Absetzsymptome und stärkere Nebenwirkungen auch bei Johanniskraut?!

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25.10.09
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Hallo,

ich habe aufgrund einer larvierten Depression mit einer Vielzahl von körperlichen Symptomen zu kämpfen (gehabt). Habe nun 6 Wochen Johanniskraut hinter mir, welches mir auch gut geholfen hat. Ich nahm 850mg und ausser einer leichten Müdigkeit/Sediertheit ging es mir ganz gut. Nun habe ich versucht es prompt abzusetzen da ich leichte Symptome eines Serotoninsymndroms hatte. Nach einem Tag bin ich nun wieder auf der halben Dosis, mich hat es ohne JK fast umgehauen. Ich bin immer noch völlig müde bzw abgeschlagen, leicht derealisiert und lebe "im Nebel". Habe leichte Muskelzuckungen und leichten Durchfall.

Im Grunde alles Symptome die nach dem absetzen chemischer AD auftreten.

Da die Wirkweise von Johanniskraut ja sehr ähnlich ist und meine Dosis recht hoch, halte ich auch hier Absetzsymptome für sehr gut möglich.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen, wie lange hat es gedauert. Eine Antwort würde mich sehr beruhigen, halte das gerne aus wenn es vorüber geht.

Viele Grüße

D.
 
Hallo Pilotprojekt,

ich bin über google nicht wirklich fündig geworden. In einem älteren Forumsposting habe ich dieses hier gefunden:
Bin vor ein paar Tagen aus den Latschen gekippt. Der Arzt hat gefragt, ob ich irgendetwas verändert habe (Essen, Medikamente etc. etc). Habe ihm das mit dem Johanniskraut erzählt.

Diagnose: Entzugserscheinungen!!! :eek:

a) Mein Körper hat sich zu sehr an das Johanniskraut gewöhnt
b) hätte ich es pö a pö absetzen sollen
c) darf man Johanniskraut nicht länger als 2 Monate einnehmen.
Johanniskraut, gar nicht so ungefährlich! [Archiv] - IOFF

Und: offensichtlich wird Johanniskraut eingesetzt beim Entzug z.B. von Ephedrin - eben zur Beruhigung. Da es keine Droge ohne Nebenwirkungen gibt, könnte ich mir gut vorstellen, daß auch ein Johanniskraut-Entzug bestimmte Wirkungen hat, nur vielleicht nicht so schlimme wie bei einem Entzug von "richtigen" Drogen?

Steht eigentlich auf dem Beipackzettel etwas dazu?

Grüsse,
Uta
 
Hallo Uta,

danke dass du dir die Mühe gemacht hast es rauszusuchen. In den Beipackzetteln zu Johanniskraut steht nicht viel zu Nebenwirkungen. Ich frage mich ohnehin wie diese niedrigen Zahlen bei Medis zustande kommen "sehr selten", "selten" usw. - Die meist erwähnte Nebenwirkung der Photosensibilität ist wohl anderen Berichten nach gar nicht so dramatisch und häufig. Dann steht dort noch etwas zur Müdigkeit und Magen-Darm Beschwerden.

Zu Nebenwirkungen der psychischen Wirkung steht dort gar nichts, aber ich denke auch, was erfolgreich in den Hirnstoffwechsel eingreift hat auch das Potential unerwünschte Effekte hervorzurufen.

Inzwischen geht es mir übrigens besser, es war wirklich klassisch, wie bei dem Absetzen von "richtigen" AD`s. - knapp eine woche lang

SSRI Discontinuation Syndrome ? Wikipedia
 
Bei synthetischen Antidepressiva drohen bei zu raschem Absetzen so genannte Absetz-Symptome. Dabei handelt es sich zwar um keine Entzugs-Erscheinungen, denn Antidepressiva machen nicht süchtig, doch können solche Absetz-Symptome bei zu rascher Beendigung der medikamentösen Therapie ebenfalls sehr unangenehm ausfallen: Schlafstörungen, Schweißausbrüche, innere Unruhe, Reizbarkeit, Angstzustände usw.

Zwar ist dasselbe für Johanniskraut nicht nachgewiesen und auch nicht wahrscheinlich; doch empfiehlt sich schon aus Gründen einer effektiven Stabilisierungsphase nur langsam, d. h. über mehrere Wochen hinweg auszuschleichen. Sollte der Patient plötzlich den Eindruck entwickeln, "wieder auf dünnem Eis zu stehen", dann ist die Dosis sofort wieder anzuheben und das Ausschleichen nach einer individuellen Zeit der Beruhigung erneut zu versuchen.
Johanniskraut

Also doch besser ausschleichen als abrupt absetzen...
Der ganze Artikel hier ist sehr interessant aus vor allem ausführlich zur Wirkung von Johanniskraut.

Gruss,
Uta
 
Wenn selbst die Hersteller von Johanniskraut-Präparaten darauf hinweisen, dass die gleichzeitige Einnahme anderer Antidepressiva insbesondere solcher aus der Gruppe der SSRI bei höherer Dosierung verboten ist, weil diese Kombination zu einem Serotonin-Schock führen kann Johanniskraut - Wechselwirkungen - Wirkstoff - Mannskraft - ellviva, schließe ich daraus als Patient, dass dieses Präparat eine gewisse Wirksamkeit haben muss. Bevor ich Sertralin bekommen habe, habe ich auch ein Johanniskraut-Präparat genommen.

Soweit ich mich erinnern kann, habe ich eine leichte stabilisierende Wirkung wahrgenommen, wenn auch deutlich schwächer, als nach dem Einsetzen der Wirkung von Sertralin (zwei bis drei Wochen). Als ich mal unvorsichtigerweise über ein verlängertes Wochenende kein Sertralin mehr verfügbar hatte, habe ich mich deutlich schlechter gefühlt. Deswegen käme ich jetzt weder bei Sertralin noch bei Johanniskraut auf die Idee es plötzlich absetzen zu wollen.

Persönliche Erfahrungen mit dem Ausschleichen eines Präparats habe ich nur mit Sertralin. Das hat mehrere Wochen gedauert. Insgesamt hatte ich auch nach dem vorsichtigen Ausschleichen das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, was mich von innen stabilisiert. Ich habe mir aber auch einen ungünstigen Augenblick dafür ausgesucht (Job gerade verloren, Arbeitslosigkeit), aber ich habe es ausgehalten. Ohne das Medi hatte ich bei aller Verletzlichkeit sogar wieder das Gefühl, mir näher zu sein.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute, Liebe Grüße Chiraz
 
hallo! :wave:

durch das absetzen von placebos, kommt es auch häufig zu entzugserscheinungen. ich würde die psyche dabei nie unterschätzen. :idee:


lieben gruß

lanny
 
Hallo
In der heutigen Zeit ist es ein Irrglaube, das Johanniskraut ein Biologisches oder Homöopathisches med. ist. In den 70 Jahren wurde das Johanniskraut als natürliches beruhigungsmittel entdeckt. Die Pharmaindustrie griff das auf und hat es chemisch her gestellt. Johanniskraut hat beim Absetzen eine Entzugssymptomatik. Wenn schon Johanniskraut, dann kann ich nur tropfen empfehlen. Außerdem sollte man Johanniskraut nicht bei Licht Problemen einnehmen, sie werden dadurch noch verstärkt.
Auch kann Johanniskraut eine Lichtallergie auslösen.
Ich habe im Jahr 2007 einen 100% starken Entzug von Johanniskraut gemacht, an die 3 Monate lang, er war schrecklich. Schriftlich Ärztlich beglaubigt von der Uni Klinik Bochum. Allerdings leide ich an einer Multi-Chemischen – Sensibilisierung.
Wenn ich dir was gutes empfehlen kann, dann das Biologische heilmittel Bryophyllum 50% von der Firma Weleda. Kostet in der Apotheke 25e hilft bei Schmerzen und auch bei Psychischen Problemen , erste klasse. Wird aus einer bestimmten Baumrinde hergestellt.
Lieben Gruß Saloma
:wave:
 
Hallo
auch ich habe probleme nach den absetzen von jh gehabt.Ich war sehr agressiv,hatte muskelschmerzen,mir war übel und ich hatte schwindel mit kopfschmerzen.Aber das muss bei dir ja nicht so kommen.
Das selbe problem habe ich übrigens jetzt auch nachdem ich baldrian vor ein paar wochen abgesetzt habe.
Das ict echt der hammer das man von pflanzlichen mittel entzugserscheinungen bekommt.
Lg sandra
 
Ich wundere mich, dass ihr Euch wundert. Ihr wundert Euch auch nicht, dass es wirkt.;)
Dieses Johanniskraut ist ein hochdosiertes Produkt, das so in der Natur nicht vorkommt.
Dem Körper wird eine Substanz in hoher Konzentration entzogen, die eine Wirkung hat.
Es sollte daher eigentlich niemanden wundern, dass es zu Symptomen kommt, wenn man den Stoff nicht langsam reduziert, ausschleicht, sondern abrupt absetzt.
 
Hallo nicht der papa,ohne Wirkung keine Nebenwirkung.Oder wer würde schon soviel Johanniskraut essen. Es gibt da so einen Ausspruch der da heißt,Nimm nur so viel zu dir wie du auch essen kannst.Passt natürlich nicht zu der Vit C Hypothese. Oder vielleicht doch?
Gruß Heiler 1
 
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