Kopfsache

SaI

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26.07.09
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Hallo liebe Community,
ich habe etwa seit 2 Jahren ein psychisches Problem und weis nicht mehr weiter.
Ich kann anderen Menschen schlecht in die Augen sehen es geht prinzipiell nur wenn ich Ihnen etwas sage oder wenn Sie mir etwas erzählen was mich wirklich Interessiert.
Sollte dies nicht zutreffen und ich sehe „Sie“ an Konzentriere ich mich sehr stark auf die Mimik des anderen und fange an zulachen. Ich habe dann eine Art Blackout und von dem was die Person mir mittzueilen versuchte meist nur teilweise etwas verstanden.
Das schlimme ist das Lachen ja ansteckend ist und wenn ich lache der gegenüber meist auch zulächelt.
Ich weis wie das klingt – total bescheuert ich werde meist sehr depressiv deswegen.
Dem Problem aus dem Weg gegangen bin ich in dem ich andere Menschen z.b. auf Arbeit nicht ansehe wenn sie mit mir reden da ich mich so zumindest auf den Text konzentrieren kann.
Was mir wiederum leid tut da viele es als eine Unart sehen wenn der andere sie wärend eines Gespräches nicht ansieht. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren wenn ich in andere Augen schaue. Ich bekomme das Lachen auch nicht weg, es ist so sinnlos.
Ich habe noch andere Probleme z.b. bei Telefonaten, das ich immer dann rede wenn der andere was sagen will und mir uns gegenseitig ins Wort fallen, was nur passiert weil ich mir vorher Gedanken darüber mache.
Hab ich eine Lach Psychose / Neurose oder liegt das am Selbstbewusstsein? oder.. ?
Kennt jemand diese Probleme? bin ich alleine damit?
Wollte mich schon einweisen lassen und mal komplett durchchecken ist aber bei einer abgeschlossenen Gesprächstherapie und Antidepressiva geblieben.
Letzteres wird bald ausgeschlichen da sich an meinen Grundproblemen nichts geändert hat.
Schlimm ist, das mit der Freundin jetzt Schluss ist sie meinte ich höre nie zu… ich hab mir viel Mühe in der Beziehung gegeben aber durch dieses Problem was ich im Kopf hab …vergeblich.
Sie fehlt mir sehr …
Von Dipl. Psychologen habe ich Gutachten bekommen Sie sagen alle ich bin eine ganz normale Persönlichkeit und habe keine irgendwelche Störung. Ich habe ihnen von diesem Problem aus Scham nichts gesagt.
In dem Beruf den ich gelernt habe arbeite ich nicht mehr, bekomme eine Umschulung.
Habe in der Gastronomie nach abgeschlossener Lehre in Österreich und Schweiz ( Saison ) Horrorerfahrungen gesammelt und beschlossen auszusteigen…
Der neue Beruf zu dem ich umgeschult werde ist schwierig und ich werde viel lernen müssen. Habe mir aber vorgenommen Nägel mit Köpfen zumachen und einmal etwas richtig zumachen und mich ordentlich reinzuhängen das ich gute Noten bekomme und mich keiner mehr für dumm abstempeln kann.
Aber diese Psychischen Probleme machen mir so zu schaffen. Wenn ich z.b. daran denk in einem Klassenraum zu sitzen und vorgerufen zu werden um meine arbeiten vorzutragen … stottern…
Aber ich will nicht das meine ängste dies alles zerstören. Ich setze von daher auf die Medis ….
Ich weis das ich viel schaffen kann aber ich habe Probleme einfache Dinge zu bewältigen da ich sie kompliziert gestallte. An Hand meiner Formulierung kann man feststellen das ich jetzt schon wieder sehr zerstreut bin.

Was sagt Ihr? :idee:
 
Mir tut es leid, daß Dir dieses irgendwie selbständig aufkommende Verhalten es so schwer macht. Du scheinst ja ganz genau zu sehen, was da läuft und trotzdem gelingt es Dir nicht, aus diesem Teufelskreis auszusteigen.

War das denn immer so oder hat das irgendwann einfach so angefangen? Oder kennst Du sogar den Zusammenhang, in dem das das erste Mal auftrat?
Empfindest Du dieses "Lachen" denn selbst als Lachen oder ist das eher eine Art Verkrampfung durch Stress, die nur wie Lachen aussieht?
Hörst Du normal gut? - Geht es Dir mit allen Menschen so oder gibt es da Ausnahmen?

Grüsse,
Uta
 
Morgen ,

Mhm hast du Lust auf Kontakte , also möchtest du Menschen kennen lernen oder bist du Lieber alleine ? Kannst du Empfindung zuordnen oder liest du sie nur an der Mimik ab ? Wie ist es als Kind gernerell in der Schule abgelaufen ?

LG
 
Hallo SaI!

Eine Zwangshaltung zu haben, ist keine angenehme Sache, v.a. wenn es so vehement in deinen Alltag eingreift.
Du weisst ja selbst, dass das Lachen eine Form von Unsicherheit ist, die sich zeigt, wenn du dem Blick des anderen nicht standhalten kannst.
Bzw. das Lachen überdeckt etwas, was für dich wesentlich schlimmer wäre als eben das Lachen.

Weisst du, seit wann du das hast?
Hat sich dies mit den Jahren gesteigert?
Viele kriegen solche Störungen während der Pubertät. Das ist ja die Zeit der Selbstfindung (also nicht nur, aber man hat da einen rigorosen Schub;)), und wenn man (wie fast jeder) in dieser Phase nicht genügend Selbstbewusstsein hat, entwickelt man Strategien, um sich vor dem zu schützen, was nicht angenehm ist.

Es gibt auch Leute, die entwickeln in dieser Phase Tics wie z.B. ein Zucken des Augenlides oder sie beginnen mit Nägelkauen, Stottern usw.
Ich würde dieses "Lachen, wenn du die Mimik von anderen siehst" auch in diese Richtung platzieren, nur ist es noch etwas stärker ausgeprägt.

Schade fand ich, dass du dem Psychologen nichts davon erzählt hast.
Das wäre doch DIE Chance gewesen, etwas darüber in Erfahrung zu bringen.
Du schreibst, du schämst dich. Kann ich verstehen, aber sieh mal, Psychologen sind ja gerade für solche Angelegenheiten da. Und da wirst du auch sehr ernst genommen.
Ich kann dir nur raten, eine Therapie zu machen. Gerade weil deine Störung auch viel mit einer Kontaktvermeidung zu anderen Leuten zu tun hat, wäre es wichtig, dass du dieses Problem nicht online zu lösen versuchst, sondern in direktem Kontakt zu einem anderen Menschen. Ich denke, dieser Schritt wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Etwas assoziiert fiel mir dazu noch ein:
Wir Menschen sind ja eigentlich Raubtiere, die Augen nach vorne gerichtet, und dem anderen in die Augen sehen heisst ja: ich habe keine Angst vor dir. Ich bin stark. Ich kann mit dir mithalten.
Es gibt ja auch diese Spiele, die man als Kind macht: wer kann länger dem anderen in die Augen schauen, ohne zu lachen....
Kennst du dieses Spiel von früher?
Das ist ja nichts blödes, sondern hat ganz viel mit uns als Spezies zu tun.
Menschen wie auch viele Tiere messen sich am "Standhalten-des-Blicks".

...ich würde mich daher weniger auf das Lachen konzentrieren. Das ist ja nur ein Symptom für das, was dahinter steckt.
Frage dich besser: warum kannst du dem Blick nicht standhalten?
Wann ist dies entstanden?
War es in eurer Familie üblich, einander nicht anzusehen?
Oder musstest du deinem Vater/deiner Mutter immer in die Augen sehen?
(...es soll Eltern geben, die ihre Kinder grob am Kinn fassen und sagen: schau mir in die Augen, wenn ich mit dir rede!)

Es gibt viele Gründe für dein Vehalten.
Ich kenne dich viel zu wenig.
Aber stelle dir diese Fragen und hole dir Hilfe.

LG, Nicci :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die schnellen antworten!
Also es fing in der Ausbildung an ich habe damals gekifft als ich ca. 18 war.
Dann bekam ich komplexe durch viel Kritik auf Arbeit. Als die Ausbildung vorbei war hatte ich nur mit den komplexen zu kämpfen über die ich jetzt gut hinweg bin. Werden die jetzt durch diese Sache von mir unbewusst verdrängt? manchmal scheint es mir so dass ich immer irgendeine Macke hab.

Es ist kein direktes lachen sondern so wie als wenn meine Augen für sich sprechen wollen.
Zum Lachen kommt es nicht wenn würde es in einem „Lachanfall“ ausarten als wenn man lachen will aber nicht darf und sich zusammenreißen muss und dann bricht es doch aus. So eine Situation hatte bestimmt jeder schon.
Mein gehör und alles andere ist sehr gut ( alles erst getestet ) ;)
Es ist von Mensch zu Mensch anders, zwar kenne ich viele schon längere zeit aber bei meinen Freunden hab ich das Problem z.b. Garnichts da ich ihnen nicht gezwungener maßen in die Augen sehen muss..wir verstehen uns auch so gut.
Auf Arbeit bin ich mit Menschen zusammen die mir ständig Sachen erklären wollen und ich soll sie dabei ansehen. Wenn ich sie ansehe, an was soll ich den da denken? ich fühl mich sofort unwohl es geht meist nicht länger als ein paar Sekunden.
Ich bin ungern alleine aber auch nicht gern in großer Gesellschaft. Wenn ich mit einem Kumpel unterwegs bin, haben mir meist richtig Spaß, wohlgemerkt einen.
Sobald mehrere Menschen um mich rum sind denk ich immer dass ich das schwächste Glied bin.
Ich war auch eine lange zeit alleine..im Ausland etwa 6 Monate. Mein Freund war da der Alkohol, keine schöne zeit…
Ich lese aus der Körpersprache des Menschen wie es ihm geht wobei ich zugeben muss das es oft sehr schwierig ist und ich auch schon genug Fehleinschätzungen gemacht hab.
In der Schule hatte ich auch schon Symptome.
z.b. als ein Brief durch die klasse ging für die Eltern (Läuse, ein Mädchen…) lies ich mir die Haare abschneiden und wusch mich immer mit Kernseife da es gekrabbelt hat und ich dachte alle beobachten mich und sehen Läuse. Ich hatte nie Läuse.
Also nach meiner Rechnung hatte ich immer Läuse als ich in der Mitte des Klassenraumes saß hinten nicht:D.
Ansonsten wurde ich nach der drittenklasse gezwungener maßen in eine Schule für lernbehinderte, überaktive und schwererziehbare Kinder übergeben (2 Jahre) dann wieder Mittelschule dann Hauptschulabschluss, was ich natürlich jetzt bereue. Hatte immer Freunde und bin beliebt, kein Stubenhocker…
Kann es am Erfolg liegen? das ich noch nie richtig erfolgreich war? das ich nicht weis war ich bin ?
 
Ansonsten wurde ich nach der drittenklasse gezwungener maßen in eine Schule für lernbehinderte, überaktive und schwererziehbare Kinder übergeben (2 Jahre)

Warum warst du da ? Hast du eine Art Hyperak. oder Warum ? Bist du den anforderungen in der Schule nicht gerecht geworden ? Man kann durch das Kiffen eine Art Tic entwickeln *habe einen Freund der das schon Jahre macht und hat auch so einen Tic* Was ich komisch finde ist der Blickkontakt *denk* ! Aber den hast du ja erst entwickelt ?! Hast du irgent ein Erlebniss beim kiffen gehabt der das ausgelöst hat viel. ? Frage weil mein Kumpi seid dem Kiffen Angst vor Mäusen hat *eine muss ihn der Phase ganz schöne Angst eingejagt haben der war richtig fixiert drauf* !

LG
 
Es hat auf jeden Fall etwas mit Unsicherheit zu tun, dem Gefühl, eben "nicht erfolgreich" zu sein. Manchmal sieht man sich selbst ja total falsch. Wenn man dann andere fragt, verstehen die diese Komplexe gar nicht. Dennoch sind sie in einem drin.

Übrigens: überaktive Kinder haben oft Mängel oder andere Belastungen, die sie erst so werden lassen.
Wenn Du mal unter "ADHS und Ernährung" und ähnlichen Threads nachliest, könntest Du fündig werden.

Gruss,
Uta
 
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