Hallo Miteinander.
War lange nicht mehr hier, aber möchte euch nun noch mitteilen, wie es mir ergangen ist. Vielleicht lässt es den einen oder anderen aufhorchen, und selbst wenn es nur einer einzigen Person hilft hat es sich schon gelohnt, hier mitzulesen. Eine langwierige Geschichte, welche schlussendlich leider auf eine ungünstige/schlechte Arztwahl zurückzuführen ist. Ich Werde alles möglichst kurz und prägnant zusammenfassen, für Fragen bin ich offen.
Sommer 2009
Extreme Müdigkeit (kein Lesen/TV Schauen/Musikhören möglich), Schlappheit, Schüttelfrost, andauerndes Gähnen. Soziale Kontakte lassen nach, da ich nur noch arbeite und sonst fast nur schlafe. Viele Arztbesuche in verschiedensten Richtungen. Alles Ohne Ergebnis, ich sei total Gesund.
Ende 2009
Hausarzt überweist mich zum Neurologen. Dieser befindet mich nach Hirnstrommessungen und Rückenmarkflüssigkeitstests für Körperlich gesund. Er lehnt eine ausdrücklich angefragt überweisung in ein Schlaflabor ab, eine Schlafkrankheit könne aufgrund der Messungen ausgeschlossen werden. Der Neurologe überweist mich an eine Psychologin.
Anfang 2009
die Psychologin stellt Depressionen und ein Burnoutsyndrom fest. Ich habe wöchentliche Sitzungen und werde mit hohen Dosen Antidepressiva behandelt (Cipralex, 100mg).
Anfang 2009-Ende 2011
Ich habe regelmässig Sitzungen, Nehme täglich 100mg Cipralex ein. Ab und Zu versuche, mit anderen Dosierungen Ergebnisse zu erreichen. Sporadische Besserung der Situation, mit immer wiederkehrenden tiefen Down-Phasen.
Ende 2011
Als ich nicht locker gebe, warum sich an meiner Situation keine Besserung zeige (ich habe immernoch regelmässig starke Down-Phasen und bin immernoch Müde), macht mir die Psychologin klar, ich werde mich darauf einstellen müssen, für die nächsten 10 Jahre Cipralex zu benötigen, um durch den Alltag zu kommen, die Möglichkeiten seien erschöpft, ich müssen mit der Therapie und dem Medikament leben.
Ich lehne diese Antwort ab, und breche die Therapie auf der Stelle ab. Ich beginne eine neue Therapie im IBP in Winterthur.
Es wird äusserst gründlich meine Krankheitsgeschichte aufgenommen. Für den neuen Psychologen und die leitende ärztin ist nun sofort klar: Viel zu hohe Dosierung des Cipralex, und ich muss sofort ins Schlaflabor, es besteht dringender Verdacht auf Schlafprobleme.
Anfang 2012
Ich kann ins Schlaflabor, es wird eine schwere Schlapapnoe festgestellt. (40 Aussetzer/Stunde).
Es Werden Operationstermine für die Nase (zu wenig Luftdurchlass) und für die Mandeln (chronisch Entzündet) gemacht.
Während dieser Zeit bin ich aufgrund der immernoch extremen Dosierung der Medikamente und der Anhaltenden Schlafapnoe am Ende meiner Kräfte.
Ich bin 6 Monate arbeitsunfähig, 1 Monat in einer Psychiatrischen Einrichtung da ich meinen Alltag nicht mehr selbst erledigen konnte.
Ende 2012:
Ich habe nun die Operationen hinter mir, die Schlafapnoe konnte beseitigt werden, die Therapie steht kurz vor dem Ende, das Antidepressiva ist im Ausschleichprozess und es scheint dass in 1 Monat komplett abgesetzt werden kann. Seit 5 Monaten keine Down-Phase mehr. Ich kann wieder arbeiten. Bin wach und Fit.
Fazit:
Eine falsche beurteilung des Neurologen, eine falsche Behandlung der Psychologin haben mich nun 2 Jahre leiden gekostet.
Ich habe jedoch auch viel profitieren können, habe in dieser Zeit extrem viel fürs Leben gelernt.
Ich möchte allen, welche irgend ein Leiden in dieser Richtung haben, beistehen.
Und das Wichtigste an der ganzen Geschichte: holt euch eine Zweit- oder sogar Drittmeinung ein. Es gibt anscheinend leider immer noch viele Ärzte, welche einfach eine teure Therapie/Medikament/Behandlung verkaufen wollen, ohne richtig auf den Patienten einzugehen.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit folgenden ärzten gemacht:
Dr.Weidmann, Hausarzt, Neunkirch
Dr.Klemens Gruner, HNO und Chirurgie, Bülach
Klinik für Schlafmedizin Bad Zurzach
IBP-Institut Winterthur (Psychotherapie)
Danke euch und ich hoffe vielleicht jemandem damit geholfen zu haben.
grüsse Fabio