Die verschwiegene Katastrophe

ory

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leider zu spät bemerkt ,heute abend war im 3 sat .ein film über den krankenhauskeim "MRSA".

"Die verschwiegene Katastrophe "

Deutsche Ärzte gehen nicht gern ins Krankenhaus. Sie wissen auch, warum: Jedes Jahr infizieren sich in deutschen Kliniken bis zu 1,5 Millionen Patienten mit Bakterien, bis zu 40.000 Menschen sterben daran. Das sind weit mehr Menschen, als in Deutschland dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, mehr als an Aids oder jeder anderen meldepflichtigen Infektionskrankheit sterben. Patienten aus Deutschland gelten in Nachbarstaaten als 'Hochrisiko-Patienten'. In niederländischen Kliniken kommt jeder, der kurz zuvor in einer deutschen Klinik behandelt worden ist, sofort in Quarantäne: Um zu überprüfen, ob er gefährliche Keime einschleppt. Denn in Deutschland bleibt die dringend notwendige Aufklärung der Patienten über die Gefahren
durch Krankenhausinfektionen aus. Wer wissen will, welche Kliniken in Deutschland die größten Probleme mit der Hygiene haben, beißt auf Granit. Für Patienten heißt das: Sie müssen sich in Krankenhäusern behandeln lassen, ohne vorher zu erfahren,wie hoch dort das Infektionsrisiko ist .
vielleicht, nein ich hoffe eine menge menschen haben diesen kleinen film gesehen. allerdingst...........nur was bringt es …………solange die putzkolonne der klinik von zimmer zu zimmer gehen und feinsäuberlich den fußboden der krankenzimmer mit dem gleichen putzwasser reinigen wie schon die zimmer davor………………


lg ory
 
Danke ory,

hatte ich auch nicht mitbekommen, obwohl ich...äh "wir" zu einigen Fernsehproduktionen bezüglich MRSA und andere Killerkeime jede Menge Material zusammen getragen haben.
 
Herzlichen Dank für die Links. Ich habe mir das Video angesehen. Sehr gut! Zeigt die Situation sehr realistisch.
Gruß, James
 
Nach Schätzung der Techniker-Krankenkasse (TK) infizierten sich im letzten Jahr min. 500.000 Patienten im Krankemhaus mit resistenten Keimen. Das verursachte min. 1,2 Mio zusätzliche Krankenhausaufenthalts-Tage. Auf den Intensivstationen betrug die Infektionsrate nach der Schätzung 15%. Es wurden min. 140.000 postoperative Wundinfektionen, 30.000 Lungenentzündungen und 10.000 Sepsisfälle verursacht.

Link/Quelle: https://www.tk-online.de/centaurus/...tei/3148/TK spezial Ausgabe 1 - März 2009.pdf
 
.............was hindert den verantwortlichen menschen eigentlich daran die hygiene in den krankenhäuser auf hochtouren laufen zu lassen ? .

ist es wirklich das geld ?.

ich kann das nicht verstehen .da werden aufstellungen gemacht wie viele menschen in den krankenhäuser leiden oder sogar sterben weil sie mit dem keim infiziert worden sind .aber keiner der zuständigen kümmert sich wirklich darum das die krankenhäuser von keimen befreit werden .
wenn es schon nicht um den menschen geht ,sollte doch überlegt werden ………… was könnte doch für ein geld gespart werden wenn man die hygiene der krankenhäuser wieder vertrauensvoll herstellt .
………...im gegensatz zu den immensen rechnungen die da aufgestellt werden um den patienten(um den es ja geht ) intensiv_ mäßig am leben zu halten.

lg ory
 
.
wenn es schon nicht um den menschen geht ,sollte doch überlegt werden ………… was könnte doch für ein geld gespart werden wenn man die hygiene der krankenhäuser wieder vertrauensvoll herstellt .
lg ory
Aber das gilt doch nur für die Solidargemeinschaft der Patienten.

Ein Krankenhaus ist ein Wirtschaftsunternehmen. Das unterliegt den kapitalistischen Zielen der Gewinnmaximierung.

Da müssten mMn. staatliche Qualitätskriterien erarbeitet werden, an die sich jedes Krankenhaus zu halten hat. Punkt. Vorbilder dazu gibt es ja genug.
 
Es ist alles da: Das Wissen, die Richtlinien, eine Meldepflicht! Es wird nur weder kontrolliert noch gibt es Sanktionen. Weil man also ungehindert schlampig arbeiten kann und dabei noch einige € spart, sterben nur in Deutschland pro Jahr ca. 40.000 Patienten und nicht erfasste Überlebende werden verkrüppelt und arbeits- oder erwerbsunfähig. Diese Kosten trägt ja dann nicht das Krankenhaus, sondern die Gemeinschaft der Bevölkerung über die Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Und diese werden ja bei Bedarf immer wieder angepasst. So einfach geht das...
Und weil das so wunderbar bequem ist, wird das auch so bleiben. Für das Leid, was den Menschen angetan wird, zahlen sie ja willig.
Toll...
Klammert man die Niederlande und in Ansätzen die skandinavischen Länder aus, ist das in ganz Europa so. In Süd- und Osteuropa sind die Infektionsraten noch höher als im deutschsprachigen Raum.
 
melden müssen kliniken den keim nur bei gehäuftem auftreten.
aber ab wann ist gehäuft ...........

Handlungsbedarf sieht auch das Bundesgesundheitsministerium. "Wir wollen eine MRSA-Meldepflicht auch für Einzelfälle", sagt der Parlamentarische Staatssekretär Rolf Schwanitz. Der Entwurf für eine Verordnung soll noch in diesem Jahr kommen.
das war 2008 ........vielleicht ist ja eine verortnung da und liegt in der untersten schublade .........................:schock::schock:

lg ory
 
Es ist alles da: Das Wissen, die Richtlinien, eine Meldepflicht! Es wird nur weder kontrolliert noch gibt es Sanktionen. Weil man also ungehindert schlampig arbeiten kann und dabei noch einige € spart, sterben nur in Deutschland pro Jahr ca. 40.000 Patienten und nicht erfasste Überlebende werden verkrüppelt und arbeits- oder erwerbsunfähig. Diese Kosten trägt ja dann nicht das Krankenhaus, sondern die Gemeinschaft der Bevölkerung über die Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Und diese werden ja bei Bedarf immer wieder angepasst. So einfach geht das...
Und weil das so wunderbar bequem ist, wird das auch so bleiben. Für das Leid, was den Menschen angetan wird, zahlen sie ja willig.
Toll...
Klammert man die Niederlande und in Ansätzen die skandinavischen Länder aus, ist das in ganz Europa so. In Süd- und Osteuropa sind die Infektionsraten noch höher als im deutschsprachigen Raum.
Wenn das alles steht, dann müsste doch etwas passieren.

Auch ohne Kontrolle wird man an den gemeldeten MRSA-Fällen eines Krankenhauses (die die Krankenkassen doch eh erfassen müssten)erkennen, wie gründlich das durchgeführt wird.
Strafen z.B.
Oder Leistungsabzug.
Oder jemand muss klagen.
Denn das ist doch genau genommen eine Art staatlich hingenommener Massenmord.
Wieso gehen da die verschiedenen Patientenvereinigungen nicht vor Gericht und auf die Barrikaden?

Aber wieder typisch. Für jeden anderen Scheiß, wie z.B. die Verteidigung deutscher Ressourcen am Hindukusch, ist genug Kohle da.:mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ory,
richtig...der "Haufen" ist meist nicht groß genug, dass gemeldet wird. Meist geht es erst, wenn die örtliche Presse Wind bekommt und dadurch Druck ausgeübt wird. Leider hält das selten lange vor.

@nicht der Papa,
alles schon mehrfach geschehen. Pedition an den Bundestag, alle Fraktioen angeschrieben (reagiert hat leider nur die Linke und was die einbringen, wird ja sowieso abgelehnt) und geklagt. Bei Klage ist jedoch jeder Fall ein Einzelfall. Man rennt sich tot. Also bleiben nur die Medien und das Internet... und da schließt sich der Kreis.

Toll wäre, wenn jeder aufgeklärte Patient bei seinem Krankenhaus vor Ort mal anklopft umnd fragt, wie das mit der Krankenhaushygiene gehandhabt wird und ob zumindest bei Risikopatienten ein Screening (MRSA) gemacht wird.
 
James, da habe einmal mehr das starke Gefühl, es wird nur immer noch frustrierender.
Als wären wir eine dumme Herde Schafe, die irgendwie verwaltet und versorgt wird.
Aber dass es eigentlich keinen der Sesselpupser interessiert, was den Patienten widerfährt, so lange er und seine Familie nicht betroffen sind.
Keine Hoffnung in Sicht.
Der blöde Patient muss eh zahlen.
:eek:)

Eine Idee hab ich aber noch.:idee:Wenn man nicht gegen das System arbeiten kann, dann muss man es damit tun.
Wahrscheinlich wäre es noch eine Option, wenn die in den Richtlinien zur Vermeidung von MRSA geforderten Maßnahmen eine geldwerte Leistung wären.
Zum Ausgleich werden dann die Kosten für die Belegung des Betts um den Satz reduziert, den diese Maßnahmen ausmachen.

Du wirst sehen, das wird noch am Besten funzen.;)
Geld regiert die Welt.
Und wenn eine Leistung nicht erbracht wird, die in Rechnung gestellt wurde, kann die Krankenkasse auch ungemütlich werden.
 
Nach meiner Erfahrung sind die Kassen tatsächlich daran interessiert, dass diese so unnötigen Komplikationen, die ja seit Semmelweiß bekannt sind schon aus Kostengründen vermindert werden. Zusätzlich kann aber auch der Patient (als Verbraucher) zumindest bei geplanten Eingriffen Druck ausüben. Und das sollten möglichst viele tun! Gerade weil Kliniken kommerziell erfolgreich arbeiten möchten, sind sie über das Geld zu greifen.
 
Hallo ,

das ist ja wirklich wahrlich beängstigend; ich habe mir die verlinkten Videos angeschaut.

M.m: fehlt es auch an Aufklärung auch bei Fachpersonal.
Ich habe eine Freundin (Stationsleitung im KKH) bezügl. MRSA angesprochen und sie meinte, die Leute werden doch eh isoliert, wenn sie daran erkrankt sind und dementsprechende Schutzkleidung wird getragen.

Auf die Frage, ob die Patienten vor der OP getestet werden, kam ganz klar ein NEIN.


Zusätzlich kann aber auch der Patient (als Verbraucher) zumindest bei geplanten Eingriffen Druck ausüben. Und das sollten möglichst viele tun!

Ja, James das ist wichtig. Aber WIE kann man Druck ausüben?

Es wird wahrscheinlich nicht ausreichen vor einer geplanten OP das Thema beim Aufklärungsgespräch anzusprechen.:idee:

VG, Angie
 
NRW, die entgegen aller anderen auch schon lange einen öffentlichen Krankenhauskompass mit Bewertung haben, ist auch hier wieder vorbildlich.
Klarheit über den Stand der Dinge.
www.mrsa-net.org/DE/statusquo-ziele.html#
Krankenhäuser mit Qualitätssiegel
www.mrsa-net.org/DE/teilnehmer/t-khs.html
 
@nicht der Papa,

um Münster entlang der Grenze zu Holland sind andere Verhältnisse. Da dort der Unterschied so deutlich wird und auch durch die Uni in Twente Unterstützung kam hat sich dort das Euregioprojekt etablieren können.

@Angie
Natürlich kann jeder Patient Druck ausüben, wenn deutlich wird, dass Kliniken vom Patienten nicht durch die Ausstattung der Eingangshalle sondern durch ein gutes Hygienemanagement zu beeindrucken sind und dies ein Kriterium der Wahl ist, würde sich sehr schnell was ändern.
 
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