Krankenhauskeim MRSA

Hallo Pandorra,

bitte auch noch unter PN nachsehen.

Wenn eine Amputation wegen MRSA notwendig wird, ist es natürlich sinnvoll so zu amputieren, dass nicht nur die Nekrose sondern auch das stark infizierte Gewebe entfernt wird. Es hängt auch etwas davon ab, welcher MRSA-Stamm beteiligt ist und welches Ergebnis (antibiotische Behandlung?) des Antibiogramms vorliegt. Je mehr erhalten werden kann um so leichter die spätere prothetische Versorgung. Die Abwägung ist also für jeden Fall anders.
Die Verwirrtheit bedeutet nicht unbedingt Demenz. Auch durch die Vergiftung (Sepsis) kommt es zu solchen Erscheinungen, die sich nach Abklingen der Infektion normalisieren.
Bitte verlieren Sie nicht die Hoffung.
Mir ging es ähnlich wie Ihrem Vater...

Heut nachmittag hat das KH angerufen das morgen früh nochmal der Arzt mit mir reden möchte.Um 9.15 Uhr hab ich einen Termin.
Mal sehen was jetzt schon wieder ist...
Hab Dir PN geschrieben

Neuester Stand:
Am Donnerstag hat die Gefäßchirurgin mit meinem Vater gesprochen und ihm mitgeteilt das das Bein ab muß.Oberschenkelamputation.Er har ja gesagt. Eine Std.später war der Anästhesist da,hat ihn aufgeklärt und als er ging sagte mein Vater Nein.....
Er sollte eigentlich am Freitag (gestern)op werden.
Also hab ich gestern nochmal mit ihm gesprochen,ohne Ergebnis...
Auch heut hab ich es wieder versucht,ebenfalls ohne Ergebnis...
Er gibt mir darauf keine richtige Antwort-kein Ja -kein Nein...
Wenn er sich am Montag op läßt kann er Glück haben das ein Teil des Oberschenkels erhalten bleibt,wenn nicht muß er vielleicht irgendwann mal bis zur Leiste ab.........
Direkt überreden möchte ich ihn nicht,ich will nur das ihm wirklich klar ist was passiert wenn er sich nicht schnellstens amputieren läßt...
Ich weiß echt nicht mehr wie ich ihm das klar machen soll??

alles gute und viel kraft für deinen vati.

:wave:

Vielen Dank:traurigwink:

Heute: wieder Gespräche mit Sozialdienst vom KH und Dr....
Ausserdem ist heut sein Nephrologe aus dem Urlaub zurück und er war entsetzt als er meinen Vater sah,er will heut noch mit ihm reden...
Ansonsten sieht es so aus:
Wenn mein Paps nicht einwilligt wird er - im Bereich Gesundheit - eine Vormundschaft bekomme.Ich weiß aber das er einen Fremden sicher nicht akzeptiert.Daher habe ich mich gemeldet.
Bei meiner Mama hatte ich die komplette Vormundschaft (sie starb an einem Hirntumor)-daher kenne ich mich etwas aus.
Allerdings weiß ich nicht ob ich es schaffe zu unterschreiben,da mein Vater doch immer sagt das er nicht will sondern auch so wieder gesund wird...
Bin ich Gott das ich über Leben und Tod entscheiden soll ???
Und was wenn er noch gar nicht so verwirrt ist - von der Vergiftung - wie die Ärzte uns einreden wollen ?
Ich weiß das er es mir dann niemals verzeihen wird..
Kann ich denn ein gutes Gewissen haben und ruhig schlafen?
Kann ich mich dann wieder vernünftig um meinen Sohn kümmern so wie er es verdient hat und kennt ?
Oder mache ich mir dann Tag für Tag und jede Nacht Vorwürfe wenn ich unterschreibe???
Ich habe meine Mama zu Hause gepflegt,aber die Krankheit und den Tod noch nicht überwunden...
Ich möchte endlich zur Ruhe kommen und das Leben mit meinem Sohn geniessen.
Soll ich unterschreiben?

Hallo Pandorra

Oje, welch schwierige Situation ).
Ich wünsche dir, dass du eine Entscheidung finden kannst, die für deinen Vater und für dich, jetzt und in Zukunft richtig ist.

Alles Gute und liebe Grüsse
pita

Hallo und Danke für Deine lieben Wünsche.
Ich habe mich jetzt entschieden...
Was richtig und was falsch ist weiß man leider immer erst hinterher...
Ich werde unterschreiben wenn es sein muß und hoffe das ihm damit geholfen ist.....

MAAAAN Hab ich die Schnauze voll...
Jetzt ist auch noch die Weste,die mein Vater anhatte als er ins KH ging spurlos verschwunden UND sein Geldbeutel !!!!!
Da ist sein Ausweis drin und den brauche ich ganz dringend um sein Auto abzumelden!!
Man echt ej....
(jetzt müsst Ihr Euch ganz viele Schimpfwörter vorstellen ........ )
Noch viel mehr......
Ich koche vor Wut ehrlich ....
Was soll ich jetzt tun?
:keineahnung:

Gutachten ist gemacht , Richter war da .
OP dringend notwendig.
Ich hatte heut Aufklärungsgespräch mit Chirurg und Anästhesist.
Hab auch unterschrieben! - Morgen ist die Amputation Oberschenkel!
Hab erfahren das die Sterberate sehr hoch ist ( 30 % ) und oft nochmalige OP's notwendig werden.
Was sagen Eure Erfahrungen?
Wenn wirklich alles gut läuft bekommt er in ca.3 Wochen Prothese und dann Reha.Na mal sehen.
Ich mache mir große Sorgen das der MRSA auf die Wunde übergeht,da ich denke das es dann zu spät ist........
Momentan ist der Keim nur noch in Nase und Mund.
Aber wenn er auf den Stumpf geht...

Alles Gute, Pandorra - dir und deinem Vater :daumendrueck:.

Liebe Grüsse
pita

Hallo Pandorra,

die Amputation als Solche ist weniger das Problem. Die von Dir genannte Mortalitätsrate bezieht sich vermutlich auf eine mögliche Sepsis durch MRSA in der Wunde. Da den Ärzten das Problem der Kolonisation von MRSA bei Deinem Vater ja bekannt ist, werden sie natürlich besondere Vorsicht walten lassen und eine Infektion verhindern. Damit erhöhen sich die Aussichten dass alles gut wird beträchtlich und die Gefahr von weiteren OP`s verringert sich auch!

Warum es immer größere Probleme mit resistenten Bakterienstämmen gibt und warum kaum neue antibiotische Wirkstoffe entwickelt werden ist im Tagesspiegel ausführlich recherchiert worden. Nachzulesen unter:

www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Antibiotika-Resistenz;art304

vom 15.09.2009

Am Dienstag hatte mein Vater die Oberschenkel Amputation rechts.
Er hat viel geweint,hat die OP aber ganz gut überstanden.
Nase und Mund sind noch immer besiedelt.
Allerdings ist er noch immer nicht ganz klar im Kopf.!! Man hat mir jetzt gesagt das es noch bis 3 Wochen nach der OP dauern kann.
Aber:Im Brief vom Gericht,für die Betreuung,steht drin:fortschreitende Demenz!
Woher wollen die das wissen? Ein Neurologe wurde bei dem Gutachten nicht hinzugezogen.Und ist es jetzt nicht noch zu früh das zu beurteilen?
Ausserdem schläft bzw. döst er immer noch sehr viel.
Ab wann kann ich denn das abkären lassen ob er Demenz hat? Ich dachte ich warte noch?
Bin einfach momentan überfordert und extrem müde...
Einen Arzt habe ich noch nicht zu sehen bekommen.

@Pandorra,

das Problem der Demenz ist nach meiner Meinung nicht so schnell zu klären, da es jetzt noch viel zu früh ist um festzustellen ob der Zustand fortschreitet oder sich langsam rückbildet. Erst Änderungen werden zeigen in welche Richtung es geht. Für die Betreuung jedoch ist der augenblickliche Zustand entscheidend und so betrachtet stimmt erst mal die Aussage.

Warum Implantate wie Verschraubungen oder Metallteile am Knochen durch die sich bildenden Biofilme eine besondere Gefahr darstellen, beschreibt der österreichische Kurier sehr deutlich.
Link: Bakterien-WG im kranken Knochen | kurier.at

Es geht weiter:
Mein Vater hat die Amputation gut verkraftet und akzeptiert.
Neue Abstriche wurden gemacht und heut kam schon mal das erste Ergebnis:
NEGATIV ! Hurra.. da hat er sich echt gefreut. Jetzt müssen wir natürlich die anderen 3 oder 4 Ergebnisse abwarten.Wenn wir Glück haben,sind die auch negativ
Nun die schlechte Nachricht:
Das linke Bein sieht sehr schlecht aus:Im Bereich des Schienbeins ,an der Wade und am Fuß: LILA ...!
Jetzt bekommt er eine Angio und dann wird entschieden..
Ich mache mir wieder große Sorgen und mein Vati hat jetzt wirklich Angst (er ist jetzt nämlich fast komplett wieder klar im Kopf)
Ich möchte fast behaupten das er eine erneute Amputation nicht verkraftet!!!

Hallo,

"Kontraste" hat sich mit dem MRSA-Problem in Kliniken beschäftigt und auch ein Video mit Informationen in das Netz zum runter laden gestellt. Link: ARD Mediathek: Kontraste - Infektionsrisiko Klinik - neue Berichte über tödliche Keime - Donnerstag, 17.09.2009 | Das Erste

Auch in der Schweiz wächst die Sorge um resistente Keime im OP!

Hektik lässt die Infektionsgefahr ansteigen:

Mehr Infekte wegen Hektik im OP (Wissenschaft, NZZ Online)

Hallo zusammen,
viell. kann mir jemand weiter helfen,ein guter Freund von mir ist an Msra erkrankt und die Krankenkasse will ihm nicht weiterhelfen(screening usw) weil er eben " nur " Kassenpatient ist,sein Infektionsherd liegt tief in der Hüfte.Hat nun schon einige Op´s hinter sich bei der jedesmal !,5 l eiter abgezogen wurde. Nun hat man ihn nach 6 mon. KH-aufenthalt nach Hause geschickt.Ohne das er oder seine Frau weitere Infos über seine Rechte erhalten haben.Es gab auch keine Infos über evtl. Behandlungen oder wie man den keim in schach hält. Es hieß nur das seine frau bitte schön wo anders schlafen solle. Er ist 60J. und nun Schwerstpflegefall.Gibt es irgendwo in der nähe von Recklinghausen eine selbsthilfegruppe oder einen Arzt der sich auf Msra spezialisiert hat?
Es bestehen Fragen über fragen und eine große Hilflosigkeit. Als Freund möchte man helfen,das Problem ist ja nun auch das beide Antworten immer über dritte ( mich ) erhalten.
Entschuldigt bitte die Schreibfehler,bin ziemlich aufgeregt.

Vielen Dank schon mal im vorraus für hilfe.
Liebe Grüße Heike