Ich gehe kaputt

Hallo Ihr Lieben,

ich habe jetzt einiges gelesen und es klingt doch sehr depressiv was Du beschreibst beautyful desaster.
Hast Du Deinen Partner verloren weil Ihr Eure Beziehung beendet habt oder weil er verstorben ist? Sorry, aber habe das noch nicht rauslesen können.
Es sagt sich so leicht und trotzdem denke ich, dass es wichtig ist weiter sein Leben zu nutzen! Langsam wieder rausgehen und die Dinge um einen herum wieder wahrnehmen. Das ist ganz ganz wichtig. Klein anfangen aber anfangen!
Ein eigenständiger Mensch sein ist wichtig für die Seele, oder?

LG an alle
Sammary
 
Das ist in der Tat nicht gerade einfach, das verstehe ich. :)
Wenn ein Mensch einem sehr viel Liebe gegeben hat, dann fühlt sich das gut an.

Dieser Mensch tat das weil er dich annehmen konnte so wie du bist. Wenn man sich selbst auch annehmen kann wie man ist, dann ist das etwas sehr schönes.

Sich selbst lieben ist etwas das man von keinem anderen bekommen kann, aber man kann von jemand anderem lernen wie es sich anfühlt, dieses annehmen.:)

Grüsse von Juliette
 
Er hat mich einfach allein gelassen in dieser großen Welt. Von heute auf morgen war er weg- so unverhofft. Seit sieben Monaten bin ich nun starker Raucher und gelegentlich betäube ich mich mit dem stärksten Alkohol. Ich wünschte derartige Zustände wären nicht nur von kurzer Dauer. Ich wünschte ich würde endlich meine Ruhe finden.
 
Hast Du denn eine Ahnung, warum er sich so plötzlich aus dem Staub gemacht hat?
Gab es dazu nicht schon vorher Anzeichen?

Grüsse,
Uta
 
Er hat mich einfach allein gelassen in dieser großen Welt. Von heute auf morgen war er weg- so unverhofft. Seit sieben Monaten bin ich nun starker Raucher und gelegentlich betäube ich mich mit dem stärksten Alkohol. Ich wünschte derartige Zustände wären nicht nur von kurzer Dauer. Ich wünschte ich würde endlich meine Ruhe finden.
Ich weiß, dass es nicht einfach ist, damit umzugehen, verlassen zu werden. Da kommen einige Gefühle auf einen zu, die nicht schön sind.

Man hat immer mehrere Möglichkeiten, wenn etwas schief gelaufen ist. Man kann sich fragen, was dazu geführt hat, damit man die gleichen Fehler nicht noch einmal macht. Man kann sich sagen, Reisende soll man nicht aufhalten, denn dann war die Liebe desjenigen doch nicht so gross, dass er mit einem leben konnte oder es hat nicht wirklich gepasst. Man kann sich sagen, schade, aber ich freue mich dass ich so eine so intensive Liebe erleben durfte, denn die reine und wahre Liebe lässt den anderen gehen und wünscht ihm das Beste.

Oder man kann sich aufgeben, in diesen Verlust hineinsteigern und der Welt zeigen, was dieser Mann einem durch das Verlassen angetan hat. Wie Du.
Nein, ich will ihn nicht vergessen. Mein Herz gehört ihm, bis es eines Tages aufhört zu schlagen.

So lange Du das tust, wird dir niemand helfen können. Das kannst sowieso nur Du.

Daher schließe ich mich vollumfänglich Maumels erstem Beitrag an.
 
Hallo ihr lieben,

ich möchte hier niemanden verärgern........aber könnte es sein, daß Du ein bisschen geklammert hast ???

LG
sammary
 
Womöglich habe ich Fehler begangen. Aber bekanntlich ist kein Mensch perfekt. Nur habe ich in letzter Zeit erfahren müssen, dass Menschen schlecht sind. Freunde, die hinter dem Rücken heucheln. Und jam sogar die eigene Familie, die einem nen kräftigen Arschtritt verpasst.
 
Hallo BeautifulDisaster


beschreib doch einfach mal was genau passiert ist.
Man kann dir nämlich wirklich schlecht folgen bei diesen einzelnen, abgehackten Sätzen.

Ich z.B. habe immernoch nicht verstanden, ob dein Freund dich verlassen hat (Schluß gemacht) oder ob er gestorben ist.


LG Maumel
 
Wie auch immer. Jedenfalls werde ich ihm wohl nie wieder begegnen.
Ich weiß auch, dass wenn ich meine momentane Lebensweise beibehalte, ich zugrunde gehe. Heute ist der dritte Tag angebrochen, an dem ich keinerlei Nahrung zu mir nehmen werde. Es fällt mir schwer, das Bett zu verlassen. Die Müdigkeit und Magenkrämpfe überkommen mich.
 
meine ganz eigene, persönliche religion sagt mir, dass ich alle menschen irgendwann wieder treffen werde. (oder fast alle. oder zum mindesten die für mich wichtigen oder auch nur wichtigsten.)

mein tiefes gefühl sagt mir, dass mir auch schon ein mensch durch äussere umstände genommen wurde. ich traf ihn wieder und darf ihn wieder nicht "haben". ja; das ist himmeltraurig für mich. doch ich zähle darauf, ihn eben ein andermal; - und sei das in 800 jahren - wieder irgendwo treffen und weiter lieben zu dürfen.
es ist schwer... aber meine ganz eigene, persönliche religion hilft mir, darüber zu stehen.

:wave:
 
Das sind natürlich ganz andere Bedingungen als verlassen zu werden.
Das tut mir sehr leid für dich, denn es ist ein schweres Päckchen, dass Du als junger Mensch zu tragen hast.:kiss:

Denn wie Du geschrieben hast, dann bleibt man plötzlich alleine und hat keine Chance mehr diesem Menschen noch irgendetwas zu sagen, noch etwas zu klären, sich für etwas zu entschuldigen, sich zu verabschieden.

Ich bin mir aber sicher dein Freund würde weder deinen Selbstmord, noch deine Selbstzerstörung wünschen. Er hat dich geliebt und würde sich wünschen, dass Du auch ohne ihn ein glückliches Leben lebst.
Liebe wünscht dem geliebten Menschen immer nur das Beste.

Für mich gibt es zwei Möglichkeiten, was mit der Seele nach dem Tod passiert. Entweder man hält sie mit seiner Trauer auf der Erde fest und lässt sie nicht frei oder sie ist weg und hat dann, nach allen von mir gelesenen Büchern über Rückführung, keine Verbindung mehr mit den Lebenden.

Klar ist, dass Du auch in dem Fall nur wieder frei und glücklich sein kannst, wenn Du lernst damit umzugehen und das für dich verarbeitet hast. Erst wenn Du seinen Tod akzeptiert und angenommen hast und seine Seele los- und freilassen kannst, hast Du dich von den Qualen befreit, die sein Tod für dich bedeutet.

Zu versuchen seine eigene schwere Trauer mit Hilfe der Familie oder seiner besten Freunde zu verarbeiten, kann mMn. niemals klappen. Nicht nur, dass jeder unterschiedlich trauert, es wird andere auch komplett überfordern wenn man von ihnen verlangt, dass sie neben der eigenen Trauer auch noch die Trauer eines anderen auffangen sollen.
Ganz abgesehen davon, dass man in seiner eigenen grossen Trauer auch dazu neigt anderen zu unterstellen sie würden gar nicht wirklich trauern.
Deshalb sind die von dir beschriebenen Reaktionen von Familie und Freunden für mich als Zeichen der Überforderung zu sehen und ganz normal.

Wenn Du, was offenschichtlich scheint, das nicht alleine auf die Reihe bekommst, dann ist es mMn. höchste Zeit, dass Du dir Hilfe suchst.
Ich empfehle dir und bitte dich, dass Du dir einen Therapeuten suchst, der mit dir eine Gesprächstherapie zur Trauerverabeitung macht.

Dazu brauchst Du nur einen Termin zu vereinbaren und der Therapeut wird dann nach der ersten Probesitzung die notwendigen Anträge bei der Krankenkasse einreichen. (Dazu ist es wahrscheinlich erforderlich, dass Du pro Sitzung einen Teil zuzahlst. Aber das lässt sich sicher regeln. Vielleicht übernehmen deine Eltern diese Kosten gerne, wenn sie dir damit helfen können.)

Ich kann dir das wirklich nur empfehlen, denn ich bin der Meinung Du brauchst da dringend Hilfe und Unterstützung.:kiss:

Ich selbst bin auch diesen Weg gegangen, als unser letztes Kind gestorben ist, denn meine Trauer war eine andere als die meines Mannes.

Manchmal ist das Leben gemein zu uns.
Aber auch der Tod gehört leider zum Leben dazu.
Du bist nicht alleine in deiner Trauer, sondern nur eine von vielen, denn täglich sterben weltweit mehrere Zehntausend Menschen.:eek:) Der Gedanke mit meiner Trauer nicht alleine, sondern nur eine von vielen zu sein, hatte für mich damals sehr viel Tröstliches.
 
Ja, vielleicht brauche ich auch einen Anstoß von draußen. Ich glaube, dass meine Wunden noch viel Zeit in Anspruch nehmen werden und ich hoffe, dass eines Tages mein Herz frei ist.
 
Liebe BeautifulDisaster,

ich kann sehr gut verstehen, wie es Dir geht. Vorgestern hatte ich auch Suizidgedanken und wollte mich selbst verletzen. Gestern Abend hatte ich mir einen Rausch angesoffen. :eek:)

Meine Zwillingsschwester und mein jüngerer Bruder wurden vor vielen Jahren entführt. Meine Halbschwester starb vor ein paar Jahren.

Das waren für mich auch ganz schwere und sehr sehr schmerzliche Verluste. Die drei leben in meinem Herzen weiter und ich denke auch sehr viel an sie. Ich denke an unsere schönen Zeiten zusammen, auch wenn ich nur sehr wenige Erinnerungen habe. Ich bin glücklich damit.

Manchmal träume ich nachts von einer großen sonnigen Wiese mit ganz vielen schönen Blumen und einem kleinen klaren Bach. Ich spiele mit meinen Geschwistern ganz unbeschwert auf dieser Wiese. Meine Psychologin meinte dazu, das wäre das Paradies. (Ich glaube an die Wiedergeburt)

Nach der Entführung kam ich zu meiner Oma und dann ins Heim. Meine Trauer wurde mir abgesprochen. Aufgearbeitet habe ich das alles erst viele Jahre später in einer Therapie. Heute kann ich sehr gut damit umgehen.

Ich würde Dir auch sehr empfehlen eine Therapie zu machen. Vielleicht wäre auch ein antriebssteigerndes Antidepressivum sinnvoll.

Versuche bitte auch wieder etwas zu essen. Dir geht es sonst immer schlechter.

Ich wünsche Dir viel Mut und Viel Kraft. Du schaffst das ganz bestimmt, wirst Dich neu verlieben und auch wieder sehr glücklich werden. Das musst Du aber auch wollen, etwas dazu tun und mit arbeiten.

:kiss: :fans: :wave:

Liebe Grüße
JK
 
Ehrlich gesagt finde ich es beschämend eine Therapie zu machen. Ich glaubte immer ein starker Mensch zu sein, dem so etwas nie wiederfahren würde.
 
Ehrlich gesagt finde ich es beschämend eine Therapie zu machen. Ich glaubte immer ein starker Mensch zu sein, dem so etwas nie wiederfahren würde.
Selbst den stärksten Baum kann man fällen.;)

Was soll daran beschämend sein? Ich sehe das als Hilfe zur Selbsthilfe. Ich weiß nicht, was Du dir vorstellst.
Gesprächstherapeuten sind ausgebildet anderen Menschen Wege aus ihrer Lebenskrise zu zeigen. Nicht mehr und nicht weniger. Umsetzen und die Wege gehen muss man immer noch selbst.

Jeder Angehörige eines Verunglückten wird bei grossen Katastrophen wie etwa Flugzeugabstürzen heute sofort auch durch einen Therapeuten psychisch betreut. Das ist ganz selbstverständlich geworden, denn man weiß, dass Menschen dann Hilfe und Unterstützung brauchen.
Daran ist nichts, dessen man sich schämen müsste.
 
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