergien keinen Hinweis. Habe ich ggf. etwas übersehen?

Früher dachte man das DMSA das Gehirn entgiftet, weil es eine Studie an Ratten gab in der das so war. Allerdings konnte das in anderen Studien nicht wiederholt werden, und der Mensch hat eine undurchlässigere Bluthirnschranke als die Ratte.

Also ist die gängige Meinung heutzutage dass DMSA nicht das Gehirn entgiftet.

Cutler sagt schon etwas zu Allergien, nämlich dass echte Allergien selten und offensichtlich sind.

Möglicherweise haben die beiden einfach eine unterschiedliche Definition von Allergie. Cutler differenziert zwischen Umverteilung, die zu erwartende Symptomverschlimmerung durch Mobilisation und Allergie.
 
Hi Elwuwu.

Daunderer schreibt immer wieder über DMSA-Allergien . . .
Bei Cutler finde ich über die Gefahr von DMSA-Allergien keinen Hinweis.

Für die DMSA-Allergie gilt Selbiges wie es bei der DMPS-Allergie zutrifft:

DMPS hat, wie es für schwefelhaltige Chelatbildner bekannt ist, ein relativ hohes Allergiepotential.
Möglicherweise liegt eine Beeinflussung des Komplementsystems durch die SH-Gruppen zugrunde.

DMPS-Monographie

Die Allergie-Symptome sind dabei von Symptomen einer Umverteilung abgrenzbar.
Eine Allergie auf DMPS ist der DMSA-Allergie sehr ähnlich.
Symptome einer Schwefelsalz-Allergie sind zum Beispiel:
  • Hautrötungen
  • Pickelbildung
  • Anschwellen Enddarm
  • Kopfschmerz
Der Kopfschmerz tritt dabei in aller Regel erst nach mehrfachem Ignorieren der
Allergie-Symptome auf und muss ernst genommen werden - es handelt sich dabei
gut um eine Wasseransammlung, ein Ödem. Damit habe ich meine Erfahrungen gemacht.

Die Wahrscheinlichkeit einer Allergie steigt bei Vorhandensein einer Thiomersal-Allergie.
Diese haben Viele, die als Kind mit thiomersalhaltigen Impfstoffen in Berührung kamen.
Thiomersal ist ein Quecksilbersalz. Im Board gibt es Foris, die DMSA-Allergien entwickelten.
Diese verschwanden nach Absetzen des DMSA und dem Praktizieren der Pulsdosis (s10.(d)irectupload.net/images/100224/6iqrnrgn.pdf).

Außerdem mache ich mir nach wie vor Sorgen um meine Nieren.
Kennt jemand eine Aussage hinsichtlich DMSA und Gefahr für die Nieren?

Wie bereits in Post 19 dargestellt, wird das orale DMSA (im Gegensatz zum Intravenösen) primär
über Galle und Darm metabolisiert. Eine Nierenbelastung oder gar Schädigung ist demnach nicht
zu erwarten. Nierenkontrollen sind jedoch bei jeder (wirksamen) Chelation anzuraten.

GB
 
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Wie bereits in Post 19 dargestellt, wird das orale DMSA (im Gegensatz zum Intravenösen) primär
über Galle und Darm metabolisiert.

DMSA wird immer gleich metabolisiert. Wie es metabolisiert wird, hängt von der Substanz selber ab, nicht wie es in den Blutkreislauf gelangt.
 
OFF-TOPIC
Begriffserklärung
Beispiel anhand Zitat


DMSA wird immer gleich metabolisiert.

Metabolisiert heißt - wie allgemein bekannt - verstoffwechselt.

Bei der Verstoffwechslung des DMSA treten gravierende Unterschiede auf.
Diese sind abhängig von der Art der Applikation, insbesonders bei der Bernsteinsäure:

The oral administration of uniformly labeled 14C-DMSA to monkeys resulted
in about 16% of the radioactivity being excreted in urine, about 70% in the
feces, and about 1.6% as CO2 (J. A. Tellotson, personal communication).
Furthermore, iv administration resulted in 82% of the 14C being excreted
in the urine, 0.3% in the feces, and 0.8% as CO2 in the expired air.

Die orale Gabe mit einheitlich (radioaktiv) markiertem DMSA ergab cirka 16% der (DMSA)
Ausscheidung im Urin, etwa 70% im Stuhl und cirka 1,6% Ausscheidung über (das) Kohlendioxid.
Des Weiteren ergab die intravenöse DMSA-Gabe eine Ausscheidung von 82%
über den Urin, 0,3% per Stuhl und 0,8% wurden über die Atemluft gemessen.


Es gibt also - wie zu sehen - je nach Applikation enorme Unterschiede bei der Metabolisation des DMSA.




PS:

Orales DMSA und seine Metallkomplexe werden überwiegend über die Galle und den Stuhl ausgeschieden -
ergo wird sinniger Weise dieser auf Metalle untersucht. Wie das geht, beschreibt Daunderer sehr gut in seiner
Patienteninformation (4.2.2.2 DMSA-Test). Dies hat sich in der Praxis zigtausendfach bewährt. Damit ist Dein
25er Post mehr als gebührend beantwortet. Ich werde mit Dir keine sinnlosen Endlosrunden mehr drehen!

PPS:

Ich habe mir das angeschaut und da steht nicht, dass DMSA primär über die
Leber ausgeschieden wird. Der "DMSA Test" Text spricht darüber, DMSA oral
einzunehmen um damit Gifte im Darm zu binden.

Falsch. Im Darm wird hier als Endorgan gesammelt, nicht gebunden.
Die Metall-Komplexe, welche über Galle und Leber chelatiert werden,
finden sich somit im Stuhl wieder. Analog hierzu DMPS und Niere:
Die Blase sammelt das chelatierte Material. Im Fall des DMSA ist
der Darm mit der Blase beim DMPS als Chelat-Depot vergleichbar.

Natürlich wird auch beim oralen DMSA über die Nieren und somit über den Urin chelatiert -
dies dann aber in einem wesentlich geringeren Maße als bei intravenöser
Gabe oder aber selbstverständlich wie im Vergleich zum DMPS.

Siehe hierzu die ganz eindeutigen Ergebnisse (DMSA AND DMPS—WATER
SOLUBLE ANTIDOTES FOR HEAVY METAL POISONING/by Vasken/Aposhian).


Noch anschaulicher kann, will und werde ich es nicht erklären.
Ich habe auch noch andere Dinge zu tun . . .
Danke fürs Verständnis.







GB
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die orale Gabe mit einheitlich (radioaktiv) markiertem DMSA ergab cirka 16% der (DMSA)
Ausscheidung im Urin, etwa 70% im Stuhl und cirka 1,6% Ausscheidung über (das) Kohlendioxid.
Des Weiteren ergab die intravenöse DMSA-Gabe eine Ausscheidung von 82%
über den Urin, 0,3% per Stuhl und 0,8% wurden über die Atemluft gemessen.
Es gibt also - wie zu sehen - je nach Applikation enorme Unterschiede bei der Metabolisation des DMSA.

Bodo, dass bei oraler Gabe von DMSA tatsächlich das meiste davon wieder über den Stuhl rauskommt, liegt einfach daran, dass DMSA nur zu ca. 20-25% im Darm aufgenommen wird. Das meiste DMSA das also da rausgekommen ist wurde nicht aufgenommen.

Die Injektion hingegen wird 100% aufgenommen und metabolisiert - dementsprechend kommt es fast gänzlich über den Urin wieder heraus.

Es ist allgemein bekannt dass DMSA und die entsprechenden Schwermetallkomplexe fast gänzlich über die Nieren ausgeschieden werden.

PS: Orales DMSA und seine Metallkomplexe werden überwiegend über die Galle und den Stuhl ausgeschieden -
ergo wird sinniger Weise dieser auf Metalle untersucht. Wie das geht, beschreibt Daunderer sehr gut in seiner
Patienteninformation (4.2.2.2 DMSA-Test).

Ich habe mir das angeschaut und da steht nicht, dass DMSA primär über die Leber ausgeschieden wird. Der "DMSA Test" Text spricht darüber, DMSA oral einzunehmen um damit Gifte im Darm zu binden.

Die Pharmakokinetik von DMSA wird z.B. in diesem Toxikologielehrbuch beschrieben ("Succimer" ist die generische Bezeichnung von DMSA). Im zweiten Absatz: "Succimer wird auf oralen Weg schnell aufgenommen und metabolisiert. Es wird mit den Urin und in geringen Mengen mit der Galle und der Atemluft ausgeschieden." Oder noch deutlicher, auf der vorherigen Seite: "Der Succimer-Schwermetallkomplex wird über die Nierenwege ausgeschieden."

In allen Quellen zum Thema Pharmakokinetik die ich mir angeschaut habe steht dasselbe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Siehe hierzu die ganz eindeutigen Ergebnisse (DMSA AND DMPS—WATER
SOLUBLE ANTIDOTES FOR HEAVY METAL POISONING/by Vasken/Aposhian).
Ich habe mir den Text nochmals angeschaut, und es wird ausdrücklich (ohne Ableitungen) dass geschrieben was im vorher verlinkten Lehrbuch der Toxikologie auch gesagt wird: nämlich dass DMSA und DMPS über die Niere ausgeschieden werden.

DMSA AND DMPS—WATER SOLUBLE ANTIDOTES FOR HEAVY METAL POISONING/by Vasken/Aposhian schrieb:
DMSA and DMPS are readily excreted via the kidney.

Das ist ziemlich eindeutig, denkst du nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit dürfte zumindest klar sein, dass man bei der Ausleitung auf jeden Fall die Nierenfunktion engmaschig überwachen sollte.
Ich habe zwischenzeitlich mal bei Dr. Huggins nachgesehen, ein bekannter Zahnarzt aus den USA. Er empfiehlt ausdrücklich 50 mg DMSA (auf keinen Fall DMPS bei MS, also genau gegensätzlich zu Dr. Daunderer der da DMPS empfiehlt) dreimal die Woche dauerhaft. Cutler ist ja bekannt und im neuen Buch von Dr. Mutter steht drei Tage 100 mg alle 4-8 Stunden und dann elf Tage Pause. Ist schon irgendwie verwirrend, keiner hat Klarheit. Letztendlich landet man dann auch immer wieder beim Hinweis den Kiefer auszufräsen (nach OPG Begutachtung u.a.). Dr. Runte und ein zweiter Zahnarzt (Dr. Drews) sagten mir, dass meines unauffällig ist und ich da nichts machen sollte. Mein Urologe ist jedoch der Meinung, dass aufgrund meiner Nierenwerte noch eine Entzündung im Körper sein soll und ich noch mal ein OPG machen sollte. Hat jemand positive Erfahrungen mit Kiefer-OPs gemacht und ggf. einen Kontakt im Rhein-Main Gebiet?
Ich wollte jetzt einfach mal 6-8 Cutlerrunden mit 75-100 mg DMSA und 100-200 mg ALA durchziehen, anschließend kann ich noch eine Packung OSR aufbrauchen, die bei mir noch im Schrank liegt.
 
Mittlerweile bin ich der fünften Runde und liege bei 100 mg DMSA und 100 mg ALA alle drei Stunden über 5 Tage (ich überlege jetzt einfach ein paar Tage zu verlängern und die Reaktion zu testen). Ich bin erst vorsichtiger heran gegangen (100, 50) aber bisher merke ich keinerlei Unterschied/Symptome. Mimimal vielleicht das Gefühl ein wenig mehr Energie zu haben (liegt aber im Bereich der typischen Schwankungen). Ob das ein gutes Zeichen ist, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es auch keine Wirkungen. Ich habe heute einmal Urin zur HG-Analyse weggeschickt, um zu sehen, ob überhaupt verstärkt HG ausgeschüttet wird.
 
Hier mal meine Ergebnisse der Urinanalyse während der sechsten Cutlerrunde (100mg DMSA, 100mg ALA, alle 3 Stunden).
Referenzbereich Testwert
Aluminium 0.00 < 125.00 Test: 48.131
Arsen-Gesamt 0.00 < 50.00 Test: 18.951
Barium 0.00 < 8.22 Test: 2.58
Beryllium 0.00 < 1.20 Test: 1.067
Blei 0.00 < 5.00 Test: 15.098 Hoch
Kadmium 0.00 < 0.80 Test: 0.34
Nickel 0.00 < 3.00 Test: 14.686 Hoch
Quecksilber 0.00 < 1.00 Test: 1.327 Hoch
Silber 0.00 < 1.40 Test: 0.405
Cystatin-C <0,9 Test: 1.05

Offensichtlich wird mehr Nickel und Blei abgeräumt als HG. Vielleicht kommt das später dran oder reicht die Dosis nicht (ich wollte dauerhaft eigentlich ehrer niedriger dosieren)? In der Haaranalyse war HG 300% über dem maximalen Referenzwert.
Kann da jemand etwas zu sagen?
 
Offensichtlich wird mehr Nickel und Blei abgeräumt als HG. Vielleicht kommt das später dran oder reicht die Dosis nicht (ich wollte dauerhaft eigentlich ehrer niedriger dosieren)? In der Haaranalyse war HG 300% über dem maximalen Referenzwert.
Kann da jemand etwas zu sagen?

Ich nehme an die Referenzwerte sind für Urin ohne vorherige Gabe von Chelatbildnern?
 
Ja genau, das sind die ohne DMSA. In dem Befund stehen auch Werte bei DMSA einnahme, allerdings nur "kleiner als" Angaben:
-Quecksilber bei DMSA oral <21
-Nickel bei DMSA oral <29
für Blei steht nichts über DMSA-Einnahme, nur, dass Werte <50 mcg/g Creatinin arbeitsmedizinisch als unbedenklich angesehen werden.
 
Dass sind dann ziemlich niedrige Werte. Cutler meint jedoch dass Urintests eher keine brauchbaren Informationen liefern, und dass es viele Leute gäbe, die nie "hohe" Werte in irgendwelchen Tests hatten, aber trotzdem einen Nutzen aus Ausleitung gezogen haben. In den meisten Haartests von Quecksilbervergifteten ist Quecksilber sehr niedrig (und die anderen Spurenelemente sind durcheinander). Ist Quecksilber jedoch hoch, dann ist dies zusammen mit den entsprechenden Symptomen ein deutlicher Hinweis auf eine Vergiftung.

Schau einfach wie sich das mit der Ausleitung entwickelt.
 
Okay, das passt bei mir. Extreme Verschlechterung nach Amalagementfernung. Hohe Werte für Arsen und Quecksilber im Haartest und zwei der Cutlerzählregeln haben zugetroffen. Im Urin ist HG noch niedrig, aber es gibt Leute (z.B. Ken Presner), die behaupten, dass dies am Anfang oft so ist und das DMSA erst später an das HG heran geht. Angeblich ist das wie Zwiebelschälen. Ich werde jetzt die Ausleitungsperioden erhöhen und mit dem DMSA etwas heruntergehen. Da ich die 100 mg gut vertragen habe, kann ich ja ein wenig herum probieren, bis ich die optimale Dosis gefunden habe. Vielleicht probiere ich später (in 3-6 Monaten) mal OSR aus und messe dann mal, ob im Urin mehr HG heraus kommt.
 
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