Fibromyalgie
Hallo Ory und Joh
Auf meiner Homepage habe ich versucht, ein “factsheet” zu übersetzen, es hilft vielleicht etwas weiter?! Ich habe wahrscheinlich selber eine etwas simplistische Vorstellung, wie es funktioniert. Also Naltrexone in 50-150 mg wird ja eingesetzt, um von Drogen-oder Alkoholsucht wegzukommen. Es belegt die Opiatrezeptoren im Hirn (also ein Opiat-antagonist) und die Droge oder der Alkohol kann kein “Hoch” mehr erreichen, also ergibt es keinen Sinn, diese Suchtmittel weiter einzunehmen. Soviel ich weiss, ist Naltrexone/Nemexin aber kein angenehmes Medikament, denn es flaut alle “Hochs” ab, Freude, Lust, Sexgefühle. Einer der Entdecker versuchte aber, dieses geprüfte, getestete und patentierte Medikament anders einzusetzen und zwar als Kleindosis. Er versuchte es mit HIV/AIDS Patienten, deren (waren es Leber-?) Werte sich verbesserten. Er, Dr.Bihari gab dieses LDN auch der Freundin seiner Tochter, die an MS litt und sie hatte keine Schübe mehr (bis sie LDN einmal absetzte, weil sie sich ja gesund fühlte, und dann kam der Schub!) Beim Einnehmen einer kleinen Dosis Nemexin (3-4.5mg, also weniger als ein Zehntel des normalen Wertes) werden die Opiatrezeptoren einige Stunden lang blockiert. Da der Körper täglich Endorphine (feel good hormones und natürliches Schmerzmittel/körpereigene Opiate) produziert, die eine Weile lang keine Rezeptoren finden, produziert der Körper mehr, um dies Blockade zu brechen. Bei einem fehllaufenden Autoimmunsystem sind die Attackerzellen im Ueberschuss zu den Schutzzellen. Bei der Ueberproduktion von Endorphinen gleicht sich das Verhältnis aus und die Attackerzellen greifen die Viren/Bakterien/Fremdkörper an und schützen den Körper, wie die Natur das vorsah, anstatt körpereigene Zellen anzugreifen, was in Autoimmunkrankheiten passiert.
Dass LDN für mehr und mehr Autoimmunkrankheiten eingesetzt wird, kommt wohl aus jüngerer Zeit, so hat es auch noch keine sehr alten Erfolgsgeschichten, erst ein paar Jahre alt. Da dieses Medikament aber keine Nebenwirkungen hat und keinen Schaden anrichtet, sollte es als erstes Medikament offeriert werden. Aber da hapert es eben, denn mit LDN kann kein Geld gemacht werden (out of patent) und so zahlt niemand für die nötigen klinischen Studien, deren Resultate den Aerzten Vertrauen geben würden. Aerzte lernen über neue Medikamente, indem sie den Pharmazeutik-Vertreter zuhören und da diese sicher nie von LDN sprechen werden (da es kein Geldmacher ist) hat low dose naltrexone und somit Tausende von Leidenden nur eine sehr kleine Chance.
Joh: LDN ist also keine Symptomverbesserung, sondern hilft dem Körper, das zu tun, was er sollte, also das Autoimmunsystem sollte eben richtig funktionieren. Du weisst nicht, wie man eine Besserung in der MS spürt. Ich auch nicht. Denn MS ist für jeden Patienten anders und dementsprechend haben die Patienten auch andere Reaktionen und Erfahrungen. Der Hauptgrund, warum man LDN nehmen sollte, ist um die Progression zu verlangsamen oder sogar innezuhalten. Ich glaube, dass das bei mir der Fall ist, aber ob es dann immer so sein wird, zeigt sich dann in den nächsten Jahren. Ich weiss, dass ich keine der kleinen lästigen Symptome der MS mehr spüre, also greift es mich nicht mehr an. Der Schaden, der in den letzten 4-10 Jahren angerichtet wurde, wird kaum retourgemacht, aber damit kann ich leben, wenn es nur nicht schlimmer wird. Und da bin ich zuversichtlich, denn weltweit hat es viele Erfolgsgeschichten. 70-90% Erfolgsrate ist extrem hoch, wenn man bedingt, dass MS Medikamente 30-67% haben und das mit Nebenwirkungen, die oft zu lebensbedrohenden Schäden führen können.
Ory: Ja, dieser Artikel der AMSEL kenne ich. Zum einen geht er auf 2004 zurück und seither wurde nichts weiter berichtet, obwohl im Rest der Welt einiges läuft in Sachen LDN. Zum anderen, AMSEL, wie auch fast alle MS Gesellschaften (Schweiz, Deutschland, England, Amerika und Australien auf jeden Fall und soviel ich weiss, auch andere) warnen vor dem Gebrauch von Naltrexone. Sie warnen aber mit falschen Tatsachen. Zum Beispiel zitieren sie schon mal Leberschäden, die auftreten können, verschweigen es aber völlig, dass der eine Leberschaden bei einem Suchtpatienten auftrat, der 300mg einnehmen musste und dass sogar in diesem extremen Fall der Leberschaden reversibel war. Nirgends wird je erwähnt, dass Naltrexone in hoher Dosis an schwangere Drogensüchtige gegeben wurde und ihre Babies keinen Schaden erlitten. Mit LDN sprechen wir aber von einem Bruchteil der Dosis.
Ich gehöre einer internationalen Gruppe an, die versucht, das Wissen über LDN zu verbreiten. So gibt es einige von uns, die in verschiedensten Foren über LDN berichten. Sehr oft werden diese “Postings” gesperrt und beim näheren Forschen entdecken wir meistens, dass ein Geldinteresse dahintersteckt und LDN manchen geldgierigen Konzernen ein Dorn im Auge ist.
Das grösste Anliegen für uns alle ist es aber, dass Leute einfach davon hören. Dass Leute eine Chance haben, es zu erforschen. Ich kenne mittlerweilen einige, deren Leben es gerettet hat, Leute, die von Krebsspezialisten zum Sterben nach Hause geschickt wurden, zum Beispiel, die aber immer noch hier sind und sich einsetzen, damit LDN bekannt wird.
Auf meiner Homepage findet ihr auch weitere Links, die meisten aber führen zu englischen Seiten.
Lieber Gruss
Silv