Psychiatrie in Deutschland

Liebe nicht der papa
Wenn ein Mensch so schwere Probleme hat, dass er nur mit Medis lebensfähig ist, steht er unter Drogen.
Kein Mensch würde aber auf die Idee kommen einen Drogenabhängigen oder Alkoholiker zu therapieren, so lange diese konsumieren. Voraussetzung ist hier, dass der Konsum beendet wurde.

Wenn nun jemand schon in einer Therapie (zb. Gesprächstherapie) ist und in dieser Zeit einmal Medikamente braucht kann man aber auch nicht einfach die Gesprächstherapie unterbrechen oder verändern. Die kann man dann doch ganz normal weiterführen.


Liebe fauna
Wahrscheinlich musst du doch googeln, um für die Problematik eine entsprechende Klinik zu finden. Nachher kannst du dir vom Konzept ein Bild machen, vielleicht auch anders herum über einweisende Ärzt/innen, Therapeut/innen usw. mehr erfahren, wie gearbeitet wird.

Ich google schon nach Therapieformen und Therapueten/Kliniken. Aber ich möchte dafür ja nicht ganze Krankheitsverläufe lesen.

Weil ich mit meinen emotionalen Problemen (komplexe Langzeit-Traumatisierungen) eher zurückhaltend umgegangen bin, habe ich nur wenige Menschen aus meinem Bekanntenkreis informiert. - Das finde ich auch aus der Rückschau heraus noch richtig.

Ich denke auch, dass das besser ist.


Lieber desperado

früher wars, nicht nur in D (CH?), das mit den eschocks und heute pumpen sie mit medikamenten voll (wobei die eschocks ein vorsichtiges comeback feiern)

Man bedenke, dass die meisten psychiatriediagnosen einer objektiven überprüfung nie standhalten würden

Ausserirdische würden staunen

Es war überhaupt nicht meine Absicht, in diesem Thread umstrittene Therapieformen zu besprechen.

Ich suche eine psychiatrische Klinik wo ich Menschen und Therapieformen finde, in die ich vertrauen kann. Ich möchte mit einem Therapeuten/einer Therapeutin eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen können.

Grüsse
faithfulness
 
Hallo Faithfulness

Lebst du denn in der Schweiz? Es kommt bei uns ja auch auf die Zusatzversicherung an, ob du auch ausserhalb des Kantons freie Klinikwahl hast. - Und einige Kantone ohne eigene Psychiatrische Kliniken lassen auch mehr Einflussmöglichkeiten auf die Wahl der Klinik. In einigen Kantonen bestehen auch mehrere Möglichkeiten.

Es wäre gut, wenn etwas mehr Infos da wären.

Dann kommt es ja auch noch auf die Problematik an und das Thema.

Zwei Bekannte von mir machten sehr gute Erfahrungen in der Klinik Aadorf, Thurgau. Sie wurden menschlich und methodisch gut betreut.

Herzliche Grüsse, fauna
 
Hallo fauna

Danke für deine Antwort. Ja ich lebe in der Schweiz. Ich habe mich bei der Krankenkasse noch nicht informiert. Die frage habe ich eher aus Bequemlichkeit gestellt. Hätte ja sein können, ob da gerade jemand Bescheid weiss. Ich meine konkret Behandlungen ausserhalb der Schweiz.

Dann kommt es ja auch noch auf die Problematik an und das Thema.
Vor einem knappen Jahr war ich wegen einem stark belastenden Ereignis vier Wochen arbeitsunfähig mit der Diagnose Akute Belastungsreaktion ABR. Mein behandelnder Psychiater schlug mir eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik vor, was ich aber ablehnte. Aufgrund meiner Vorstellung von psychiatrischen Kliniken befürchtete ich eine zusätzliche Belastung.

Im Nachhinein weiss ich, dass meine Entscheidung die richtige war. Seit diesem Zeitpunkt mache ich mir immer wieder Gedanken darüber, was ich denn tun würde, wenn ich wirklich einmal das Bedürfnis nach einer stationären Behandlung hätte.

Liebe Grüsse
Christian
 
Hallo Christian

Vielleicht müsstest du nach einer Reha-Klinik googeln. Gerade mit einer Belastungsstörung gibt es da oft gute Möglichkeiten.

Ich habe selber sehr Belastendes und Traumatisches aufgearbeitet. Lass einfach nicht locker - es lohnt sich!

Bei mir kam übrigens der Durchbruch in einer ambulanten Therapie mit EFT. - Aber auch nur, weil ich Ausdauer hatte und konsequent blieb, - und weil - wie du ja auch beschrieben hast - der Therapeut absolut vertrauenswürdig war. Ich konnte mich absolut auf ihn verlassen!

Drück dir alle Daumen, die ich habe. Das kriegst du hin, auch wenn es ab und zu schwierig ist.

Alles Gute, fauna
 
Noch etwas Vergessenes

Eine Bekannte von mir hat übrigens, weil sie im "falschen Kanton" wohnte und es schwierig war von der Krankenkasse die Kostengutsprache zu erhalten, am Montagmorgen vor dem Eintritt in die Klinik den Wohnort gewechselt und sich in einer neuen Wohngemeinde in einem anderen Kanton angemeldet.

Mittlerweile hat sie sich ziemlich stabilisiert - und macht der Allgemeinheit wahrscheinlich um einiges weniger Kosten, als wenn sie in unserem Kanton in die Psychiatrie gegangen wäre und kein so positiver Prozess in Gang gekommen wäre.

Liebe Grüsse, fauna
 
Nochmals ein Antrag (*schmunzel*)

Beim Internet-Portal "imedo" gibt es unter PTBS (posttraumatische Belastungsstörungen) Themen, die sich mit der stationären Traumabewältigung befassen und mit Erfahrungen in deutschen psychotherapeutischen Kliniken.

Vielleicht findest du da die gesuchten Infos. Aber ob die Kk der Schweiz bezahlt, musst du sicher zuerst abklären.

Nochmals liebe Grüsse, fauna
 
Liebe Fauna

Ich habe selber sehr Belastendes und Traumatisches aufgearbeitet. Lass einfach nicht locker - es lohnt sich!

Bei mir kam übrigens der Durchbruch in einer ambulanten Therapie mit EFT. - Aber auch nur, weil ich Ausdauer hatte und konsequent blieb, - und weil - wie du ja auch beschrieben hast - der Therapeut absolut vertrauenswürdig war. Ich konnte mich absolut auf ihn verlassen!

Drück dir alle Daumen, die ich habe. Das kriegst du hin, auch wenn es ab und zu schwierig ist.

Vielen Dank für deine Antwort. Deine Worte haben mir sehr geholfen. Du hast mich dazu angeregt, eine Haltung zu entwickeln, dass ich mich nicht mit den Angeboten die mich verunsichern beschäftige dafür - trotzdem kritisch - geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu suchen.

Ausdauernd und konsequent zu sein ist für mich auch sehr wichtig. In diesem Zusammenhang finde ich das Thema Verdrängung wichtig. Ich bin der Meinung, dass eine gute Gesprächstherapie die Verdrängunsstrategien des Gehirns anerkennt, respektiert und sanft damit umgeht. Ich denke auch, dass wenn man sich diesen Verdrängunsstrategien bewusst ist, hat man die Möglichkeit zu verhindern, dass man ein traumatisches Erlebnis einfach unverarbeitet lässt.

Nochmals Herzlichen Dank!

Liebe Grüsse,
faithfulness
 
Hi faithfulness

Freut mich, danke für die Rückmeldung!

Du hast mich dazu angeregt, eine Haltung zu entwickeln, dass ich mich nicht mit den Angeboten die mich verunsichern beschäftige dafür - trotzdem kritisch - geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu suchen.
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Freut mich! - Falls du mal einen Durchhänger (oft "gehören" die halt auch "dazu" - leider...) hast, melde dich - oder hol dir Hilfe, Ermutigung, einfach alles, was dir helfen könnte!

Ich bin der Meinung, dass eine gute Gesprächstherapie die Verdrängunsstrategien des Gehirns anerkennt, respektiert und sanft damit umgeht. Ich denke auch, dass wenn man sich diesen Verdrängunsstrategien bewusst ist, hat man die Möglichkeit zu verhindern, dass man ein traumatisches Erlebnis einfach unverarbeitet lässt.

Dieser Meinung bin ich auch. Und ich bin meinem Gehirn oder Unbewussten oder was auch immer sehr dankbar für all die Möglichkeiten und die Kreativität, wie ich all die jahrelangen Traumata überlebt oder überstanden habe. Genau DURCH das Respektieren der positiven Absichten und Unterstützung durch diese Überlebensmechanismen (mittlerweile sind es "überholte" Symptome) ist es mir zum Beispiel möglich geworden, viele davon loszulassen - oder auch zu erkennen und auszusteigen. - Eine sehr gute Erfahrung, wenn solche schlimmen Erfahrung zu so etwas wie einer Ressource werden können. (Achtung: Ich bagatellisiere echt Traumatisches NICHT)
Und weil mein Therapeut genau diesen Respekt hat - und ihn auch lebt, konnte ich meinen Weg gehen. - Einiges davon kann ich jetzt auch in Familie und Beruf weitergeben. - Leicht war es ganz ehrlich nicht immer... , aber (ich weiss, ich wiederhole mich) wirklich LOHNENSWERT - und das grösste Geschenk, das ich mir selber machen konnte.

Übrigens finde ich, dass es viele geeignete Therapieformen gibt, nicht nur die Gesprächstherapie. Sie muss dir einfach entsprechen, genauso wie der Mensch mit dem du arbeitest - und dass der/die Therapeutin wirklich bereit ist, sich einzulassen, sich mit Traumabewältigung (wirklich) auskennt und/oder echt bereit ist, einiges dazuzulernen, sich weiterzubilden etc.

Ich drück dir weiterhin Daumen und grosse Zehen...

Liebe Grüsse, fauna
 
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