Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern, damit es mir besser geht

Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht

Hallo, liebe inchiostra!

Wie schön, dass du dich mal wieder gemeldet hast! :kiss:

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht

Eine gute Gelegenheit. Mein Sohn ist heute Abend mal bei Freunden. So kann ich mal an den Computer, ohne dass er ständig neben mir steht.

Ja, aber was will ich eigentlich schreiben?

Es ist soviel passiert. Gutes und weniger gutes.

Immerhin wohne ich noch hier. Ich weiß nicht, wie oft mein Mann in den letzten Monaten gesagt hat "Hau doch ab", ich brauche dich nicht". Ich übe es, mich nicht darüber aufzuregen. Funktioniert manchmal.

Manchmal "reize" ich ihn wohl so doll, dass er auch schlimmeres sagt wie, man sollte dich die Treppe runterschmeissen, oder dich tot hauen.
Das klingt echt schlimm.
Ich nehme das nicht mehr ernst. Es prallt an mir ab.
Es ist seine Art, weil er eben nicht reden kann, sich zu wehren.

Wie hatte meine Therapeutin gesagt, als ich ihr sagte, dass mein Mann mich geschlagen hat, ich würde es porvozieren. Das ist immer noch in meinem Kopf.
Habe sie leider immer noch nicht angerufen. Das hätte ich schon gerne noch einmal erklärt bekommen.

Mit ihm darüber reden, klappt immer noch nicht, weil er es auch ständig abstreitet. Was mich sehr wütend macht.

Eigentlich ziehe ich im Moment nur mein Ding durch.
Seit ich jetzt genau weiß wo mein Hauptproblem liegt, befasse ich mich nur damit.

Ich kann nicht bei einer Sache bleiben.

Habe ich eine Sache angefangen, ist gleich eine andere Sache interssanter und ich fange die nächste Sache an.
Darum war ich auch immer so unter Druck. Mein Haushalt ein ständiges Chaos. Bekomme dann immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich die vielen angefangenen Arbeiten sehe. Das ist echt schlimm.

Noch heute weiß ich nicht, auch jetzt beim Schreiben, was denn jetzt am wichtigsten ist. Das versuche ich jetzt immer zu sortieren. Wohl gemeint ich versuche es.

Ich verstehe jetzt in den ganzen Therapien, was sie meinten mit meinen vielen Baustellen. Schon da war ich in jedem Gespräch von 1000 Sachen am reden.
Klar, das ich dann oft überfordert war.

Auch in Gesprächen bin ich schnell überfordert, weil ich, wenn ich rede immer denke ich vergesse gleich was ich sagen will. Darum unterbreche ich auch oft in Gesprächen.

Warum ich zum Schluß zu keiner Feier mehr wollte, verstehe ich jetzt besser.
Wenn mehr als 2 Leute am Tisch reden, bin ich überfordert. Ich kriege alles von den anderen mit, auch das, was mich nichts angeht. Darum kann ich mich dann nicht auf mein Gegenüber konzentrieren. Das macht mich dann immer sehr wütend, oder sogar traurig.
Mit meiner Familie bekomme ich dann leicht Ärger.

Wenn ich z.B. zum Arzt ging, mußte ich auch immer einen Zettel mitnehmen. Traute mich aber oft nicht, das dann abzulesen.
Von Ärzten habe ich im Moment die Nase voll.
Gehe nirgendwo hin im Moment. Vielleicht mal diesen Monat werde ich meine Schilddrüsenwerte mal testen lassen. Wieder einen neuen Arzt suchen.
Seit einem Jahr glaubte mir keiner, dass ich auf diese Schilddrüsen tabletten allergisch reagiert habe. Keiner nahm mich ernst. Ein ganzes Jahrlang nur Schmerzen und Juckerei. Der ganze Bauch und keiner wollte es sich anschauen oder mir glauben, wenn ich sagte wovon es kommt.Vor ein paar Monaten habe ich sie dann einfach abgesetzt, und siehe da, die Schmerzen und juckerei sind seitdem weg.
Sowieso bin ich der Meinung, dass vieles bei mir von der Ernährung kommt und allergisch reagiere. Sogar auf Kamillentee.

Dann versuche ich meine negativen Gedanken, wenn ich zeitig dran denke, in positive Gedanken umzusetzen.
Das ist auch noch in Arbeit, und zwar mit meinem Sohn.
Den habe ich gut darangeführt, dass er schon viel weniger aggressiv ist.

Das sind alles ganz kleine Schritte.

Ich versuche das Haus freundlicher zu gestalten.

Ach ja, einen Job suche ich mir auch. Will es einfach nochmal versuchen. Kriege nur kein gescheites Foto hin. Sehe einfach noch zu verkrampft und traurig aus.

Am Montag habe ich mit meinem Sohn aufgeräumt und sauber gemacht. Er war voller Tatendragk, sogar etwas zu doll aufgedreht. Ich putzte unten alle Böden, bis ich dann, als ich unter dem Eßtisch sauber machte anfing zu weinen. Ich war echt fertig. Mein Sohn massierte meine Schultern (lieb von ihm). Seine Meinung war, dass ich keine Hilfe annehmen könnte. Hm, denke ich noch drüber nach.:confused:
Das sind noch die Momente, die mich nachdenklich machen.

Dann war ich gestern so sauer, weil mein Mann nur rumsaß und ich machte wieder zuviel.Dachte ich so. Er bekam kein Essen und ich schlug die Türe zu. Dazu muß ich sagen, dass mein Sohn auch noch zu dieser Zeit 14 Uhr im Bett lag.

Da kommt meine Wut immer mal durch. Zu Recht oder zu Unrecht.
Ich denke, dass noch so einiges aus der Vergangenheit bei mir immer mal wieder anklopft. Immerhin weiß ich nicht was mit meiner Mutter ist. Lebt sie noch? Das schwirrt schon noch in meinem Kopf, denke ich.
Bin einfach zu feige, mich darum zu kümmern. Habe ich meine Schwester damit alleine gelassen. War oder ist es richtig?

Vielleicht habe ich aber auch damit abgeschlosssen und es akzeptiert?

Täglich bin ich dabei etwas zu verändern, damit es mir besser geht.
Heute baute ich einen Schrank ab, den ich in den Flur stellen will. Dann will ich den kleinen Wintergarten für den Sommer herrichten.
Dazu holte ich mir die Hilfe meines Sohnes. Früher machte ich das alleine.

Vorgestern malte ich den ganzen Abend eine Jahresliste. Dort trage ich alles ein, was wir monatlich ausgeben. Dieser Plan ist riesengroß. Ich werde ihn dann aufhängen.

Das wollte ich schon soo lange machen. Immer wieder nahm ich es mir vor. Es klappte nie.
Ich brauche alles schriftlich, mit Zetteln, bunt ,Unterstreichungen in Büchern etc.
Mein Ziel ist es zu sehen, was wir so ausgeben und endlich das Heizungsgeld sparen. Das gab mein Mann nämlich jährlich immer aus, und im Winter mußten wir frieren.

Mein Motto im Moment ist: Ich hasse es hier zu sein, ich liebe es oder ich verändere es.

Das war mal wieder ein Beitrag auf meinem Weg.

Falls ich mal wieder nicht an den Computer kann ( er mag es eben nicht so gerne) wünsche ich schonmal ein frohes Osterfest und ganz liebe Grüße an alle

Liebe Grüße inchiostra
 
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Hallo, liebe inchiostra!

Schön, dass du dich meldest! Ich musste öfter an dich denken.

Sag mal, kann es vielleicht sein, dass du hochsensibel bist? Schau doch mal in unseren Thread dazu, vielleicht gehörst du ja auch in "unseren Club". Ich gehöre auch dazu! :D Wenn das sein sollte, dass du hochsensibel bist, könntest du viel über dich erfahren und auch darüber, warum du so bist, wie du bist, und nicht anders (und dass das auch gut ist).

Bei "zart besaitet" kannst du einen Test machen, dann weißt du mehr. Vielleicht hast du ja Lust, mal dort hineinzuschauen!

Die Seite für Hochsensible Menschen HSP
HSP Test

https://www.symptome.ch/vbboard/umgang-stress/28361-hochsensibilitaet.html

Dass dein Mann so eklig zu dir ist, tut mir furchtbar leid! Dabei hast du dir so viel Mühe gegeben!

Ich schick dir eine liebe Umarmung! :kiss:

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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Liebe inchiostra

es freut mich, dass dir mein Beitrag etwas Beihilfe geben kann....

Das sind schon happige Aussagen, die dein Mann da raus lässt. Finde es gut, dass du sie als "sein Problem" betrachten kannst und so dich nicht reinziehen lässt.
Und rede doch nochmals mit deiner Therapeutin, wie sie das gemeint habe, damit du das nicht unnötig rumträgst.

Das Buch heisst wirklich: "LASS mich, Verlass mich nicht". "ADHS und Partnerschaft".
und ist von Cordula Neuhaus im dtv erschienen. Kann ich dir/euch wirklich empfehlen.
 
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Hallo inchiostra!

Eine liebe Freundin, die sich gut damit auskennt, hat mich gebeten, dir zu sagen, dass viele deiner Symptome mit dem Morbus Basedow zusammenhängen könnten und dass es wichtig ist, dass du daraufhin optimal behandelt wirst. Dann könnte es dir körperlich und seelisch vielleicht viel besser gehen!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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Hallo liebe Senora,

freue mich auch, mal wieder von dir zu hören. :freu:

Leider geht es mir seit ein paar Tagen nicht so gut. Habe aber heute Abend mal kurz die Gelegenheit an den Computer zu kommen.

Du könntest Recht haben mit der HSP. Morbus Basedow natürlich auch. Oder beides. Oder ADHS.Vielleicht auch Borderline mit sozialer Phobie.

Letztes Jahr schickte ich meiner Tochter einmal einen Ausschnitt über HSP, weil ich auch davon überzeugt war.
Noch vor ein paar Tagen klebte ich auch diesen Artikel in mein neues ADHS Buch.

Diesen HSP Test habe ich gemacht. Ich habe 282 Punkte.

Lieb von dir, mir euren Club vorzuschlagen.
Habe darüber nachgedacht.
Ich möchte doch lieber gerne in "meinem Tread" bleiben.
Wie soll ich das jetzt erklären? Vielleicht so. Ich war schon in Selbsthilfegruppen, Kliniken und Therapien. wo ich irgendwann bemerkte dort nicht richtig zu sein.
Ich habe jahrelang darunter gelitten, in den Augen der Ärzte und meines Mannes eine Borderlin zu sein.

Ich selber fühlte mich nie so. Sogar der Test sagte wenig aus. Ich blieb aber eine.
Aber nur aus diesem Grund, weil es mir alle Türen öffnete. "Ach eine Borderlinerin, die kriegt Therapie und kann in die Klinik wann sie will. War so.
Mit HSP oder soziale Phobie z.B., oder Depressionen kam ich nicht weiter.

Also, wenn ich z.B. in den Club von HSP reinschaue, rede ich dann nur über HSP.
Fakt ist, ich mag es glaube ich einfach nicht mehr hören.
Sicher, man braucht sensible Menschen, aber es kann auch ein Fluch sein.

Ich habe mich eben wohl sehr auf ADHS fixiert, wo ich nämlich überzeugt bin, das ADHS etwas von HSP, Borderlein, soziale Phobie, Depressionen hat.
Das ganze, inclusive meiner Colitis ulcerosa erzeugt ja auch Stress.

Ich soll die ganzen Jahre in meinem Mann meinen Vater gesehen haben. Ich wäre nicht erwachsen geworden.
Habe Angst vor Nähe.

Auch bei meinem Sohn hieß es während seiner ganzen Schulzeit, er wäre dort nicht richtig.
Was kommt raus, man ist einfach nur anders. Das können die anderen nicht ab.
Ich habe bisher mein ganzes Leben nie darüber nachgedacht, warum jemand etwas zu mir sagt z.B. "du benimmst dich aber kindisch", wenn ich mal beim abwaschen singe. Ich war dann immer sehr traurig und zog mich zurück.
Jetzt denke ich darüber nach , warum derjenige das zu mir sagt. Vielleicht, weil er nicht so sein kann wie ich?
Wenn ich mal beim abwaschen singe, dann bin ich doch in diesem Moment glücklich denke ich. Der andere, weil er vielleicht unzufrieden ist, wertet mich ab und sagt dann ich benehme mich albern.

Das habe ich mir nehmen lassen. Mal kindisch zu sein.
Hätte darüber lachen statt weinen sollen.

"Du machst mich Krank, sagt mein Mann oft." Wieso ich??
Weil ich so bin??

Meine Tochter sagte, wie sie hier vor ein paar Wochen wohnte, ihr zuhause wäre die Hölle gewesen.
Ja, für mich leider auch. Für uns alle.
Das spricht für eine ADHS Familie, wo sie alle leiden auf ihre Art.
Was mich wundert ist, dass meine Tochter genauso wie ich so empfindlich auf meinen Mann reagiert. Das heißt, wir beide werden sehr aggressiv wenn mein Mann ißt.
Das verstehe ich einfach nicht. Mein Mann sicher auch nicht, was ihn wohl verunsichert.

Liebe Senora, jetzt habe ich doch so einiges geschrieben.
Ich muß und möchte in meinem Tread bleiben, weil ich dann das Gefühl habe von meinem Weg abzugehen.
Ja, so kann ich das erklären. Endlich hab ichs.
Ich würde nur wieder anderen helfen wollen und von mir weggehen. Was ich ja immer getan habe.

Zum Beispiel heute habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt. Alles störende weggetan. Ich verfolge den Plan, den ich mir in meinem ADHS Buch gemacht habe.
Alles was unerledigt ist, erzeugt bei mir ein schlechtes Gewissen. Jetzt muß ich es aushalten und dafür sorgen, dass der Schreibtisch so bleibt wie er ist. Er sah sonst sehr schlimm aus wie viele Ecken im Haus.
Auch den Wintergarten habe ich fertig. Vielleicht bin ich sogar deswegen so erschöpft.

Was ist ja schon erwähnt habe bei ADHS ist es sehr schwer bei der Stange zu bleiben.

Was ich im Moment brauche ist "nur" ein Plan.
Ich nehme mir seit X Jahren vor morgens oder abends bestimmtes zu mir zu nehmen. Am nächsten Tag habe ich es vergessen. Also räume ich alles störende aus dem Weg, damit ich nicht so abgelenkt werde und schreibe mir alles erst einmal auf, damit es mir besser geht.

Puh, jetzt bin ich doch reif für das Bett. Ich schlafe ja so unregelmäßig.

Lieber Pius Wihler, ich habe mich auch über deine Antwort gefreut. Gehe das nächste Mal darauf ein.

Ganz liebe Grüße und frohe Ostern
eure inchiostra
 
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Ich habe bisher mein ganzes Leben nie darüber nachgedacht, warum jemand etwas zu mir sagt z.B. "du benimmst dich aber kindisch", wenn ich mal beim abwaschen singe. Ich war dann immer sehr traurig und zog mich zurück.
Jetzt denke ich darüber nach , warum derjenige das zu mir sagt. Vielleicht, weil er nicht so sein kann wie ich?
Wenn ich mal beim abwaschen singe, dann bin ich doch in diesem Moment glücklich denke ich. Der andere, weil er vielleicht unzufrieden ist, wertet mich ab und sagt dann ich benehme mich albern.

Das habe ich mir nehmen lassen. Mal kindisch zu sein.
Hätte darüber lachen statt weinen sollen.

Hallo, liebe inchiostra!

Wow! Das ist toll!!! Ich freue mich riesig, dass du das für dich rausgefunden hast! :kiss:

Wegen dem HSP-Club das hast du falsch verstanden. Ich finde auch, dass du deinen eigenen Thread weiterführen solltest, du siehst das völlig richtig. Hier bist du "zuhause". Ich dachte nur, dass du vielleicht Spaß hättest, manchmal in den anderen Thread zu schauen und dort vielleicht mal manchmal ein wenig zu plaudern.

Hoffentlich hast du bald wieder Kraft, uns etwas zu schreiben, ich freue mich immer sehr, wenn ich von dir höre! :D

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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"Du machst mich Krank, sagt mein Mann oft." Wieso ich??
Weil ich so bin??

Hallo Inchiostra,

was sagt denn Dein Mann, wenn Du ihn fragst, warum er meint, daß Du ihn krank machst?

Gruss,
Uta
 
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Guten Morgen,

mein Mann ist auf dem Wege nach Köln und meine Tochter ist wieder in den Süden und mein Sohn schläft noch.
Wir haben das Bett meines Sohnes auf den Dachboden geschafft, wo er eine ganz gemütliche Ecke hat zum schlafen. Ohne Computergedöns und Zigarettenqualm. Das war seine Idee. Dadurch kann ich jetzt mal an den Computer.

Ich nutze die Chance und sortiere mal meine Gedanken.

Muß mich ganz schön konzentrieren um überhaupt etwas zu schreiben. Wirklich. Ich mache seit Monaten alles mit mir selber ab. Das ist ja vielleicht auch das, was mich irritiert. Zu tun was ich denke und fühle.
Vielleicht wehre ich mich innerlich dagegen wie früher immer zu fragen, ob es richtig ist was ich tue, denke oder fühle.
Vielleicht wehrt sich mein Inneres dagegen anders zu denken und zu fühlen. Statt hilflos, unsicher oder traurig jetzt stark, selbstsicher und fröhlich.

Habe angefangen eine Liste zu schreiben was ich eigentlich für Wünsche habe. Mir fiel auf, das mir eher die Wünsche der anderen einfielen. Die Liste ist noch sehr kurz, aber ich denke darüber nach.

Hallo liebe Sonora. Ich habe auch noch einmal darüber nachgedacht was du über den HSP Club gesagt hast.
Ja, es wäre schon schön mit einigen zu reden die verstehen wovon ich rede. Ich kenne ja niemanden. Sind ja alle "angeblich" so stark und unempfindlich.
Darum vertehst du mich ja auch sicher, wenn ich mal schreibe und findest es gut und richtig.
Dann fühle ich mich immer in meiner Wahrnehmung verstanden. Ich glaube, ich habe auch am Anfang oft geweint, wenn du mich mal gelobt hast.
Schließlich wurde ich bisher mein ganzes Leben als Krank bezeichnet, weil ich eben anders fühle, denke und überhaupt. Du bist auch eine ganz liebe.:)

Es ist jetzt genau 1 Jahr her seit meiner letzten Therapie. Die dauerte ja 3 Monate. Seit dem nehme ich keine Medikamente mehr. Keine Schlafmittel, Beruhigungsmittel oder sonstiges. Habe ich aus meinem Kopf gelöscht.
Das war die erste Therapie wo es nicht darum ging ruhiggestellt zu werden. Da ging es um mich.

Trotzdem hat sie mich irritiert. Wie du Pius Wihler sagtest, ich würde noch einiges mit mir rumtragen. Stimmt.
Das ich andere Personen herausfordere mich zu schlagen z.B. Das tue ich, aber ich habe nie gefragt, warum ich es tue. Ich werde die Therapeutin auch noch fragen. Wann weiß ich nicht. Irgendwtwas scheint mich davon aber abzuhalten, sonst hätte ich es ja getan.
Da ich aber auf mich hören will, lasse ich es erst einmal.
Vielleicht habe ich Angst vor einer noch "blöderen" Aussage. Die Therapeutin hat sich auch kein eigenes Bild dieser Personen die mich geschlagen haben, gemacht.
Mein Mann z.B. ist sehr jähzornig.
Mein Sohn wäre vor ein paar Tagen beinah selber auf ihn los.

Liebe Uta. Meinen Mann zu fragen wie er es gemeint hat ich würde ihn Krank machen, habe ich noch nicht gefragt.
Auch da befürchte ich eine Antwort, die mich wieder verletzt. Er würde es abstreiten, abwerten oder wie auch immer. Ich muß mich auf diese Fragen vorbereiten um gut und sicher zu reagieren.

Nicht immer gleich abhauen oder rumschreien, was ich immer noch leider nicht im Griff habe.

Mein Sohn sagte übrigens vor ein paar Tagen, dass er nicht dafür kann aggressiv zu sein und beleidigend. Er würde in eine Klink gehen.
Dann ein paar Tage später ist es wieder vergessen.

Vorgestern habe ich mal wieder kurz geweint. Mein Sohn sitzt da und redet die ganze Zeit ich wäre verkrampft und depressiv. Er hörte nicht auf und meinte noch er hätte kein Mitleid mit mir. Das machte er solange, bis ich ihn aus dem Zimmer schickte. Danach war ich so wütend. Schmiß wieder alle Türen und später seinen Aschenbecher aus dem Fenster. Der jetzt zerbrochen daliegt. Da habe ich ihm verboten unten im Haus zu rauchen.
Ich war echt sehr wütend. Das bin ich komischerweise sehr oft, wenn ich mit ihm rede.
Mir fällt manchmal seltsamerweise auf, dass mein Sohn mich an meinen Bruder erinnert. Ehrlich. Sie haben charakterlich eines sehr große Ähnlichkeit.

Zur Information, wenn ich weine bin ich wütend.

Gestern kam mein Sohn ständig zu mir hin, wollte mich massieren etc. Dann will er wieder, dass alles in Ordnung ist.
Es ist nichts in Ordnung. Er steht erst mittags auf. Geht morgens werst ins Bett, wenn andere zur Arbeit gehen. Trinkt jeden Abend wieder seit einer Woche Bier und Whisky und raucht viel.
Gestern Abend sagte ich ihm wieder wie sch...ich das finde, wenn er jeden Abend meint es zu brauche. "Er würde es auch morgens trinke, wenn er das Geld dafür hätte, sagte er mir".
Ich bin wütend auf meinen Mann, der ihm das Bier kauft und den Tabak. Dann auch noch abtut es wäre normal.

Ich weine zwar jetzt nicht, aber ich glaube in mir steckt noch ne Menge wut die ich unterdrücke.

Zur Zeit mache ich soviel, weil ich es ablehne zu jammern. Ich denke genug gejammert zu haben.

Als kleines Beispiel. Den Sperrmüll auf der Terrasse, der da schon seit 2 Jahren liegt, habe ich gestern selber weggeräumt. Er stört mich, weil es scheusslich aussieht und stinkt. Außerdem ist im Winter das Wellblech abgeflogen und jetzt ist alles naß.
Ich mußte mir in diesen 2 Jahren ständig Ausreden anhören, es nicht wegzuräumen wie so vieles im Haus auch.
Gestern habe ich es einfach selber gemacht, auch wenn es etwas zu schwer war für mich. So mache ich es im Moment mit allen Sachen.
Stört mich die Jacke meines Mannes, weil sie vor Dreck alleine steht, nehme ich sie und stecke sie in die Maschine.

Als ich meinem Mann sagte, dass mich es stört, wenn alles dreckig ist und stinkt sagte er nur; " Dann hau doch ab!"
Das tat mir zwar diese Tage weh, da kamen mir schon die Tränen.
Ich habe es geschafft, den Wintergarten so herzurichten, dass er sofort wieder in Ordnung ist nach dem Essen.
Bei meinem Sohn bemerke ich, dass er es registriert und für sich umsetzt. Er räumte sein Zimmer aus, damit er mehr Platz hat und es leichter sauberzuhalten ist.

Bevor ich an den Computer ging, sah ich eine Seite meines Sohnes, wo er sich informierte wann man Alkoholiker ist. Er beschäftigt sich damit, was ich ja mit meiner "Meckerei" bezwecken will. Das er darüber nachdenkt so abhängig vom Computer, Zigaretten und Alkohol zu sein.

Ich habe diese Tage in einem Buch gelesen, das man sich Sorgen macht, wenn man nichts dagen unternimmt. Man kann sich Sorgen machen, darüber nachdenken und handeln. Mache ich mir Sorgen und tue nichts dagegen, dann ist es nicht gut für mich.
Ich versuche alles was möglich ist aus dem Weg zu räumen, damit es mir besser geht. Auch wenn es jetzt mal zuviel ist.

Als meine Tochter diese Woche hier war ging sie mit mir endlich mal ins Kino. Ich hatte mich so gefreut, wie sie es mir sagte. Ich hätte heulen können.
An dem Tag aber, als wir da waren lief er nicht nachmittags. Wir machten dann einen Stadtbummel. Was noch schöner war und wir gingen am nächsten Tag ins Kino.
Das waren zwei Tage hintereinander, wo ich ohne aufzuwachen geschlafen habe. Das war es, was ich gebraucht habe. Das mal jemand Zeit für mich hatte. Ich habe es mir ja seit Jahren gewünscht, aber es klappte nie.

Was mich bei meiner Tochter immer noch traurig macht, sie wirft mir jedesmal, wenn sie hier ist, vor, ich hätte mich trennen sollen.
Ich kann einfach nicht erklären, warum ich, sowie mein Mann auch, eine so seltsame Beziehung führe.:confused:
Warum wir zusammen sind und bleiben.
Sogar die letzte Therapeutin schickte mich zu ihm zurück, obwohl ich alles so schlimm finde.
Eigentlich möchte ich noch zum Abschluß sagen, stritt sich meine Tochter mehr mit meinem Mann als ich.
Die beiden Vater und Tochter sind so anstrengend am Tisch, dass ich oft nichts sage. Sie regt sich so doll über ihren Papa auf. Ich habe auch bemerkt einmal, wie sie ganz fertig war und Ängste zeigte. Sie macht sich sehr große Sorgen ihr Vater stirbt plötzlich, weil er nicht auf sich achtet. Er ißt zuviel und hat kaum Bewegung.

Übrigens, mein Schreibtisch ist imer noch leer. Jetzt brauche in morgens immer nur, wenn es stört, mit meinem Pulloverärmel drüberzuwischen.:freu:Jetzt im Sommer ohne Ärmel und mit hellen Sachen mal sehen.

Was mir besonders bei meinem Mann auffällt, ist, dass er zu nichts Lust hat.
Er wurde gestern zum Geburtstag eingeladen. Mich wollen sie ja nicht dabei haben. Dann hören wir immer nur, jetzt muß ich da hin, ich habe keine Lust usw. Mein Sohn redet ebenso. Ich soll aber depressiv sein.
Auch, das er jetzt 2 Tage heute und morgen jemandem etwas abholen soll, gefällt ihm nicht. Er sagt, dass er es nicht will, tut es aber trotzdem.
Mich wollte er auch nicht heiraten, wollte keine Kinder Haus etc. Hat er aber alles.

Ich werde aber diese 2 Tage Ruhe genießen. Ich bin froh, das ich mal hier 2 Stunden ohne Störung am Computer "reden" konnte.
Vielen Dank fürs "Zuhören" und ich wünsche denen einen schönen sonnigen Tag.

Ganz liebe Grüße
inchiostra:wave:
 
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Hallo, liebe inchiostra!

Als ich deine Zeilen gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass du viel selbstsicherer und selbstbewusster bist als am Anfang des Threads! Es ist so toll, was du dir in der Zeit alles erarbeitet hast – an Erkenntnissen und auch an einer anderen Handlung in bestimmten Dingen! Darüber freue ich mich riesig!

Ich glaube, wenn du dir genügend Zeit gibst, wirst du dir nach und nach immer mehr innere Freiheit erkämpfen. Du bist auf einem richtig tollen Weg! :kiss:

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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ich bin in komischer Stimmung heute.
Dachte, mal schriftlich zu versuchen was mit mir los ist.

Klar, wie du sagst Sonora bin ich auf einem guten Weg.
Doch auf diesem Weg ist auch viel Unkraut.
Fiel mir grade so ein, weil mein Mann jammerte, dass wieder soviel Unkraut da wäre.
Ich lasse aber auch gerne Unkraut stehen, weil es auch sehr schön ist.
Komisch, jetzt rede ich nur über Unkraut.
Wer sagt denn, das es Unkraut ist?
Es wird einfach unachtsam rausgerissen.
Nach dem harten Winter kämpft sich diese Pflanze durch die Erde und wird gleich wieder rausgerissen.
Mein Mann vernichtete mal vor Jahren meine schönen Kletterpflanzen, die ich jahrelang hochgezogen habe. Er schüttete Gift auf die Betonplatten und auf die Erde. Das Ergebnis war, die Pflanze war kaputt.

Vielleicht fühle ich mich ja wie Unkraut?

Bin einfach traurig heute.

Als ich wach wurde kam mir dieser Gedanke in den Kopf.
Nicht ich mache die anderen Krank. Die anderen machen mich Krank bzw. ich lasse es zu.

Gestern habe ich den Schrank abgewaschen in dem Zimmer meines Sohnes. Ich tat es freiwillig, weil ich es eben wollte. Gesundheitlich fühlte ich mich aber nicht wohl dabei. Reagierte sehr empfindlich auf den Rauch, der an dem Schrank klebte. Das wollte ich ja meinem Sohn demonstrieren. Eine Seite ist nämlich ganz gelb und die saubere jetzt strahlendweiß.

Ich glaube ich lasse mich von den Depressionen meines Sohnes anstecken.
Gestern und vorgestern redete er mit mir tausend Sachen.
Das er meint schon seit seiner Geburt depressiv zu sein, er sich dumm findet usw.
Dann kann ich an einem gewissen Punkt nicht mehr und bin nur irritiert und gehe weg.
Gestern kam er dann zu mir und versprach mir seinen Computer, wenn er wieder mal soviel redet. Er hätte bemerkt, wie es mich belastet. Weil er nichts fühlt, denkt er fühle ich auch nichts. Er leidet unter seinem Redezwang.
Gestern aber wieder. Ich merkte hinterher, dass ich lange nur dasaß und nichts tun konnte.
Mein Sohn meinte auch, er hätte Angst mich zu verletzen. Oder, er will vielleicht mich zerstören weil er sich zerstören will. Sowas denkt er die ganze Zeit.
Sitzt fast nur in seinem Zimmer.
Will von seinen Süchten weg. Schafft es aber nicht.

Er holte sich aber gestern das Buch von mir, was ich mir selber über ADHS angelegt habe. Er will es durchlesen.
Schonmal ein Anfang.
Ich sagte ihm, das es nichts nutzt, wenn er es mir seit Jahren immer wieder erzählt wie es ihm geht. Willst du dich umbringen, dann tue es, aber erzähle es mir nicht immer wieder. Dann lächelt er sogar.

Ich darf nur nicht so darauf reagieren.
Vielleicht bin ich ja auch traurig, weil mein Darm im Moment auch irritiert ist. Seit ein paar Tagen. Ich aß auch Schokolade und auch mal Kuchen und trank Milch.
Werde mal beobachten, ob es auch davon kommt.

Vielleicht denke ich am Tag doch noch zu wenig an mich.

Gestern Abend dachte ich jedenfalls an mich. Machte ein Fußbad. Kaum hatte ich aber die Füsse drin, ging das Telefon. Meine Tochter. Sie hatte Langeweile und redete alles mögliche. Dabei aß sie ständig Weintrauben, was mich sehr nervte. Sagte es auch höflich, worauf sie unhöflich reagierte und das Gespräch abbrach.
Na ja, die Entspannung war dann nicht mehr so.

Soeben zeigte ich meinem Mann, dass ich die alte Uhr seiner Eltern aufgestellt habe gestern. Er freute sich und nahm mich in den Arm. War doch ganz nett. Ich wäre aber steif wie ein Brett. Ja, ich konnte es nicht.

Es sind immer noch einige Stimmen in mir, die sich mir in meinem jetzt auserwählten Weg stellen wollen.
Ich merke das blöderweise z.B. beim Bäcker. Ich will keinen Kuchen kaufen, sage ich mir sogar. Was ist, ich kaufe ihn. Esse ihn dann nicht unbedingt.

So, ich gebe mir jetzt selber wieder etwas :kraft: und suche mir eine Beschäftigung. Das ist das Beste. Irgendetwas, sinnvolles tun.
Vielleicht mal für mich. Oder ein paar :fans: Kaufen.

Das :) nicht vergessen inchiostra!

Ich wünsche mir und allen da draußen einen schönen Tag
inchiostra
 
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Liebe Inchiostra

deine Berichte gefallen mir sehr, denn du kannst offensichtlich sehr gut wahrnehmen und auch unterscheiden.
Lies mal wieder deine eigenen Berichte durch. Dannn kannst du möglicherweise selber feststellen, was sich oder wie du dich verändert hast. Das tut gut zu erkennen, dass immer wieder - und wenn es nur kleine sind - Schritte weiter gehen....

Vertraue DIR und DEINEN Gefühlen und geh weiter DEINEN Weg! :fans:

Das wünscht dir von Herzen Pius :kiss:
 
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Lieber Pius,

ich habe schon öfters selber daran gedacht alles noch einmal zu lesen. Es passiert ja jeden Tag immer etwas neues. Meine Verwirrung immer größer.
Doch ich habe immer noch keinen Computer. Ich "darf" zwar jetzt offiziell an den Computer meines Sohnes, doch es ist nicht so schön.
Jetzt habe ich mir mal vorgenommen eine Stunde hier zu sitzen. Doch die vollen Aschenbecher etc. stören mich total.
Es war schön zu lesen, dass dir meine Berichte gefallen. Da spüre ich dann wenigstens mal kurz, dass meine Wahrnehmung oftmals richtig ist. Denke aber, dass meine Wahrnehmung oft ziemlich verzerrt ist.

Irgendwie wollte ich was schreiben, doch ich weiß einfach nicht wo ich anfangen soll.
Ich mache das ja für mich. Ich muß nicht denken, ich schreibe hier an jemanden oder so. Diesen Druck möchte ich ablegen.

Nach diesem Satz spüre ich eine Traurigkeit.

10 Minuten Denkpause!

So, habe mir einen Tee gemacht. Ich glaube aber, ich will die Traurigkeit "wegtrinken". Vielleicht ist es aber, weil ich Zeit für mich nehme.

Mein Mann hat mir heute Morgen wieder gesagt was für eine schlechte Frau ich wäre. Ich wäre nicht normal. Er würde keine andere Frau kennen, die so ist wie ich.
Das schwirrt vielleicht noch in meinem Kopft rum. Gestern bekam er von seinem Anwalt wieder ein Schreiben, dass er eine Entscheidung von ihm braucht.
Er will wissen, ob er sich nun scheiden lassen will oder nicht. Die Papiere liegen schon sehr lange dort und er will sie abrechnen. Das verstehe ich. Verstehen tue ich aber nicht, warum ich das entscheiden soll. Mich setzt das schon unter Druck. Schließlich räume ich hier zuhause ziemlich auf.

Doch darüber möchte ich jetzt nicht weiter nachdenken. Wenn mein Mann seit über 15 Jahren so unglücklich mit mir ist, warum tut er denn nicht irgendetwas. Er erhofft es nur von mir. Will nie mit mir reden.

Ich habe ganz andere und eigene Sorgen um die ich mich kümmere.

Meine Befürchtung wieder einen Colitisschub zu bekommen hat sich bewahrheitet. Ich hatte fast 2 Jahre Ruhe gehabt. Das hatte ich noch nie. Vorher hatte ich immer zweimal im Jahr einen Schub.
Zur Information. Ich leide seit fast 30 Jahren an Colitis ulcerosa. Das ist eine chronische Dickdarmentzündung.

Das muß ich auch erst einmal verarbeiten.

Trotzdem gehe ich meinen Weg weiter. Basta.

Zur Zeit mache ich viel mit meinem Sohn. Auch, wenn mein Mann wie heute Morgen wieder verletzend sagte er würde meinetwegen Krank werden. Sexuelle Schwierigkeiten bekommen usw.

Als ich vor ca. 2 Wochen die Aschenbecher aus dem Fenster warf und die Türen knallte, passierte doch etwas in meinem Sohn.
Er wollte am nächsten Tag aufhören. Das war anstrengend für ihn und für mich. So nervös war er lange nicht. Da bemerkte er erst einmal den Unterschied. Ich kaufte ihm Döner und alles was er haben wollte. Nur keine Kippen.
Doch am nächsten Tag war es vorbei. Er hielt es nicht mehr aus.

Dann ist aber noch ein Wunder bei ihm passiert. Seit ich ihm mal einige Bücher gegeben habe, wird er zusehends ruhiger.
Vorgestern lief er den ganzen Tag rum, als hätte er etwas genommen. Was nicht stimmt und ich auch nicht glaube. Wie denn auch, er geht ja nirgendwohin.

Nein, er macht diese Übungen und versucht ruhig zu reden. Er war vorgestern so ruhig, das ich oft lachen mußte.

Als ich am Sonntag ziemlich depressiv war, holte er mich da raus. Mein Mann sizt nur rum und mein Sohn lag auch nur im Bett. Ich aber stelle das Haus auf den Kopf. Das überfordert mich dann auch mal.

Er kam hoch in mein kleines Zimmer und schlug mir etwas vor. Wir wollen eine Liste schreiben über eine Person. Eine Seite negativ und die andere positiv. Bis rauskam er wollte über mich schreiben und dann über ihn.

Das war das, was ich ja vor einem halben Jahr wollte.
Jetzt wollte er. Und Gottseidank kam es von ihm.
Ich ließ mich darauf ein und wir machten das sofort. Ich fühlte mich besser. Jeder schrieb fast 20 Punkte auf. Unglaublich. Er meinte auch noch richtig, dass er es für sich und für mich tut, damit es jedem besser geht. Anders hätte ich es auch nicht getan Schließlich soll er nicht mein Therapeut sein.
Dann schlug er vor, ob wir jeden Tag etwas zusammen machen können. Immer eine neue Übung wie Entspannung oder etwas anderes.

Ich schlug vor, dass wir jetzt immer nur um die gleiche Zeit eine Stunde dafür nehmen und außerhalb nicht soviel darüber reden. Nur, wenn der Bedarf da ist.

Das machen wir jetzt seit 5 Tagen.
Er ist aufmerksamer und höflicher geworden. Gestern wollte er mal nicht reden und schlug vor etwas anderes zu machen.Etwas körprliches. Das sollte ich dann vorschlagen. Ich schlug vor, dass wir die Tapeten im Flur abreissen. Später haben wir zusammen abgewaschen.
Er achtet auch darauf, das ich bei der Sache bleibe. Bin nämlich zwischendurch immer mal wieder zu anderen Beschäftigungen über gegangen.

Wir erstellen Listen was man für Wünsche hat, Ziele usw.

Dann will er (endlich ) auf meinen Wunsch eingehen sich mit der Ernährung zu beschäftigen. Ich schwöre auf Omega 3.

Er schreibt sich eigene Affirmationen. Das ist unglaublich. Nur, ich versteh sie nicht. Er schreibt die Sätze und ich verstehe sie nicht, was er dann nicht versteht. Das war schon in der Schule so. Er hat das so im Kopf und ist für ihn verständlich. Ich soll sie heute für ihn verständlich umschreiben. Wir geben uns sogar Hausaufgaben auf. Werde ich versuchen.

Ich muß und werde das mit ihm weitermachen solange er will. Dies Chance werden wir sonst nie mehr bekommen.

Ich werde das unter Erfolg verbuchen. Mache nämlich seit gestern eine Liste, wo ich reinschreibe was ich am Tag so geleistet habe. Heute werde ich weiter überlegen, wie ich mich belohnen kann. Ist ja auch nicht einfach.

Mein Schreibtisch ist wieder unordentlich. Nicht mehr ganz so schlimm, aber nicht schön. Als ich es meinem Sohn mal sagte, hätte ich heulen können. Ich bemerke dann wieder diesen Rückfall.
Das ich ziemlich überfordert bin, bemerke ich eben daran.
Wenn ich morgens wach werde, habe ich sofort eine Melodie oder viele Gedanken im Kopf. Das weckt mich auch nachts. Das spiegelt sich dann eben auf meinen Schreibtisch wieder denke ich.

So, mein Mann ist auf dem Weg seine geliebten Schweinzhachsen(schreibt man das so?) zu holen. Da träumt er schon lange von. Ich kann vielleicht etwas davon essen.

Erst einmal liebe Grüße und endlich mal ein paar schöne Sonnentage hintereinander. Hier ist es nämlich noch ziemlich kalt im Norden.

Inchiostra :wave:
 
Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht

Hallo, liebe inchiostra!

Es ist richtig schön, so wundervolle Sachen von dir zu lesen! :kiss: Mir ging eben richtig das Herz auf, als ich das mit dir und deinem Sohn gelesen habe. :D

Schade, dass dein Mann nicht mitzieht und dir statt dessen das Leben schwer macht. Fühl dich mal ganz doll umarmt! :kiss::kiss::kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht

habe doch einmal den Tread von vorne gelesen.

Mal 2 Seiten. Das reicht erstmal. Strengt an dieser Bildschirm von meinem Sohn.

Ausdrucken wäre vielleicht eine MÖglichkeit.

Na egal jetzt.

Ich weiß jetzt nicht, was sich jetzt überhaupt bei mir verändert hat.
Wenn ich den Anfang lese, dann hat sich nicht viel verändert.

Oder ich habe "kurz" einen Rückfall.

Gestern war ich nur depressiv und schmiss wieder die Türen.

Rege mich immer wieder über meinen Mann auf. Wie gehabt.
Ich habe doch diese Riesenliste gestaltet über unsere Finanzen. Habe jetzt sogar endlich 100,00 Taschengeld (die mir ja zustehen eigentlich) und mein Mann auch. Ich wollte gerne mal die Kontoauszüge sehen, um die Ausgaben zu prüfen und was evtl. zurückgelegt werden kann. Da faucht er mich sofort an. Da rastet bei mir immer was aus. Fühle mich tief verletzt, sonst wäre ich nicht so aggressiv und depressiv geworden. Konnte nicht kochen und war einfach nur traurig.
Du kannst die Auszüge doch immer haben, wenn du willst. Aber was bringt das denn usw, kommt dann von ihm.
Er traut mir nicht.
Das spüre ich.
Er denkt, wenn wir Geldüberschuss haben, würde ich es verplanen wollen.
Ja, ich möchte unbedingt Geld für Heizöl zurücklegen.
Was er nie tut und am Ende des Jahres ist es nicht da und wir frieren.
Das möchte ich nicht mehr.
Vor ein paar Jahren hatte er mal über 2000,- Euro gewonnen. Er hat es keinem gesagt. Habe ich jetzt erst erfahren. Das ist doch gemein finde ich.
So entgehen uns immer die freudigen Erlebnisse.
Hätte er jedem ein paar Euro gegebn, oder wir hätten uns mal was besonderes gekauft. Nein, warum auch.

Habe mir dann gestern ein Stück Kuchen gekauft. Dann abends eine Tüte Chips, die sehr gut schmeckten und ein Glas Sekt. Ja, ich habe mir eine kleine Flasche Sekt gekauft, was ich nie tue. Er war aber leider für mich nicht trinkbar, er kitzelte nur im Mund. Schätze ich reagiere zu doll darauf. Meine Collitis freute sich auch nicht.

Aber ich schlief trotzdem 6 Stunden durch. Darum geht es mir heute besser als gestern und davor.

Manchmal wünsche ich mir eben auch mal so zu leben. Morgens ein Glas Sekt und ne Zigarette.

Diese Menschen sind doch alle lustiger, denke ich.

Dabei verabscheue ich es aber. Meine ganze Familie, wir waren 6 Personen rauchte. Ich nicht.
Meine jetzige Familie , wir sind 4 Personen, raucht. Ich wieder nicht.
Sie sitzen dann da und tuen ganz entspannt. Ich sitze dann da und bin angespannt.
In jedem Raucherraum in der Klinik war es lustig.
Sogar ein Arzt sagte mir einmal bei meiner Krankheit wäre es gut ich würde rauchen.

Ich glaube auch, meine Wut hat damit zu tun, das ich nicht so sein kann. So entspannt und fröhlich.

Ich schimpfe meinen Mann oft aus, wenn er rumsitzt. Wenn mein Sohn rumsitzt. Das tun sie ja wirklich.Doch vielleicht will ich das ja auch. Tue es aber nicht.

Gestern zog ich mich z.B. mindestens 6mal um. Jedesmal schaute ich in den Spiegel und fand mich so hässlich. Ich schaute so traurig aus. Hätte fast heulen können.

Dabei sollte ich so riesig stolz auf mich sein.

Ich habe es endlich geschafft, dass mein Mann aufräumt.
Seit mindestens 10 Jahren bin ich dahinterher.
Immer wieder kam die "Ausrede", dass er ein Auto leihen will um die 6 kaputten Fernseher etc. wegzufahren.
Es passierte nichts. Er redete nur davon.
Ich stellte ihm meinen Fahrradanhänger hin und packte die Sachen darauf."Es geht auch ein Fernseher arauf, sagte ich ihm". Dann machte er es plötzlich. Er fuhr sie alle weg und war froh. Dann folgte eine Sache nach der anderen. Es war wie eine Befreiung.

Dann habe ich meinem Sohn einen Schreibtisch gebaut. Er hat zwar einen sehr schönen. Doch da steht sein Computer drauf. Ich wollte einen wo er nur für die Schule lernen kann. Direkt am Fenster.
Er fand das prima und benutzt ihn auch. Was ich toll fand, er stellte sich plötzlich seine Pokale und was er mal gebaut hatte auf die Fensterband. "Damit ich sehe, was ich schon geschafft habe, sagte er." Fand ich echt toll.
Dann soll ich ihm Diktate geben usw.
Gestern wollte er wissen wo überall Vitamine drin sind.
Er nimmt jetzt jeden Tag ohne Stress die Fettsäuren .

Unsere Gespräche sind wieder vergessen. Das ist leider immer so, weil er es einfach vergisst.
Das ist wieder ADHS. Kommt was neues, ist das das andere vergessen.Mich irritiert das dann.
Trotzdem, ein riesen Schritt. Er weiss, dass es seine letzte Chance ist mit der Schule. Da hat er ein Ziel.

Wie gesagt, ich müßte stolz auf mich sein.:)

Daran arbeite ich ja auch. Mich selber loben können.
Ich bin dabei herauszufinden, wie ich mich belohnen kann.
Ich arbeite auch daran, herauszufinden wie ich Gespräche besser führen kann.
Mich in Gesprächen z.B. fragen: Wer hat denn hier das Problem?
Wenn ich mich über meinen Mann ärgere, dann ist das meine Sache. Das kommt von mir.

Ich weiß aber einfach nicht, worüber und auf wen ich wütend bin. Da bleibe doch eigentlich nur ich übrig.

Mir fiel gestern im Bett ein, dass ich einmal in Lugano in einem Restaurant mit Bekannten saß. Ein Mann, der mir mehr war als ein Freund, sagte etwas zu mir. Ich fing an zu weinen. Also, reagierte ich schon damals (da war ich höchstens 23 Jahre) so aggessiv oder wütend. Oder empfindlich.

Heute Morgen achtete ich mal drauf was ich denke. Ich will ja auch meine Denkweise ändern.
Ich dachte z.B. ich bin so enttäuscht. (von den Ärzten fiel mir ein) mir ist alles zuviel.

Unser Wohnzimmer sieht z.B. wie ein Schlachtfeld aus. Eigentlich überall im Haus sind Ecken die nach Hilfe schreien. Auch mein Schreibtisch. Wieder verstaubt und unordentlich.

Vor ein paar Tagen hatte ich einen Traum. Irgendwie suchte ich etwas mit anderen in einem Haus. Wir trennten uns. Ich landete in einem Raum, wo sich nachher rausstellt, dass er dunkel war und Blutspritzer waren. Irgendwie gruselig. Ich wollte raus und ging durch den kleinen Ausggang. Da stand eine kleine Gestalt. Das ist der Teufel dachte ich (man denkt ja richtig im Traum) und wollte vorbei. Aber der Teufel ging schon auf mich zu. Ich wachte sehr verschreckt und verspannt auf.


Meinem Mann erzählte ich den Traum einen Tag später. Kam einfach so das Gespräch. Was kam raus? Er sagte, das war bestimmt, weil du deinen Mann seit 15 Jahren nicht berührst. Früher wärst du im Fegefeuer verbrannt worden.

Darum sage ich einfach immer weniger. Ich kriege doch immer nur solche Antworten, wo ich mich hinterher schlecht fühle. Voller Schuldgefühle und schlechtem Gewissen. Hätte heulen können. Habe ich auch glaube ich. Innerlich.

Man galubt gar nicht, wie verrückt man manchmal denkt, wenn man immer nur alleine denkt.
Ich möchte einen Weg finden, wo auch Menschen gehen mit denen ich reden kann.
Ich rede doch eigentlich nur noch mit mir.
Doch mich scheine ich ja immer noch nicht so zu mögen, sonst wäre ich ja ruhiger. Denke ich.

Mein Sohn fragte mich vor ein paar Tagen, einfach plötzlich bei der Gartenarbeit, ob ich mal missbraucht worden wäre. Mir fiel nicht viel ein, darauf zu antworten. Er meinte noch, was raus wäre wäre nicht mehr drinnen. Er macht sich soviele Gedanken.

Habe mir gestern Hefte gekauft, wo ich einiges reinschreiben will. Auch kleine Karten will ich mir kaufen.
Ich möchte herausfinden, schriftlich, was ich mir wünsche und was meine Bedürfnisse sind. Mein Ziel usw.

Ich tue ja was. Es passiert ja was.

Trotzdem fühle ich mich wie eine Wurstpelle, die über die Wurst zurückgezogen wird. Also umgekehrt.

Ich glaube, ich unterdrücke meine Wut (auf wen oder was auch immer ) zu lange. Ich warte immer, bis das Fass voll ist. Meine Traurigkeit sowieso.

Ich würde mich freuen ein paar Stimmen auf mein Geschreibsel heute zu hören. Ich möchte nicht mehr so gerne immer nur mit mir reden.

Liebe Grüße und einen schönen Tag:wave:
inchiostra
 
Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht

Hallo, liebe inchiostra!

Was du schreibst, kann ich gut nachvollziehen. Es ist so schade, dass der Weg, den du gehst, so lang und mühsam ist, dass du kaum merkst, wie du vorwärts kommst. Aber dass du wirklich immer weiter kommst, merke ich ganz deutlich. Du bist am Analysieren, am Beobachten, überlegst dir, was du anders machen kannst...

Hab Geduld! :kiss: Da ist so viele Jahre so viel schief gelaufen, das kannst du nicht von einem Jahr auf das andere ausradieren. Es wird noch ein langer Weg, aber dieser Weg ist gut, weil er dich weiterbringt.

Vor ein paar Jahren hatte er mal über 2000,- Euro gewonnen. Er hat es keinem gesagt. Habe ich jetzt erst erfahren. Das ist doch gemein finde ich.

Weißt du, ich kann dir nur Recht geben! Ich finde es auch hundsgemein von ihm. Es sagt viel über ihn aus. Ich glaube, dass sehr viele Probleme bei deinem Mann liegen und dass du dadurch, dass durch seine Handlungen deine Gefühle so bloß liegen, ganz einfach nichts dagegenzusetzen hast.

Je mehr du aber so weitermachst, wie du es im Moment versuchst (immer schön langsam...), desto mehr wirst du dich von ihm emanzipieren und innerlich freier werden.

Ich finde es übrigens ganz toll, wie du mit deinem Sohn ein Team gebildet hast. Das tut dir und ihm bestimmt sehr gut!

Ich schick dir eine Umarmung! :kiss:

Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht

Hallo liebe sonora,

ich habe mich noch gar nicht über deine Antwort bedankt. Vielen Dank.:wave: und :kiss:

es war nett und richtig, was du geschrieben hast. Ich habe wirklich oft nichts dagenzusetzen, wenn mein Mann was sagt oder macht. (darum werfe ich wohl immer die Türen)

Wie du sagst, gehe ich meinen Weg langsam an. Denke ich zumindest. Teilweise fühle ich mich schon getrieben, alles schneller hinzubekommen.

Stimmt. Ich analysiere und Beobachte. Vor allem mich.
Mein Hauptbeobachtungspunkt war bisher mein Mann. Ich beobachte ihn nur. Wenn mir was nicht passt, meckere ich bzw. kritisiere ich.
Das ist und war nicht ok.

Ich kann ihn nicht ändern.

Ich muß mich ändern.

Dabei muß ich höllisch aufpassen, dass ich mir nicht noch weitere Schuldgefühle einhandle.
Das kann mein Mann und der Rest meiner Familie nämlich besonders. Mich für alles verantwortlich zu machen.

Ich tat und tue mein Bestes. Ich gebe alles.
Früher bis zum Umfallen und Nervenzusammenbruch.
Jetzt versuche ich es mit Pausen.

Mit meinem Sohn hielt es mal wieder nur ganz kurz. Er fängt immer mal wieder an was zu machen, dann wieder nicht.
Als Antwort höre ich immer: Kann ich nicht dafür.

Ich habe mir einen Entsafter gekauft. Sie bekommen von mir jeden Tag einen Super Gemüse/Obstsaft mit einer teuren Ölmischung. Brennesseln aus dem Garten etc.

Doch ich denke manchmal, dass ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
Soeben noch sah ich wieder, dass mein Mann Brötchen holt, seine 4-5 Zigarren am Tag raucht und eingelegtes Fleisch kauft.
Meinem Sohn holt er den Tabak sogar und versteckt die Cola für ihn vor mir.

Nebenbei jammern sie mir die Ohren voll, dass sie seit Jahren nicht laufen können (gerade mal durch den Supermarkt) oder Hautjucken haben.

Eigentlich bin ich ziemlich traurig und wütend.

Das was ich eben tue ist sehr zeitaufwendig und teuer.

Ich habe z.Zt. immer noch einen Colitisschub und sicher noch den Morbus Basedow. Da brauche ich keine Jodvollgepackten Lebensmittel usw.
Mein Sohn auch nicht.

Keine Angst, ich gehe meinen Weg aber weiter, und wenn es mein letztes Geschirr oder Türe kostet.

Das muß ich erklären. Vor zwei Wochen habe ich gleich hintereinander eine Schüssel und ein (schönes) Glas auf den Steinboden geworfen. Den Glasinhalt schüttete ich vorher auf den Schreibtisch meines Sohnes. Einfach so. Den Schreibtisch hatte ich ja grade eben selbst gebaut.
Ich war wütend. Den Grund weiß ich nicht mehr.

Mein Mann kehrte die Scherben weg und mein Sohn wischte den Tisch sauber. Seine geschriebenen Zettel waren alle vernichtet. Sie sagten nichts. Wie immer.

Mein Sohn war nicht sauer. Gleichzeitig war auch sein Zimmer aufgeräumt und er hörte für einen Tag auf zu rauchen. Irgendwie bedankte er sich auch noch für meinen Ausbruch.:confused:

Trotzdem. Als mein Mann mal wieder was gemeines zu mir sagte, da spürte ich so ein verlangen etwas zu werfen. Muß mich dann zwingen es nicht zu tun. Klappt eben nicht immer.

Das finde ich nicht in Ordnung von mir. Sollte mich mehr im Griff haben.

Na ja, zu guterletzt hatte ich dann wieder einen blöden Muttertag. An diesem Tag geht immer alles schief.
Damit er nicht so werden sollte wie immer, packte ich das Päckchen meiner Tochter doch schon einen Tag früher aus. Sollte ich ja nicht. Ich tat es aber, weil ich mich ja kenne in dem Fall.
Ich packte es aus, las die Karte und sah das Geschenk. Ich mußte wieder weinen. Jedesmal, wenn mir jemand etwas schenkt. Dabei war es eine Premiere meiner Tochter, wie sie schrieb. Sonst machte sie ja nie etwas an diesem Tag.

Jedenfalls hatte ich diesen Stress schon hinter mir und wollte ihr frohgestimmt am Telefon gegenübertreten.

Das zerstörte mein Mann dann wieder. Er ist nämlich immer sehr komisch an besonderen Tagen.
Er regte mich so auf, dass ich so doll weinen mußte. Ich glaube sogar, fast geschrieen zu haben.:eek:) Ich glaube, da kam ziemlich viel Trauer zutage. Ich versuche es ja immer zu verdrängen, aber ich glaube, dass es mit meiner Mutter zusammenhing. Unbewußt. Das Unterbewußtsein läßt sich ja nicht irritieren.

Mein Sohn sprach kein Wort mit mir. Stand erst gegen 15 Uhr auf. Mittagessen oder Kuchen gab es keinen. Er wäre sauer auf mich. Das ist er aber immer Weihnachten, an Geburtstagen und überhaupt. Nur ich kriege es ab bzw. mich belastet es.

Irgendwie steckt noch in meinem Kopf: Ich bin es nicht wert. Das muß so ein Glaubensatz sein, der mich immer wieder daran erinnert.
Daran arbeite ich ja diesen zu löschen.

Warum steht es mir nicht zu, dass auch mal andere für mich etwas tun?

Oder sollte ich besser daran arbeiten noch mehr für mich zu tu?. :confused:
Vielleicht signalisiere ich nicht was ich brauche oder will?:confused::confused:

Ich glaube jetzt spinne ich ein wenig. Mache mal Schluß.

Ganz liebe Grüße
inchiostra
 
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Soeben noch sah ich wieder, dass mein Mann Brötchen holt, seine 4-5 Zigarren am Tag raucht und eingelegtes Fleisch kauft.
Meinem Sohn holt er den Tabak sogar und versteckt die Cola für ihn vor mir.

Hallo, liebe inchiostra!

Du hast aber auch echt was wegzustecken! Dir ist wahrscheinlich gar nicht klar, wie viel Kraft in dir steckt! Die wird natürlich aufgebraucht und deshalb bist du schwach und fühlst dich am Rande deiner Möglichkeiten. Du lebst ja nur von der "Reserve", kannst nie irgendwie auftanken, damit du mit voller Power leben kannst. Alles, was dir zur Verfügung steht, wird aus dir herausgesaugt.

Wenn dein Mann sich Brötchen holt, dann soll er doch! Was stört´s die stolze Eiche, wenn ein Schwein sich daran kratzt... (Damit will ich natürlich nicht sagen, dass dein Mann ein Schwein ist – du verstehst schon!) Akzeptiere einfach, dass er als freier Mensch machen kann, was er will. Es ist zwar traurig, weil ihr dadurch kein Team sein könnt, aber du KANNST es ja nicht ändern, du hast ja alles versucht, aber auf diese Weise kannst du vielleicht Kraft sparen, die du nötig für andere Dinge brauchst. Zum Beispiel brauchst du diese Kraft, um Attacken und Lieblosigkeiten auszuhalten. Wie sollst du denn so, wie es im Moment ist, genug Stärke haben, um souverän mit allem umzugehen?!?

Aber wenn dein Mann deine Bemühungen dermaßen torpediert, dass er deinem Sohn das, was ihm definitiv nicht guttut, heimlich zusteckt, dann ist das nicht zu tolerieren. Aber was sollst du dagegen tun? Wahrscheinlich musst du dich jedes Mal, wenn etwas passiert, fragen, ob das ein Grund zum Kämpfen ist oder ob du diese Begebenheit einfach an dir abperlen lassen solltest.

Das klappt sicher nicht gleich. Aber vielleicht im Laufe der Zeit. Es könnte sein, dass es sich übt, wenn du dranbleibst.

Schade, dass du immer noch Probleme hast, Geschenke anzunehmen. Aber dass du schon vorher nachgeschaut hast, was das ist, finde ich (in deinem speziellen Fall ;)) wirklich gut. Und es hätte ja auch fast geklappt.

Wenn es ginge, dann würde ich dir hier im Forum "Cyber-Geschenke" :D schicken, damit du üben kannst, etwas anzunehmen und dich daran zu freuen! :kiss: Denn im Grunde weißt du ja, dass du es wirklich, wirklich wert bist und dass du ein sehr liebenswerter Mensch bist! Es wird dir nur alles immer so schwer gemacht. Und wenn man traurig ist, dann sieht man sich mit anderen Augen, auch wenn es noch so schade ist. Gerade dann bräuchte man ein Selbstbewusstsein, das besser ist als zu guten Zeiten!

Ich glaube jetzt spinne ich ein wenig. Mache mal Schluß.

Nö, das glaube ich nicht, dass du spinnst! Oft kommt man durch so ungefilterte Überlegungen erst zu der Lösung, die man sucht. Auch wenn man bei einem solchen "Brainstorming" oft auch falsche Sachen aufschreibt, hat man doch etwas zur Hand, was einem im Kopf spukt. Und man hat die Möglichkeit, all diese Dinge auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Wenn man nämlich merkt "in mir sitzt dieser Gedanke fest und der ist FALSCH", dann kann er aus dem Unterbewusstsein verbannt werden und hat nicht mehr die Möglichkeit, einen zu terrorisieren. Deshalb schreib einfach alles auf, was dir in den Kopf kommt, nur so kriegst du raus, was sich alles unbemerkt in deinem Herzen tummelt!

Fühl dich ganz doll gedrückt, du Liebe! :kiss::kiss::kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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Irgendwie steckt noch in meinem Kopf: Ich bin es nicht wert. Das muß so ein Glaubensatz sein, der mich immer wieder daran erinnert.
Daran arbeite ich ja diesen zu löschen.

Liebe Inchiostra,

dieser Glaubenssatz, wäre für Dich eventuell der richtige.
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Obwohl ich glaube, dass ich nichts Wert bin, achte ich mich und nehme mich genauso an wie ich bin.

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Damit kannst Du den anderen verdrängen. Sag ihn Dir bei jeder Gelegenheit laut vor.

Ganz Liebe Grüsse an Dich
Ruedi:wave:
 
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Huhu!!!

Und wenn DAS nicht klappt, dann denk dran, dass WIR dich mögen und uns wünschen, dass DU dich auch magst, und dass wir dir immer wieder sagen: Du bist KLASSE!!!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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