Fehlende Impulskontrolle / Persönlichkeitsstörung

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01.12.09
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Hallo, ich bin neu hier.
Ich vermute bei meinem Mann, von dem ich getrennt lebe, eine Persönlichkeitsstörung im Sinne einer fehlenden Impulskontrolle und einer dissozialen Störung. Wie komme ich darauf?
Nach aussen ist mein Mann äusserst charmant, zuvorkommend und intelligent. Sobald wir aber alleine sind, hat er meist schlechte Laune, er spürt auch oft eine Leere und ist frustriert.
Er überschreitet ständig Grenzen: Er isst mir und anderen in unserm Haushalt Lebensmittel, die wir für uns haben wollten, weg, obwohl man ihn darum bittet, diese spezifischen Lebensmittel nicht anzurühren. Er entsorgt ungefragt Dinge, die mir gehören. Wenn ich Ihn darum bitte, z.B. ein Foto nicht zu löschen, löscht er es trotzdem.
Er kann mir keinen Gefallen tun: Wenn ich ihn um etwas bitte, das er nicht gerne tut, dann macht er es entweder gar nicht, oder er macht etwas dabei kapputt.
Er zeigt keinerlei Mitgefühl/Empathie: Ich hatte eine äusserst schwierige Schwangerschaft, bei der ich mein Kind zu verlieren drohte. Ich musste über 2 Monate im Spital liegen. Mein Mann kam zwar jeden Abend vorbei. Anstatt mich jedoch aufzubauen oder zumindest etwas neutrales zu erzählen, sagte er mir, dass er zuwenig Sport treibe und Rückenschmerzen habe. Auch war er mehrfach zu müde, mich - als es mir in dieser schwierigen Schwangerschaft physisch schlecht ging und das Spital sagte ich solle sofort kommen - zu müde, mich mit dem Auto zu fahren, ich musste das Taxi nehmen.
Er kann nicht mit Geld umgehen: Er lebt ständig über seine Verhältnisse und hat in seinem Alter (36) mit einem überdurchschnittlichen Lohn kein Erspartes
Er kaut seine Finger blutig
Er hat mir in einem Streit schon zweimal mit Selbstmord gedroht, falls ich ihn verlasse
Er will die Trennung nicht wirklich wahrhaben - für ihn ist es immer noch eine Option, zurückzukehren.

Hat jemand eigene Erfahrungen oder Erfahrungen mit Dritten? Kennt jemand gute Anlaufstellen, Literatur? Wie geht man am besten mit solchen Personen um?
Ich und meine Kinder sind dankbar um jegliche Hinweise, denn das Verhalten meines Mannes ist sehr verletzend und für die Kinder zusätzlich eine potentielle Gefahr.
 
Hallo dalasa !

Das klingt nach Borderline, aber aus eigener Erfahrung und der anderer Betroffener, die ich kenne, wird genausogern ADHS und/oder Asperger diagnostiziert.

Alle diese Erkrankungen gehen einher mit einem Impulskontrollverlust, Verlust der Selbstregulation und Gereiztheit/enormer innerer Anspannung.
Das erklärt auch das Blutigkauen der Finger.
Tue ich übrigens auch manchmal noch und in der Kindheit war es sehr schlimm.

Auch das Drohen mit Selbstmord etc. kenne ich von anderen.

Alle in der Selbsthilfegruppe, die ich kenne, haben ein Stoffwechselproblem. Ich konnte, indem ich Unverträglichkeiten herausfand, viel Besserung erwirken.
Allerdings ist das sehr schwer und kostet viel Zeit. Man muss sich einiges an Wissen anlesen.

Hier kommt es auf die Einsichtigkeit deines Mannes an und ob er ein Stoffwechselproblem hat.
Wenn die Verdauung eines Menschen nicht in Ordnung ist, stimmt der ganze Mensch nicht.
Neurotransmitter werden übrigens im Darm und der Niere produziert, zusammen mit Vitaminen. Die muss man aufnehmen können. Mit durchlässigem Darm (Folge von Intoleranzen) und nährstoffverarmter Nahrung schwer.
Quecksilber, E-Nummern und andere Umwelteinflüsse wie stark verarbeitete Nahrung tun ein Übriges.

Lass dich nicht erpressen. Sowas kann sich hochschaukeln.
Ziehe dich rechtzeitig zurück und schaffe dir die mögliche Distanz, die du brauchst. Und zeig keine Angst, mache keine Vorwürfe.
Zeig dich, wenn du etwas diskutieren möchtest, stets besorgt um das Wohl aller.

Es ist schwer, aber man darf manches nicht zu dicht an sich heranlassen.

Kapputtmachen lassen sollte man sich auf keinen Fall. Wenn man selbst zu erschöpft ist, sich zu schützen, kann eine gefährliche Abhängigkeit entstehen.

Also rechtzeitig erkennen und Hilfe von außen holen.
Man kann solche Erkrankungen auch symptomatisch behandeln, das ist aber sehr langwierig und schwierig, oft nicht von Erfolg gekrönt,- und vor allem in deinem Fall- von seiner Mitarbeit abhängig.

Lg, Susi
 
Vielen Dank für Eure Antworten, und v.a. Dir Susi für den Hinweis auf den Stoffwechsel, darauf wäre ich nie gekommen!
Du sprichst die Mitarbeit meines Mannes an. Ist für mich sehr schwierig zu beurteilen. Er kam zwar sehr bereitwillig mit zur Paartherapie, aber er konnte sich nie richtig öffnen, wenn du weisst, was ich damit meine. Er hat gewissermassen seine Maske anbehalten. Ich glaube nicht, dass er jemanden hat mit dem er offen über seine Gefühle spricht, diese Seite blendet er total aus. Das macht es wohl eher schwierig...
Mir wäre es v.a. wichtig im Umgang mit den Kindern. Sie sind noch sehr klein und können das alles gar nicht einordnen.
LG
dalasa
 
Ja das sieht nach Borderline aus, nach aussen alles super, zum Partner wie ein kleines Kind und richtig eklig. Ich habe ganz schlechte Erfahrungen damit gemacht, einer meiner Exfreunde hatte das und ich habe lange gebraucht zu begreifen, daß ich da nichts machen kann. Er hatte auch noch andere Störungen, im Endeffekt sind solche Persönlichkeiten emotional unausgreift. Eine Paartherapie alleine wird nicht helfen. Er muß in Einzeltherapie und das richtig lange. Alleine schon die Drohung mit Selbstmord ist eine absolute Unverschämtheit, pure Erpressung. Er ist überhaupt nicht liebesfähig.
Natürlich gehören zu so einer Beziehung immer zwei, d.h. auch du hast einen Teil dazu beigetragen, du hast ihn dir als Partner ja "ausgesucht". Bei mir war es mein Vater, der unreif ist und ich habe einen Partner unbewußt ausgesucht, der so eine ähnliche Problematik hatte. Ein ganzes tolles Buch dazu ist: Wieviel Frösche muß ich küssen? So finden sie den richtigen Mann. Von Barbara deAngelis. Auf Amazon gebraucht zu kaufen.
Dieses Buch und eine Therapie haben mir enorm geholfen. Jetzt bin ich rundherum glücklich verheiratet, schon mehrere Jahre, mit einem ganz tollen Mann!
Das unangenehme ist, daß du tätig werden mußt. Du mußt erstmal allein zu einem Therapeuten, und die Sache in die Hand nehmen. Von ihm wird gar nichts kommen.
Und nachdem ich endlich Schluß mit dem damaligen Totalausfall gemacht hatte, hat er auch noch Stalking angefangen. Du hast also einen steinigen Weg vor dir. Aber du hast das Problem erkannt und das ist ein enormer Anfang!
Mit der Stoffwechselstörung, das ist so eine Sache: bei meinem Exfreund war die Psychproblematik in der Familie mütterlichseits der Ursprung und ganz klar genetisch bedingt. Von aussen zu sagen, nimm mal Vitamine und gut isses, ist echt schwierig.
Meist steckt dahinter auch eine latente Depression. Die mit Psychpharmaka behandelt werden müßte. Da er aber nicht erkennt, daß er ein Problem hat, kann man ihn ja nicht zwingen, die Tabletten zu nehmen.
 
Hi dalasa

Meiner Meinung nach kann hinter diesem Verhalten alles Mögliche stecken,von der Bipolaren Störung bis hin zu Borderline oder ADHS,bin zwar selber kein großer Fan von schnellen psychiatrischen Diagnosen,aber das wären mal so einige psychische Ursachen von Impulskontrollstörungen.

Diese Sache tut mir natürlich leid für euch und es ist für dich sicher eine schwierige Situation mit ihm klarzukommen.

Du musst dir auf jeden Fall im Klaren sein ob du überhaupt noch Gefühle für ihn empfindest, weiterhin musst du versuchen ihm klarzumachen dass er ein Problem hat,was sicher nicht einfach ist.
Du könntest ihn ja zur Rede stellen und ihm sagen dass das was er jetzt gemacht hat nicht okey war,ihm erstmal gut zureden und ihm vielleicht erklären dass es Möglichkeiten gibt wie ihm geholfen werden kann
Kann ja sein dass es bei ihm auch Momente gibt wo er einsichtig ist,aber ich kann mir vorstellen dass das bei einem 35-jährigen Mann schwierig werden wird.
Will dir trotzdem nicht die Hoffnung nehmen,denn falls er dich wirklich stark liebt nimmt er vielleicht auch den einen oder anderen Ratschlag an.

Ich will dir mal was zum Thema Borderline rüberkopieren, ist unter den Erfolgsberichten drinnen, da geht es darum dass psychische Empfindungen und Auffälligkeiten auch häufig körperliche Ursachen haben können und die es gilt erstmals medizinisch abzuklären und auszuschließen und wie man dann weiter verfahren kann.

https://www.symptome.ch/vbboard/erfolgsberichte/62235-borderline.html

Einfach Beiträge durchlesen,hier haben viele User zu dem Thema geschrieben, auch wenn es ein Erfolgsbericht war und ich das etwas missverstanden habe mit meinem Beitrag.
Zu schnell gelesen....

Sollte sich gar keine Lösung bei euch beiden mehr finden,muss wohl,so schmerzlich es klingt, eventuell auch an eine Trennung gedacht werden.

Viel Glück
Mara :)

Weißt du irgendetwas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr !

Mit Diagnosen wäre ich sehr sehr vorsichtig, da sie einen traumatisieren und stigmatisieren können. Der Betroffene beschäftigt sich dann damit und den allgemeinen Infos nach, die man (leider !) überall bekommt, ist es nicht heilbar, der Borderliner überhaupt ein ganz schlimmer und schlechter Mensch, der keine Gefühle hat (was definitiv ! nicht stimmt).
Kurz : der Betroffene identifiziert sich mit diesem Krankheitsbild und glaubt daran und dieser Glaube verselbstständigt sich dann im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Klar, man glaubt Fachseiten und "Experten" allzu gern und vergisst dabei völlig die Individualität der Betroffenen.
Und so erfüllt sich die Prophezeiung. Der Borderliner wird dann nicht mehr gesund.
Man darf nicht vergessen, dass Borderline das bekannteste und verschrienste Krankheitsbild überhaupt ist, das im Allgemeinen assoziiert wird mit Psychopathie, Unberechenbarkeit und Boshaftigkeit. Und bevor ich es vergesse : mit Querulantentum. Alles, was der Betroffene sagt, wird von da an nur noch mit Borderline interpretiert.
Ein Teufelskreis.
Ich kenne von Fällen, wo Therapeuten doch ernsthaft meinten, beurteilen zu können, wie lange der Patient noch zur Genese braucht (die Jahreszahl lag im zweistelligen Bereich !!).

Menschen sind keine Massenware.
Man hüte sich vor Diagnosen. Sie berücksichtigen weder die Intelligenz noch die Psychodynamik oder körperliche Störungen und sind daher vollkommen ungeeignet ! Ab gesehen davon suggerieren sie dem Patienten, jemand kenne ihn besser als er selbst und wenn das dann noch jemand in dem Fach Studiertes ist, dann gute Nacht ! Das wird dann auch noch geglaubt. Außerdem wirkt eine Diagnose unveränderbar. Das ist aber nicht so. Die Übergänge sind überall fließend.
Sie führen lediglich zur weiteren Psychiatrisierung und somit zu vollen Portmonnaies der Psychotherapeuten, Psychiater und nicht zuletzt, der Pharmaindustrie.
Was nicht heißen soll, dass die alle schlecht sind, oder nichts draufhaben.
Aber man sollte damit nicht so um sich schmeißen, wie es gern getan wird.

@ dickie :
Er ist überhaupt nicht liebesfähig.

Ach, du kennst ihn persönlich ?

Ich möchte nicht grundsätzlich diese Gruppe von Leuten verteidigen; ich habe selbst eine böse Erfahrung hinter mir. Aber ich weiß ebenso aus Erfahrung, wie unglaublich viel Schmerz durchgemacht wurde.
Etwas mehr Differenzierung wäre doch nett.
Das ist ein sensibles Thema.

Mit der Stoffwechselstörung, das ist so eine Sache: bei meinem Exfreund war die Psychproblematik in der Familie mütterlichseits der Ursprung und ganz klar genetisch bedingt. Von aussen zu sagen, nimm mal Vitamine und gut isses, ist echt schwierig.

Das tut hier auch niemand.
Beschäftige dich mal mit Epigenetik, so einfach "vererben" sich Dinge nicht.
Man kann die Umstände, die ein "Gen einschalten", rausfinden und meiden.

Übrigens : habe auch eine schwere Kindheit hinter mir, ich weiß wovon ich rede.
Ich meiner Familie sind Stoffwechselprobleme schon sehr lange bekannt.
Die Neurotransmitter werden übrigens in den Verdauungsorganen mit produziert.
Ab gesehen davon verkraftet ein gesunder Körper viel mehr. Und da hängt auch das Gehirn mit dran.
Es ist logisch, dass mit leeren Körperzelle keine Reserven, auch auf psychischer Ebene mehr da sind. Der Körper ist auf Überlebenskampf programmiert. Da sinkt auch die Stress- und Frustrationstoleranz.
Man spricht ja bei Borderline auch von einer veränderten Wahrnehmung. Von "Borderline-Erleben". Ein anderes also.
Ich bekomme z.B. Wahrnehmungsstörungen, wenn mein Hirn durch Nahrungsmittelintoleranzen unterversorgt ist.
Der Zustand ist derselbe. Esse ich Gluten, folgten ohne die hochdosierten Vitamine sehr schwere Depressionen. Essen kann ich es aber trotzdem nicht wegen der Verdauungsprobleme.
Und noch was : die Darmflora der Mutter mit sämtlichen schädlichen Belastungen werden auf das Kind übertragen. Das hat also vielleicht wirklich nichtmal was mit Vererbung; auch nicht im weiteren Sinne, zu tun.

Meist steckt dahinter auch eine latente Depression. Die mit Psychpharmaka behandelt werden müßte.

Hab ich hinter mir. Hilft nicht unbedingt und lässt die Ursachen völlig außer acht.
Sie verbrauchen außerdem die Reserven des Körpers. Sie müssen ja aufgenommen werden.
Es gibt Leute, die werden abhängig und kommen nie wieder von los.

Lg, Susi
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist halt eigentlich, daß es keine schnelle Lösung in eurer Beziehung gibt.
Ich denke, daß du schon eine Zeitlang alles still ertragen hast, bevor du angefangen hast, dich zu informieren. Ich will deinen Mann auch nicht stigmatisieren, aber mein Exfreund war nicht der einzige, den ich mit so einer Störung kennengelernt habe, da war ich nur am nächsten dran. Persönlich habe ich etwa 10 Leute, vor allem Männer mit so einer Störung kennengelernt, wenn man es weiß, macht man auch die Augen auf. Borderline ist eigentlich nur ein "Über" Begriff, da er die Problematik als Wort an sich gut beschreibt. Da kommen dann noch Begriffe wie Narzissmus, Liebesunfähigkeit, dazu. Und bei genauerer Betrachtung kann und muß man differenzieren.
Aber eine Selbstmorddrohung ist eine harte Sache. Damit wird der Partner aufs übelste erpresst, und es geht eben nur um Erpressung. So jemand ist abslout nicht in der Lage, ein guter Partner zu sein. Deshalb mein Wort von nicht liebesfähig.
 
Liebe dicki, susi und mara
Herzlichen Dank für Eure sehr wertvollen Kommentare und Inputs. Ich bin echt begeistert von diesem Forum, hatte keine Ahnung' wie das werden würde.
@Susi: Es geht nicht darum, dass ich meinen Mann Schubladisieren möchte. Tatsache ist aber, dass er mich in der wahrscheinlich schwierigsten und gleichzeitig auch emotional anspruchsvollsten Zeit meines Lebens (2 Schwangerschaften und 2 Geburten) nicht nur im Stich gelassen hat, sondern mich duch sein Verhalten noch zusätzlich provoziert hat. Dabei war für mich der Gedanke, es liege eine wie auch immer geartete Störung vor, eine enorme Erleichterung, weil ich die Handlungen oder eben Nicht-Handlungen meines Mannes nicht mehr auf mich beziehen musste und nicht mehr denken musste, dass er mir absichtlich weh tat.
Was die ganze Analyse anbelangt überlasse ich gerne meinem Mann. Ich habe als alleinstehende, berufstätige Mutter zweier Kleinkinder alle Hände voll zu tun, und kann und will mich nicht um meinen Mann kümmern. Ich hoffe einfach, dass er den Kindern zuliebe etwas unternimmt. Bei mir ist ohnehin "game over".
@dicki: falls du magst. erzählt doch mal von deinem exfreund ein paar konkrete beispiele, würde mich einfach interessieren, ob sich da "muster" ergeben.
ansonsten ist mir völlig klar, dass ich auch vor meinem haus kehren muss. auch ich bin bei einer psychologin und muss mir wohl über mein auswahlverfahren bei männern mal ein paar gedanken machen - sofern ich denn jemals wieder einen mann bei mir über die türschwelle lasse ;-)
jedenfalls will ich euch allen sagen, dass eure anteilnahme und euer mitdenken unheimlich gut tun - in diesem sinne: herzlichen dank!
lg
dalasa
 
Hm ok, kann ich machen: also erstmal die Selbstmorddrohungen, und nicht nur einmal. Ich bin während unserer Beziehung schwer erkrankt und er hat mich eigentlich komplett hängen lassen. Zu Beginn hatten wir meistens eine schöne Zeit, so mehrere Wochen und dann hat er wegen einer Nichtigkeit einen richtigen Streit vom Zaun gebrochen und mehrere Stunden kein Wort mit mir geredet. Meistens in einer Situation wo ich nicht einfach gehen konnte, zb im Urlaub, bei einer Autofahrt, etc. Später habe ich gelernt, daß er mich damit "bestraft" hat. Ausserdem hatte er ein Drogenproblem. Er konnte nicht mit Geld umgehen, ich habe sehr viel Geld für ihn ausgegeben.
Er hat mich vor Freunden schlecht gemacht. Sexuell waren einige Dinge dabei die in Richtung Missbrauch gehen. Er hat sich mein Auto ausgeliehen und sich nicht darum gekümmert, wenn es Probleme gab.
Er hat über seine Exfreundin gelästert ( da hätte ich von Anfang an gleich den Hut nehmen müßen, aber das wußte ich damals nicht) und ist dann während unserer Beziehung mit ihr fremdgegangen.
Er hat körperliche Selbstwahrnehmungsstörung, war der Meinung, daß er eine Glatze hat, obwohl er normale Haare hatte und ist immer nur mit Hut aus dem Haus gegangen. Hat sich für häßlich gehalten, obwohl er ausnehmend attraktiv war, er ist mehrmals wegen Casting angesprochen worden, aber selbst das war nur negative Bestätigung.
Er hat sein Studium nicht auf die Reihe bekommen. Er war der Meinung, daß er sich mit Musik auskennt. Hatte aber nur 30 CDs zuhause. Und mit Fotografie. Als ich dann das Fotografieren angefangen habe und klar war, daß er kein Talent hat, ist er richtig sauer geworden. Und hat ständig meine Fotos vor allen Leuten schlecht gemacht.
Ich war insgesamt mit versuchten Trennungsphasen 3 Jahre mit ihm zusammen. Da ich sehr enge Freundschaften in meiner WG hatte, habe ich mir wirkliche emotionale Unterstützung dort geholt. Ich habe das alles auch nicht so ernst genommen. Ich war ja von zuhause aus mit bestimmten Mustern vertraut. Vor allem mit diesem "Ich liebe dich", wie kann ich dir etwas böses tun? Ich habe auf die harte Tour lernen müßen, daß sich Liebe durch Taten und nicht durch Wort manifestiert. Zuhause hatte ich auch nur die Worte, aber nicht die Taten. Als die WG dann in Freundschaft auseinander gegangen ist, und ich das erstemal im Leben alleine eine Wohnung hatte, da bin ich dann irgendwie aufgewacht. Ich hatte mir auch Bücher geholt und habe angefangen, Verhaltensmuster wahrzunehmen und dem Kind einen Namen zu geben. Ich hatte es sogar geschafft ihn endgültig rauszuschmeißen. Eines Tages bin ich aufgewacht und habe ihn angesehen und wußte, wenn er heute nicht seine Sachen auf Nimmer wiedersehen packt, dann bringe ich ihn um. Und das war mir ernst. Und ich hatte Angst vor mir selbst, ich wußte daß ich es tun würde, und wenn es eigenhändig erwürgen gewesen wäre. Ich habe ihn richtig übel rausschmeißen müßen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon drei oder vier ernsthafte Trennungsversuche hinter mir, jedesmal war er dann der netteste Mensch auf der ganzen Welt und konnte mich die ersten Male noch überzeugen, daß er sich ändern wird ( respektive eine Therapie anfängt).
Dann habe ich eine Zeitlang nichts mehr von ihm gehört und dann fing er mit dem Stalking an.
Da habe ich mir dann eine Therapeutin gesucht. Ab diesem Zeitpunkt wußte ich, auch durch die Bücher, daß ich meinen Teil dazu beigetragen hatte, um an einen solchen Typen zu geraten.
Ich habe mir dann auch sofort Infos über Stalking geholt. Und mich daran gehalten, was da drin stand. Dann hat es zum Glück irgendwann einfach aufgehört.
Seitdem habe ich ihn nur einmal gesehen, zufällig in einem Cafe. Mein jetziger Mann war zum Glück nicht dabei. Er kennt die ganze Geschichte und meinte mehrmals, daß er nicht weiß, wie er reagieren wird, wenn er ihn sieht.
Es ist jetzt viele Jahre her. Aber meine Telefonnummer und Adresse ist seitdem nicht mehr im Telefonbuch.
 
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Liebe dalasa,

herzlich willkommen in der Welt von bewußt gewollten Perspektiven.
Ich möchte auf die meine Weise Deine Wahl der Worte mal auseinandernehmen.

Ich vermute bei meinem Mann, von dem ich getrennt lebe, eine Persönlichkeitsstörung im Sinne einer fehlenden Impulskontrolle und einer dissozialen Störung. Wie komme ich darauf?
Mut zur Wahrheit, ja !
Doch solch Reduktion als Versuch etwas Markantes zu umreißen,
Du wirst es bald merken, bringt Dich nicht weiter.

Nach aussen ist mein Mann äusserst charmant, zuvorkommend und intelligent.
Ja, doch dies nur zum Schein.

Sobald wir aber alleine sind, hat er meist schlechte Laune, er spürt auch oft eine Leere und ist frustriert.
So geht es ihm wirklich und das hat verschiedene Symptome.

Er überschreitet ständig Grenzen: Er isst mir und anderen in unserm Haushalt Lebensmittel, die wir für uns haben wollten, weg, obwohl man ihn darum bittet, diese spezifischen Lebensmittel nicht anzurühren. Er entsorgt ungefragt Dinge, die mir gehören. Wenn ich Ihn darum bitte, z.B. ein Foto nicht zu löschen, löscht er es trotzdem.
Er verlagert seine (Sehn-)sucht um Dich auf etwas hinzuweisen wofür er keine Worte findet.

Er kann mir keinen Gefallen tun: Wenn ich ihn um etwas bitte, das er nicht gerne tut, dann macht er es entweder gar nicht, oder er macht etwas dabei kapputt.
Es ist nicht etwa so daß er nicht könnte oder wollte. Vielmehr würde es ein unfaires Geben und Nehmen sein. Er reagiert bereits auf der Basis der Naturinstinkte und Du müßtest etwas, entgegen jeder konventionellen Logik oder Vernunft, für möglich halten. Offenbar ist Dir dies nicht bewußt oder Dir fehlt der Zugang dazu.

Er zeigt keinerlei Mitgefühl/Empathie: Ich hatte eine äusserst schwierige Schwangerschaft, bei der ich mein Kind zu verlieren drohte. Ich musste über 2 Monate im Spital liegen. Mein Mann kam zwar jeden Abend vorbei. Anstatt mich jedoch aufzubauen oder zumindest etwas neutrales zu erzählen, sagte er mir, dass er zuwenig Sport treibe und Rückenschmerzen habe. Auch war er mehrfach zu müde, mich - als es mir in dieser schwierigen Schwangerschaft physisch schlecht ging und das Spital sagte ich solle sofort kommen - zu müde, mich mit dem Auto zu fahren, ich musste das Taxi nehmen.
Seine Art von Mitgefühl kommuniziert er, indem er Deine Seele in sich selbst zum erfühlen spiegelt. Das geht ins Gehirn, von dort in den Körper und seine Systeme blockieren zum Selbstschutz.
Er kann nicht mit Geld umgehen: Er lebt ständig über seine Verhältnisse und hat in seinem Alter (36) mit einem überdurchschnittlichen Lohn kein Erspartes
Vielleicht ist er nicht so dumm, wie man ihn nach diesem Kriterium bewerten würde. Vielleicht ist er geistig schon eine Runde weiter und weiß vielleicht von Dingen, die es für ihn sinnlos erscheinen lassen.

Er kaut seine Finger blutig
Er hat mir in einem Streit schon zweimal mit Selbstmord gedroht, falls ich ihn verlasse. Er will die Trennung nicht wirklich wahrhaben - für ihn ist es immer noch eine Option, zurückzukehren.
Er will Dich nicht erpressen sondern weist Dich auf eine Gefahr hin, derer Du Dich selbst unbewußt aussetzt (Selbstlüge im Irrtum der Dich umgebenden Gesellschaft) und auf lange Sicht Dein Leben kosten würde.

Um diese Herausforderung zu meistern müßt Ihr beide Hilfe wollen.


Es ist übrigens nichts in Deinen Worten zu finden, was seine Aufrechte Liebe zu Dir und Euren Kindern in Frage stellt. Nur die beidseitige Ohnmacht in einer Kommunikationsgrenze. Aber nichts, was man nicht so lösen könnte, daß es sogar für ein erfülltes Miteinander reichen könnte.

All Deine Worte in der Verzweifelung, sie alle Fragen und reduzieren ihn immer nur auf seinen Körper. Frag ihn einfach mal, was sein Wesen so sehr leiden läßt. Frag von Wesen zu Wesen, nicht von Körper zu Körper.


liebe Grüße
der Postbote
 
Hört sich alles sehr hübsch an, Tatsache ist, daß er sich bewußt werden muß, daß er seiner Frau kein guter Partner, Freund gewesen ist. Wenn das bei Ihm fehlt, kann man da auch nichts rein interpretieren. Es gibt auch den Begriff der verlorenen Seelen. Er ist hier um etwas zu begreifen. Aber das tut er wohl nicht. Er sucht sich das ganz alleine aus.
 
Lies bitte nocheinmal genau. Das Problem dürfte sein, daß da an anderer Stelle etwas hineininterpretiert wurde. Wer sich so verhält, blockiert bewußt. Die Frage ist letztendlich, ob beide die nötige Hilfe annehmen möchten.

Meine Empfehlung ist ein persönliches Gespräch, damit der Spekulationsunfug nicht ins Spiel kommt.


liebe Grüße
der Postbote

(Sofern gewünscht, schickt mir eine private Nachricht...)
 
ich bin da voll bei dickie!
es ist nicht alles eine frage der auslegung - es gibt auch objektivität, zumindest, was beispielsweise gesellschaftlich normen angeht. es ist einfach nicht ok, wenn du ein auto ausleihst und es eine halbe stunde und mit leerem tank zurückbringst. du leihst es dir ein weiteres mal aus und bringst es völlig verschmutzt und mit neuen kratzern zurück. du leihst es dir wieder aus, und kommst du spät, so dass deine - damals noch freundin - zu spät an IHR konzert kommt. nicht ok! wenn du das bei deinen freunden machst, hast du bald keine freunde mehr, oder zumindest nicht solche, die dir ein auto leihen. aber bei deiner freundin/frau kannst du dir einfach alles erlauben.
beim geld bin ich ebenfalls anderer meinung, v.a, wenn kinder im spiel sind.
eine wichtige aussage in im vorletzen statement von dickie war "worten keine taten folgen lassen". genau das ist der punkt: immer tolle kärtchen, sms und was es sonst noch alles gibt, aber in einer komplikationsschwangerschaft bei einem notfall die frau ins spital fahren, nein danke, dann schlafe ich doch lieber noch ne runde! nein im ernst: das verhalten ist grotesk. selbstverständlich - und bin ich erneut bei dickie - muss ich mir überlegen, wie ich an solche typen gerate, aber alles andere ist wirklich nicht mein problem.
 
Hallo dalasa,

gut dass du es so siehst. In erster Linie, wenn Kinder da sind, haben die Kinder ein sehr natürliches Anrecht auf Unterstützung auf ihrem Lebensweg, und zwar eigentlich durch beide Eltern - wenn´s denn ginge. Wenn der eine Partner nun diese sehr einfache Naturgegebenheit zu verstehen nicht gebacken kriegt, muss in erster Linie er etwas lernen.

Und dass frau in einer Gesellschaft welche solch unreifes Verhalten in hohem Maß toleriert, ja sogar noch der Partnerin die "Lernaufgabe" zuschiebt (frei nach dem Motto: wenn er sich so verhält liegts an dir), eine recht grosse Chance hat an eben solche Partner zu geraten, ist schlicht eine Frage der Statistik, da diese Verhaltensweisen durch Zustimmung oder gar Belohnung sozial gefördert werden. Schließlich kann niemand beim Kennenlernen in jemanden hineinschauen, und wenn gerade solche Menschen sich Strategien zurechtgelegt haben nach aussen zu glänzen, wundert es auch nicht wenn frau selbst drauf reinfällt. Schließlich glänzt er hier ja auch - so lange er muss.

Gleiches soll es auch bei Frauen geben, diejenigen suchen sich dann ebenfalls gezielt Partner, welche ihre Defizite kompensieren sollen, so wie es eben hier andersherum geschieht.

Das größere Problem das ich mittelfristig hier auf dich zukommen sehe ist - leider, auch wenn sie die größten Schätze sind - das Vorhandensein der Kinder. Denn dummerweise hat der sich so daneben verhaltende Mensch dass die Frau sich entscheidet den Weg besser alleine zu gehen als zu zweit - denn zu zweit ist es klar immer einfacher als alleine - , dadurch immer ein Bein in der Tür.

Was noch interessant als Hintergrund zu wissen wäre ist, ob er erst angefangen hat sich so zu zeigen nachdem du, dalasa, schwanger warst.

Lieben Gruss,
Christiane
 
Ausserdem kam mir dieses hier in den Sinn:
[...] Personen sind gekennzeichnet durch einen Mangel an Einfühlungsvermögen und Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, was sie mit einem großartigen äußeren Erscheinungsbild zu kompensieren versuchen. Häufig hängt das mit ihrem brüchigen Selbstwertgefühl zusammen. Die Goldene Regel „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu“ ist [...] fremd. Sie behandeln Mitmenschen so, wie sie selbst nicht behandelt werden möchten. Sie besitzen auch einen Blick für das Besondere, können leistungsstark (in Schule, Beruf, Hobby) sein und haben oft gepflegte und statusbewusste Umgangsformen. Neben Prädispositionierung ist das Elternhaus ein entscheidender Faktor für [...] Persönlichkeiten. Es finden sich überwiegend sehr unempathische, wenig akzeptierende Eltern, die das Kind nicht selten schon früh überfordern. So findet in der kindlichen Erziehung vor allem ein Verhalten Beachtung und Verstärkung, das, in gewisser Intoleranz gegenüber anderen, die eigenen Fähigkeiten und Wertigkeit betont und diese auch nach außen gut darstellen kann. Jenes ohne, dass das tatsächlich gezeigte Verhalten dieser Selbstpräsentation auch nur annähernd entsprechen muss. [...] überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten und zerstören aus Neid, was begabtere Menschen aufgebaut haben. Wenn [...] eine leitende Funktion ausüben, leiden die Betroffenen sehr. Wenn möglich, entziehen sich Mitbetroffene ihrem Einfluss.
Quelle Wikipedia, die Auslassungen natürlich mit Absicht. :)

Kommt einiges darin eventuell bekannt vor?

LG
Christiane
 
Liebe dalasa,

...und wieviel sind gesellschaftliche Normen noch wert, wenn die Gesellschaft sich selbst auf Sozialkannibalismus stützt ?

Es ging nicht um Mitleid, sondern darum, einmal durch die seinen Augen blicken zu können.

Verurteile einseitig und die Wege werden sich dauerhaft trennen. Falscher Stolz an dieser Stelle risikiert unter Umständen sogar den sozialen Identifikationscharakter Eurer Kinder. Es ist ja kein Verbrechen, wenn Du es nicht besser zu erklären vermagst. Ändert es nichts an der Tatsache, daß es hier um die Frage der "Möglichkeiten" geht.

Deine Antwort stützt sich auf Thesen, die nicht eindeutig im Pro und Contra hinterfragt wurden...

Aus irgendeinem Grunde hast Du Dich mal für ihn entschieden und man bastelt ja nicht ohne Grund Nachwuchs. Wann und wie hat sich sein Dasein für Dich fühlbar geändert ?

Ja, Du kannst vor dieser Herausforderung weglaufen, doch werden Eure Kinder eines Tages mit seinen Eigenschaften massive Probleme haben. Wie lautet Deine Antwort dann ? Möglicherweise Schizoid ? Huch, probieren wir mal Straterra ?

Ehrlich, ich kann Deinen Mißmut verstehen. Die Ursache wird gebraucht, welche man über die Symptome mitunter zu finden vermag.


liebe Grüße
der Postbote
 
So um böse zu sein, aber es steckt mir sonst im Hals und erstickt mich: der Herr Postbote ist natürlich männlich. Wie sieht es mit deiner Verantwortung deinem Partner gegenüber aus? Oder zündest du Räucherstäbchen an, wenn es Probleme gibt?
Es gibt da ein ganz gutes Sprichwort für eine Ehe/ Partnerschaft, die nicht mehr funktioniert: Lieber alleine glücklich als zu zweit unglücklich.
Denn das kommt halt einfach vor, egal aus welchem Grund. Aber zum Glück leben wir heute in einer Zeit und einer Gesellschaft, wo man/frau gehen kann, wenn es nicht mehr geht. Ich habe einige Paare kennengelernt, die ohne Grund und Liebe zusammenbleiben.
Es ist die Hölle auf Erden. Und das ist nicht Sinn des Lebens, lebendig begraben zu sein.
Und die Kinder würden am meisten drunter leiden, wenn die Eltern zusammenblieben.
Die sind ja nicht doof... Mein Großvater war auch ein Arschloch, mei, wer hat kein schwarzes Schaf in der Familie, aber ich bin nicht so. Und das zu erkennen war jetzt keine große Leistung.
 
Das Verstehen "warum" ist die eine Sache. Klar kann und muss sich der (ehemalige) Partner damit beschäftigen um die Angelegenheit abschließend zu verdauen. Nichtsdestotrotz hatte derjenige, von dem sich hier die Partnerin distanziert, durchaus seine Chance es anders zu machen. Wahrscheinlich hatte er diese Chancen unzählige Male. So wie es aussieht wollte er sie nicht wahrnehmen. Ob er es nicht konnte bezweifle ich: Im Leben jedes Menschen geht es mal darum den eigenen inneren "Schweinehund" zu überwinden. Hier ging es um wesentliche Dinge, und er wollte nicht, denn mit einem sich selbst gegebenen Ruck hätte er durchaus können. Statt jemanden der es wirklich nötig hat Hilfestellung zu geben zog er es vor, sich selbst zu bejammern. Das grenzt schon an unterlassene Hilfeleistung, ist also sozial in keiner Weise zu rechtfertigen.

Abgesehen vom Verstehen der Ursachen ist das Leben aber, real, eine andere Sache, in der auch Entscheidungen getroffen werden müssen.

Verliert jemand, der um jeden Preis Macht haben muss um zu kompensieren, das bisherige "Spielzeug", gibt er es oft nicht gerne weg. Distanziert sich der/die Partner/in, die vorher dieses Spielzeug dargestellt hat, und es sind Kinder vorhanden, so verlagert er oft seine Einflussnahme auf die Kinder. Für Kinder ist dieses Verhalten noch viel schlimmer, können sie sich noch weniger abgrenzen, werden sie oft auch von der sozialen Umwelt angehalten sich mit dem "Papa" zu identifizieren (das Wort Vater würde ausreichen, selbst wenn es manches Mal abgesehen von der Leiblichkeit definitiv nicht zutrifft), selbst wenn jener einen solchen Kosenamen wirklich nicht verdient haben sollte. Derartiges Gedankengut welches genetische Elternschaft allein wieder hochlobt, ist leider gerade in letzter Zeit wieder Mainstream geworden. Anstatt zu akzeptieren dass jedes Kind das Recht auf Würde und Aufwachsen in einer glücklichen Umgebung hat - haben sollte. Kinder nun können sich nun am wenigsten abgrenzen, wenn sie a) gezwungen werden sollen einen Misstäter zu "lieben" und b) permanent dessen emotional-/psychischer Gehirnwäsche ausgesetzt werden. Eine gesunde Selbstfindung ist damit erst recht nicht möglich. Denn möglicherweise würden sie sich von vielen der krankhaften Verhaltensweisen abgrenzen, welche sie - eventuell - bereits integriert oder genetisch mitbekommen haben, und würden sogar ihre eigene Identität frei entwickeln können, nicht aber können sie dieses, wenn sie einem krankhaften oder wahnhaften Einflussnehmer direkt ausgesetzt sind.

Was Stalker gerade an Kindern anrichten können ist keine amüsante Sache. Es reicht schon was sie mit einem ansonsten stabilen Erwachsenen machen können.

Das Problem besteht vielmehr darin, dass man sich auch in der Partnerwahl mal täuschen kann, was nicht schwierig ist wenn Partner auf Brautschau lediglich faken was sie gar nicht sind, und die Gesellschaft, das soziale Umfeld, einen dann auf Biegen und Brechen in die Lebensform der Partnerschaft "bis dass der Tod oder das Erwachsensein der Kinder uns scheidet", zwingen will.

Hier sind die Ansätze zu finden was wirklich verändert werden muss. :)

LG
Christiane
 
Hier sind bereits die meisten Symptome genannt worden, die ich in unserer Hausgemeinschaft (Großeltern - ich Opa // Tochter: geschieden / Enkelsohn aus dieser Ehe // Partner mit überdeutlichen Borderlinesymptomen / Enkelin aus dieser Partnerschaft) miterleben musste. Das für mich wesentliche ist:
- ein überdurchschnittliches Geschick, sich zuerst - später nur nach außen - gut darzustellen und für diesen Imageaufbau sogar lange Zeit (mehrere Jahre ohne deutliche Anzeichen einer Abnormität) Geduld aufzubringen und hart dafür zu arbeiten (hier gab es bei ihm Vorerfahrung, wie wir später erfahren haben, in einer bereits vorher gescheiterten Partnerschaft mit Stalking und Polizei)
- wenn dies verfangen hat, bringt er nach und nach alles unter seine Kontrolle. Bei allen Entscheidungen - auch solchen, die noch gar nicht entschieden werden müssen - ist er allen zeitlich voraus. Dabei findet er sehr schnell Schwachstellen seiner (Gesprächs-) Partner heraus und hat schnell Argumente zur Hand, die scheinbar so vernünftig sind, dass man sich darauf einlassen kann
- die unerklärliche Fähigkeit, erwachsene Menschen zu manipulieren - lange bevor die es selbst merken
- die Sucht, alles zu kontrollieren, führt zum Durchstöbern fremder Intimbereiche, aber auch zur der mehr und mehr gefestigten Geflogenheit, die Finanzplanung der jungen Familie zu bestimmen (später fehlten sehr große Geldbeträge)
- ein eigenes Kind zum ungünstigsten Zeitpunkt zur Festigung seiner Stellung zu „erpressen“
- Schmarotzertum pekuniär und arbeitsmäßig mit einem „Überhang“ an Faulheit ohne Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der Partnerin
- Geheimniskrämerei und Abgrenzung bis zur Zerstörung aller Verwandt- und Bekanntschaftsverhältnisse
- ein Drang, Zeiten von Ruhe und geordneten Verhältnissen, mittels angezettelter Streitfälle mit brutalen Wutausbrüchen zu unterbrechen - wobei anhand bestimmter Verhaltensweisen das Bevorstehen eines solchen Ausbruches durchaus Tage vorher abzusehen ist (nur Minuten später versucht er mit den Leuten, die er gerade zutiefst geschockt hat, normalen Umgang zu pflegen!)
- Rücksichtslosigkeit auch gegen die eigene körperliche Unversehrtheit bei Wutausbrüchen
- .... ich will und kann die Liste hier nicht komplettieren, aber
es ist wichtig, dass man eine Trennung gut bedenkt! Wir alle in unserer Hausgemeinschaft halten sie für unumgänglich, wenn man nicht selbst als psychisch zerstörtes Wrack enden möchte. Ein großes Hindernis sind die zivilen Rechte dieser Väter auf ihre leiblichen Kinder. Diese Rechte, die nun auch noch vom Europäischen Gerichtshof gestärkt worden sind, untergraben die besten Absichten der Mutter, das Kind normal aufwachsen zu lassen und zu erziehen. Ob nun Sorge- oder Umgangsrecht: nach unserer Erfahrung ist der Kontakt zu einem solchen Vater ein Riesennachteil für die psychische Entwicklung des Kindes. Indem gerichtlicherseits die ausdrückliche Auflage unter Androhung von Zwangsmaßnahmen besteht, den Vater niemals schlecht zu machen, war es uns nicht möglich, offen mit dem Kind über den Vater zu sprechen. Nun müssen wir erleben, dass unsere Enkeltochter in seine Fußtapfen tritt! Das Thema Vater ist für sie tabu. Wir erlebten/erleben es täglich, wie das Kind taktieren und verheimlichen gelernt hat. (Ob nun genetisch vorbelastet oder nicht: es war nicht nötig, dem Kind eine solche Persönlichkeitsstörung vorleben zu lassen!)
Für alle Entscheidungen, die man vielleicht gerichtlich zu klären gedenkt, steht das Familiegericht nicht auf Seiten der Mutter und des Kindes (!!!) Wir hatten in einem eigens miteingereichten Schriftsatz die Richter(innen) auf den Zweifel an der Erziehungsfähigkeit des Vaters hinweisen wollen. Dies brachte uns die Aufforderung ein, wir mögen „zur Sachlichkeit“ zurückkehren. Dafür hat der Vater, indem er seinen Anwalt reden ließ, ein äußerst integres Image als liebender Vater zur Schau gestellt - die Mutter dagegen, in ihrer tiefen Niedergeschlagenheit, eher das einer mit dem Kind überforderten Alleinerziehenden. In den so erwirkten Umgangsgelegenheiten hat der Vater in den ersten 2 Jahren das Kind als Werkzeug benutzt, der Mutter immer wieder Zugeständnisse abzupressen, Termine nicht einzuhalten, weite Reisen mit dem Kind ohne Wissen der Mutter zu machen und nicht zum Termin zurückzubringen u.dgl.

Leider habe ich keinen Vorschlag, wie man aus dieser Klemme kommt. Die große Schwierigkeit besteht in der fehlenden Möglichkeit, diese Persönlichkeitsstörung rechtskräftig bescheinigt zu bekommen, wenn derjenige zu einer psychiatrischen Begutachtung nicht bereit ist. Und das sind die Betroffenen in aller Regel nicht. Aber genau an dieser Stelle müsste Kinder- und Jugendschutz beginnen!

Zum Schluss Bücher zur Empfehlung:
Szomoru, S: borderline brach herz
Manuela Rösel: Mit zerbrochenen Flügeln: Kinder in Borderline-Beziehungen
Letztere drückt sich um eine gesellschaftliche Stellungnahme der juristischen Realität herum, ist aber als einziges Buch, welches Kinderschicksale in diesem Konsens beschreibt, sehr wichtig!

Aus tiefster Seele alles Gute für Dich, liebe Dalasa und Deine Kinder!

Gruß Manfred :wave:
 
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