Eigenliebe - ein starker Partner

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Man hat es schon oft gehört, die Liebe kann alles, sie kann Berge versetzen, sie kann heilen, sie ist das was die Menschen verbindet.:)

Wenn man jemandem die Frage stellt: "Wen liebst du?", dann werden meist die Kinder, die Ehepartner, die Eltern und Geschwister genannt.

Und wie sieht es mit der Eigenliebe aus? Über diese denkt man nicht nach, sie ist selbstverständlich, so glaubt man.

Ist das tatsächlich so? Eigenliebe heißt bedingungsloses Annehmen von allem was man ist, mit allen Fehlern und Schwächen.

Kinder können das gut und sie strahlen das auch aus. Als Erwachsener hat der ein oder andere mehr Kritik als Lob für sich übrig. Braucht man nicht gerade in schwierigen Situationen die eigene Liebe? Sie kann einen stärken, selbstbewusster machen, freudvoller machen, alles gelingt besser. Warum geht man so sparsam damit um?

Kann man Eigenliebe lernen? :kiss:


Als Beispiel möchte ich hier die Geschichte einer Frau anführen, die sie selbst so im Fernsehen erzählt hat.

Die Dame war einmal sehr pfundig gewesen :) und wog weit über hundert Kilo. Sie nahm in zwei Jahren langsam und vernünftig viele Kilos ab. Als sie ihr Traumgewicht erreicht hatte, fühlte sie sich trotzdem nicht wohl, ganz im Gegenteil. Sie war eine schlanke Frau, allerdings mit einem Bewusstsein, dass noch immer den dicken Körper vor sich hatte.:schock:
Deshalb suchte sie Hilfe bei einem Therapeuten und bekam gewisse Übungen genannt, die sie regelmäßig durchführen sollte. Eine davon war, dass sie sich nackt vor den Spiegel stellen sollte und wenn möglich dabei sagen sollte: "Ich liebe dich, so wie du bist."
Als sie das erst Mal diese Übung machte, musste sie sich übergeben. Das war natürlich eine bittere Erfahrung, aber sie übte trotzdem fleißig weiter. Heute ist sie wieder ein Mensch, der sich selbst liebt. Die Ausstrahlung der Frau bestätigte das was sie sagte.

Und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Grüsse von Juliette

https://www.beratungswerk.de/themenkreis/7_schluessel.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein schönes Thema. Ich finde es ein bißchen schwierig, dazu etwas zu schreiben, u.a., weil es mir zu persönlich ist.

Aber vielleicht sehen andere das anders? Nur Mut!

Gruss,
Uta
 
Danke euch beiden!

Uta das verstehe ich gut. :)
Ich freue mich auch, wenn nur gelesen wird.

Anne, danke für den Link. :)

Das ist ein wichtiges Wort, das man auch in seinem inneren Dialog nett zu sich ist.

Ich selbst habe oftmals erlebt, das Menschen in Krisensituationen, wenn sie mit sich selbst nicht mehr klar kamen, die Eigenliebe völlig vergessen haben. Ich glaube auch, das man von Außen nur bis zu einem gewissen Grade Hilfe bekommen kann. Das Umsetzen muss man jeden Tag an sich selber üben.

Grüsse von Juliette
 
Liebe Juliette.
In den Untiefen des Forums verbirgt sich so manche Perle und vielleicht ist dieser Thread für dich und andere Interessierte auch spannend:

https://www.symptome.ch/threads/wie-lerne-ich-mich-selber-anzunehmen.6057/

Ein Teil des Eingangspostings:
Ihr Lieben.
Ich gehe davon aus, dass viele ( einige, wenige, viele, alle,??? ) Süchte ihren Ursprung in einem unbefriedigten Verlangen nach Liebe und Anerkennung haben.
Da wir uns bekanntlich selber am nächsten sind liegt es auf der Hand, dass wir lernen müssen, uns selber gern zu haben, so anzunehmen, wie wir sind.
Liebe Grüsse, Sine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaube dass Eigenliebe oft verwechselt wird mit Egoismus und daher mag man sich damit nicht so beschäftigen.
Dazu kommt noch dass man schon als Kind gelernt hat sich über gute Leistungen zu definieren, Versager mag keiner.

In meiner Familie, ich bin mir sicher das war bei vielen anderen auch so, wurden Fehler und Probleme als Mängel angeschaut, wurden nach aussen versteckt, keiner sollte davon wissen. So lernt man nicht alles anzunehmen, alle Schwächen und trotzdem zu lieben.

Ich finde man kann Eigenliebe trotz schlechter Vorbedingungen selber lernen, aber es ist schon ein langer Weg, für mich ziemlich mühsam.

Früher dachte ich ich würde alle lieben können, nur nicht mich. Mich fand ich viel zu fehlerhaft, drum habe ich mir das gar nicht anschauen wollen. Anschauen tut erstmal weh, aber mit der Zeit sieht man klarer und kann sich Stück für Stück annehmen lernen.
Heute (bin aber noch lange nicht mit üben fertig :rolleyes:) merke ich dass meine angebliche Liebe zu den Menschen um mich herum früher mehr ein buhlen nach Liebe war, ich wollte zurückgeliebt werden, drum war ich stets hilfsbereit. (unter anderem, nicht nur :eek:))
Durch mehr Eigenliebe verliert man das Gefühl zu wenig Liebe zu erhalten, man muss nicht mehr um Liebe buhlen. Dadurch kann man erst anfangen andere Menschen richtig zu lieben, um ihrer selbst willen, ohne Bedingungen und ohne etwas zu verlangen oder zu erwarten.

Meine Erfahrung bisher: wer lernt sich selbst anzunehmen und ganz zu lieben, mit allen Fehlern und Unvollommenheiten, der kann auch andere auf diese Art lieben ohne Erwartungen. Das hilft allen und macht Beziehungen spürbar tiefer, reifer und freier.

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo Hexe,

ich erinnere mich an ein Spiel welches ich mit Freunden und Bekannten vor ca. 15 Jahren mal gespielt habe: "Therapy" Ein interessantes Spiel mit einigen ziemlich persönlichen Aspekten!

Ich geriet damals an die Frage was ich gerne an mir ändern würde: Bauch, Beine oder Po!

Nach reiflicher Überlegung war meine Antwort: NICHTS!

Mit Ausnahme einer anderen jungen Frau waren alle verblüfft und keiner konnte das verstehen. Nicht, dass sie mir so eine Änderung empfohlen hätten :D, jedoch konnte keiner glauben ich sei wirklich damit zufrieden genau so wie ich bin, da doch jeder mal jammert: "da ist etwas Zuviel und dort etwas Zuwenig".
Klar ist niemand 100%ig perfekt und heute würde ich vielleicht auch manches anders verteilen :))) :D, aber ganz ehrlich, ich finde mich in Ordnung so wie ich bin!

Und übrigens: Heidi Klum sieht toll aus - keine Frage! Aber habt Ihr sie mal ohne Schminke gesehen :zunge:?


Liebe Grüße.

Heather
 
Hallo Heather,

Therapy, das Spiel kenn ich auch gut. :D

Klar gibt es körperliche Dinge die einem so nicht ganz optimal erscheinen, ;) aber da sah ich bei mir so noch nie Korrekturbedarf.
Schaut man genauer hin, dann hat man eher Schwierigkeiten sich mit seinen inneren Ängsten, Unsicherheiten und Unfähigkeiten anzufreunden. Zumindest ist das meine Erfahrung im Umgang mit mir. Und nur davon kann ich schreiben :D;). Das kann sich dann natürlich auch körperlich bemerkbar machen.

Klar ist niemand 100%ig perfekt und heute würde ich vielleicht auch manches anders verteilen , aber ganz ehrlich, ich finde mich in Ordnung so wie ich bin!

Das finde ich toll :bang::klatschen und ich denke das können andere auch spüren.

herzlichen Gruß von Hexe :hexe:
 
Ich danke euch allen für die tollen Beiträge.:)

Sine das ist ein schöner Link, den ich mir merken werde.;)

Hexe, das trifft genau den Punkt, den viele Menschen so erlebt haben. Das Problem in manchen Familien ist nicht nur, dass keine Schwäche zugegeben werden, sondern das die Stärken, die ja jeder besitzt, nicht gefördert werden. War bei uns auch so. Aber man kann ja dran arbeiten.:D

Heather, recht hast du, dass du nichts an dir ändern möchtest, :) ich meine äußerlich. Innerlich ist ja alles ein Lernprozess.

Und übrigens: Heidi Klum sieht toll aus - keine Frage! Aber habt Ihr sie mal ohne Schminke gesehen ?
Ja würde mich auch interessieren wie sie natürlich aussieht. Sie ist bestimmt trotzdem hübsch. :D

Anne S. danke für den Link, den werde ich mir zu Gemüte führen.:)


Was mir noch dazu einfällt ist, dass Menschen die sich selbst lieben, authentisch wirken, weil sie nichts verbergen und nichts beschönigen müssen. Ich glaube das erspart eine Menge Stress. ;)

Anschauen tut erstmal weh, aber mit der Zeit sieht man klarer und kann sich Stück für Stück annehmen lernen.

Ich glaube nicht anschauen tut auch weh, denn irgendwann kommt man an den Punkt, wo einem das gekonnte Wegsehen Schwierigkeiten bereitet. Das sind dann so kleine Verletzungen, die man sich selbst zufügt, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein.

Grüsse von Juliette
 
mit diesem beitrag hast du einmal mehr recht!!!
man sollte sich nicht selbst herunterziehen
bye lg. stefan :wave:
 
Hallo Juliette,

ein sehr wichtiges Thema finde ich. Ich musste das auch in mühsamer Arbeit lernen und auch jeden Tag aufs Neue, weil es bei mir noch nicht so lange her ist. Bei mir fängt Eigenliebe da an, dass ich auf meine Bedürfnisse achte, mich nicht unter Druck setze und auch zu gewissen Makeln stehe und damit umgehen kann. Es ist ein Makel, der da ist, der nicht zu entfernen ist und wenn, dann nur unter großen Schmerzen. Soweit liebe ich mich aber selbst, dass ich lieber dieses Makel in Kauf nehme, aber mir diese schmerzliche Prozedur erspare.

Viele Menschen, das wurde auch schon in vorherigen Meldungen geschrieben, verbinden tatsächlich Eigenliebe mit Egoismus. Das ist traurig, denn Eigenliebe gehört zum Leben dazu um gesund und glücklich zu bleiben, um tägliche Probleme besser bewältigen zu können, um frühzeitig stop zu sagen, wenn einem alles zu viel wird.

Liebe Grüße Manuela
 
Vielen Dank Specter,:)

das du dieses schöne Thema wieder herausgekramt hast.

Manuela,:)

auch dir lieben Dank für deinen Beitrag,

Bei mir fängt Eigenliebe da an, dass ich auf meine Bedürfnisse achte, mich nicht unter Druck setze und auch zu gewissen Makeln stehe und damit umgehen kann. Es ist ein Makel, der da ist, der nicht zu entfernen ist und wenn, dann nur unter großen Schmerzen. Soweit liebe ich mich aber selbst, dass ich lieber dieses Makel in Kauf nehme, aber mir diese schmerzliche Prozedur erspare.
Das was du ansprichst mit den Bedürfnissen, das halte ich für sehr wichtig. Ich empfinde das genauso. Außerdem Manuela, wer oder was entscheidet was ein Makel ist. Die Gesellschaft, mit ihren medienwirksamen Idealbildern ganz sicher nicht.

Wie einige vielleicht gelesen haben, war ich vor kurzem auf einem Seminar über "gewaltfreie Kommunikation".:D

Da wurde genau dieses Thema angesprochen. Wo Menschen aufeinander treffen, da kommen die unterschiedlichsten Bedürfnisse mit ins Spiel. Wenn zwei Bedürfnisse nicht miteinander vereinbar sind: Person A möchte zum Beispiel frische Luft und das Fenster öffnen, Person B eher das Fenster geschlossen haben, wegen der Kälte draußen, dann hat man einen Konflikt.

Da könnte man jetzt lospoltern. "Du Egoist, denkst immer nur an dich usw." :schock: Das Gegenargument dürfte dann kaum besser sein.
Man kann aber auch hingehen und freundlich bei sich und den eigenen Gefühlen und Vorstellungen bleiben und zu einem Kompromiss kommen. Beispielsweise eine Decke, Weste organisieren. Vielleicht zusammen ein kleines Tänzchen wagen, während das Fenster auf ist. Da wird einem automatisch warm und man hat auch noch Spaß zusammen. :fans:

Man kann keinen Menschen verletzen, wenn man authentisch bleibt und zu sich selbst steht. Verletzen tut sich dann höchstens der andere, der weiterhin seine Bedürfnisse auf biegen und brechen durchsetzen möchte. Das nennt man dann aber Gewalt.
Man hat dann die Wahl, sich von diesen Menschen zu verabschieden. Auch das ist Eigenliebe. Das heißt ja nicht das man dem anderen grollt, sondern das man im Moment halt nicht zueinander passt. Das kann sich im Laufe der Jahre, Entwicklung ja wieder ändern.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Ein sehr interessantes Thema was ihr da ansprecht.

Ich sehe das ganze aber problematischer als ihr.

Behauptung 1:
Man kann andere durchaus mehr lieben als sich selbst (Kritik an das Jesuszitat)

Behauptung 2: Eigenlob stinkt. ;)

Behauptung 3: Wenn man Sachen an sich nicht mag, ist das halt so und eine Spiegeltherapie wäre nur Selbstbetrug. Entweder findet man sich damit ab und steht da drüber oder ändert was dran, auch wenn es mit Schmerz verbunden ist. Finde ich definitiv besser als sich selbst zu belügen.

weitere Punkte:

Was machen, wenn eine Person seine eigenen Bedürfnisse über die des anderen stellt und man genau der andere ist? Führt womöglich zu einer Diskussion. Wenn einer der beiden Diskussionpartner aber keine Lust auf einen Kompromiss hat... was spielt dann eine Rolle? Die soziale Rangordung? Erreicht man die wirklich nur durch Eigenliebe?

Diese Fenster auf Fenster zu Debatte kenne ich auch noch aus der Schule. Die hat mich furchtbar angekotzt. Zu vernünftigen Kompromissen kam es aus eigenem Interesse nie. Wieso aufeinander zugehen, wenn man potenziell den eigenen Willen durchprügeln kann?
So hatte ich zumindest immer das Gefühl....
Gelöst wurde es meist durch ein Machtwort der Lehrkraft. 15 Minuten auf und durchlüften blablub...
Hat auch meiner Meinung nach nichts mit Eigenliebe zu tun. Eher mit Empathie und das hineinversetzen in andere Personen oder Organismen... obwohl... Naja Eigenliebe wäre dann wahrscheinlich sowas wie:

Ach mir doch scheißegal ob das Fenster auf oder zu ist da steh ich ja drüber, ich halte es sowohl kalt und frisch gelüftet aus, als auch warm und muffig, weil ich weder sensibel gegenüber Temperaturen bin, noch eine empfindliche Nase habe.
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Meine Frage: Wann kann man sich wirklich selbst lieben?

mögliche Antworten:
Entweder man schraubt die eigenen Ansprüche runter.
Man lobt sich auch für kleine Sachen. (-> sind sowas nicht meist Selbstverständlichkeiten?)
(Toll gemacht du hast den Bus pünktlich erreicht ;) )
|||
Man erfüllt die hohen Erwartungen die man an sich hat.

Dies alles folgt aber zu Problemen, wo äußere Einflüsse beginnen auf einen zu wirken.
Wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist und trotzdem hohe Erwartungen an sich selbst hat, weil man weiß was man könnte, wenn man top fit wär, so ist ein Konflikt mit dem selbst vorprogrammiert. Man zweifelt, man hasst, man verzweifelt...


Authentizität ist super wichtig, die Frage ist nur, wer damit umgehen kann. Oder eher: Was ist, wenn viele nicht mit deinem Ich umgehen können? Weil man eben aneckt mit Gedanken, Ansichten, Erfahrungen ... bis man solche Leute gefunden hat, die es können, können Jahre vergehen, an denen einen die Selbstzweifel begleiten.

Die einen haben ein "ich" oder ein "selbst" was sich ohne Probleme in der Gesellschaft eingliedern lassen kann und andere haben es da schwieriger.

Naja da treten bestimmt auch die verschiedenen "ichs" des "selbsts" in Erscheinung. Vielleicht kann man stattdessen auch von Facetten reden.
Eventuell liebt man ja auch nur einige Facetten von sich selbst und andere werden gehasst und verdrängt. Eben weil sie nicht erwünscht sind ...Obwohl sie immer ein Teil bleiben....

Verdrängung, Teilspielsein und Maskerade sind eher verlangt, wenn man die Erfahrung von Zurückweisung macht.

Ein weiterer Gedankenpunkt wäre die Reue. Wer sich selbst liebt, der bereut bestimmt auch nichts von seinen Taten.
Aber ist das gut?

" Ich bin so wie ich bin."
"Ich bin Ich."
"Ich bleibe so wie ich bin."
"Ich liebe mich so wie ich bin."

Solche Sätze hab ich schon sehr sehr häufig gehört. Woran macht man das Ich denn überhaupt fest. Ist das Ich nicht vielmehr ein sich ständig entwickelndes etwas?


Wo bleibt da das Streben nach mehr, wenn man sich nicht kritisiert?
Kann Eigenliebe und Selbstkritik parallel existieren?
Kann man sich selbst konstruktiv kritisieren oder spielt da nicht immer die emotionale Ebene eine wichtige Rolle, da man sich selbst zu Nahe steht?


Lange Rede kurzer Sinn:

Was kann man also an sich lieben?

Noch genauer: Was liebt ihr an euch konkret? (Wenn ich euch das so persönlich fragen darf)

Ist es die schicke Frisur? Die Kleidung die euch steht? (Mal reinschauen, vielleicht Made
in Bangladesh) Ist es die Tat gewesen, heute 20,30,40,50 Euro bei den Greenpeace Leuten in der Innenstadt gespendet zu haben?
Doch lieber Gurken gekauft zu haben anstatt Schweineohren beim Metzger?

Ich bin sehr gespannt auf Antworten, weil mich das echt interessiert.

Wenn man sagt man liebt sich, ist dann das ganze Paket gemeint? Oder gibt es bestimmte Einzeheiten?

Genauer würde ich auch gerne die Begriffe: Eigenliebe, Selbstliebe, Selbstlose Liebe, Nächstenliebe, Narzissmus in diesem Kontext diskutieren und ob Eigenliebe wirklich Liebe ist oder nicht vielmehr eine Akzeptanz des Selbstseins ist.

lg vom Aal

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PS: Wie würde wohl eine Welt sein, in der es keine Spiegelbilder gäbe?
Oder wo man sich selbst gar nicht erkennen könnte?
Wäre das nicht viel schöner und entspannter?
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele der hier im Raum stehenden Fragen werden eigentlich schon durch den Buchtitel hier beantwortet, wenn auch knapp und bündig ;):
Bücher von Amazon
ISBN: 3499169169


Gruss,
Uta
 
Hallo Zitteral,

danke dir für deine Anregungen.

Du sprichst da wichtige Punkte an die meiner Meinung nach alle zu einem Ergebnis führen können.

Diese Fenster auf Fenster zu Debatte kenne ich auch noch aus der Schule.
Ich denke mir das die Schüler alle noch ein wilder Haufen sind und das das Recht des Stärkeren, da noch arg im Vordergund steht. Da muss dann ein Machtwort, oder eine Grenze her. Es gibt aber mittlerweile auch Schulen wo gelehrt wird wie man mit solchen Dingen, oder auch mit Gewalt umgehen lernt. Das geschieht zum Teil mit gutem Erfolg.

Letztendlich denke ich, trägt jeder Mensch zwei Seiten in sich. Alles was der Mensch als schlecht empfindet lehnt er erst einmal ab. Das ist normal und doch macht ihm diese Ablehnung früher oder später Ärger, denn das Gefühl welches dahinter steckt, verhindert ein wohlbefinden, verhindert die Akzeptanz.

Dies alles folgt aber zu Problemen, wo äußere Einflüsse beginnen auf einen zu wirken.
Wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist und trotzdem hohe Erwartungen an sich selbst hat, weil man weiß was man könnte, wenn man top fit wär, so ist ein Konflikt mit dem selbst vorprogrammiert. Man zweifelt, man hasst, man verzweifelt...

Authentizität ist super wichtig, die Frage ist nur, wer damit umgehen kann. Oder eher: Was ist, wenn viele nicht mit deinem Ich umgehen können? Weil man eben aneckt mit Gedanken, Ansichten, Erfahrungen ... bis man solche Leute gefunden hat, die es können, können Jahre vergehen, an denen einen die Selbstzweifel begleiten.

Ich glaube gerade hier fängt das an, was man Eigenliebe nennt. Ich kenne Menschen die diesen Prozess durchwandert haben, genauso wie du ihn beschreibst und dadurch Eigenliebe entwickeln konnten. Das hat aber Jahre gedauert. Das Umfeld hat sich natürlich auch verändert, aber eher zum besseren als zum schlechteren.

Ich glaube das wichtigste ist zu erkennen, das kein Mensch perfekt ist und das alle ihre Vorlieben, Bedürfnisse, Schwächen ect. haben. Wenn man es schafft das genauso anzunehmen, wie Uta in ihrem Buchtitel schrieb, du bist ok, ich bin ok, dann kommt man unweigerlich zu einer Einigung. Wie diese aussieht ist individuell verschieden, das kann ein Kompromiss sein, es kann aber auch sein das man sich eine Weile lang nicht sieht oder trennt, weil die Bedürfnisse nicht miteinander vereinbar sind. Aber auch das ist doch völlig ok.

Jeder Schritt, den man macht gehört zu einem selbst, kein anderer kann diesen für einen machen, schon gar nicht wenn man einen schubst und sagt jetzt mach doch mal schneller.:D

Und wenn ich diese Haltung nach innen und nach außen ausstrahle, dann werden Konflikte zu keinem Hindernis, sondern zu einer ganz normalen Sache, wo immer eine Lösung gefunden werden kann.:)

Ich denke das ist Eigenliebe und Nächstenliebe, alles ohne Wertung erst einmal anzunehmen. Das braucht manchmal etwas Zeit, das so hinzubekommen, das ist klar. Aber man kann ja üben. Das gute Gefühl das man dadurch entwickelt gibt einem mehr Energie, als der innere Kampf den man sonst ausfechtet.

Grüsse von Juliette
 
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