Ich möchte in meinem Umfeld etwas verändern damit es mir besser geht
Hallo,
danke Senora für deine Antwort. Ich finde ja, dass ich beim letzten Mal versucht habe, herauszufinden, warum ich so ausraste. Auch wenn ich es oft herausfinde, findet vieles im Unterbewußtsein statt.
Danke auch für die ausführliche Antwort Juliette. Ich finde auch, dass wir ALLE zusammen reden sollten. Doch es funktioniert leider nicht. Erkläre ich mal später. Müßte ich jetzt zuviel schreiben.Habe noch soviel anderes im Kopf.
Liebe Manuela, ich war schon bei der Stadt. Bekam auch über ein Jahr eine Betreuung bezahlt. Hatte ich jetzt abgebrochen. Ich dachte, ich schaffe das alleine, weil ich ja auch gerade die Therapie hinter mir hatte.
Gestern dachte ich auch noch, mir mal die Seite mit dem Rizinus anzuschauen. Hatte ich irgendwie noch im Gedächtsnis. Gedankenübertragung.
Mir ging es nämlich seit längerem so komisch. Als wenn irgendetwas in mir nagt. Wie Krämpfe innerlich. Da fiel mir gestern ein, dass ich ja Zink und Selen, B- Komplex nehme. Hatte schon einmal Selen in Verdacht und es weggelassen. Habe heute mal alles wieder weggelassen. Ich finde, dass es heute besser war.
Heute saß ich stundenlang spachlos rum. Kann jetzt auch nicht richtig meine Gedanken sortieren. Ist zuviel passiert in den letzten Tagen. Als meine Tochter heute kam, um ein paar Sachen zu bringen, zeigte ich mich nicht. Sagte nicht Hallo. Nichts. Saß nur da. Nicht depressiv, fand ich jedenfalls. Nur sprachlos.
Ich passe irgendwie nicht in meine Familie. Nicht bei meinen Eltern und auch jetzt nicht in meiner. Ich denke anders, sage alles falsch und verstehe scheinbar nur Bahnhof.
Ich habe eben mal ein paar Notizen gemacht, was mir alles so durch den Kopf geht. Es sind über 20 Punkte. Ganz schön viel. Ich versuche mal herauszufiltern, welcher Punkt mich am meißten quält.
Zuerst möchte ich mich aber an Mittwoch erinnern. Da habe ich nämlich meinem Sohn den Computer weggenommen. Ein Kraftakt.
Mein Mann und ich haben ausnahmsweise mal sehr ruhig gefrühstückt. Hinterher sagte er sogar, so möchte er es immer haben. Es war ihm aufgefallen.
Bekam eben Bauchkrämpfe und holte mir was zum Essen. Ich spüre jetzt beim schreiben, dass ich wieder alles tagelang in mich reingefressen habe. Da ich mit keinem reden konnte.
Also am Mittwoch wollten wir dann endlich Schuhe kaufen für meinen Mann. Wegen dem Wetter schoben wir das aber auf Donnerstag.
Ich wollte am Mittwoch den Computer anmachen, ging aber nicht. Da bin ich in das Zimmer meines Sohnes, weil dort die Kabel sind. Er lag noch im Bett. Fühlte sich von mir gestört und beschimpfte mich laufend.
Da reichte es mir. Ich zog die Kabel raus,was meinen Sohn schlagartig aus dem Bett scheuchte. Ich fühlte mich bedroht, weil er mich wegschubste.
Das hielt ich bis heute durch. Ging auch selber nicht an den Computer. Am 2. Tag bedankte sich mein Sohn bei mir. Es wäre richtig gewesen. Ich konnte auch besser mit ihm reden. Bis heute sogar. Macht sein Bett, nimmt die Vitamine und sortierte die Wäsche. Am Mittwoch noch haben wir uns nur gequält. Ich sagte hau ab usw.
Bin froh, dass ich das erreicht habe. Mal sehen, wie es anhält.
Am Donnerstag wieder schönes Frühstück. Ich freute mich sogar, weil wir ja auch dann Schuhe kaufen wollten. Endlich mal was zusammen machen. Frühstück Ja. Schuhe Nein. Irgendwie machte mein Mann wieder Stress und zeigte auch, das es ihm lästig ist. Ich war hinterher so enttäuscht, dass ich am Tisch saß und weinte. Mein Sohn saß auch da und verstand mich auch. Im Grunde hatte mein Mann selten mit mir was unternommen.
In dem Moment, wo ich den Computer wegnahm, rief meine Tochter an. Sie freute sich so sehr, weil sie es erreicht hat ins Internat zu kommen. Sie war enttäuscht, weil ich mich nicht freuen konnte. Sie hat da wohl Erwartungen. Ich sagte ihr, das ich gerade Stress hatte. Ich hätte ja Lügen können. Es ging aber einfach nicht.
Ich legte einfach auf. Mitten im Gespräch. Das war nicht das erste Mal. Meine Tochter sagte noch, dass ich immer zu ihnen früher gesagt hätte, sie könnten sich nicht freuen.
Dabei kann ich es nicht. Was ich eben in der Therapie gemerkt habe.
Gestern, Samstag Abend hatten wir wieder Spannungen zwischen uns. Als sie ging, knallte ich die Tür und heute, wie gesagt tat ich so, als wäre ich nicht da. Sie fragte auch nicht, wo ich wäre.
Was bin ich nur für eine Mutter?
Das hätte ich nicht schreiben sollen, denn hier kamen nun doch die Tränen.
Ich habe mir vorgenommen, das geschriebene nicht zu löschen.
Ich hasse meine Feinfühligkeit. Gestern merkte ich, dass sie gestresst war, was sie abstritt. Ich spüre ihre körperliche Erschöpfung.Sie wird irgendwie ständig angetrieben. Meinte auch, dass sie es schade findet schlafen zu müssen. Wenn sie ein Buch aus hat, will sie das nächste auch gleich. Sie erzählte, dass sie nachts total schwitzt.
Mein Sohn erzählte das auch heute. Total nassgeschwitzt.
Mir fiel heute ein, wie mein Vater die Bilder meiner Tochter, in die Schublade legte. Er hatte sich damals, da war sie höchstens 5 Jahre alt, geärgert wie sie mit mir umging. Das ärgerte mich sehr. Ich landete ja dann auch irgendwann in der Schublade.
Dann fiel mir heute ein, dass ich eine sehr dominate Mutter gehabt habe. Meine Tochter ist auch sehr dominant. Ich hatte immer das Gefühl sie ist die Mutter und ich das Kind.
Ihre Lehrerin sagte einmal, dass sie nie weiß, ob sie die Lehrerin ist oder die Schülerin.
Was die Therapeuten in meiner letzten Therapie gemerkt hatten war, ich hätte mich zum ersten Mal gewehrt.
Stimmt. So, wie meine Tochter mit mir und meinem Mann streitet. So habe ich das nie erlebt. Ich habe mich nie gewehrt.
Vielleicht habe ich deswegen immer Angst, mit meiner Tochter zu streiten. Ich kann ihr nicht die Meinung sagen, ohne, dass es mir schlecht geht. Dann knalle ich die Tür oder lege auf etc.
Vor ein paar Monaten schrie meine Tochter mich an, weil ich vor meinem Mann erwähnt habe, dass sie Bulimie hat. Mein Mann merkte das gar nicht.
Am nächsten Tag sollten wir zur Paartherapie. Da ging es mir total schlecht. Ich hatte das noch nicht verarbeitet und konnte da nicht sagen, wie mich das verletzt hat.
Ich darf also meinem Mann nichts sagen. Redet aber mit mir auch nicht darüber.
Ich denke, das nicht reden können ist sehr belastend.Das wollte ich ja ändern, damit es mir besser geht.
Denn jedesmal, wenn Stress kommt kommen die alten Sachen immer wieder zutage.
Da fällt mir der Hauptpunkt ein, was mich jedesmal wütend macht.
Es ist glaube ich 10 Jahre her.
Ich kann mich auch nur ganz wenig daran erinnern.
Ein Freund meines Mannes kam eines Tages in der Stadt auf mich zu um mich zu begrüßen.
Ich muß wohl sehr seltsam reagiert haben, was ihn verärgerte. Von da ab hatten wir keinen Kontakt mehr. Mein Mann fuhr dann immer alleine hin. Ich wußte jahrelang nie was los ist und war. War sehr traurig darüber. Wir trafen uns anfangs mit einem anderen Paar zusammen. Was dann ja auch ausfiel. Ich war die kranke blöde.
Jetzt, wo ich das mit der sozialen Phobie verstanden hatte, verstehe ich auch mein Verhalten. Doch dieser Freund und mein Mann wollen das gar nicht hören bzw. verstehen.
Das wirft mein Mann mir eben, so wie heute, immer mal wieder vor. Das tut mir so weh und macht wütend. Ich kann sehr gut auf Menschen zugehen und bin kontaktfreudig. Doch, wenn mir jemand nahe kommt, reagiere ich wohl so.
In meiner Therapie damals kam mir mein Therapeut einmal zu nahe, kam auf mich zu als ich im Sessel saß. Ich rannte ohne Schuhe aus seiner Praxis und war sehr aufgeregt. Dann redete er auch nicht mit mir darüber und ich verstand mich nicht.
So, wie mein Sohn am Mittwoch auf mich zukam. Dann bekomme ich starke Herzklopfen und bin durcheinander.
Ich bin eben sehr empfindlich und mein Mann und meine Tochter sind sehr laut und hart.
Heute z.B. schaute ich mir die Sendung Superstar an. Es ist so, aber ich schaue sie eben gerne. Dann werde ich nur von meiner Familie ausgelacht. Als ein kleines Mädchen so wunderschön sang, bekam ich Gänsehaut bis unter die Fußsohlen und weinte fast. Das muß ich dann immer unterdrücken.
Als mein Vater starb und ich bei meiner Mutter weinte, legte mir meine Mutter Tabletten hin. Das zum Thema Gefühle.
Als heute die Beerdigung im Fernsehen war von dem Sportler, erinnerte ich mich an Lady Di. Da reagierte ich auch ziemlich empfindlich. Habe sehr geweint und bin in die Klinik gekommen. Weil keiner die Trauer mit mir teilte.
Mein Mann ging eben ins Bett. Ich war noch sehr sauer auf ihn und kann nicht schlafen gehen. Ich denke über mein unmögliches Verhalten nach und von welchem Stern ich denn nun komme. Ich gehöre nirgendwo hin. Das ist schlimmer als Quecksilber.
Ich weiß, ich habe ziemlich verwirrend geschrieben, obwohl ich sprachlos bin. Das hat sich auch nicht geändert.
Gruß
inchiostra