Selbstbestrafung als Krankheitsverursacher

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www.emofree.com/Articles2/disease-self-punishment.htm: Steve Wells from Australia gives us his insights about how our diseases are often caused by self-punishment. He says, "How much illness results from us doing what we know to be "wrong" and then subsequently creating / experiencing an internal state of dis-ease about our own actions? How often does our dis-ease with our behavior become dis-ease in the physical sense? I think quite a lot."
https://www.emofree.com/email.htm

Übersetzung:

Die Rolle der Selbstbestrafung bei Krankheit:
Steve Wells aus Australien zeigt uns, wie unsere Krankheiten oft von Selbstbestrafung verursacht werden. Er sagt, "Wie viele Krankheiten entstehen, weil wir das tun, von dem wir wissen, daß es "falsch" ist, was zu einem inneren Zustand von Miss-(Wohl)empfinden über unser eigenes Tun führt? Wie oft wird unser Missempfinden wegen unseres Verhaltens dann Krankheit im physischen Sinn? Ich denke, ziemlich oft."

Leider geht bei der Übersetzung das Wortspiel von
ease = Wohlempfinden
dis-ease = Missempfinden
disease = Krankheit
verloren.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ein Beispiel für solches Verhalten ist das Frustessen: es gelingt nicht, mit dem Essen aufzuhören, obwohl man genau weiß, daß der Frust damit direkt zusammenhängt.
Da geht es dann darum, "einfach" mit dem Essen als vermeintlichem Frustkiller aufzuhören, den Verstand zu nutzen und neue Strategien zu suchen und zu nutzen.

Gruss,
Uta
 
Moin Uta,

gerade dieses Beispiel mit dem "Frustesser" find ich nicht wirklich gut - da dies zu eine Art von EssStörung gehört und meist sehr tiefzitzende Ursachen hat - da ist es eben "nicht so einfach" damit mal eben wieder auf zu hören.

Zumal gerade dieses "Frustessen" oft etwas ist das schon in der Kindheit beginnt - gar nicht selten aufgrund von Traumatisierungen.

Und es ist alles andere als "einfach" damit auf zu hören.

Klar gibt es da auch "Abstufungen" aber bei einem wirklich "Essgestörtem" wird solch eine Herangehensweise denjenigen nur noch tiefer reinreiten statt ihm zu helfen - ich hab genug mit solchen Betroffenen zu tun gehabt und habe es immer noch.

Liebe Grüße,
Cailly
 
Welches Beispiel würdest Du denn nehmen, Cailly?

Eine Verhaltensänderung ist nie "einfach" - deshalb ja auch die Anführungszeichen. Aber ich merke oft an kleinen Verhaltensweisen, daß man in sich drinnen manchmal einen ganz massiven inneren Schweinehund hat, der alles mögliche tut und argumentiert, nur um eine Verhaltensänderung zu verhindern.
Gelingt es dann, ganz nüchtern zu sagen "und damit ist jetzt Schluß, und ich will es so nicht mehr", dann kann das der erste Schritt sein zur Veränderung. Dabei spielt meiner Meinung nach der Verstand eine große Rolle, ebenso wie der Wille und die "Lösungsorientiertheit".

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

danke für dieses interessante Thema! :)

Es ist ja - unter anderem - eine alte analytische Idee, dass der Mensch dazu neige, "sich selbst zu bestrafen".

Zum Beispiel werden die Wurzeln in christlichen Selbstkasteiungswünschen - bzw. der Jenseitsangst, vermutet. ( Aus Furcht vor jenseitigen Strafen bestraft man sich lieber selbst.)

Eine andere Idee dazu ist es, dass der Mensch - aus einer depressiven Haltung heraus - (weil er sich selbst als Kind als bestrafungs- und ablehnungswürdig erlebt hat), sich weiterhin selbst "geißeln" muss. Hier läge dann also eine tiefempfundene Selbstablehnung vor.

Naja, wenn ich darüber so nachdenke, finde ich es schon als realistisch anzunehmen, dass Menschen mit einem geringeren Selbstwertgefühl eher weniger widerstandsfähig sind.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Selbstbestrafung hat nach meinen Erfahrungen oft mit (alten und auch anerzogenen) Schuldgefühlen zu tun.
"Nicht gesund werden dürfen", gerade bei Beschwerden, die schulmedizinisch nicht untermauert werden können, wird zum Beispiel in bestimmten alternativen Bereichen (ich denke z.B. an geistige Heilweisen, an die Kinesiologie - dort als Selbstsabotage ein Begriff etc.) damit in Verbindung gebracht, dass der Patient aus unbewussten Schuldgefühlen heraus kein unbeschwertes Leben führen "darf", weil er sich nicht würdig fühlt.
Das hat genau damit zu tun, was Leòn vorher geschrieben hat - mit fehlendem Selbstwertgefühl: man ist es nicht wert, gesund zu werden/sein. Das Ganze geschieht im Unbewussten, dafür muss nicht ungesunde Ernährung oder ein anderes "Laster" verantwortlich sein - es läuft auf einer anderen Ebene ab.

Liebe Grüsse,
uma
 
Hallo uma,
ich sehe das ähnlich wie du und habe da auch bei mir selber einschlägige Erfahrungen gemacht. Wenn die Strukturen tatsächlich so tief liegen, hilft der Verstand leider gar nicht, dagegen anzukommen. Er wird nach allen Regeln des Unterbewusstseins ausgetrickst und sabotiert, was den Frust und das negative Selbstgefühl nur noch verstärkt. Ich kam erst weiter, als ich den Verstand dafür einsetzte, nach der richtigen Therapie zu suchen, die ich dann in der Psychokinesiologie fand. Dort wurden dann endlich die internalisierten Glaubenssätze "ich darf nicht gesund werden" - "ich will krank sein" usw. (ich war sehr erschrocken, was da an Programmierungen zutage trat, die mich an meiner Heilung hinderten - obwohl ich diese Heilung doch wollte!) aufgedeckt und aufgelöst.
Gruß
mezzadiva
 
Ich kenne dieses Muster leider zu gut. Ich nenne das manchmal den inneren Richter oder auch den Quälgeist.

Bei mir ist es im Moment ein akutes Problem. Denn ich habe in einem Haus gewohnt, daß dem Vater der Nachbarin gehörte. Und wir haben beide gemeinsam Bäume fällen lassen, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen.

Hat er natürlich gemerkt, seitdem läuft eine Schadensersatzklage gegen mich. Sie lügt, aber das ist ein anderes Thema.

Und seitdem, bzw. eigentlich schon vorher weil ich wußte daß wir hätten fragen müssen, läuft dieses Selbstbestrafungsmuster bei mir ab.

Davor habe ich mich sehr geliebt, seit gut einem Jahr bestrafe ich mich mit Selbsthärte, Selbstvorwürfen und der Wunsch nach einer Strafe ist sehr stark.

Er will 36.000 € als Schadenersatz, soviel will ich natürlich nicht zahlen. Aber paar hundert € wären schön ok.

Doch oft frage ich mich: habe ich mich in den letzten Monaten nicht eigentlich schön genug bestraft ? War ich nicht schon genug schlecht zu mir ?

Manchmal kann ich nett zu mir sein, doch oft, wenn ich an die alte Wohnung denke, ich bin da inzwischen ausgezogen und hab meine Nachbarin sitzen lassen (was ich mir auch vorwerfe :-()kommt wieder dieser ganz starke Drang nach Selbstbestrafung.

Tja, vielleicht weiß jemand, was ich dagegen tun kann. Denn eigentlich will ich nicht in meiner sehr netten neuen Wohnung sitzen und mich andauern quälen. Im Moment tue ich es noch.
 
Hallo Tocama,:)

das ist keine einfache Sache, wenn auch noch soviel Geld verlangt wird. Manchmal macht man Sachen, wo man hinterher denkt, wie konnte man sich nur so verhalten.:)

Ich glaube ganz wichtig ist, dass man es sich selbst wert ist. Das man sich so sehr schätzt, dass man einfach möchte, dass es einem gut geht und dass man sich seine Fehler, die nur allzu menschlich sind, verzeiht.

Kannst du nicht mit dem Nachbarn reden und ihm deine Sicht der Dinge erklären, dein Versäumnis einfach eingestehen?

Ich glaube das was du gerade erlebst, das Problem haben einige Menschen. Es ist kleines Stück Arbeit, zu lernen, dass man egal was man jemals getan hat, sich selbst liebt.

Hilfreich könnte hier EFT sein.

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Grüsse von Juliette
 
Suchtverhalten,Depressionen etc... hängen meist mit einem gestörten Neurotransmittorenhaushalt zusammen....
 
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