Dissoziative Identitätsstörung

Themenstarter
Beitritt
19.12.09
Beiträge
141
Bei mir besteht der Verdacht auf eine DIS!
Wer kennt sich damit aus?
Ich habe verschiedene Anteile! Bin total erschrocken über diesen Verdacht!

Es würde mich freuen, wenn mir jemand etwas dazu schreiben würde!

Gruss Leena
 
Dissoziative Indentitätsstörung

Hallo Leena
Ich schreibe dir eine PN.
Liebe Grüsse
fauna
 
Hallo Uta
Ich bin bald schon seit 8 Jahren in psychologischer Betreuung! Dabei war ich schon x Mal in der Psychiatrie! Ich bekam immer mehr Diagnosen! Ich hatte lange Zeit keine Erinnerung an meine Kindheit! Die nächste Zeit war von Gewalt, Unfälle, schwere Verluste ect.geprägt! Trotz aller Therapie gab es nie gross eine Verbesserung! Immer wieder verletzte ich mich selber, lief davon und wachte irgendwo auf oft mit dem Teddy im Arm! Krampfanfälle ohne Hirnfunktionsstörungen! Das Schlimmste ist für mich das man nichts steuern kann! Seit einiger Zeit kommen Bruchstücke von früher hoch! Ausserdem zeigen sich die typischen Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung! Naja so in etwa läuft das ab! Auch das mir immer wieder Zeit fehlt!

Gruss Leena
 
Hallo Leena,

erst einmal großes Mitgefühl für alles, was Du an Schrecklichem erlebt hast.
Du hast ja offensichtlich schon viele Therapieansätze gehabt, wahrscheinlich auch mit diversen Medikamenten?

Bei "Posttraumatische Belastungsstörung" denke ich auch an das Thema "Nitrosativer Stress". Vielleicht wäre der Behandlungsansatz nach Pall auch eine Möglichkeit für Dich?

martinpall.info» Martin Pall beschäftigt sich intensiv mit den Themen CFS, MCS, FM und PTSD.
www.martinpall.info/files/mcs/#Übersicht

Oxidativer/Nitrosativer Stress
Nitrosativer Stress

Das mag auf den ersten Blick seltsam klingen für Dich, falls Du noch nichts von diesem Ansatz gehört hast. Die Orthomolekulare Medizin hat aber schon vielen Menschen geholfen; insofern lohnt es sicher, einen Blick in die Links zu werfen.

Grüsse,
Uta
 
Liebe Leena
Ich kenne da vieles davon, von dem du schreibst. Auch lange Behandlungen, die nichts brachten.

Mir brachte eine Angebot für meinen "Traumjob" die Wende. Ich wusste, das möchte ich, aber ich kann nicht mehr unter Menschen sein. (Auch ich habe eine komplexe PTBS mit einer breiten Symptomatik gehabt. Panikattacken, Flashs, Depressionen, Suizidgedanken und -wünsche, Suchttendzen etc. - fast die ganze Palette halt) - Dadurch begann ich NOCHMALS eine Traumtherapie - nach mehreren anderen Anläufen, auch längeren (bis 7 Jahre). Ohne nennenswerte Erfolge.

Ich fand dann den für mich passenden Therapeuten, der erfahren ist, menschlich verlässlich, respektvoll, vertrauenswürdig (auch wenn Vertrauen eines der schlimmsten Themen war - und immer noch ab und zu ist). Er arbeitet unter anderem mit EFT (auch Klopfakkupressur oder MET). Damit und mit anderem ging es langsam aber sicher vorwärts. Ab und zu ging ich täglich einmal oder mehrmal in die Hölle und wieder zurück. - Jetzt nach mehr als 4 Jahren bin fast voll arbeitsfähig geworden. - Es war aber alles andere als ein Sonntagsspaziergang. Wir arbeiteten auch viele Themen auf, die über mehrere Generationen weitergegeben wurden... - Wirklich mehr als nur harte Arbeit in mir drin!

Ein grosser Wendepunkt war, als ich endlich an die am tiefsten liegenden Themen kam, ging es erst so richtig los. Mein Alltag verwandelte sich in einen "Leben in einem dauernden Erdbeben". - Doch ich wusste, wofür ich es machte, hatte eine verlässliche therapeutische Beziehung - und darin einen sicheren Rahmen. - Als ich dann kapitulieren konnte - und akzeptieren, dass ich eine komplexe PTBS habe inkl. DIS war es ein Wendepunkt. Klar ein Schock, immer wieder Erschrecken. Aber aus der Rückschau war es bei mir eine Wende. - Langsam, aber sicher konnte ich viele Teile kennenlernen, verstehen lernen, auch integrieren. Das heisst, sie wollten integrieren.

Meist bin ich jetzt stabil. So richtig geflasht wurde ich schon eine ganze Weile nicht mehr (merk erst jetzt, wie sehr ich mich daran gewöhnt habe!)Ganz viele Diagnosen, auch das kenne ich.

Hey, es tut mir leid, dass du das alles erleben musst.

Ich möchte dich aber ermutigen, trotzdem vorwärts zu gehen, dir Zeit zu nehmen für deinen inneren Prozess, der sicher nötig ist. Es gibt viele Menschen, denen viel Verarbeitung möglich wurde. Es braucht enorm - wirklich enorm(!) viel Ausdauer, Konsequenz, Mut - auf jeden Fall bei mir. Ich wünsch jedem, dass es ihm/ihr lockerer geht. - Und es brauchte tatsächlich immer wieder die Entscheidung, nicht aufzugeben, mir eine weitere Chance zu geben. - Für mich hat es sich gelohnt. Es ist für mich fast zu einem kleinen Wunder geworden, was mir alles wieder - oder vielmehr endlich möglich geworden ist.

Alles Gute wünsche ich dir, liebe Grüsse,
fauna
 
Liebe Uta vielen Dank für deine nette Antwort und die Tipps!

Liebe Fauna

Auch dir tausend Dank für deine Offenheit,du machst mir wirklich Mut! Du könntest wohl auch Bücher schreiben über dein Leben! Ich freue mich sehr das du das Ganze geschafft hast! Du kannst stolz auf dich sein wirklich! Hut ab!

Im August bekomme ich die Chance auf eine Traumtherapie in der einzigen Traumatherapiestation in der Schweiz! Die sind auch auf DIS spezialisiert! Ich habe einen starken Willen endlich mich einmal richtig mit allem auseinander zu setzen! Es wird extrem hart werden, aber er ist meine Chance! Ich habe bis jetzt noch niemand kennengelernt der das auch hat! Dort werde ich bestimmt auf "gleichgesinnte" treffen! Ich bin auch zurzeit wieder in einer Klinik, weil es Zuhause zu gefährlich wurde! Eine Frage noch eine Hypnose ist nicht zwingend oder? Denn das möchte ich auf keinen Fall!

Tausend Dank ihr Lieben!!

Gruss Leena
 
Liebe Leena

Also ich habe keine Hypnose gemacht. Es ist auch wichtig, dass du deine Bedürfnisse ernstnimmst - und auch "nein" sagst, wenn etwas für dich nicht stimmt. - Es sind VORSCHLÄGE, die dir gemacht werden. (Manchmal klingen sie vielleicht anders...). Und es ist wichtig, dass DU dich ernst nimmst und dich auf das einlässt, wo du JA sagen kannst. - Eigentlich, dass du lernst, zu erkennen, was du "als Team" willst, dass da reifere Anteile oder "führungsbegabte Anteile" den Lead übernehmen. (Natürlich ein sehr konstruktiver Führungsstil meine ich...)

Ja, ich könnte wirklich Bücher schreiben - und ich habe auch viel übers Schreiben verarbeitet. Erfahrungsberichte, Tagebuch, Briefe, Mail-Austausch mit anderen Betroffenen, wobei ich hier zuerst lernen musste, dass auch nicht alle Menschen mit einer komplexen PTBS und DIS zu mir passen als FreundInnen. Das war eine der wichtigsten Lernerfahrungen - im Nachhinein wohltuend!

Ob ich das "Ganze" geschafft habe? - Das glaube ich zu einem schönen Teil. Ich habe es geschafft, kaum mehr im "Überlebensmodus" zu sein und ich habe es geschafft, mich meistens als "ganz" wahrzunehmen. - Aber das Leben dauert lebenslänglich. Ich weiss nicht, was noch kommt, was auch noch aufgearbeitet werden will. Aber ich weiss, dass es für mich Möglichkeiten gegeben hat und sicher weiterhin geben wird... - Und vieles mehr habe ich gelernt, ganz viel. Aber es gibt da schon noch einige Dinge, die noch Potenzial drin hätten, etwas einfacher, schöner oder ???? zu werden. - Zum Glück steht mir der Rest meines Lebens noch bevor! (*grins*)

Nochmals, ich drück dir feste die Daumen.

Liebe Grüsse
fauna
 
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