Geliebter mit Problemen

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21.06.09
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47
Hi!

Ich bin eine 29jährige Frau mit einem komplexen Problem, wo ich selbst keine Antworten mehr finden kann – deswegen bin ich hier. Ich werde versuchen es so kurz ich kann zusammenzufassen.

Ich lebe seit mehr als 2 Jahren im Ausland, weil ich einen Job in einer tollen Firma bekommen habe. Soweit so gut. Ich habe mich gleich am Anfang in meinen Chef verliebt, und er sich in mich. Wir hatten eine intensive heimliche Beziehung, er hat öfters versucht sich von seiner Freundin zu trennen – und hat es bis heute nie geschafft. Ich bin also seit mehr als 2 Jahren eine "heimliche" Geliebte.

Unsere Beziehung würde ich als intim, schön, inspirierend, vertrauensvoll, respektvoll und aufregend bezeichnen. Der grosse Haken ist natürlich, dass ich als Geliebte nicht unbedingt glücklich bin, deswegen habe ich den Plan, das Land mit Herbst zu verlassen – sonst komme ich nie von ihm los.
Ich liebe ihn immer noch sehr, und das war die schwerste Entscheidung die ich in meinem Leben je treffen musste. Es ist mehr oder weniger beschlossen und halb-offiziell, aber ich werde erstmal als Freiberufliche im Ausland für diese Firma weiterarbeiten.

Nun zu meinem Hauptproblem (als ob der Rest nicht schon genug wäre). Ich glaube mein Freund befindet sich mitten in einem Burnout-Syndrom, und es geht ihm schon seit langer Zeit sehr schlecht.

Seine (meine) Firma hat leider seit einem Jahr immer wieder finanzielle Schwierigkeiten. Er hatte seit 2 Jahren nicht mehr als 3 Tage Urlaub, er kann seit 2 Jahren nicht mehr richtig schlafen, er hat Panikattacken, Brechanfälle, zitternde Arme usw. Ich mache mir grosse Sorgen. Niemand ausser ihm hat die Qualifikation die Firma zu retten – wenn er weiterhin 200% arbeitet, kann die Firma erstmal bestehen, hört er auf, wird sie wahrscheinlich bankrott gehen. Es lastet alles auf seinen Schultern, aber er kann nicht mehr. Als Geliebte sage ich ihm natürlich, dann geht die Firma doch kaputt. Aber das kann er nicht zulassen, es ist sein Lebenstraum.

Auch private ist alles einfach nur Schei**e. Ich habe ihn lange Zeit heftig bedrängt doch endlich ganz mit mir zusammen zu sein, was er angeblich auch will. Wir haben sehr viel gestritten. Die Frau mit der er lebt (und die glaube ich von mir weiss) hat selbst grosse psychische und familiäre Probleme, was auch der Hauptgrund ist warum er mit ihr noch zusammen lebt. Er leidet extrem unter der gesamten Situation.

Als heimliche Geliebte ist mein Handlungsraum ziemlich begrenzt. Was kan ich schon tun wenn er sich nicht trennt – das ist nicht mein Bereich, da kann ich nicht einschreiten. Er vertraut sich sonst niemanden an und weigert sich, psychologische Hilfe anzunehmen. Ich glaube aber er braucht dringend professionelle Unterstützung, sonst bricht er total zusammen. Er hat nur Schuldgefühle und tut nichts anderes als arbeiten.

Mein Problem ist nun, soll ich ihn wirklich einfach "zurücklassen"? Soll ich weggehen, an mich denken, und ihn und den rest einfach vergessen? Oder soll ich hierbleiben und mich weiterhin "verstecken" und mich aufopfern? …seht ihr irgendwelche Alternativen?

In die Wege geleitet ist mein Umzug schon, da wusste ich aber noch nicht wie ernst die Lage der Firma ist, was ja nun ein zusätzliches Problem für ihn ist.

Also, ich mache mir grosse Sorgen um seinen psychischen und physischen Zustand, würde gern für ihn dasein, weiss aber auch dass nach zwei Jahren "Wartezeit" ich nicht weiter als Geliebte leben will; und die Konzequenz wäre, ihn, die Firma und das Land zu verlassen.

Was würdet ihr tun, habt ihr ähnliche Erfahrungen, oder habt ihr Ideen wie ich ihm/mir helfen kann?

Vielen Dank für eure Antworten …
bin wirklich sehr ratlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo bunnybunny

Ich denke es ist gut, dass du weggehst.
Wenn du ihn nicht ganz alleine zurücklassen möchtest, wärs ja vielleicht eine (zwar verrückte) Idee mit seiner Freundin zu sprechen und sie darauf aufmerksam machen und sozusagen ihr das ganze ein wenig zu übergeben. Dann kann sie vielleicht was in die Wege leiten wenn du schon weg bist.

Gruss
Johanna
 
Hallo Bunnybunny,

ich denke es ist wichtig, dass Du für Dich einen neuen Anfang startest. Er hat Dich als Geliebte, das heißt er ist noch immer fest gebunden und Du kannst sehen wie Du klarkommst. Ich bin der Meinung, dass mit offenen Karten gespielt werden sollte. Solange er weiß, dass Du immer da bist, wird er an der gesamten Situation nichts ändern. So wie Du das alles geschrieben hast, glaube ich, dass Du weißt, was für Dich persönlich besser wäre. Wenn Du immer nur auf seine Probleme Rücksicht nimmst, dann bist irgendwann die Person, die nicht mehr kann und an der Situation kaputt geht.

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, aber vielleicht hilft sie Dir bei Deiner Entscheidung.

Liebe Grüße Manuela
 
hallo bunnybunny,

ich denke auch, du kannst nur konsequent sein und gehen.
Als Geliebte hast du immer die A**karte und wirst dich nie wirklich richtig gut fühlen.
Der Burnout ist letzlich sein eigenes Problem, das auch nur er lösen kann, so hart das jetzt klingt.
Setz deine Energie lieber für dich selber ein, so daß du einen neuen Anfang machen kannst und frei bist, eine glückliche Beziehung finden zu können.
Ich wünsch dir dazu alles Gute!

LG jaira
 
Danke für eure Antworten!

Es fällt mir wirklcih sehr schwer von hier weg zu gehen. Ich liebe das Land und die Stadt nicht über alles – doch es ist mir sehr ans Herz gewachsen. Nach 2,5 Jahren … kein Wunder. Auch wenn ich nicht allzu viele enge Freunde habe.

Aber ich habe mich entschlossen: ab Ende September lebe ich wieder in meinem Heimatland. Es ist seit heute mit meiner Chefin beschlossen worden, und ich weiss noch nicht, was ich davon halte. Eine Verbindung zur Firma wird bestehenbleiben, entweder bleibe ich angestellt oder ich werde Teilhaberin, oder …*mal sehen. Sie (mehrere Chefs, nciht nur der eine) haben mich glaube ich gerne und haben mir gute Möglichkeiten, auch in meinem Heimatland, angeboten. Ich weiss auch nicht, ob das richtig ist … vielleicht sollte ich alle Verbindungen kappen? Beruflich wäre es schon recht aufregend + interessant.

Immerhin werden ihn und mich 2000km trennen, das ist ja schon was. Bis Ende September werde ich ihn bestimmt regelmässig sehen, denn solange ich hier bin, kann ich nicht aufhören ihn zu sehen. Ich finde ihn einfach so toll, schön, lieb etc. Naja, ich liebe ihn eben.

Die letzten Tage ging es ihm auch besser – ich habe ihn mit meinen Sorgen um seine psychische und physische Gesungheit konfrontiert – und er hat sich sehr gefreut dass ich mir soviele Gedanken um ihn mache und mir versprochen, einen Gang zurückzuschalten … es hat mich erleichtert, ihm meine Sorgen direkt mitzuteilen. Ich habe erfahren dass er schonmal ein leichtes Burnout hatte und damals den Absprung geschafft hat. Also gut … meine Verantworung wiegt zumindest subjektiv etwas weniger schwer …

Ich bin stolz auf mich, dass ich es soweit geschafft habe, habe aber auch Angst, dass ich im September einen Rückzieher mache. Ich hoffe nicht. Ich darf nicht!!!

Jetzt im Juli bin ich auch 4 Wochen auf Urlaub. Von ihm getrennt, mit Freunden und Familie. Danach bin ich nur noch 2 Monate hier…

Gute Nacht,

eine ziellose und zaudernde bunnybunny
 
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