Phenole und Kresole

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13.05.08
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253
Hallo

Meine Frage: Kann der Mensch durch den Einfluss dieser beiden Stoffen in Innenräumen erkranken? Habe bisher nichts Eindeutiges dazu gefunden.
Gruß Hareeka
 
Phenole/ Kresole

Aufgrund ihrer recht hohen Siedepunkte um 200°C gehören die Phenole und Kresole eher zu den Hochsiedern. Dies hat zur Folge, dass sie über längere Zeiträume hinweg aus in Innenräumen eingesetzten Materialien ausgasen können. Sie sind in großen Mengen in Teerölen enthalten, die durch Erhitzen von Steinkohle, Braunkohle oder Holz unter Luftausschluss erzeugt werden. Der charakteristische und unangenehme Geruch vieler Phenole und Kresole ist stark durchdringend. Aufgrund ihrer sehr niedrigen Geruchsschwellenwerte (Kresole: 4µg/m³; Phenol: 200µg/m³) kann dies zu einer langandauernden Geruchsbelästigung führen. Phenole (K3B) und Kresole (K3A) gelten laut als möglicherweise krebserregend.

Viele Phenole und Kresole wirken stark fungizid und bakterizid und werden daher als Wirkstoffe in Desinfektionsmitteln und zur Konservierung von Leim, Klebstoffen und Tinten eingesetzt. Die biozide Wirkung der Phenole und Kresole macht Teeröle zu sehr wirksamen Holzschutzmitteln („Carbolineum“). Neben dem Einsatz als Desinfektions- und Reinigungsmittel in der ehemaligen DDR, der bis heute zu erheblichen Geruchsbelästigungen führt, sind Produkten aus Phenolharzen oder andere Phenolverbindungen enthalten. In Untersuchungen konnten vor allem Phenolharzgebundene Spanplatten, Bodenbelagskleber auf der Basis von Sulfithablauge, Ausgleichsmassen auf Phenolharzbasis, Steinholzestrich, Mineral- und Glaswolle, PVC-Bodenbeläge, Kassettendecken und Polstermaterialien konnten als Phenolquellen identifiziert werden. Weiter relevante Quellen können elektronische Gebrauchsgegenstände wie z.B. Computer, Fernseh- oder Rundfunkgeräte sein, da die Leiterplatten mancher Geräte aus phenolharzgetränktem Papier (Pertinax) hergestellt sind und beim Erwärmen Phenol und in geringerem Umfang Kresole abgeben [4
Flüchtige organische Verbindungen - Kirschmann Baubiologie

Hier steht zwar nicht, daß diese Stoffe stark allergisierend sind, aber daß sie möglicherweise krebserregend sind.

Also sind sie auf jeden Fall nicht unbedingt verträglich.

Warum fragst Du?

Gruss,
Uta
 
Liebe Uta,
danke erstmal für die ausführliche Information.
Ich frage, weil ich ja seit 2002 an CFS und MCS erkrankt bin. 2001 fing ich an in einem Büro zu arbeiten, in dem es immer wie in einem Chemielabor roch. Besonders wenn die Fenster mehrere Tage geschlossen waren. Ich bekam verschiedenste Symptome. Ab 2007 war ich dauerhaft erkrankt (Immunschwäche u.a.) und habe inzwischen deshalb den Arbeitsplatz verloren. Nun habe ich gehört, dass bei Messungen in dem Bürogebäude die genannten Stoffe gefunden wurden. Ich reagiere lt. LTT-Test sehr stark auf PAKs, Formaldehyd und habe eine im Epicutan-Test nachgewiesene Allergie auf p-Phenyldiamine u. Toluole. Es interessiert mich, ob derartige Stoffe meine Krankheit ausgelöst haben können.
Es grüßt Hareeka
 
Liebe Uta, leider komme ich an die Messergebnisse nicht heran. Das ist zu kompliziert und ich will es auch hier nicht öffentlich machen, da ich Anerkennung auf Diensterkrankung zu laufen habe.....Bei einem Umweltmediziner bin ich schon. Habe nachweislich auch eine MCS, die ich sicher durch Exposition von Umweltgiften im Büro habe. Das zu beweisen ist aber schwierig.
Danke für Deine Antwort
 
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