Hämochromatose + Zink

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13.12.06
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Hallo,

ich hatte unten stehendes in einem anderen Beitrag gepostet nur ich denke hier ist es besser aufgehoben. Wer hat die Zink beobachtung noch gemacht?

ich leide ja acuh an einer Hämochromatose und habe trotz Vitamin C zum Essen keinen merklichen Effekt auf meinen Ferritin festgestellt. Ich hatte über 6 Monate keinerlei Vitamin C genommen und dann wieder 1-2g zum Essen der Unterschied waren nach 6 Monaten im Ferritin jediglich 3ng/ml einmal hatte ich 43 und einmal mit Vit C. 46ng/ml

Das zeigt mir eher das der Oxidative Stress uns Hämochromatose Patienten mehr zu schaffen macht als das Vitamin C.

Was mir auffällt ist das ich jetzt nebne mir noch zwei weitere Hämochromatose Patioenten kenne die einen erhöhte Zink Wert haben alle sowohl im Serum wie auch im Vollblut. Das gibt mir schon eher zu denken.

Gruß
Spooky
 
Hallo Spooky

Eigene Erfahrungen habe ich nicht, möchte aber auf diesen Beitrag verweisen.

Liebe Grüsse
pita
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

zur Diskussion von Zink bei Hämochromatose möchte ich folgendes beitragen:
Ein Zinküberschuss in der Leber würde man wohl an einem erhöhten Zinkwert im Blut feststellen können.
Ist der Zinkwert im Blut normal, so dürfte m. E. keine erhöhte Zinkkonzentration in der Leber zu erwarten sein.
Für die Leber ist Zink normalerweise sehr wichtig und ein Zinkmangel ist daher für die Leber schädlich.
Ich selbst bin Genträger (C282Y- das ist der gefährlichste Gendefekt für Hämochromatose) für Hämochromatose und habe dazu M. Wilson und ich hätte im Serum und im Vollblut einen extrem starken Zinkmangel, wenn ich kein Zink zuführen würde.
Wenn ein Gendefekt auf Hämochromatose tatsächlich zu einem Zinküberschuss führt, müsste man doch bei Genträgern erwarten, dass sie keinen Zinkmangel haben (auch nicht, wenn sie M. Wilson haben).

Da Zink, auch in Überdosierung als nicht besonders toxisch gilt, ist es für mich fraglich, ob denn die in der Studie gefundene Zinkansammlung in der Leber von Hämochromatose-Patienten einen besonders negativen Einfluss auf die Leber bei diesen gehabt hat oder ob es nicht sogar so ist, dass eine (evtl. erhöhte) Zinkzufuhr die Kapazität von DMT1 belegt und so die Eisenansammlung eher gebremst wird?


Gruß
margie
 
Hallo Margie,

so ganz unschädlich ist Zink wohl nicht, es wird ein erhöhtes Alzheimerrisiko diskutiert außerdem soll es von vielen Ptienten die eine HWS Instabilität oder Nitrosativen Stress haben nicht vertragen werden.

Gruß
Spooky
 
Hallo Spooky,

wenn man einen Zinkmangel hat, ist aber der Zinkmangel schädlicher für den Körper, als wenn man ganz auf Zink verzichtet. Zinkmangel führt zu Kupferüberschuss und Kupfer ist im Überschuss noch schädlicher. Zinkmangel fördert auch die Histaminintoleranz, Zinkmangel führt zu Hautproblemen, etc. etc. Zink hat sehr viele wichtige Funktionen.

Zink ist nicht so einfach einzunehmen, das ist richtig. Man muss es nüchtern einnehmen. Das kann zu Magenbeschwerden führen. Ich beginne dann immer mit dem Essen, wenn ich merke, die Magenbeschwerden beginnen. In der Regel ist das so 20 Minuten nach der Einnahme. Aber dennoch ist mein Zinkspiegel angestiegen.
Aber nur wegen des Magens auf das Zink zu verzichten, wäre im Falle eines Zinkmangels ein fataler Fehler.

Wenn Du zuviel Zink hast, dann brauchst Du eigentlich kein Zink. Aber sollte Zink die Aufnahme des Eisens verhindern, so wäre es auch für Dich vielleicht nicht falsch, es einzunehmen.
Eisen ist bestimmt viel schädlicher für die Leber als Zink.
Ich kenne bisher nur die Eisenspeicherkrankheit, von einer Zinkspeicherkrankheit habe ich noch nichts gehört.
D. h. ich schließe daraus, dass eine gewisse Zinkanreicherung im Körper keinen Krankheitswert hat (beim Eisen ist es eben anders).

Gruß
margie
 
Hallo Spooky

Ich habe deine Frage im LEF-Thread gelesen.
Am 17.11.07 hatte ich geschrieben:
Aus diesem Grund ist die Überlegung "Zink gegen vermehrte Eisenaufnahme" (=Zink gegen freie Radikale) nicht für alle Menschen richtig.
Ist die vermehrte Zink-Aufnahme bei Hämochromatose-Patienten nun Segen oder Schaden?
Mittlerweile bin ich schon länger (wie Heinz es auch formuliert) der Meinung "Nichts Genaues weiss man nicht" und lasse mich durch einzelne Studien-Weisheiten nicht mehr verrückt machen.

Als in meiner Familie Hämochromatose festgestellt wurde, wusste ich welche Werte relevant sind, diese zu beobachten und gegebenenfalls zu reagieren.
Dazu brauchte ich nichtmal einen Gentest, der bringt mich nicht weiter...
Es gibt ja schliesslich auch Homozygote, die nicht vermehrt Eisen anspeichern und gelegentlich Heterozygote, die es eigentlich wider Erwarten doch tun.

So käme ich persönlich auch nicht auf die Idee, meine Zink-Werte bestimmen zu lassen - so tickt eben jede/r ein bisschen anders und muss dies für sich selbst entscheiden (oder sich die Entscheidung von jemandem abnehmen lassen ;)). Dies ist mein "heutiger Stand des Irrtums" und ich schliesse nicht aus, dass sich dieser irgendwann ändern könnte. Schliesslich bezeichne ich mich zum jetztigen Zeitpunkt als "gesund" (kleinere Einschränkungen inbegriffen). Würde ich ernsthaft krank, wäre es gut möglich, dass sich meine heutige Einstellung verändert.


Konkret zurück zu Zink. Hier eine der Empfehlungen:
Experten empfehlen zu den Mahlzeiten insgesamt 800 IE Vitamin E, 400 mcg Selen, der gesamte Vitamin-B-Komplex, mindestens 800 mcg Folsäure, 60 mg Zink, 100 mg (Pro)anthocyanidine (Traubenkernextrakt), 120 mg Ginkgo biloba, 2.000 mg Knoblauch, 1.200 mg Cystein, 500 mg Alphaliponsäure und 3 mg Melatonin. Die Mengenangaben der Nährstoffe beziehen sich auf die Tagesdosis und sollten auf zwei oder drei Einnahmen aufgeteilt werden.
Hämochromatose - HiLife (Extension) e.V.
Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Pita, hallo Spooky,

zum Thema Zink wollte ich nochmals betonen:
Hämochromatose führt bekanntlich zu einem Leberschaden bis hin zur Leberzirrhose. Bei einer Leberzirrhose (und wohl bereits bei den Vorstadien auch) haben die Patienten meist einen Zinkmangel. Zink wird auch bei der hepatischen Enzephalopathie empfohlen, die Leberkranke früher oder später oft auch bekommen. Zink soll beim Abbau von Giften wie Alkohol helfen.
Aus alledem folgere ich, dass es wichtig ist, ausreichend mit Zink versorgt zu sein und ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Eisenspeicherkrankheit es schädlich ist, Zink zuzuführen.
Man kann ja im Blut (im Vollblut und im Serum) die Zinkwerte bestimmen und nur wenn diese über der Norm liegen, würde ich von Zink vorübergehend abraten bis zu einer weiteren Kontrolle (evtl. sieht es dann schon anders aus).

Gruß
margie
 
Hallo Spooky, hallo ihr,

so ganz unschädlich ist Zink wohl nicht, es wird ein erhöhtes Alzheimerrisiko diskutiert

Das könnte ein indirekter Effekt sein, wenn die Zinkeinnahme auf Kosten des Kupfers geht. Bei Alzheimer ist Kupfermangel typisch, warum auch immer (weiß man evtl noch nicht genau).

Eisen, Zink, Mangan und Kupfer werden im Darm über denselben Transportmechanismus aufgenommen. Wenn man eins der Spurenelemente verstärkt einnimmt, kann das auf Kosten der anderen gehen.

Viele Grüße
Irene
 
Hallo Spooky, hallo ihr,



Eisen, Zink, Mangan und Kupfer werden im Darm über denselben Transportmechanismus aufgenommen. Wenn man eins der Spurenelemente verstärkt einnimmt, kann das auf Kosten der anderen gehen.

Viele Grüße
Irene


Hallo Irene,

das erklärt aber nicht warum sowohl Eisen wie auch Zink erhöht sind, nach dem Schema dürfte eines zu hoch und das andere zu niedrig sein.

Gruß
Spooky
 
Hallo Spooky, ich meinte gar keinen bestimmten Fall, mir ging es um die Wechselwirkungen bei der Aufnahme. Mit Hämatochromatose kenne ich mich nicht aus.

Pita, zu der zitierten Empfehlung Experten empfehlen zu den Mahlzeiten (...) 60 mg Zink fällt mir ein, dass Zink (wie auch Eisen, Mangan, Kupfer) nüchtern am besten aufgenommen wird. Also auf leeren Magen eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit.

Manchen Leuten wird von manchen Zinkpräparaten flau im Magen, vielleicht wird es deshalb so oft zu den Mahlzeiten empfohlen (kenne das auch so von HPU). Aber mich überzeugt das nicht, man kann ja verschiedene Präparate durchprobieren oder es mit einem Stück Obst nehmen, wenn es nüchtern gar nicht geht.

Viele Grüße
Irene
 
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