Familienstellen nach Hellinger

@Uta und @aqua
na ja... mir hat es so oder so auf keiner Ebene etwas gebracht ;-)

Schön, wenn es anderen hilft.

LG
himmelsengel
 
Hallo Zusammen,

ich war am Wochenende zum ersten Mal beim Familiestellen. Und ich muß sagen, ich war schwer beeindruckt. Ich hatte vorher schon einiges darüber gelesen, auch kritische Stimmen. Ich kann nun nach zwei Tagen natürlich nicht berichten, was es mir unter dem Strich gebracht hat. Aber der ganze Ablauf, die Dynamiken, die Emotionen - das hat mich erst mal restlos überzeugt. Selbst wenn sich bei mir nichts bessern würde, würde ich diese Erfahrung auf keinen Fall missen wollen.

Die Aufstellung wurde durchgeführt von drei Therapeuten, die sich hinsichtlich Familienstellens noch in Ausbildung befinden, aber so gut wie fertig sind. Eine von denen ist sogar eine klassische Psychologin mit einer seit einem Jahr bestehenden Praxis.
Außer den drei Aufstellungsleitern, die sich abwechselten, sich gegenseitig halfen und auch als Stellvertreter zur Verfügung standen, waren wir 8 Teilnehmer. Die Zeitspanne war von 13 bis 18 Uhr angesetzt mit zwei kleinen Pausen a 5 Minuten und einer großen Pause zu 20 Minuten. Da die Therapeuten hinsichtlich Familienstellens noch keinen Abschluß hatten, gab es eine Spendenbüchse, wo jeder frei entscheiden konnte, was er hineinsteckt und wir hatten vorher erfahren, daß wir für uns alle Essen und Trinken mitbringen sollten.

Wir Teilnehmer waren aus unterschiedlichen Motivationen dort. Ein Teil wollte aufstellen lassen, ein Teil nur neugierig zuschauen und auch mal Stellvertreter spielen. Und es war einer dabe, der eine Doktorarbeit über Schamanismus schreibt und so etwas mal praktisch sehen wollte. Er fungierte zweimal als Stellvertreter und war auch schwer beeindruckt.

Insgesamt wurde 6 mal aufgestellt, davon einmal für mich und zweimal für meine Frau. Ich war einmal Stellvertreter. Es war verblüffend, wie wildfremde Leute unsere Familiensituation erfaßten und fühlten, welche Emotionen dabei hochkamen. Und es war absolut verblüffend, wie ich mich als Stellvertreter fühlte. Obwohl ich das gelesen hatte, hätte ich das in dieser Intensität nie für möglich gehalten.

Merkwürdig war es auch, als mein eigenes Anliegen aufgestellt wurde. Hatten mich vorher die Aufstellungen der Anderen als Zuschauer emotional mitgenommen, lies mich diese Aufstellung kalt, war ich nur neugieriger Zuschauer. Bis zum Schluß, als ich dann in die Aufstellung hereingeholt und gegen meinen Stellvertreter ausgetauscht wurde. Da übermannten mich schlagartig die ganzen Emotionen, die mein Stellvertreter vorher hatte.

Absolut beeindruckend!!!

Liebe Grüße!:wave:
 
Wenn Du so mitten drin warst, wird sich ganz sicher auch etwas bewegen, Günter.
Grüsse,
Uta
 
Ich kann Günters Erfahrungen nur bestätigen. Ich bin in einem emotionalen Tief zum FS gekommen.
Die Therapeuten haben sich erst einmal viel Zeit genommen und sind ohne irgendwelche Forderungen auf mich eingegangen. ich habe als erstes (als Schulmediziner!!!) Bachblüten genommen! Ob es geholfen hat? keine Ahnung... imponierend war die Hilfe und Zuwendung ohne wie ich gleich nach GOZ oder GOÄ anzurechnen! Nach einem offenen Stellen (offene Gruppe, abends 3 stunden zum "reinschnuppern" oder ausprobieren, habe ich an einem Jahreszyklus teilgenommen.

Der (Haupt) therapeut aus kassel ist ein San......(wie heißt das noch.. also OSHU/Bagwan Anhänger). Von der Lebenseinstellung also völlig konträr zu mir. Das Stellen war super, ich habe das über ein Jahr regelmässig bei verschiedenen Leitern (die andere "hauptleiterin" war eine HP aus Berlin) gemacht. Es hängt wirklich stark von der Leitung ab... ausprobieren und ggf. weitersuchen.
Mit mehreren Leitern hat es mir auch am besten gefallen. Nicht jedes stellen kommt "zum Erfolg". dann bleibt es eben so. Diese zum Ergebnis gebogenen Konstellationen fand ich auch ätzend!

Die Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, der Umgang damit iwar für mich sehr produktiv!
Und an diesen Familienkonstellationen ist etwas dran (zumindestens im Kern)... warum werden den oft neue Mitglieder einer Familie mit den (Zweit) Namen eines Verstorbenen benannt? Soll nicht die neue Generation das realisieren, was der alten nicht gelungen ist? Und nicht jeder hält diesem Druck stand!
Kann man nicht ganz andere mit dem Handeln anderer umgehen, wenn man sie "versteht". Menschliches handeln ist vorhersehbar und die chemischen Elemente sind viel mehr als unsere Handlungsweisen!
Warum werdenn zu bestimmten Lebensabschnitten so viele menschen krank... warum wiederstehen die einen Toxinen, andere nicht. ich sehe Menschen, die jahrelang gesund sind... und dann bruxieren ("auf die Zähne beissen").. Prüfungsstreß, Tod des Partners, Scheidung und der megagau: Tod eines Kindes... Das steckt nicht jeder weg, mancher wird krank darüber.
Mir hat das gut getan, sich damit zu beschäftigen: mit meinen Gefühlen, meinem Handeln.. aber auch für andere zu stehen.. geben und nehmen!
Und es hat mir neue Horizónte für meine Patienten eröffnet. Heute morgen hatte ich noch zwei Patientengespräche. Die erste Frau hat nun ihren Mann zu Hause, Frühpension.. die letzten Jahre hat er immer an einem anderen Ort gearbeitet. Ich habe ihr die Probleme angesehen, sie angesprochen und es war richtig produktiv und nett. bei der zweiten habe ich die angeknirschten Zähne gesehen, die patientin angesprochen und sie erzählte, wie Ihr Mann nach langem Leiden vor 3 monaten verstorben ist...
Ohne diese Entwicklung, zu der das FS beigetragen hat, wäre ich nicht dazu in der lage! Man wird viel sensibeler für sich (besonders auch den eigenen Körper) und für andere. Kann lernen, was einem wirklich gut tut!
Für mich war das familienstellen ein zentraler Einstieg!

Krankheit kann organische und/oder psychische Hintergründe haben! meist multikausal!
Wem es hilft, dem kann ich GUTES FS nur empfehlen. auch hier werden verschiedene Methoden zum Ziel führen. So werden die hier so viel zitierten Ausleitungen auch nur bei richtiger Anwendung helfen und vieleicht auch nicht jedem! Mit Familienstellen kann man sicher einige "seelische Schwermetalle" entdecken und vieleicht auch ausleiten!

Alles Liebe
Christoph
 
Ich finde die Wirkung vom FS sehr positiv: man lernt, Menschen und Ereignisse wesentlich gelassener zu nehmen im Bewußtsein, daß man einer unter vielen in der Generationenreihe ist. - Wenigstens geht es mir so.

Uta
 
Ich habe die FS Sache noch nicht so hinterleuchtet aber hatten wir früher nicht sowas in echt ? Wurde die Familie nicht einmal die Woche zusammengerufen und die Pflichten verteilt ? Gab es nicht früher den Familienclan und Opa der die Zügel in der Hand hielt ? Habe die Tage einen Bericht im TV gesehen über die Familie Krupp. Da ging's richtig zur Sache. Jeder hatte eine Position und musste auch das Ansehen der Familie nach aussen hin repräsentieren/verteidigen. Auch heute kenne ich noch eine Familie die den Großen Clan einmal im Jahr zusammenruft. Da treffen sich etliche Generationen und tauschen sich aus. Wenn dann derjenige den ich kenne davon wiederkommt, ist erstmal Thema Nummer eins für ein paar Tage: "was habe ich geschafft im Vergleich mit den anderen?"; "wo will ich hin?"; "bin ich den Leistungen/Anforderungen gewachsen die dort erzeugt/gefordert werden ?". Eliteschulung aus meiner Sicht oder mentaler Ansporn durch direkte Verifizierung. Pädagogisch unhaltbar aber erfolgreich wie es aussieht. Man will ja was werden oder was sein oder halt nur die Stellung verteidigen die man schon inne hat. Habe die Tage übrigens was von einem göttlichen Tor gehört und so nähern wir und auf der Leistungtreppe (wo's langsam eng wird) einem hohen Ziel, dem Olymp!

Klar sind die Wege hin zum FS ein wenig weit aber im Prinzip ist es doch ganz ähnlich. Es wird "künstlich" die Familie konstruiert und Schwachstellen werden gezeigt damit man mit oder an Ihnen arbeiten kann. Den Effekt den Günther bescheibt, plötzlich Teil von etwas zu sein nur wenn man seine Position verändert, kenn wohl jede aus der Schule. Solange man in der Deckung der Schulbank sitzt ist alles in Ordnung und kaum wird man an die Tafel oder das Lehrerpult gerufen ist man beobachteter und isolierter Teil einer Gruppe. Die leichte röte im Gesicht oder das verlegene Stottern beim vortragen des Referats gleich mit eingeschlossen. Zuhören tut eh keiner (kann mich an keine Referate meiner Schulkollegen erinnern) aber wenn's um die eingenen Dinge geht steckt das noch ziemlich tief in den Knochen. Interessant wird hier jedoch noch ein Aspekt. Wenn ich an bzw. in der Schule was vorgetragen habe waren da Personen die mir was konnten und ich war nervös. Sie hatten Einfluss auf mich wie ich auf Sie und als ich als 14 järiger eine technischen 'Vortrag' an der Uni vor alten Säcken (Professoren) gehalten habe (war schon wizitg) ging das ganz einfach von der Leber. Beim FS wird es einen ganz ähnlichen Effekt haben warum es mal funktioniert und mal auch nicht. Es geht hier um die Beziehung die man zu den anwesenden hat bzw. in kürzester Zeit aufbauen kann. Sympathie als auch Empathie bauen sich während der Sitzung langsam auf und wer ganz am Anfang dran ist hat die Arschkarte weil man noch niemanden auch nur ein bisschen kennt. Diejenigen die am Schluss dran sind haben dann das 'Aha' Erlebnis mit voller Breitseite weil sich schon emotionale Komponenten eingeschlichen haben die vermutlich recht wichtig sind. Es geht ja nur um Emotionen, oder ?* und darin, damit, darauf, dafür,dagegen leben wir...

* unechte Frage

@dottore Chris

San... wenn's ein Sanskri oder Sanskrit war dann ist er ein "Träger der Wahrheit"
 
Hallo MIke,
jede Familie ist eine Gruppe, und in jeder Gruppe gibt es gruppendynamische Entwicklungen und Beziehungen. Insofern hast Du recht, denn auch die Familienaufstellung ist eine Gruppe.

Trotzdem stimmt es so, wie Du es darstellst, nicht. Ganz egal, ob sich die Mitglieder einer Familienaufstellungs-Gruppe kennen oder nicht: die Aufstellung gelingt dadurch,d aß jeder "Stellvertreter" tatsächlich etwas fühlt in dem Moment, in dem er in diese Rolle schlüpft. Während man vorher z.B. noch total ruhig und fröhlich war, wird man evtl. in einer Stellvertreter-Rolle urplötzlich unruhig, traurig, schwach usw.
Das hat nichts mit dem Gesicht oder der Ausstrahlung der Anwesenden zu tun. Es hat damit zu tun, daß ich nun fühle, wie sich die Person fühlt(e), für die ich als Stellvertreter da stehe.

Es geht um Gefühle, es geht um Verhaltens- und Denkmuster, und über die kann man sich in einer Aufstellung sehr klar werden, weil sie zu sehen sind.
Das kann dann sehr spannend werden, wenn man jemand aus der eigenen Familie stellt, z.B. ein Kind. Das macht man zwar nicht so gerne, aber wenn es nicht anders geht, muss es eben sein.

Gruss,
Uta
 
hallo,

bei mir war damals doch ein bißchen mehr Gefühl!!

So stand ich zu beginn meiner "FS" zeit für jemanden. ich sah dann die Frau, die zu ende der aufstellung in ihre eigene stelle geholt worden ist, schwanger. war sie aber nicht... ich sah ihren dicken bauch und traute es nicht zu sagen.
"Du spinnst doch!" habe ich dedacht und erst als andere in der aufstellung sagten, sie sähen sie schwanger, traute ich mich...

Gegen Ende war es dann ultraheftig.. am ende des Jahrescyclus stand ich für den Vater einer Kollegin. Sie hatte ihn in den nachkriegswirren im osten verloren, als sie noch ein kleines Kind war. Ich hatte irgendwie in der Rolle mitbekommen, dass er sich umgebracht hatte.... aber niemels wie er es getan hatte. In der Rolle kam ich in heftigste Emotionen... ich habe seinen tod "erlebt". Der Boden vibrierte, Ketten rasselten, etwas kam auf mich zu ... in die ecke gedrängt.... Schweißausbrüche, totale Ängste.... später! wurde bestätigt, er ist von einem russischen Panzer überrollt worden..
Wie kann ich das fühlen... es wäre doch viel warscheinlicher, dass er sich erschossen hätte. Waffen gab es doch zur genüge!

Zufall??? Ich weiß nicht... die Erfahrungen waren hart aber auch wunderbar!
 
Dottore, du schreibst:
Mit Familienstellen kann man sicher einige "seelische Schwermetalle" entdecken und vieleicht auch ausleiten!
Das denke ich auch.

Das gefällt mir natürlich, wenn hier so vom Erleben von den Gefühlen und den emotionalen Altlasten geschrieben wird. Es ist wirklich so, dass der Mensch innerlich veränderbar ist. Er kann aber erst etwas verändern, wenn er es auch erkannt hat, aber DANN KANN er es.

Mir war während meiner Ausbildung in der Psychiatrie schon aufgefallen, dass das Thema Tod bei vielen Patienten eine Rolle gespielt hat, nur wurde daran nicht gearbeitet, weil die das nicht für wichtig erachteten.
Wie jemand schreibt, mann muss es erlebt haben, um es nachvollziehen zu können, was da emotional alles läuft. Mann kann es auch "virtuell" lösen, indem mit mentalen Bildern und den dazugehörenden Gefühlen gearbeitet wird, das ist meine Erfahrung.
 
Guten morgen,

mir hat es immer imponiert, wie manche Menschen mit schwersten schicksalschlägen umgehen, wie sie schwerste erkrankungen verarbeiten.
Ich denke, dass hat etwas mit dem "inneren gleichgewicht" zu tun. Etwas zu bearbeiten, setzt voraus etwas zu erkennen, es überhaupt wahr zu nehmen, es anzunehmen. Wir sind viel sensibler -auch für andere-, aber auch für unseren körper, als wir manchmal meinen.
Das FS kann dort ein Einstieg sein, im Umgang mit sich selbst und seinen Gefühlen... die doch genau die gleichen sind, wie die der menschen, die wir glauben zu hassen.

einen schönen sonnigen tag
 
hallo,

ich bin tief bewegt, wie schön hier zu diesem thema geschrieben wird. schade, dass der thread schon so lange "schläft"

danke, fm:)
 
Hallo Froschminister,

eigentlich finde ich das auch. Allerdings bedauere ich sehr, dass stets nur an Hellinger gedacht wird, wenn es um die Familienaufstellung geht:

Vor allem durch Hellinger ist die Methode in die Kritik geraten. Ihm wird reaktionäres und "patriarchalisches" Denken mit sehr rigiden Normvorstellungen und ein diesen Einstellungen entsprechendes sehr unsensibles und dirigistisches Handeln im Umgang mit Patienten vorgeworfen, zudem "Massenveranstaltungen", auf denen Hilfesuchende vor vielen ihnen fremden Menschen quasi im "Schnellverfahren" "behandelt" und anschließend ihrem weiteren Schicksal überlassen würden. Namhafte Familien-Therapeuten haben sich deshalb öffentlich von ihm und seiner Arbeit distanziert
Familienaufstellung - Wikipedia

Alternativen gibt es eine ganze Menge:
* Die "Familienskulptur", auch "Familienrekonstruktion", entwickelt von Virginia Satir (1916-1988) (Palo-Alto-Gruppe). Dieses Verfahren betonte die Bedeutung der räumlichen Anordnung bei der Prozessarbeit bzw. um die Bedeutung der Position von Familienmitgliedern kenntlich zu machen und führte das Auswählen von „Stellvertretern“ unter dem Begriff "Familienskulptur" im Jahr 1969 in die Fachwelt ein. Diese Technik ermöglicht den Klienten, Familienbeziehungen nonverbal darzustellen und zu erkennen. Widersprüche oder Abweichungen zwischen dem, was körperlich gezeigt und dem, was gesagt wird, können reflektiert werden. Da hinderliche Pflichtgefühle vergessen werden, kann so ein recht wirklichkeitsgetreues Abbild der Gefühlsbeziehungen innerhalb der Familie entstehen. Anhand der dargestellten Konstellation kann sich der Therapeut ein Bild von dem sozialen Gefüge machen, in dem der Klient lebt und von dem er beeinflusst wird. Gleichzeitig ist es dem Klienten möglich, innerhalb dieses nun auch in äußerlich sichtbarer Weise dargestellten Beziehungsgeflechtes gleich eine Reaktion auf sein Verhalten zu erfahren, die anschließend auf der verbalen und emotionalen Ebene befragt werden kann.

* Das Verfahren der "NLP" und die Hypnotherapie nach Milton H. Erickson (1901-1980). Sie waren prägend für den Sprachgebrauch in Aufstellungen.

Während Hellinger dafür kritisiert wird, in seinen Aufstellungen eine konservative, "patriarchalische" Sprache zu pflegen, orientieren sich weiterentwickelte Aufstellungsformen (insbesondere "Systemische Strukturaufstellungen") und Aufsteller mit entsprechenden Zusatzqualifikationen auch an der Sprache von NLP und Hypnotherapie.

* Die "Lösungsfokussierte Therapie", (en.: "Solution focused Therapy", SFT), entwickelt von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg aus der "Schule von Milwaukee". Kenzeichnend ist hier eine "Lösungsfokussiertheit" anstatt "Problemorientiertheit". Elemente der Lösungsfokussiertheit werden sowohl in Familienaufstellungen der hellingerschen Prägung (Begriffe wie: „Lösungsbild“ und „Die gute Ordnung“ bringen dies zum Ausdruck) als auch in weiterentwickelten Formen wie den systemischen Strukturaufstellungen (z.B.: "Zielannäherungsaufstellung") verwendet.

In der Aufstellungsarbeit kommen im Allgemeinen sowohl Elemente einer „Problembetrachtung“ und damit einhergehenden Katharsis als auch Elemente ziel- und lösungsorientierten Arbeitens vor.

* Die systemisch-phänomenologische Aufstellungsarbeit hat in den letzten 20 Jahren aus diesen verschiedensten Richtungen Impulse bezogen. Auch die Erweiterung zum "Aufstellen" von Organisationen (vgl. Artikel Organisationsaufstellung) durch Gunthard Weber und Klaus Grochowiak stellt eine wichtige neue Entwicklung dar.
Familienaufstellung - Wikipedia


Systemaufstellungen:: Methodenpool ::

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Vor einigen Jahren war in unserem VHS-Programm und denen der Nachbargemeinden immer auch die Möglichkeit angeboten worden, Familienstellen zu machen (u.a. nach Virginia Satir).
Das ist gänzlich vorbei; ich habe das GEfühl, daß stattdessen mehr Kochkurse angeboten werden, aber das mag mein subjektiver Eindruck sein.
Auf meine Frage bei der VHS, warum z.B. keine Familienaufstellungen mehr angeboten werden, wurde gesagt, daß das so angeordnet wurde, weil das doch eine sehr zweifelhafte Sache sei, daß Aufstellende psychotisch wurden, weil sie keine Begleitung dazu hatten usw.

Gruss,
Uta
 
aus meiner erfahrung mit aufstellungen finde ich auch, dass das nicht als abend-kurs in die vhs gehört. dafür kann das zu schnell zu tief wirken.

gruss fm:)
 
Hallo Uta und Froschminister,

genau das "lebt" Hellinger ja vor. Ich finde auch, dass Familienaufstellungen nicht auf die Bühne bei öffentlichen Veranstaltungen (gegen Teilnehmergebühr = Eintritt) gehören.

Ein Bekannter von mir, selbst systemischer Therapeut, hat mal an solch einer Veranstaltung teilgenommen (ich würde mir das aus "wissenschaftlichen Gründen" :D auch mal zumuten) ... das ist nicht wirklich für jeden Geschmack geeignet.
Und außerdem hat er ja sein sehr enges Weltbild ... das macht es zusätzlich problematisch.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich habe meine erste Familienaufstellung im Rahmen eines VHS-Wochenendseminars erlebt: Am Freitag abend war allgemeines Kennenlernen und Einführung in die Aufstellung (Hellinger spielte keine Rolle). - Am Samstag und Sonntag haben dann die Teilnehmer aufgestellt. Zuschauer waren sonst keine da.
Es war sehr eindrucksvoll und wirksam. Allerdings blieben wir als Gruppe dann noch mindestens ein Jahr zusammen.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

ich kann mir gut vorstellen, dass die Gruppe eine wichtige Funktion bei der weiteren Arbeit jeder/s Einzelnen hatte. Ich stelle mir vor, dass Ihr Euch gegenseitig sehr unterstützt habt! - Da wo dieses Element fehlt, fallen die TeilnewhmerInnen möglicherweise in ein tiefes "Loch"?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo,

ein sehr interessanter Thread.

Auch meine Frau und ich haben uns seit Jahren mit dem Familienstellen beschäftigt, zuerst über die Literatur (Hellinger, Ulsamer, Schäfer), später auch durch die Teilnahme an einer Aufstellung.

Meine erste Reaktion im Jahr 2003 beim Lesen von Hellingers Buch "Ordnungen der Liebe" war zweigeteilt. Große Faszination, aber auch eine gewisse Wut auf den Autor. "Gott Hellinger" habe ich mir dabei gedacht, denn sein Wort schien Gesetz zu sein. Nichts durfte hinterfragt werden. Später habe ich mir einen Schulungskurs von Hellinger angesehen. Da erschien er mir in einem anderen Licht. Ich glaube trotz allem, was man ihm auch vorwerfen mag, daß er voller Mitgefühl für seine Klienten ist. Gewiß, seine unumstößlichen Thesen sind manchmal schwer zu verstehen und noch schwerer zu erfüllen. Aber ich finde vieles von dem sehr nachdenkenswert und richtig.

Die Kritik der christlichen Kirchen an Hellinger zählt für mich nicht, denn solche Institutionen stellen für mich in keinster Weise moralische Instanzen dar.

Trotz seiner Verdienste, die ich anerkenne, würde ich allerdings auch einen anderen Therapeuten als Hellinger wählen, denn ähnlich wie man heute keine Sektion eines Leichnams für die gaffende Menge in einem "Theatrum anatomicum" mehr vornimmt, finde ich es auch nicht gut, wenn das Innere eines Menschen vor dutzenden oder hunderten von zahlungskräftigen Zuschauern nach außen gekehrt wird.

Viele Grüße

Jürgen
 
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