Innere Unruhe, Körper steht unter Strom, Tinnitus

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22.08.09
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Liebe Forumsteilnehmer,

meine Krankheitsgeschichte begann vor ca. vier Wochen. Es fing damit an, dass ich nach wenigen Stunden Schlaf mit Herzrasen und Hitzegefühl aufgewacht bin und erst nach einiger Zeit wieder einschlafen konnte, nachdem der Körper sich beruhigt hatte.

Diese Symptome verstärkten sich in den kommenden Tagen erheblich. Nicht nur, dass ich immer weniger Schlafen konnte, sondern dass sich sowohl nachts als auch tagsüber in meinem Körper ein Gefühl breit machte, als würde er unter Strom stehen. Eine Art undefinierbares Kribbeln und Vibrieren im gesamten Oberkörper.

Seit rund zwei Wochen habe ich nun diese innere Unruhe und das Stromgefühl permanent 24 Stunden am Tag und finde keine Ruhe mehr bzw. kann mich nicht mehr entspannen (Herzrasen habe ich nicht mehr). Auch nach Sport, einer heißen Badewanne oder autogenem Training kann ich den Körper nicht mehr „herunterregulieren“. Es ist so, als ob mein Körper den „ersten Gang“ eingelegt hat und nicht mehr in der Lage ist, auf „Leerlauf“ zurück zu schalten. Wenn ich dann ins Bett gehe fühle ich mich so aufgedreht, als hätte ich fünf Kannen Kaffee getrunken. Zusätzlich ist noch ein Tinitus hinzugekommen, der auch ununterbrochen pfeift.

Um nachts überhaupt etwas Schlaf zu finden, habe ich erst mit Johanneskraut und Baldrian begonnen und später Schlaftabletten (Hoggar Night) genommen. Bin dann aber nach immer kürzeren Abständen mit einem unglaublich starken Spannungsgefühl aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen.

Auf Anraten meiner Hausärztin habe ich die o.g. Medikamente komplett abgesetzt und sie hat mir das Antidepressivum Mareen 50 mg (Doxepinhydrochlorid) verschrieben. Hierdurch wurde die rasante Verschlechterung der Symptome aufgehalten und ich finde zumindest einige Stunden Schlaf. Die Unruhe und das Stromgefühl bleiben aber weiterhin unverändert bestehen.

Eine Untersuchung der allg. Blutwerte war ohne Befund. Eine Untersuchung der Schilddrüse ergab die folgenden Ergebnisse:

Ultraschall: ohne Befund.
TSH-basal: 0,57 (0,27-2,5)
fT3: 3,75 (2,00-4,40) Methodik ECLIA
fT4: 16,97 (9,30-17,00) Methodik ECLIA
AK gg. Thyreoperoxydase (TPO): 9,81 (<34,00) Methodik ECLIA
AK gg. TSH-Rezeptor: <8 (<9) Methodik RIA

Hier stellt sich mir die Frage, ob der am oberen Grenzbereich liegende fT4-Wert u. U. etwas mit meiner Symptomatik zu tun haben könnte.

Weiterhin wurden mir 1996 sämtliche Amalgamfüllungen ohne Schutz entfernt. Da ich über (verblendete) Goldkronen sowie über eine teilweise unverblendete Brücke verfüge, werde ich in der kommenden Woche einen Test auf Goldlegierungen machen.

Gern bin ich an Euren Tipps oder Kommentaren interessiert und halte Euch über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

Viele Grüße aus Hamburg

Baske
 
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Hallo Baske,

gab es denn vor mehr als 4 Wochen ein Ereignis bei Dir, das Auslöser für diese Unruhe sein könnte?

Wie sieht eigentlich Dein Blutdruck aus? Ist schon ein 24-Stunden-Blutdruckmessen gemacht worden?

Grüsse,
Uta
 
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Hallo Baske,

Hier stellt sich mir die Frage, ob der am oberen Grenzbereich liegende fT4-Wert u. U. etwas mit meiner Symptomatik zu tun haben könnte.

Das ist gut möglich. Es könnte ein Hashimoto-Schub sein, dann kämen die Beschwerden womöglich nicht nur von dem hohen fT4, sondern auch von den unregelmäßigen Hormonfreisetzungen.

Lass doch bei Gelegenheit noch die TG-AK testen und nach einigen Wochen nochmal die freien Schilddrüsenwerte, in welche Richtung das Ganze geht.

Das Herzrasen könnte durch Magnesium ein bisschen gelindert werden, aber je nachdem wie hoch Dein Ruhepuls und Dein Blutdruck sind, kann es auch sein, dass Du übergangsweise Betablocker brauchst.

Viele Grüße
Irene
 
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Hallo Ute,
ich möchte nicht ausschließen, dass die Ursachen aus psychischer Natur sein können. Ich bin mit meiner Familie (spanische Frau und 2 kleine Kinder) vor drei Monaten von Spanien nach Deutschland gezogen. Natürlich war das etwas stressig. Nicht nur der Umzug an sich, sondern auch die ganzen administrativen und organisatorischen Dinge im Anschluss daran. Nicht zu vergessen auch das starke Gefühl der Verantwortung meiner Familie gegenüber, dass sie sich hier gut einleben. Die Symptome setzten genau dann ein, als ich zum ersten Mal für eineinhalb Wochen "sturmfreie Bude" hatte und richtig relaxen konnte. Vielleicht hat diese Entspannungsphase etwas ausgelöst. Zugegebenermaßen bin ich auch nicht sehr stressresistent.

Aber ich möchte natürlich erst einmal die organischen Ursachen abchecken, bevor ich mich zu einem Psychologen begebe.

Mit meinem Blutdruck hatte ich bislang keine Probleme. Habe ein normales Gewicht (75 kg bei 182 cm), ernähre mich gesund und mache rel. viel Sport. In den letzten 3 Wochen wurde ca. 5 Mal der Blutdruck gemessen und er war im normalen Bereich.


Hallo Irene,
das ist eine gute Idee, in einigen Wochen nochmal die Werte zu überprüfen (+ TG-AK). Herzrasen hatte ich nur in den ersten Tagen und mein Ruhepuls liegt bei 75-80. Hartnäckig bleibt aber das permanente Stromgefühl im Körper verbunden mit innerer Unruhe und der Unfähigkeit, den Körper zu entspannen.


Gibt es eine Möglichkeit, durch frei verkäufliche Mittel den erhöhten fT4-Wert etwas zu senken oder sollte man besser davon die Finger lassen?
 
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Weiterhin wurden mir 1996 sämtliche Amalgamfüllungen ohne Schutz entfernt

Autsch :(

Das kann leicht zu einer massiven Quecksilberbelastung führen was wiederum div. Symptome und Schildrüsenprobleme nach sich ziehen kann. Oft haben Leute auch noch Amalgam unter den Kronen versteckt.
 
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Gibt es eine Möglichkeit, durch frei verkäufliche Mittel den erhöhten fT4-Wert etwas zu senken oder sollte man besser davon die Finger lassen?

In der Apotheke gibt es rezeptfreie pflanzliche Schilddrüsenhemmer auf der Basis von Wolfstrapp. Deren Wirkung muss sich aber erst aufbauen, und wenn währenddessen Deine Phase mit zu hohen Hormonwerten schon wieder abklingt, hast Du am Ende womöglich zu niedrige Werte. Und die Hemmer bremsen auch den fT3-Wert.

Nachdem der Ruhepuls nicht dramatisch ist, würde ich lieber abwarten.
 
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zum Thema Tinnitus findest Du Hinweise in unserem Wiki. Bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen, sonst wird er durch die anderen Symptome chronisch!
 
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Hallo James,

habe bereits seit 13 Jahren einen chronischen Tinitus und kann auch gut damit leben, nachdem seinerzeit sämtliche Therapien nicht angeschlagen haben. Jetzt ist er vermutlich durch die höhere körperliche Anspannung lauter geworden. Das belastet mich aber nicht.
 
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...da sind wir wohl etwas zu spät gekommen...:eek:)...
trotzdem gut, dass Du (wie ich auch) den Tinnitus kompensieren konntest.
 
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hallo,
bin mal schnell ein quereinsteiger, nur eine frage was bedeutet das
Test auf Goldlegierungen machen.

ich habe 1981 eine totale sanierung, d.h. alles amalgan raus und dann mit gold und was es so gab damals alles wie der aufgebaut.

was bedeutet den das jetzt mit den goldlegierungen und Test?


lg.
nebel
 
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Hallo Baske
Hatte das Gleiche.Kam vom Stress.Was mir geholfen hat:Kein Sport denn dadurch wird man noch überdrehter., Kein Koffein ,Kein Teein ,Keine Heißen oder kalte Bäder(z.B. im See)der Körper stösst dadurch Stresshormone aus.,Unter Tags öfter die Füsse hochlegen und entspannen(nicht schlafen),Alle Tage mit Wecker aufstehen ,7 Stunden Schlaf reichen,Zum Aufwachen am Morgen produziert der Körper nämlich Stresshormone, und die verträgt man in diesem Zustand nicht.Keine negativen Gedanken und Gefühle,
 
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Hallo Baske
Sieh mal im Internet unter Vegetativer Dystonie nach, das könnten deine Beschwerden sein.Gruß Paralia 1
 
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Hallo Baske,

dein unter strom stehen und nicht runterfahren koennen und nicht schlafen koennen, sowie herzrasen kenne ich auch sehr gut !

es koennte wie bei mir am magnesiummangel liegen, im blut sehr schwer feststellbar, da auch bei werten im normbereich bereits ein erheblicher mangel in den zellen sein kann;

du koenntest magnesiumcitrat + Vitamin B6 ausprobieren ( B6 schleust das magnesium in die zelle ) oder magnesiumgluconat (wirkt bei mir besser )

Lg
Nyxia
 
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Hallo Baske, Du bist von Spanien nach Deutschland gezogen? Hast Du die Symptome erst danach bekommen? Gibt es vielleicht in der Nähe Deiner neuen Wohnung einen Mobilfunktsender? Ich habe, nachdem ein solcher ca. 700m von meinem Haus aufgestellt wurde, massive Probleme (Vibrieren im Körper, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Herzrasen) bekommen. Wenn man mit Schwermetall belastet ist (z.B. Amalgam) kann der Körper wie eine Antenne wirken. Gruß Hareeka
 
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Sieh mal im Internet unter Vegetativer Dystonie nach, das könnten deine Beschwerden sein.

Vegetative Dystonie diagnostizieren Ärzte, wenn sie mit ihrer Standard-Diagnose nichts gefunden haben.
 
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Es wäre sehr schön,wenn man hier mit dem ewigen Amalgam-Unfug aufhören könnte.

Bei Baske gehts es doch wohl am ehesten darum:

Die Symptome setzten genau dann ein, als ich zum ersten Mal für eineinhalb Wochen "sturmfreie Bude" hatte und richtig relaxen konnte. Vielleicht hat diese Entspannungsphase etwas ausgelöst. Zugegebenermaßen bin ich auch nicht sehr stressresistent

KOMMENTAR:

Ich rate zu einer Psychotherapie,die möglicherweise gar nicht mal lange zu dauern braucht.
 
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An Jolli:
Niemand hat je den Stein der Weisen gefunden. Du??? Deine Meinung zu Amalgam finde ich erschreckend und als eine "Ohrfeige" für alle Betroffenen.

Zwischen Schwarz und Weiß gibt es manch Anderes!!!! Also lass bitte eine Suche/Diskussion zu. Dafür ist meiner Meinung nach dieses Forum da.
Gruß von Hareeka
 
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Hallo !

Bei Stress könnte auch Nebennierenschwäche oder Adrenal fatigue sein das dann zuwenig Cortisol produziert wird. Aber zuviel Cortisol kann auch Stress machen. Bei zuviel cortisol kann dann eventuell magnesium helfen was Cortisol etwas reduziert.

grüße detlev
 
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Erst einmal möchte ich mich für die zahlreichen Beiträge und Tipps bedanken.

Seit rund zwei Wochen nehme ich nun das Medikament Mareen 50 mg (Doxepinhydrochlorid, eine Viertel Tablette) und die Symptome sind spürbar besser geworden. Ich schlafe wieder besser und die Unruhe und das Stromgefühl sind nicht mehr so stark. Noch immer wache ich nachts durch eine starke Anspannung und Hitzgefühl auf, dieses ist aber nicht mehr so heftig wie vorher. Auch der Tinnitus ist wieder ruhiger geworden, aber leider noch nicht so "leise" wie vorher.

Meine Schilddrüse ist scheinbar OK und ein Lymphozytentransformationstest Metalle (u.a. Gold, Quecksilber und Palladium) hat auch keinen Hinweis auf eine zelluläre Sensibilisierung ergeben (ist dieser Test überhaupt aussagekräftig?). Ich vermute (und auch die Ärzte), dass die Ursache wirklich psychosomatischer Natur ist. Letzte Woche bin ich daher zu einer Psychologin gegangen und man wird sehen, was die Sitzungen in den nächsten Wochen und Monaten bringen werden. Auf jeden Fall gehe ich optimistisch an die Sache heran.

Zu den Kommentaren:
- "Vegetativer Dystonie" trifft die Sache ganz gut, obwohl das natürlich ein sehr weiter Begriff ist und sich damit zahlreiche organische Ursachen auch "erschlagen" lassen.
- Der nächste Mobilfunksender ist ca. einen Kilometer entfernt, daher als Ursache vermutlich eher nicht.
- Kann durch den LT-Test eine Metallallergie ausgeschlossen werden?

In jedem Fall halte ich Euch weiterhin auf dem Laufenden.

Viele Grüße

Baske
 
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Hallo Baske!

(Das heißt, ihr habt in Nordspanien, Baskenland gelebt?)

Was mir gerade beim Lesen auffällt:
Umzug von Spanien nach Hamburg. Also wahrscheinlich in irgendeiner Form renovierte Wohnung/Haus? Neue Bodenbeläge? Neue Möbel? Das wären mögliche Ausdünstungen von Farben, Teppichen, Spanplatten etc.
Wie sieht's aus mit eigenem Schnurlos-Telefon, WLAN o.ä. in der Wohnung?
Oder Hochspannungsleitung, Transformatorenstation in der Nähe?

Dann eineinhalb Wochen allein in der Wohnung. Warst Du in der Zeit auch wirklich mehr IN der Wohnung? Vorher vieleicht mit Anmelden etc. viel unterwegs, oder auch beruflich, und dann vielleicht mehr IN dieser neuen (renovierten?) Wohnung?

Ansonsten, da ich zur Zeit gerade ein "Vitamin-D-setup" nach Dr. von Helden (vitamindelta.de) durchführe, fällt mir noch ein:
Von Spanien nach Hamburg heißt nicht nur ganz anderes Klima, sondern vor allem sicher weniger Sonne (siehe Vitamin D). Dr. von Helden beschreibt, daß ganz viele seiner Patienten einen viel zu niedrigen Vitmin-D-Spiegel haben.

Ja, und dann nimm vielleicht ein, zwei oder noch mehr der, auch von anderen, beschriebenen möglichen Ursachen zusammen, und Dein ganz persönliches Fass ist voll und fängt an überzulaufen, möglicherweise.
(In der Naturheilkunde oder auch Umweltmedizin spricht man vom "Fassmodell". Kurz gesagt: Schadstoffe, Belastungen, persönliche Schwachstellen REIN, Beschwerden/Krankheiten laufen über, also RAUS.)


Liebe Grüße!
von Gerd
 
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