Was nun?

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17.02.10
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Hallo,

tja wie soll ich den eigentlich anfangen. Irgenwie ist alles so kompliziert, das ich langsam nicht mehr weiß was das Beste wäre.
Habe seit ca. 1/2 Jahr einen Freund. Er ist sehr nett und aufmerksam, offen und einfühlsam, hat mich auch sehr lieb und würde am liebsten immer mit mir zusammen sein. Das wäre alles total schön. Leider bin ich durch meine Erziehung und meine andere (nicht sehr schöne) Beziehungen irgenwie angeknakst. Bin da ziemlich gehemmt, was Gefühle angeht. Am Anfang unsere Beziehung habe ich mich für viele Sachen geschämt , was mit der Zeit ein bisschen besser geworden ist. Habe aber immer wieder Problem mit der Nähe und mich auch fallen zu lassen. Es kommen bei mir Phazen, da bin ich auch ganz lieb, kann mein Freund anfassen, genieße seine Nähe. Auf einmal ändert sich alles. Ich möchte nur noch alleine sein, am Besten irgenwo verstecken und von niemandem was wissen. Wenn wir da gerade zusammen sind, entsteht Spannung und dieses endet mit Streit. Er fühlt sich abgeschoben, nicht geliebt, sagt ich trete ihm und das ich ein Mauer um mich aufbaue. Ich weiß es aber in dem Moment nicht. Stehe dann da und verstehe Bahnhof, was er jetzt gerade wieder hat. Ich bin mittlerweile ziemlich verzweifelt. Weiß gar nicht was ich da tun soll. Manchmal denke ich, es wäre besser sich zu trennen, um wieder lieber alleine sein. Ich möchte ihm nicht quellen und mich auch nicht. Er sagt immer ich soll mir hilfe holen. Da ich mal was erlebt habe, womit ich wahrscheinlich nicht klar komme. Ich habe aber schwierigkeiten irgendwo hinzugehen und jemandem mein Leben erzählen, da es da nicht immer schöne Zeiten gab. Was nun? Wo könnte ich, für meinen Problem am Besten hilfe kriegen.
 
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was nun?

Um dir zu raten an wen du dich wenden kannst, müsste man deine Situation kennen - Familie, Freunde, ...


Falls dein Freund aber mit seinen Vermutungen Recht hat dann wäre eine Psychotherapie angebracht
 
was nun?

Danke Träumerin für deine Antwort. Du hast Recht, es ist nicht einfach jemandem was zu raten, ohne ihm zu kennen.
Hatte mir schon vor paar Jahren einen Termin beim Psychotherapie machen wollen. Wurde dann gefragt ob ich Suizid gefährdet bin. Ich sagte nein und danach hätte ich einen Termin nach 3/4 Jahr bekommen. Ich habe es aufgegeben. Es wurde dann auch mal wieder alles besser.
 
was nun?

Liebe Lininka viele Frauen haben mit dem gleichen Thema zu kämpfen auch für mich als ich noch jung war
 
was nun?

lasse Dir nichts einreden du bist ganz normal.die Frauen sind einfach einwenig
sensiebler was Berührungen angeht.Es ist dein recht nein zu sagen wan immer Du
es möchtest.
Es ist dein Körper
Sprich mit deinem Freund er muss lernen dich zu verstehen und Rücksicht zu nehmen.
Du brauchst sicher keine Therapie.
Vieleicht dein Freund??
 
was nun?

Ja Silber du hast Recht, es ist mein Körper. Aber das ist eigentlich kein Problem. Ich kann tatsächlich auch nein sagen, nur ist manchmal schwierig, den mein Freund würde mich am liebsten 24 Stunden umarmen und das, glaube ich, ist es. Diese permanente Nähe ist mir zu viel.
Wir haben jetzt mittlerweile ausgemacht, das wir von "normaler" (was ist eigentlich normal) Beziehung weg gehen und uns tatsächlich nur treffen, wen beiden danach ist. Vlt. ist das dann alles besser, wo diese Beziehungsdruck nicht mehr da ist. Mal schauen. Wobei ich irgendwie nicht daran so richtig glaube, das er das schaffen kann.
 
Ich finde es schon mal ganz toll, dass ihr euch nur noch dann seht, wenn beide auch richtig Bock haben.

Wenn ich das lese drängt sich in mir ein Gedanke auf. Hat es in deinem Leben schon einmal einen Übergriff gegeben? Ist schon einmal jemand über deine Grenze getrampelt?

Mit dieser Frage möchte ich dir nichts aufdrängen. Hat vielleicht auch mit mir selber zu tun, dass dieser Gedanke kommt.

Dein Freund scheint ja schon sehr extrem zu sein was Körperkontakt angeht. Ist er denn auch eifersüchtig? Hat er grosse Angst dich zu verlieren? Ich denke das dein Freund ein grosses Problem hat, so wie er sich verhaltet.
 
Ja in meinem Leben gabs schon paar Sachen, die nicht so schön waren. Dieses hat gewiss auch damit zu tun.
Es ist für mich sehr schwer jemandem zu vertrauen (es ist seit längeren Zeit aber ersten mal so, das ich diesen Menschen langsam vertrauen schenken kann, den er ist sehr einfühlsam und versteht vielen, was ich erlebt habe und gibt mir das Gefühl das alles in Ordnung ist).
Ich habe aber sehr viel Angst, wenn mich jemand beherschen will, mich einengen möchte, brauche meine "Freiheit" (nicht im Sinne mit anderen Männern was haben, sondern mich überhaupt frei zu fühlen). In dem Moment, wenn ich denke es wird eng, laufe ich davon. Was meinem Freund wiederum wahnsinnig macht, den er hat dan tatsächlich Verlustängste.
Wegen Eifersucht kann ich mich nicht beschwerden, aber ich gebe ihm auch keinen Anlass, dadurch würde ich ihm zu sehr Verletzen, den auch er hat natürlich seine Erlebnisse und Erfahrungen. Er ist ein sehr sensible Mensch, dagegen bin ich fast kaltschneuzig, kann meine Gefühle kaum zeigen, empfinde oft auch gar nichts, aber nicht nur bei ihm, sondern auch gegenüber anderen Menschen im meinem Umfeld. Darunter leidet er auch ziemlich.
 
hallo lininka,

dein freund scheint ja ein richtiger schatz zu sein. er hat viel verständnis und auch eine feine beobachtungsgabe.

"er" kann nähe zulassen. deshalb macht es auch wenig sinn, bezogen auf "deine" probleme, in seine richtung zu blicken.

wenn silber dir schreibt, dass es normal ist, dass frauen diese probleme haben weil sie halt sensibler sind, dann halte ich das für eine verwischung von zwei erscheinungsformen.
eine frau die sensibel ist, muss nicht auch zwangsläufig ein problem mit nähe haben. und ein unsensibler holtklotz, kann durchaus probleme mit nähe haben.

und wenn die lininka ein problem hat, dann braucht der freund keine therapie.
wenn ich zahnschmerzen habe, dann macht es wenig sinn, meinen freund zum arzt zu schicken.

die ursachen für diese nähe/distanzproblematik sind meist in der kindheit zu suchen. damit sind nicht explizit mutter oder vater angesprochen, sondern die bezugspersonen, die in den ersten jahren die betreuerspositionen eingenommen haben. wenn es da unstete verhaltensweisen gegeben haben sollte,(es genügt schon die "geh weg-komm her" struktur..."gutes kind-böses kind"..anziehung-abstoßung") dann überträgt sich das auch auf die eigene verhaltensweise.

ich will, aber ich kann nicht. die sonne scheint warm und wohlig, aber gleichzeitig gab es einen schockguß aus dem eiskalten wassereimer. das irritiert ungemein. auch durch alkoholabusus... heute jekyll morgen hyde. kinder analysieren nicht logisch/rational, sondern sie reagieren emotional und verinnerlichen diese strukturen.
sofern die muster erkannt werden, weiß man, dass es muster sind und kann entsprechend damit umgehen und sie auch auflösen. auch ein partner kann das lernen und fühlt sich nicht persönlich betroffen oder abgewiesen.

symptome sind immer die folge von etwas, auch wenn sie bezug auf etwas nehmen. man sollte das nicht verwecheln. in einen problem befindet sich auch das potenzial zur auflösung. deine muster und strukturen werden dich schon auf den weg bringen.

du befindest dich ja derzeit ohnehin schon in einer etwas überempfindsamen position. die in einem anderen thread angesprochene geräuschempfindlichkeit ist auch ein ausdruck höchster innerer anspannung. man kann natürlich nach körperlichen ursachen forschen, meist ist es aber eine aufforderung sich mal ganz nach innen zu begeben. wenn sich etwas meldet, im körper oder auf der gefühlsebene, dann nie deshalb, weil es zum verschwinden gebracht werden möchte, sondern weil es beachtung braucht.

dass es lange verzögerungen und warteschleifen innerhalb der bemühung, einen therapieplatz zu bekommen, gibt, zeugt von der tatsache, dass es viel bedarf und wenig fachpersonal gibt. falls therapie dein weg sein sollte, dann trag dich halt in verschiedene listen ein und überbrücke die zeit.

sofern es sich für dich richtig anfühlt, informiere dich und strebe alles an, was dir erleichterung verschaffen kann. in diesem forum gibt es hinweise von unschätzbarem wert. aber jeder rat ist nur so gut, wie der betreffende ihn umzusetzen vermag.

in diesem sinne....

alles gute und liebe für deinen weiteren weg.

gruß

lanny
 
Hallo Lanny,

Es ist sehr interessant was Du da schreibst. Hat mich angeregt zum nachdenken. Mein Freund spricht nämlich auch so die Richtung wie Du, wenn man es aber von fremden "hört", bewirkts meist ein bisschen mehr.

Vielen Dank für die Antwort

VG Lininka
 
hallo lininka!

Ich sehe die situation genauso wie lanny.

So wie du schreibst, scheinst du eine sehr starke und selbstbewusste frau zu sein, die schon genau weiß was sie will u sich selbst sehr gut kennt. respekt! das können nicht viele menschen.

Ich würde dir auch eine Therapie empfehlen. Vor allem bei traumatischen Erlebnissen ist es wichtig, dass aufzuarbeiten, um eine sich auf neue zwischenmenschliche Beziehungen einlassen zu können.

Es ist sehr schön zu sehen, dass du einen Freund hast der sich so lieb um dich kümmert und ich hoffe, du kannst später einmal die ungezwungene Nähe genießen, die jede Frau Tag für Tag erlebt.

Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?


LG
 
Hallo Anna,

danke fuer deine Antwort. Ich habe jetzt ein Termin beim Psychologen gemacht. Es dauert noch ziemlich lange und in der zwischenzeit lese ich verschiedene Buecher, die mir empfohlen wurden. Habe mich frueher mit diesen ganzen ueberhaupt nicht beschaeftigt. Hatte auch nicht immer Gedanken fuer sowas, war mit anderen beschaeftigt und ziemlich blind. War im Sachen verbissen, die es nicht Wert sind.
Ich habe eine erwachsene Tochter (bin aber noch nicht so alt, habe sie frueh bekommen).
Jetzt habe ich erstes mal mehr Zeit fuer mich.

VG Lininka
 
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