Krank und keine Diagnose, alles vielleicht von der Psyche?

krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Hallo,

ich bin auch chronisch krank und habe mir deswegen letztes Jahr beinahe das Leben genommen.
Ich habe nach und nach meine Organe gereinigt und geheilt, mit Heilerdeauflagen und Quarkauflagen, (es hilft, man braucht aber viel Geduld).
Weiter habe ich mit älterem Quark (gemischt mit Salzwasser) geschnupft und Quarkbäder (viel Quark nehmen) genommen. Es mag lächerlich klingen, was aber so simpel ist hat bei mir nach jahrelangem Leiden einen durschlagenden Erfolg gebracht.
Ich hoffe mein Rezept ist das richtige auch für Sie.

Alles Gute und lieben Gruss
 
krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

wuhu ;-)
Es gibt da etwas was jedem Menschen treffen kann. Der Griff nach dem Strohhalm.
Ich habe nach dem Strohhalm gegriffen. Der Strohhalm ist bei mir die Transsexualität.
Weis ein Mensch nicht mehr weiter und sieht seinen Untergang vor sich, dann versucht dieser Mensch alles zu tun, um weitere Gefahren abzuwehren.
So erging es auch mir in der ersten psychosomatischen Klinik. Ich sah durch die erfolglose Therapie mein weiteres Leben in höchster Gefahr. Ich sah mein Leben in Lebensgefahr.
Keiner meiner Familie hat nachvollziehen können, was da in mir abging, als ich mich zur Transsexualität bekannt habe. Ich wollte mein Leben retten, die einzige Möglichkeit am Leben zu bleiben und wieder gesund zu werden. Die Folgen der Transsexualität waren mir nicht bewusst. Ich glaubte, dass Leben wird jetzt besser weitergehen. Auf Probleme in der Partnerschaft, wegen der Wohnung, der Arbeit, der Bekanten und Freunde konnte ich mich nicht einstellen. Ich habe diese Probleme nicht wahrgenommen. Sah nur die Lösung meiner Probleme in der Transsexualität.
Daher habe ich jetzt weitere Schwierigkeiten. Es ist durch aus denkbar, dass ich da in die völlig falsche Richtung gegangen bin. Es wird mir geschrieben, dass es nie zu spät ist die Bremse zu ziehen und dann einen anderen Weg einzuschlagen. Dies ist logisch alles richtig. Der Preis, den ich dafür zahlen muss, erscheint mir jetzt zu hoch. Auch wenn ich jetzt umkehre, so komme ich nie wieder an der Stelle an, an dem ich den falschen Weg eingeschlagen habe. Macht nichts, sage ich mir. Dann ist es eben ein andere Weg, ein anderes Ziel. Auch ein anderer Weg kann mich glücklich machen.
Alles richtig.
Doch meine Psyche hat Schaden genommen. Zeit heilt alte Wunden, heißt es.
Dazu müsste ich in der Lage sein mein Leben lebenswert machen zu können. Dies kann ich nicht. So werden sich die Wunden nicht schließen. Kopf hoch Jennifer, bis jetzt ist noch alles drin.

Jennifer

so, wie du dein leben nun reflektierst bzw dies kannst, zeugt von zumindest durchschnittlicher intelligenz ;)

ich finde das sehr gut - du erkennst, was in dir bzw deinem leben war und ist und denkst auch weiter :)

egal, wie nun dein weiterer weg aussieht, mit diesem wissen bist du sicher schon besser dafür gewappnet :kiss:

Nachtrag

Gegen die Theorien der Psychotherapeuten und Ärzte komme ich nicht an. Sobald ich nicht der Meinung dieser Leute war und widersprach, wurde ich als latent aggressiv eingestuft.
Dies führte wieder zur Gegenwehr der Psychotherapeuten. Die Psychotherapeuten hörten nicht auf, bis ich dem was die Psychotherapeuten sagten, zustimmte. Oder die Sitzung aus Zeitmangel beendet werden musste. Die Psychotherapeuten wissen, dass der Patient der Unterlegene ist. Der Patient weis, dass er auf die Psychotherapie angewiesen ist. Psychotherapie ist Zerlegung der eigenen Psyche. Die Psychotherapeuten vergessen dann aber die Psyche wieder zusammen zu setzen.

Jennifer.
wieder eine sehr gute beschreibung; auch ich habe erfahrung mit dieser zunft :mad:

warum brauchst du diese zwangs-psychotherapie? wegen der transsexualität oder weil dich die "organische" medizin aufgegeben hat? :confused:

ersteres verstehe ich, letzteres nicht so ganz ;)



"Gott schläft im Stein, atmet in der Pflanze, träumt im Tier und erwacht im Menschen."
Aus den Sanskrit-Schriften der Alten Indischen Gelehrten
 
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Morgen Jennifer,

wauu** ein Monsterbeitrag, musste den erst mal durchkauen *hab mich ständig verlesen*


Die Nächte sind für mich nicht erholsam. Ich schlafe sehr schlecht und bin wie gerädert. Kein erholsamer Schlaf. Mit dem Schlafen habe ich seit vielen Jahren große Probleme. Dies ist auch psychisch bedingt. Ängste in meiner Psyche verstärken die Schlaflosigkeit. Deshalb habe ich von der Psychiaterin jetzt das Antidepressiva bekommen. Es soll mich besser schlafen lassen. In den Psychokliniken waren die Schlafprobleme extrem groß. Tagelang habe ich nicht geschlafen. Da die Psychokliniken mir nicht helfen konnten und es mir jeden Tag gesagt haben, kamen meine Nerven nicht zur Ruhe. Auch jetzt fühle ich mich ausgelaugt, körperlich fertig. So werde ich wieder einen großen Teil meines Tages im Bett verbringen müssen. Ich muss mich einfach ausruhen. Schlafen tue ich dabei nicht. Ich liege da und hoffe auf eine Besserung. Ich leide an einer hohen Erschöpfung und dies führt wieder zu psychischen Ängsten. Meine Mundbeschwerden zerstören auch heute meine Psyche.

Die letzten Tage haben mich zusätzlich ausgelaugt. Ich musste mich um meine Wohnung kümmern. Um die Einrichtung, um die Anbauwand, um die Küche. Der Kräfteverlust hält mich auch von der Kontrolle über meine Nahrungsmittel ab.


Klingt tatsächlich als hättest du Schlaf dringend nötiv, aber *ich vermute mal wild drauf los* das dich deine Gedanken nicht Schlafen lassen.

Du kannst nicht abschalten sondern wenn du im Bett liegst wirds erst richtig mühsam wenn du so den Tag revue passieren lässt und dein Bewustsein anfängst sich selbstständig zu machen und Gedanken im Kreis zu spinnen.

Meine Frage: Hast du eigendlich ein Ritual *wie auch immer geartet* mit dem du wieder "runter"kommen kannst, vieleicht eine Tasse Tee, ein Bad oder ähnliches?

Machst du vor dem zu Bett gehen immer das Selbe?

Liebe Gedanken,
ursu
 
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Hallo,

ich bin auch chronisch krank und habe mir deswegen letztes Jahr beinahe das Leben genommen.
Ich habe nach und nach meine Organe gereinigt und geheilt, mit Heilerdeauflagen und Quarkauflagen, (es hilft, man braucht aber viel Geduld).
Weiter habe ich mit älterem Quark (gemischt mit Salzwasser) geschnupft und Quarkbäder (viel Quark nehmen) genommen. Es mag lächerlich klingen, was aber so simpel ist hat bei mir nach jahrelangem Leiden einen durschlagenden Erfolg gebracht.
Ich hoffe mein Rezept ist das richtige auch für Sie.

Alles Gute und lieben Gruss



Hallo luciacindy!

Das klingt wirklich interessant! Magst du nicht mal einen eigenen Thread mit dem Thema aufmachen und dort genau erklären, was du wie lange warum gemacht hast und was das einzelne für dich brachte? Dass Quark viel kann, das habe ich dieses Jahr am eigenen Leib erfahren!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Hallo Sonnenstrahl!

Gegen die Theorien der Psychotherapeuten und Ärzte komme ich nicht an. Sobald ich nicht der Meinung dieser Leute war und widersprach, wurde ich als latent aggressiv eingestuft.
Dies führte wieder zur Gegenwehr der Psychotherapeuten. Die Psychotherapeuten hörten nicht auf, bis ich dem was die Psychotherapeuten sagten, zustimmte. Oder die Sitzung aus Zeitmangel beendet werden musste. Die Psychotherapeuten wissen, dass der Patient der Unterlegene ist. Der Patient weis, dass er auf die Psychotherapie angewiesen ist. Psychotherapie ist Zerlegung der eigenen Psyche. Die Psychotherapeuten vergessen dann aber die Psyche wieder zusammen zu setzen.

Was du da geschrieben hast, das finde ich richtig genial! Man müsste jeden Therapeuten zwingen, es zu lesen und dann eine "Doctorarbeit" darüber zu schreiben! Dann hätten sie genug Zeit, sich damit zu beschäftigen und sich zu überlegen, was sie daraus lernen.

Aber noch wichtiger finde ich das hier:

Kopf hoch Jennifer, bis jetzt ist noch alles drin.

Genauso isses!!!

Du kennst doch die Geschichte von der Maus in dem Pott mit Sahne, die so lange strampelt, bis Butter draus geworden ist, oder? Hätte sie aufgegeben, wäre sie ertrunken. Und DU machst aus der Sahne auch Butter und dann schlitterst du aus allem Elend in ein schönes Leben! :kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

wuhu ;-)


so, wie du dein leben nun reflektierst bzw dies kannst, zeugt von zumindest durchschnittlicher intelligenz ;)

ich finde das sehr gut - du erkennst, was in dir bzw deinem leben war und ist und denkst auch weiter :)

egal, wie nun dein weiterer weg aussieht, mit diesem wissen bist du sicher schon besser dafür gewappnet :kiss:

wieder eine sehr gute beschreibung; auch ich habe erfahrung mit dieser zunft :mad:

warum brauchst du diese zwangs-psychotherapie? wegen der transsexualität oder weil dich die "organische" medizin aufgegeben hat? :confused:

ersteres verstehe ich, letzteres nicht so ganz ;)



Ganz klar, brauche ich diese zwangs-psychotherapie wegen "weil dich die "organische" medizin aufgegeben hat"

Ich schreibe jetzt noch was zu meiner heutigen Korrespondenz.



Was ist mit mir passiert. Ich erkenne Parallelen bei mir zu unterdrückten Menschen. Parallelen zu Menschen, welche Bzw. entführt worden sind. Da gibt es einen Effekt welcher auch auf mich zutrifft. Ich weis nicht wie dieses Symptom heißt. Menschen in die Enge getrieben, gehen eigenartige Wege. Ich habe die Psychoecke gehasst. Die Psychoecke hat mich unterdrückt und zu dem gemacht was ich jetzt bin. Entführte Menschen und auch dem Partner unterwürfige Menschen nehmen ihren Unterdrücker, ihren Entführer ab einer gewissen Grenze in Schutz. Der Überlebensinstinkt ist stärker als der Hass auf den Entführer.
Ihr wisst bestimmt von was ich rede. Jeden Tag kommt es auf dieser Welt zu solchen Dramen.
Ich will damit sagen, dass durch die weggelassene medizinische Behandlung ich mich der Psychotherapie unterordnen musste. Die Psychotherapeuten haben erhebliche Macht auf mich ausgeübt. Diese Macht hält immer noch an. Ich habe mich untergeordnet und den Psychotherapeuten ergeben. Damit bin ich Schutzlos gegenüber den Psychotherapeuten. Nun muss ich mich wegen des Überlebensinstinkts weiter an die Psychotherapeuten halten. Jetzt geht die Transsexualität zurück. Die Transsexualität hat mich ein ganz großes Stück vor dem seelischen Untergang beschützt. Jetzt bleibt mir noch das Festhalten an den Psychotherapeuten und an meiner ehemaligen Lebenspartnerin. Beides eigentlich meine Feinde. Ich weis logisch gesehen ganz genau, dass diese Sachen meinen Gesundheitszustand nicht verbessern können. Doch halte ich daran fest um im Augenblick überleben zu können.

Ich lande automatisch wieder am Ursprungspunkt meiner Erkrankung. Ich lande an den Anfängen meiner körperlichen Beschwerden. Und wieder will ich mit allen Mitteln meine körperlichen Beschwerden „bekämpfen“. Das Bekämpfen steht nicht umsonst in Anführungszeichen.
Einige Leute meinen, ich sollte aufhören meine Beschwerden zu bekämpfen. Dabei wissen diese Leute nicht mal was es heißt, die Beschwerden nicht bekämpfen. Sagen mir, die Beschwerden zulassen.
Beschwerden nicht bekämpfen und zulassen sind ganz verschiedene Dinge. Nicht einfach und auch nicht logisch zu verstehen. Nicht erklärbar und doch fühlbar.
Jetzt fragt Ihr mich bestimmt ob ich übergeschnappt bin.
Ich schimpfe viel über die Ärzte, Psychiater und Psychologen. Mit Recht, doch kann ich mit Gewissheit sagen, dass die Psyche einen großen Einfluss auf das eigene Leben hat.
An dieser Stelle könnte ich noch einen ganzen Roman schreiben. Bände könnte ich füllen.
Ich lasse es für Heute und gehe überbelastet ins Bett.


Gute Nacht sagt Euch Allen:sleep:

Jennifer Sonnenstrahl
 
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wuhu ;-)

was ich vorher zwischen den zeilen versuchte zu vermitteln: brauchst du denn diese psychotherapie (diesen therapeuten) wirklich? alles, was du bisher darüber geschrieben hast, scheint mir kontraproduktiv für dich zu sein... :idee:

und weil du dich (noch) nicht von deiner (ehemaligen) lebensabschnittpartnerin trennen konntest - weil du die hoffnung hegst, wenn du "zurück" zum alten "ich" findest, es wieder so werden könnte wie früher?





*******
"Gott schläft im Stein, atmet in der Pflanze, träumt im Tier und erwacht im Menschen."

Aus den Sanskrit-Schriften der alten indischen Gelehrten
 
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Ja ich brauche die Psychologische Betreuung zurzeit. Überlebensstrategie. Kontraproduktiv und lebenserhaltend
Seit 2 1/2 Jahren waren die Menschen, die Patienten, die Psychiater und Psychologen mein Anlaufpunkt. Ich habe seit der ersten Psychoklinik den Kontakt zur Außenwelt verloren. Im Jahr 2008 war ich ohne Unterbrechung und ohne Kontakt zum eigenen zu Hause ein ¾ Jahr in Psychokliniken. Kein Wochenende zu Hause, kein Besuch von zu Hause. Psychiatrisierung wird so was genannt.
Vorher waren es meine Freunde, meine Familie, meine Arbeit in der Firma, die Kontakte in der Gartenanlage und vor allem meine Lebenspartnerin. Menschen mit denen ich direkt zusammen war. Menschen welche mit Geborgenheit und Wärme bekam. Menschen mit denen ich in direkten Kontakt stand, zum Anfassen, zum Hören, zum Sehen.
Ihr seit nun meinen Freunden, wollt zu mir stehen. Doch ist es in meinen Gefühlen etwas anderes über die Elektronik mit anderen Menschen verbunden zu sein. Die unmittelbare Wärme kommt nicht so rüber. Zudem bin ich ein Mensch der die unmittelbare Nähe und Wärme einer nur mir tief zugewanden Person braucht. Ich meine damit eine Lebenspartnerin.
In den Psychokliniken werden bei mir narzisstische Persönlichkeitsstörungen und Soziale Phobie angegebenen. Was immer dies bedeutet, es bedeutet dass ich kein guter Mensch bin. Die genaue Definition ist mir nicht bekannt. Was denkt Ihr, was narzisstische Persönlichkeitsstörungen sind?
Jetzt fehlen mir diese engen Kontakte, die Psychotherapeuten ersetzen jetzt diese Kontakte.





Ich schreibe mir hier selbst eine Erinnerung. Ich will noch was über meinen Lebensstiel und vor allem meine "tägliche Arbeit, den Antrieb" erzählen. Den Antrieb in meinem privaten und beruflichen Leben und im jetzigen Leben.
 
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Morgen Jenni :)

freut mich das dir das Gedicht gefallen hat.

Du schreibst,



Die Suche nach dem eigenen Ich ist immer schwierig und wird unser ganzes Leben lang weiter gehen.

Du schreibst das du nicht weist was du bist.

Was zieht dich denn in die eine Richtung und/oder in die Andere?
Was macht für dich die eine Seite aus und warum läst dich die andere Seite dennoch nicht los?

Du must übrigens auf die Fragen nicht anworten wenn du nicht willst, ich würde mich aber sehr über deine Sichtweise freuen.

Liebe Grüsse,
ursu
Ich werde auf Deine Fragen antworten. Interssiert mich selbst was dabei raus kommt. Jennifer Sonnenstrahl:)

Wegen Überlastung der Nervenstränge mit Folge von Schwindel und Kopfschmerzen werde ich mich jetzt zwingen den Computer auszuschalten.
 
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Morgen Jennifer,

freu mich auf deine Antworten, vielleicht finden wir ja gemeinsam raus wie dei Antworten lauten :)

Übrigens vieleicht willst du mich auch mal im Chat besuchen, wir können auch ein Separee`besuchen, da stöhrt uns keiner :)

Liebe Grüsse,
ursu
 
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Hallo Sonora,

Was du da geschrieben hast, das finde ich richtig genial! Man müsste jeden Therapeuten zwingen, es zu lesen und dann eine "Doctorarbeit" darüber zu schreiben! Dann hätten sie genug Zeit, sich damit zu beschäftigen und sich zu überlegen, was sie daraus lernen.
Seeeeeeehr gute Idee, gleichzeitig würde es sie davon abhalten unsere Jenni weiter zu verwirren oder ihr etwas vorzuschreiben.

:D ich kann die Doctoren mit ihren rauchenden Köpfen förmlich vor mir sehen :D

:wave: Brigitte
 
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Hallo Jenni,

es ist schön, deine letzten Posts zu lesen. Nicht falsch verstehen ich meine nicht inhaltlich, deine Geschichte macht mich nach wie vor unglaublich betroffen und trotzdem empfinde ich deine Worte viel klarer und auch kraftvoller als noch vor wenigen Tagen. Wohl habe ich auch gelesen, dass es dir nach wie vor nicht gut geht. Aber mir scheint du gehst momentan verantwortungsvoller mit dir um, gönnst deinem Körper Ruhe wenn er danach verlangt und wenn du dich dazu einfach nur ins Bett legst um auszuruhen.

Du erkennst wieder besser was du brauchst und richtest dich danach, ich finde du kannst wirklich stolz auf dich sein und zuversichtlich, dass du den für dich richtigen Weg gehst.


Einige Leute meinen, ich sollte aufhören meine Beschwerden zu bekämpfen. Dabei wissen diese Leute nicht mal was es heißt, die Beschwerden nicht bekämpfen. Sagen mir, die Beschwerden zulassen. Beschwerden nicht bekämpfen und zulassen sind ganz verschiedene Dinge. Nicht einfach und auch nicht logisch zu verstehen. Nicht erklärbar und doch fühlbar.
Jetzt fragt Ihr mich bestimmt ob ich übergeschnappt bin.

Keineswegs, ich kann sehr gut verstehen, was du damit meinst. Hätte ich meine Morbus Crohn Beschwerden zugelassen und nicht bekämpft, würde ich heute vermutlich gepampert wie ein Kleinkind herumlaufen oder hätte keinen Darm mehr ;)

Bin schon sehr auf deinen Bericht morgen gespannt.

Schlaf gut :kiss:

Brigitte
 
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Teil meines Lebenslaufes

Mein Leben, ein einziges Durcheinander. Mein Leben ist schon immer anders verlaufen.
Defizite im Umgang mit anderen Menschen haben mich zu manch blöden Benehmen verleidet. Ich wünschte in diesem Augenblick nie geboren worden zu sein. Mein Leben weicht von denen anderer Menschen in allen Lebensbereichen ab. Hier hat meine Erziehung, mein Erzeugerhaus, die Behandlung durch die Erzeuger, der fehlende Schutz durch die Eltern für mich, zu gravierenden Minderwertigkeitsgefühlen geführt. Mein Selbstwertgefühl wurde durch die Erzeuger völlig zerstört. Ich meine hier völlig zerstört.
Also habe ich mir Dinge einfallen lassen, um diesen Makel vor anderen Menschen zu verstecken. Dazu gehört auch ein ganzer Berg an Alkohol. Meine Ängste musste ich in vielen Situationen durch Alkohol kompensieren.
Die andere Möglichkeit der Bekämpfung der Minderwertigkeitsgefühle ist das Selbstwertgefühl zu verbessern. Dies konnte ich leider nur durch Fleiß, Anstrengung und körperlicher Arbeit. Es hat auch funktioniert. Mit 19 Jahren ging ich für drei jähren zur Armee.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen waren alles andere als gut. Ich kam mit den meisten anderen Leuten nicht zurecht. Dies brachte mich in so manche Schwierigkeit. Arbeitsmäßig war nichts an mir auszusetzen. Mein Einsatzort war ein Flugplatz. Da durfte ich mir bei der Arbeit keinen Fehler erlauben. Ich bekam auch Anerkennung weil ich so manche Sache mit mehr Einsatz machte. Auch konnten mir weit aus sehr verantwortungsvollen Dingen übertragen werden. Ich zog förmlich schwierige Dinge an. Sogar die schriftlichen Dinge für jedes Flugzeug zog ich an mich. Doch das was ich im Arbeitsbereich an Boden gewann habe ich hintenrum wieder selbst zerstört. Durch meine zwischenmenschlichen Konflikte bin ich in Ungnade gefallen. In der Armeezeit begegnete ich meiner ersten Freundin. Das erste Mal im Leben spürte ich was Liebe ist. Damit meine ich nicht den Sex. Ich meine die Zuneigung eines anderen Menschen zu spüren. Genau das was mir die Erzeuger nicht gegeben haben. Genau das was mich in die Abhängigkeit an anderen Menschen brachte. Die Beziehung hielt nicht. Konnte auch nicht halten. Meine Ängste diese Beziehung zu verlieren führten zum Ende der Beziehung. Dies hatte schlimme Auswirkungen auf mein Verhalten. Arbeitsmäßig klappte alles. Nach dem Dienst klappte nichts.
Gleich nach meiner Armeezeit ging ich in die Sowjetunion an die Erdgastrasse für zwei Jahre.
Eigentlich das gleiche Spiel wie bei der Armee. Arbeitsmäßig ganz groß da, von den Arbeitskollegen auch geachtet. Sehr hilfsbereit, sehr kompetent, sehr unterstützend in allen Arbeitsbereichen. Ich hatte tatsächlich auch Freunde unter den Arbeitskollegen.
Doch mein Wunsch nach einer Festen Freundin war groß. Der Wunsch ging in Erfüllung.
Eine feste Beziehung mit einer sowjetischen jungen Frau. Es hätte nicht besser laufen können. Alles war eigentlich perfekt. Ich hatte bestimmt die schönste Frau an meiner Seite. Russische Freundinnen mit denen ich in der russischen Welt so manches unternommen habe. Ich habe dadurch mehr von der russischen Welt erlebt, als meine Kollegen. Doch dann machte ich einen fatalen Fehler. Erstens hatte ich Angst die Beziehung wieder zu verlieren. Dadurch stellte ich die Beziehung unnötig unter Stress. Ich stellte mich unter Stress. Es kam zu Problemen beim Sex.
Und doch kam die Frage von ihr: „Willst Du mich heiraten“.
Hier machte ich den zweiten riesengroßen Fehler. Anstatt mich wie ein richtiger Mann zu benehmen und als Mann zu reagieren, brachte mich diese Frage sonst wohin. Ich habe die Frage nicht mit ja beantwortet. Ich habe über diese Frage gelacht. Damit hatte ich sie sehr verletzt. Ich leitete damit das Ende der Beziehung ein.
Dies hatte wiederum ganz große schlimme Auswirkungen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen an der Trasse. Mit allen Mitteln wollte ich die Beziehung aufrecht halten. Ich zerstörte immer mehr.
Meinen Aufenthalt an der Trasse habe ich nicht verlängert. Ich wurde gebeten doch lieber das Land zu verlassen.
Die Arbeitskollegen staunten über mich. Trotz meiner Nervenkrise, trotz so manches unmöglichen Benehmens machte ich meine Arbeit überdurchschnittlich gut. Trotz meiner psychischen Probleme war Verlass auf meine Arbeit. Trotz allen Problemen arbeitete ich mit vollem Einsatz bis zum letzten Tag meines Aufenthaltes an der Erdgastrasse.
Von der Erdgastrasse ging es direkt zum Sondereinsatz im Rostocker Hafen. Zwangsversetzung, weil ich nicht so brav war an der Erdgastrasse.
Was soll ich sagen, das gleiche Spiel wie immer. Arbeitsmäßig ganz groß und ansonsten Einsamkeitsgefühle, Verlassenheit und keine Geborgenheit.
Ich blieb nur ein paar Monate im Rostocker Hafen. Dann ging ich zurück in meine alte Firma und arbeitete als Schlosser weiter.
 

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krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Hallo Jenni
Ich verfolge Deine Gechichte nun schon seit einiger Zeit.
Ich finde es von Deinen Therapeuten unverantwortlich, das sie dich zu einer Entscheidung zwingen wollen. Man weiß doch wenn man schwer depressiv ist, kann man keine Entscheidungen treffen. da ist man oft schon überfordert mit der Entscheidung, was soll ich essen , was soll ich einkaufen? , soll ich den Arzt anrufen oder nicht. usw. Und da sollst Du dich entscheiden was du sein Willst?

Du sagst immer du schaffst nichts. das sehe ich ganz anders . Du hast wahrscheinlich immer nur im Kopf was du noch nicht geschafft hast un siehst nicht was du schon geschaft hast. Schreibe eine Liste was du gerne erledigen möchtet. Auch ganz kleine Sachen. z: B. " Im Internet nachschauen Histaminintolleranzen und Fructoseintolleranz" Alle Tips, die dir hier gegeben werden gleich auf deine Liste schreiben. Es ist ein unglaubliches Glücksgefühl, wenn du was auf deiner Liste abhaken kannst. Außerdem verfolgen dich die Sachen nicht mehr im Schlaf.

Gestern hatte ich eine interessante Unterhaltung mit meiner Freundin. Sie ist schwer MCS (UMwelterkrankung) krank. Sie hatte auch im Mundraum große Schmerzen. Es wurde eine große Zahnsanierung gemacht und nachdem sichergestellt war, das sie wirklich nichts mehr im Mund hatte auf das sie allergisch reagiert, ist man auf die Idee gekommen das die Schmerzen von der Halswirbelsäule kommen. Nachdem sie wirklich viele Sachen ausprobiert hat und die Halswirbelsäule von einem physiotherapeuten bearbeitet wurde hörten auch die Schmerzen im Mund auf. Hast du schon mal was Vom Kidd Syndrom gehört? Es sind Kinder die Schwierigkeiten hatten auf die Welt zu kommen . Gab es bei deiner Geburt irgentwelche Komplikationen oder hattest Du mal ein Schleudertrauma?

Dann möchte ich nochmal auf Deine Magenprobleme zurückkommen. Du sagst, das du Obst und Gemüse nicht so gut verträgst. Außerdem hast Du erzählt, das man bei Dir die Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht prüfen wollte. Du solltest mal einen Termin bei einem Gastroentologen machen und ihm nichts von deinen psychischen Problemen erzählen. Denn dann wird man genz schnell wieder abgestempelt.

Außerdem möchte ich , das du vielleicht mal über ein betreutes Wohnen für psychisch Erkrankte nachdenkst. Gerade bei sozialen Phobien und wenn man man kaum noch Kontakte hat, ist das eine gute Möglichkeit. Das ist nicht für immer gedacht sondern da bekommt man gute Möglichkeiten an die Hand wie man mit ganz alltäglichen Sachen wieder klarkommt.

Liebe Grüße
 
krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Hallo Sonnenstrahl!

Das, was du über dein Leben erzählen kannst, macht einem richtig Herzklopfen. Es liest sich spannend wie ein Roman! Ist dir eigentlich klar, wie glasklar du deine Vergangenheit analysierst? Es ist echt der Hammer!!! ich kann dich nur ermutigen, damit immer weiterzumachen! Du findest bestimmt viele, viele Dinge dabei heraus, die du bei bloßem Nachdenken nicht rausfinden würdest. Wenn man schreibt, hat das eine ganz andere Qualität, als wenn man seine Gedanken fliegen lässt. Dabei fliegen sie nämlich an vielen Dingen ganz rasch vorbei. Besonders an denen, die einem wehtun.

Fühl dich ganz doll geknuddelt! :kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Meine körperlichen Beschwerden haben stark zugenommen. Meine seelischen Beschwerden steigen in die Höhe. Ich habe komische Kopfschmerzen, starke Augenprobleme und auch sonst geht’s mir körperlich nicht gut.
Ich kann nicht mehr weiterschreiben. Was ist nur los mit mir.
Den ganzen Tag stehen mir die Tränen in den Augen. Jetzt breche ich wieder mal psychisch zusammen. Muss jetzt eine Tilidin einnehmen. Das Fehlen meiner Lebenspartnerin setzt mir auch noch zu. Und nach über drei Monaten in dieser Wohnung habe ich mich nicht an diese Wohnung gewöhnt.
Ich würde gerne weiter schreiben. Ich würde gerne in den Garten gehen und einige Dinge erledigen. An meinem Garten stehen mehrere Bäume, auch Kastanien. Da hätte ich genug zu tun.
Ich habe auch sonnst viele Pläne im meinem Kopf. Doch lassen sich viele Pläne nicht mehr verwirklichen.
Über das betreute Wohnen habe ich auch nachgedacht. Für mich besteht keine Möglichkeit. Diese Dinge wurden schon mal von mir in Betracht gezogen. Hier spielen auch finanzielle Hindergründe eine Rolle. Mit meinem Einkommen kriege ich höchstens eine Unterbringung in einer Abstellkammer. Alles Vermögen wird zudem eingezogen. Ein ganz kleines Taschengeld würde mir zur Verfügung stehen. Internet, Computer dass wäre nicht drin. Wie schon mal gesagt. Ich habe sehr lange in den Psychiatrien verbracht. Ich kenne mich durch andere Patienten ein wenig mit diesen Dingen aus.
Zudem würde es nicht zur Verbesserung meiner körperlichen und psychischen Probleme führen. Ich würde noch schneller untergehen.
Bei jedem Arzt werde ich nun psychisch abgestempelt. Dies lässt sich nicht verheimlichen. Ich habe einen Personalausweis mit einem weiblichen Vornamen und auch sonst werde ich als Frau geführt. Nichts in meinen aktuellen Unterlagen weist auf eine männliche Person hin. Ich habe sogar eine weibliche Rentenversicherungsnummer. Das da was mit meiner geschlechtlichen Identität nicht stimmt, sieht jeder Arzt auf den ersten Blick.
Ich habe nichts von Kidd Syndrom gehört.
Es ist leider so, dass ich keine vernünftigen Untersuchungen und Behandlungen mehr bekomme. Mir wird alles verwehrt.
Da ich keine familiäre Unterstützung habe, komme ich bei den Ärzten nicht weiter.
Danke für Eure Hinweise, ich muss dringend versuchen meine Ernährung umzustellen.

Sollte ich Schriftstellerin werden?

Das sind meine Behandlungen, die Adressen habe ich rausgenommen.
Termine von Jennifer Bergner
Mo
05.10.2009
09:30
Universitätsklinikum Leipzig Lasermedizin
Di
06.10.2009
13:00
Iris - Regenbogenzentrum 06114 Halle Psychologische Unterstützung
Mi
07.10.2009
16:00
Ergotherapie Entspannung und Psychologie
Do
08.10.2009
14:45
Ergotherapie Entspannung und Psychologie
Do
08.10.2009
16:30
Frau Dr. med. Hausarzt
Fr
09.10.2009
09:30
Psychologin
Mo
12.10.2009
11:30
Kosmetikstudio
Mi
14.10.2009
12:30
Immunologen Uniklinikum Leipzig Überweisung von Nervenarzt oder Augenarzt oder Urologen wird bestimmt wieder ein Fehlschlag, Diesen Termin habe ich sebst gemacht, keine Unterstützung durch Hausarzt
Mo
19.10.2009
08:15
Dr. med. Fachärztin für Haut und Geschlechtskrankheiten, wegen der Leukokeratose und den Pilzen
Mo
12.10.2009
09:00-12:00
Rheumathologen Heliosklinik Robert-Koch-Str. 8 0633 Hettstädt, wegen der Fibromyalgie, diesen Termin habe ich selbst gemach. Wird bestimmt nichts werden. Da meine Ärztin mich nicht unterstützt.
Mo
12.10.2009
17:00
Psychiaterin 04209 Leipzig, keine Behandlung
Do
22.10.2009
09:45
Zahnärztin, neuer Versuch von mir meine Zähne zu sanieren
Do
05.11.2009
10:30
Facharztzentrum Teuchern, wegen Asthma
Mo
09.11.2009
10:30
Fachärztin für Augenheilkunde
Di
10.11.2009
12:00
Kosmetikstudio
Do
12.11.2009
09:30
Dr. med. Fachärztin für Haut und Geschlechtskrankheiten, wegen der Leukokeratose und den Pilzen
Blutgruppe 0 Rh positiv (D positiv)




Ich muss versuchen zu schlafen.

Liebe Grüße an Euch


Jennifer Sonnenstrahl
 
krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Morgen Mylady,

Schriftstellerin? Warum nicht, versuchs mal und schreibe eine Geschichte :)

Du schreibst hier im Forum ausschlieslich Weiblich, und auch so, dass man annehmen muss das deine Weibliche Seite derzeit dominant ist. Stimmt das?

Noch eine kurze Frage zum Schluss, wie darf ich dich eigendlich nennen?
Jenni, Jenifer oder anders?

Liebe Grüsse,
ursu
 
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Guten Morgen ursu,

Mein Name ist laut Personalausweis Jennifer. Ein Mitglied hier im Forum hat mir wegen der Identitätsprobleme mir einen Pseudonamen gegeben. Dieser ist Sonnenstrahl.
Ich benutze mal Jennifer, Sonnenstrahl, oder beides zusammen. Den männlichen nicht mehr vorhandenen Vornamen benutze ich sehr selten.

Ich mache schon wieder einen großen Fehler im Umgang mit mir selbst. Verhaltensstörungen wird das wohl genannt. Anstatt im Bett zu bleiben und Entspannungsverfahren anzuwenden, sitze ich schon wieder am Computer. Für meine brennenden schmerzenden Augen nicht gut, für meine Kopfschmerzen auch nicht gerade gut.
Ein Punkt gegen das Schreiben, Überlastung meiner Augen.
Die Vorm des Schreibens, weiblich oder männlich hängt von vielen Faktoren ab.
Ich reise ganz stark vor der Transsexualität aus. Ich wünschte, so was hätte mich nicht getroffen. Transsexualität allein für sich, wird in meinem Fall tödlich verlaufen. Da brauche ich nicht an weitere Krankheiten zu denken.
Es gibt eine Regel. Bleibt der/die Transsexuelle allein, hat keine Familie, so wird es dieser/diese Transsexuelle nicht schaffen. Die ist eine hundert prozentige Regelung. Es gibt keine Ausnahmen. Ich kann dagegen strampeln, ich werde diese Regelung nicht ändern können. Ich kann mich verausgaben, indem ich gegensteuere und nicht gewinnen kann.
Diese Zeilen musste ich unterbrechen, weil ich fast unter den Tisch vor Erschöpfung gefallen wäre. Ich lag wieder im Bett und ich muss wieder ins Bett.

Was ist es was mich in die Richtung Frau zieht?
Es ist die Abneigung gegen die Männerwelt. Ich will hier mal nicht alle Männer auf die gleiche Stufe stellen. Mein Erzeuger war ein Mann. Zu gewalttätig, zu Machtbesessen. Auch habe ich viele andere männliche Objekte kennengelernt, welche in mir so was wie „ Das sind doch keine Menschen“ Gewalt und Unterdrückung habe ich durch viele männliche Objekte zu spüren bekommen. Der Machtkampf in jeder Situation bei den Männern. Das Balzverhalten, die Beleidigungen und nicht zuletzt die Gewalt in der ganzen Welt gegen Frauen hat mich vor der Männerwelt abgeschreckt. Schon immer war ich dieser Gewalt überdrüssig. Sprüche wie „Mädchen sind doof“ oder „Frauen gehören nicht hinters Lenkrad“ oder „Frauen gehören hinter den Herd“, da entsteht in mir ein Konflikt zwischen mir und den Männern. Ich habe es schon mal geschrieben, dass ich als Kind lieber mit den Mädchen zusammen sein wollte. Ich bewundere alles Mädchen- und Frauenhaftes. Und es ärgerte mich schon immer nicht die Fähigkeiten der Mädchen und Frauen zu haben. Anpassen an die Männerwelt, anpassen meines Körpers an die Männerwelt. Die Fähigkeiten der Männer hatte ich nicht, so manche Fähigkeit von Männern wollte ich auch nicht haben. Ich bewies aber meine Fähigkeiten durch Fleiß, harte Arbeit, männliche körperliche Arbeit. Ich wollte auch meine Freundin haben. Wollte auch wie andere Menschen eine feste Partnerin haben. Dies ist mir durch meine harte Arbeit und Anerkennung auch gelungen. Damenbekleidung hat mich schon immer angezogen. Über den Grund wollte ich nie nachdenken. Mir ging das alles zu weit in Richtung Transvestit. Transvestiten waren in meiner Kindheit/Jugendzeit als Sexualmonster angesehen worden. So konnte und durfte ich mich nicht mit Damenbekleidung in Zusammenhang bringen lasse. Zudem war es zu Zeiten der DDR extrem Gefährlich als Jugendlicher/Mann in die Damenabteilung zu gehen und Damenbekleidung für sich selbst zu kaufen. Die Verkäuferinnen hätten die Polizei gerufen. Damenbekleidung hat mich schon immer angezogen. Die meisten Transsexuellen streiten sexuelle Hindergründe ab. Ich auch, doch bin ich ehrlich, sind da auch sexuelle Hindergründe gewesen. Erst als mir offiziell das Tragen von Damenbekleidung erlaubt war, gab es keine sexuellen Hindergründe. Es gibt bis zum heutigen Tag keine sexuellen Hindergründe. Es gibt aber einen Zwang in allen Dingen so zu sein wie die Frauen. So würde ich auch gern die Geschlechtsangleichende Operation machen.

Ich hatte auch zwei längere feste Beziehungen. Mit dem Sex, na ja, es gab da schon Schwierigkeiten. Doch hatte ich auch doch schon meinen Mann gestanden. Ich brauchte aber eine lange Anlaufzeit. Glücklich waren die Frauen allemal. Sex war in meinen Beziehungen ein wesendlicher Bestandteil.
Doch was wird aus dem Sex nach der Geschlechtsangleichenden Operation. An dieser Frage zerbrechen viele Transsexuelle. Bleiben zwischen den Geschlechtern stehen. Ich auch!
Das Leben geht nicht immer besser nach der Geschlechtsangleichenden Operation. So manche Transsexuelle blieb auf der Strecke. Die Einsamkeitsängste werden zu groß. So will ich Frau sein, und weis ich werde in die Einsamkeit fallen und bleiben. Die Operation – vielleicht mein eigenes Todesurteil.
In den Selbsthilfegruppen können solche Fragen nicht geklärt werden. Alle Transsexuelle haben damit ein Problem. Hierzu muss ich noch folgendes Sagen. In den beiden Selbsthilfegruppen sind ausschließlich Transsexuelle über dem 40sten Lebensjahr. Die sogenannten sekundären Transsexuellen. (Gynäphile biologische Männer mit transsexueller Geschlechtsidentitätsstörung) Das ist die Gruppe in der ich einzuordnen bin. Es ist aber auch die Gruppe mit den meisten psychischen und seelischen Problemen und psychopathologischen Auffälligkeiten.
Hier fehlt jegliche psychologische Betreuung. So eine Betreuung ist nicht zu bekommen.

Durch meine Krankheit konnte ich nun nicht mehr so viele körperliche Arbeit leisten. Ich habe gemerkt, dass mich meine Lebenspartnerin ein ganz großes Stück liebte, weil ich sehr viele handwerkliche Fähigkeiten besitze. Ich habe auch gemerkt, dass das Fehlen der körperlichen Fähigkeiten durch meine Krankheit, Risse in die Beziehung brachte. Das Ende der Beziehung wäre auch ohne Transsexualität nicht aufzuhalten gewesen. Körperliche Beschwerden fordern auch ihren Tribut im Sexualleben.
Als bei mir der Durchbruch zur Transsexualität im 07/2007 geschah wurde ich von jeglicher Behandlung in psychischer und körperlicher Behandlung ausgeschlossen. Gerade in dieser Phase nach der Entlassung aus der psychosomatischen Klinik konnte ich keine Hilfe erfahren. Ich wurde ins nichts entlassen. Körperlich keine Besserung und psychisch durcheinander gebracht. Jegliche Hilfe wurde abgelehnt. Bis ich dann im Januar 2008 in der Psychiatrie gelandet bin.
Die Körperbeharrung bietet stets Anlass zur Klage und wird mit teilweise mehrmals täglich durchgeführten Rassuren und schmerzhaften Epilationsbehandlungen beinahe phobisch eradiziert. Hinsichtlich des Genialstatus sind die Patienten hingegen oft ambivalent: Einerseits wird die Aversion dagegen fast demonstrativ vorgetragen, anderer seits steht dies jedoch im Widerspruch zu Tatsache, dass der Penis nicht nur bei der Masturbation, sondern mitunter auch bei der heterosexuellen Sexualität mit der Partnerin lustvoll eingesetzt wird. Gerade diese Diskrepanz dürfte mit zum Leidensdruck und zum oft vehement vorgetragenen Umwandlungsbegehren beitragen. Nicht selten findet man aber auch, dass sich Patienten mit einer „Mann-mit-Penis-und-Brüsten“-Rolle arrangieren.

Die scheint für mich die unmöglichste und doch nur möglichste der Möglichkeiten zu sein.
Schrecklich, wer sagt da Transsexualität ist keine Krankheit.
Es ist eine schlimme schreckliche Krankheit.



Habe ich einige Fragen beantworten können?
 
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krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche

Hallo Sonnenstrahl!

Was ist es was mich in die Richtung Frau zieht?
Es ist die Abneigung gegen die Männerwelt. Ich will hier mal nicht alle Männer auf die gleiche Stufe stellen. Mein Erzeuger war ein Mann. Zu gewalttätig, zu Machtbesessen. Auch habe ich viele andere männliche Objekte kennengelernt, welche in mir so was wie „ Das sind doch keine Menschen“ Gewalt und Unterdrückung habe ich durch viele männliche Objekte zu spüren bekommen.

Ich glaube, das ist sehr wichtig! Wenn wir jetzt auch noch rauskriegen könnten, wie der Exhibitionismus da reinpasst, dann sind wir bestimmt einen guten Schritt weiter.

Ich versuche gerade, mich in dich hineinzuversetzen. Bei Frauen ist es oft so, dass sie, wenn die Mutter die Dominante ist, die den Töchtern das Leben schwer macht, versuchen, auf keinen Fall fraulich zu wirken. Sie wollen durch nichts an die Mutter erinnern. Wollen nicht so aussehen, wollen nicht so sein, wollen möglichst gar keine Frau sein, gehen krumm, um die Brüste zu verstecken, tragen weite Klamotten und und und. Frauen fangen oft an mit Hungern, bekommen Bulimie, haben Beziehungsprobleme, weil sie sich so sehr vom Frausein abgrenzen, dass die Psyche leidet und bis an die Grenze strapaziert wird.

Viele Frauen tragen dann gerne maskuline Klamotten. Inwieweit sich solche Störungen auf das Sexualverhalten auswirken können, das weiß ich nicht. Allerdings ist mir bekannt, dass es Störungen im sexuellen Bereich gibt und auch bei der Bindungsfähigkeit.

Allerdings ist es ja so, dass Männer eine ganz andere Art von Sexualität haben als Frauen. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass es einem Mann, der sich von der Männerwelt abgrenzt, der wirklich ganz und gar nichts mit dem Mann zu tun haben will, den er Vater nennt, einen Kick geben könnte, mit femininen Kleidungsstücken zu tun zu haben. Ich könnte mir vorstellen, dass es nichts gibt, was einen weiter von seinem Vater entfernt als das Gefühl, KEIN Mann zu sein.

Aber wie immer die Einschränkung, dass ich damit voll falsch liegen kann.

Lieber Gruß :wave:
Sonora
 
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