Jeder vierte Berliner Schüler ist krank durch Stress

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Hallo,

das ist für mich wieder so ein typisches Thema:

WHO-Studie: Jeder vierte Berliner Schüler ist krank durch Stress - Nachrichten Berlin - WELT ONLINE

Wo liegt denn nun wirklich das Problem? Müssen die Schüler heute tatsächlich mehr lernen wie wir? Hhm, ich weiß ja nicht aber irgendwie kann ich das nicht glauben :cool:.

Also woher kommt der ganz Stress? Ist es vielleicht auch hier tatsächlich die Ernährung?

Ich habe selbst zwei schulpflichtige Kinder (3.+ 6. Klasse), aber die einzigste Änderung zu früher (meiner Meinung nach), die allerdings sehr auffällt, ist, dass viele Kinder in die Ganztagsschule "müssen!", da beide Elternteile arbeiten. Liegt hier das Problem?


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
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Hallo,
ich habe hier noch nie etwas reingeschrieben und weiß nicht, ob es jetzt funktioniert.

Also, was ich sagen möchte, ist folgendes:
Kinder und Jugendliche haben sicherlich eine Vielfalt an Einflüssen zu bewältigen, mit der viele überfordert sind.

Es gibt eine Studie zu einem wichtigen Faktor, die Studie heißt: Kinder und Jugendliche haben heutzutage hohes Stresspotential (Erste Praxisstudie des Biophysikalischen Prüflabors Paul Sommer zeigt alarmierende Ergebnisse).

Ich habe davon eine Kopie bekommen, kann hier nicht allzu viel davon reinsetzen, siehe Nutzungsbestimmungen.

In kurz: Wie ich es verstehe, wurde mit Biofeedbackgeräten gearbeitet. "Dabei ist es durchaus sinnvoll, das Herz als Sensor für die Einschätzung des momentanen Gesundheitszustandes heranzuziehen. Alle Rhythmen des Lebens zeigen sich im Herzschlag. Denn das Herz reagiert sowohl auf bewusst wahrgenommene, als auch vom Bewusstsein nicht wahrgenommene Reize (wie z. B. Elektrosmog). (...)
Bei etwa 30% der untersuchten Schüler bewegt sich die Nervenaktivität an oder schon oberhalb der Grenze der Normalwerte. Dadurch können Informationen schlechter und langsamer verarbeitet werden. Gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder auch Hyperaktivität können schneller entstehen. (...)
Viele (...) Faktoren belegen, dass als Ursache eine hohe Reizüberflutung, elektromagnetische Strahlung sowie Verpflichtungen in der Schule, Notendruck, Erwartungen der Eltern aber auch Konflikte in der Familie und soziale Umstände für mehr Stress bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich sind. (...)
Biophysikalische Untersuchungen zeigen, dass elektromagnetische Störfelder vom vegetativen Nervensystem als vitale Bedrohung erkannt werden. Deutliche Signale dafür sind die Zunahme von Stressreaktionen (...).
(...) insbesondere auch durch zunehmende technische elektromagnetische Strahlung ist als eine wesentliche Ursache für das hohe Stresspotential von Kind./Jug. zu sehen. (...)"
Zur Literaturangabe gehört noch: Arbeitsgruppe Klinikum der Uni München, Abschlußbericht Epidemiologische Untersuchung zu möglichen akuten gesundheitlichen Effekten durch Mobilfunk bei Kindern und Jugendlichen.

Ich hoffe, diese Ausführungen waren jetzt nicht zu ausführlich (habe mich sehr bemüht, nur das Nötigste zu erwähnen), und ich hoffe, daß sie weiterhelfen können. Weitere Infos sind zu bekommen z. B. bei diagnose-funk.org oder buergerwelle.de oder kompetenzinitiative.de
 
Unsere stressige Gesellschaft macht das Ganze sicher auch nicht besser, einerseits wird immer mehr verlangt aber andererseits soll jeder mit allem zurechtkommen können,Gesundheit ist nur Nebensache und dient zur Geschäftemacherei.

Da braucht sich niemand mehr wundern wenn psychische und gesundheitliche Probleme immer mehr zunehmen werden. :-(
 
"Unsere stressige Gesellschaft": Wer ist das denn genau? Wir alle zusammen bilden doch diese Gesellschaft...

Ich habe den Eindruck, daß im schulischen Bereich eher immer weniger verlangt wird, dass aber die außerschulischen Interessen wesentlich mehr Raum einnehmen:
Spass haben, ausgehen bis mitten in der Nacht, Fernsehen mitten in der Nacht, PC-Spiele, Discos usw. usw.
Die Entspannung kommt meiner Meinung nach viel zu kurz, z.B. in Form von Spaziergängen, Sport (aber nicht Leistungssport), fröhlichem Zusammensein mit anderen, Nichtstun einfach so....

Gruss,
Uta
 
@Uta

Ich denke mir dass es eine Mischung aus beidem ist,einerseits leben wir in einer Spaßgesellschaft da muss ich dir schon Recht geben.Totale Überforderung durch Konsum-und Freizeitstress,wodurch man ständig abgelenkt ist und es zwangsläufig irgendwann zu Krisen und Entscheidungsschwierigkeiten kommen muss.Dazu kommt noch die ständige Reizüberflutung der man heutzutage nirgends mehr entkommt.

Andererseits mit der Schule, habe da auch so meine Erfahrungen,bin obwohl ich mir oft längere Zeit Mühe gegeben habe immer in Mathematik durchgerasselt weil die Aufgaben zum Teil so abstrakt und nicht praktisch anwendbar waren und jede Vorstellungskraft sprengen.
Sogar meine Eltern meinten dass sie sowas nie durchgemacht haben in ihrer damaligen Schulzeit.Ich bin übrigens aus Österreich,vielleicht haben wir ein anderes Schulsystem und bei uns wird oft noch ziemlich viel Frontalunterricht gemacht,vom Stoffgebiet her meine ich.

Zudem ist die Konkurrenz am Arbeitsmarkt wohl wirklich gestiegen,kenne einen Betrieb wo die Leute an einigen Tagen einen 14 Stunden Tag hinlegen müssen auf Zeitausgleich,finde ich echt nicht mehr zumutbar....
Anderswo bist du wieder nur auf Bedarf und hast nicht mal eine 30 Stunden Woche obwohl du Vollzeit arbeiten willst.

Ich finde die Veranwortung liegt zwar schon zum großen Teil an den "Obrigkeiten" aber die Gesellschaft selber, und das sind auch WIR ALLE muss ebenfalls dazu beitragen dass sich bestimmte Dinge ändern.
 
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Hallo Heather,

Uta hat sehr viele wichtige Dinge angesprochen. Ich habe ja auch zwei Kinder (4.u.8. Schuljahr) Beim Kleinen wird noch sehr fleissig Unterricht gemacht und er hat, haltet euch fest, mehr Hausaufgaben auf als der Große. Die Schule meines Großen hat eine sehr enorme "Wischiwaschilernerei" (sorry anderer Ausdruck fiel mir nicht ein :eek:)). Hinzu kommt heutzutage, dass viele Kinder mit keinem Frühstück oder unpassendem Frühstück in die Schule kommen. Folgende Beispiele sind an der Tagesordnung: Hamburger, Chips, süße Teilchen vom Bäcker. Wenn die Kinder oder Jugendlichen Nachhause kommen, dann wird irgendwas gegessen, am Computer stundenlang herumgehängt und anschließend noch bis spät abends Fernsehen geschaut.

Mein Kinder haben keinen Stress, fühlen sich nicht überfordert, bewegen sich viel, haben Hobbys und was ich auch wichtig finde, dass wir als Eltern da sind. Ich kenne Kinder, wo nicht beide berufstätig sind, sich aber trotzdem der andere Elternteil nicht richtig kümmert. Ich denke also, da kommen unterschiedliche Faktoren zusammen.

Liebe Grüße Manuela
 
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"Unsere stressige Gesellschaft": Wer ist das denn genau? Wir alle zusammen bilden doch diese Gesellschaft...

Ich glaub nur max. ein paar Prozent der Menschen "kreieren" diese Gesellschaft.
Alle anderen "dürfen" nur mitmachen ... :wave:

Ich selber kann absolut nix verändern, und kenne auch keinen in meiner Umgebung, der das könnte ...

Kennst Du jemanden? :confused:
 
Mich würden die Studienergebnisse aus den anderen Ländern interessieren. Der Artikel der Welt verrät uns das nicht. Die Leidtragenden der dort beschriebenen Probleme sind auf jeden Fall die Kinder und Jugendlichen. Die Probleme des deutschen Schulsystems sind seit Jahren bekannt. Aber anscheinend, sind diejenigen gesellschaftlichen Gruppen, die von diesem Schulsystem zu profitieren glauben, so kampagnefähig, dass sich kein politischer Entscheidungsträger wagt, die Missstände abzustellen.
 
Hmm, interessantes Thema.

Ich habe drei Kinder, 13,16,19.

Und habe das Gefühl, dass unsere Kinder krank gemacht werden,
weil ihre Individualität nicht mehr geschätzt wird.
Die heutige Kinder müssen in ein vorgegebenes Schema passen.
Wenn sie das nicht tun, müssen sie therapiert werden.
Wodurch das Kind selber das Gefühl bekommt krank oder nicht normal
zu sein und DAS STRESST.
 
Hallo Luana,

Luana schrieb:
Die heutige Kinder müssen in ein vorgegebenes Schema passen.
Wenn sie das nicht tun, müssen sie therapiert werden.
Ich denke da hast Du den Nagel genau auf den Kopf getroffen!

Übrigens, meiner Meinung nach sollten die Eltern von verhaltensauffälligen Kindern mal genauer unter die Lupe genommen werden bevor manz.B. ADHS, etc. diagnostiziert... :cool:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi zusammen,

also dass die Kinder heutzutage weniger machen müssen, stimmt nur teilweise, und es kommt auf den Lehrer drau an...

5 Meiner freunde sind von der 7 in DE in die 8 in die Schweiz gekommen, die sagen, dass sie in deutschland nur bis um 1 in die Schule müssen, wir hier in der Schweiz müssen bis um fünf Uhr in die Schule, und dann kommen noch mindesten 90 minuten Hausaufgaben hinzu!

Heute werden meiner Meinung nach Kinder wie Roboter benutzt, und die fünf minütigen Pausen zwischen den Stunden muss man nutzten, um die Zimmer zu wechseln... Also ich selber weiss, dass die Schule heutzutage sehr schlimm ist, doch wie es früher war, weiss ich nicht...

Grüsse, Alexx
 
Hallo Alexx,

dass die Schüler heute weniger machen müssen glaube ich auch auf keinen Fall. Aber die Meinung es sei in Deutschland einfacher halte ich für genauso falsch. Es kommt wohl eher auf die einzelnen Schulen an, wie Manuela ja auch schon angedeutet hat.

Meine Kinder sind in der 4. und 7. Klasse.
Das letzte Jahr der Grundschule ist für unser Kind keine schwierige Herausforderung, jedoch liegt das an dem Kind selbst da es ihm einfach schon immer sehr leicht fiel und es sich alles schnell und gut merken kann. Es gibt in dieser Klasse andere Kinder die hier überfordert sind und sogar bereits schon zurückgestuft wurden.
Und die 7. Klasse ist auch kein Pipifax. Unser Kind ist auf eigenen Wunsch in der Ganztagsschule und somit auch den ganzen Tag unterwegs. "Regelmäßige" Hausaufgaben gibt es in dem Sinne so zwar nicht, doch wie z.B. momentan, das lernen eines Gedichts, Vorbereitung zu einer Buchvorstellung, div. Mathe-"Hausaufgaben" oder das Lernen im allgemeinen ist selbstverständlich auch zu Hause zu erledigen. So sammeln sich ebenfalls tägliche Arbeiten an die nach der Schulzeit zu erledigen sind.

Ich denke halt einfach viele Schulen, Lehrer oder auch die Eltern, haben zu hohe Erwartungen und das bedeutet für die Kinder leider oft einen sehr hohen Leistungsdruck.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo,

das ist für mich wieder so ein typisches Thema:

WHO-Studie: Jeder vierte Berliner Schüler ist krank durch Stress - Nachrichten Berlin - WELT ONLINE

Wo liegt denn nun wirklich das Problem? Müssen die Schüler heute tatsächlich mehr lernen wie wir? Hhm, ich weiß ja nicht aber irgendwie kann ich das nicht glauben :cool:.

Also woher kommt der ganz Stress? Ist es vielleicht auch hier tatsächlich die Ernährung?

Ich habe selbst zwei schulpflichtige Kinder (3.+ 6. Klasse), aber die einzigste Änderung zu früher (meiner Meinung nach), die allerdings sehr auffällt, ist, dass viele Kinder in die Ganztagsschule "müssen!", da beide Elternteile arbeiten. Liegt hier das Problem?


Liebe Grüße :wave:.

Heather

Meine Mutter hatte gar nicht gearbeitet und trotzdem habe ich stress in der Schule gehabt.
Der Stress liegt eindeutig bei der Schule.
In der Schule ist es heute so, dass viel mehr Ausländer hier sind. Dadurch wird es schwer Kontakte zu knüpfen in manchen Schulen. Dann wird man heute auch sehr viel von Eltern und Lehrer unter Druck gesetzt, wenn man die von ihnen gewünschten Schulleistungen nicht erbringt. Zum Beispiel in der 6. Klasse wurde ich zu einem Schulpsychologen geschickt, weil ich nicht die gewünschten Schulleistungen erbringen konnte.
Es ist sicher ein höherer Druck als früher da, weil man heute für fast allen Lehren ein Stunfenschnitt der 2. stufe muss haben (zb. im Aargau Sekundarstufe oder Zürich Stube B ect.) für das meiste findet man nichts mit Real oder Stufe C. Ich war in der Realschule und finde keine Lehre, weil ich den gewünschten Stufenschnitt nicht erbrachte. Ich weiss zwar nicht, wie es in Deutschland ist, aber in der Schweiz ist es so, zumindest im KT. Aargau.
Es wird alles immer schwerer als leichter. Ich seher es bei meinem Bruder, er hat es schon etwas schwerer als ich es hatte. ;)
 
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