Hallo,

ich bin neu im Forum. Erst mal ein bisschen zu meiner Vorgeschichte bzw. zu der meines Schwiegervaters.

Er wurde vor ca. 10 Wochen ins Krankenhaus eingeliefert. Mit der Diagnose: Keine Durchblutung im Rechten Bein. Er hat seit Jahren offene Beine und ihm wurden schon in den 80 er Jahren 4 Zehen abgenommen.

Zuerst versuchten die Ärzte die Durchblutung durch einen Beipass im Bein wieder her zustellen. Leider ohne Erfolg. Die Stelle entzündete sich und er kam auf die Intensiv Station, auf der er nun seit über 4 Wochen liegt. Kurze Zeit nach der Beipass OP wurde der rechte Fuss schwarz und man musste ihm das Bein bis erst bis zum Knie amputieren. Er wurde bisher ca. 5x operiert und immer wieder trat Wundflüssigkeit aus. Die Wunden wollten nicht heilen und die Ärzte amputierten noch ein Stück bis über dem Knie. Zzt. wird er teilweise noch künstlich über einen Luftröhrenschnitt beatmet.

Nun meine Frage, kann dies durch einen MRSA - Erreger hervorgerufen worden sein?

Wäre toll eine Antwort zu bekommen. Vielen Dank.
 
Hallo MONIE !

Mit MRSA kenne ich mich nicht sehr gut aus, aber bei deiner Schilderung bzgl. Krankengeschichte sehe ich eine Parallele zu einem Artikel den ich vor kurzem begonnen habe, der sich mit Ernährung und Gesundheit beschäftigt.

Ich poste jetzt mal einen Entwurfstext-Auszug daraus, um dir zu zeigen, welche Ursachen im Bereich des möglichen liegen bei offenen Beinen und Amputationen, bzw. sich als roter Faden durch div. Krankengeschichten ziehen:

Bei deinem SV muss es nicht zutreffen, wie unten dargelegt, aber in vielen Fällen deckt sich die Vorgeschichte...:

...Unser Körper baut ein seit Millionen Jahre erlerntes Mehrstufen-Notprogramm nach dem anderen auf,
wenn wir nicht vernünftig werden und die div. "Müll-Zwischenlager" mal wieder abbauen. Folgeketten solcher Notprogramme führen sonst langsam aber sicher, zu immer ärgeren Gesundheitsbelastungen.

Hier eine nicht untypische, mögliche Kausalkette als Beispiel:

- Übersäuerungsbeginn durch Trend zu sauer verstoffwechselnden Lebensmitteln
- dadurch bedingter Neutralisationszwang im Körper, mit Verbrauch körpereigener Mineralien
- Folge: Interner Mangel an Mineralien
- Problemverstärkung durch unausgewogene Ernährung (Überfluss, Mangel, Schadstoffe)
- damit können weitere Zehrungen bei essentiellen Mineralien im Körper eintreten:
- Haut-, Gelenke-, Muskelbereich, Kreislauf etc.
- dann folgen Haarausfall
- Hämorrhoiden(*)
- offene Beine
- Amputationen
und auch eine
- Vielzahl bekannter, zivilisatorischer, chronischer Volkskrankheiten sind möglich,
weit verbreitet ist u.a. Bluthochdruck, Diabetes, rheumatische Symptome...

(*) Da Frauen sich über die Mens regelmässig entgiften, ausser in der Schwangerschaft, ist bei ihnen hier weniger Gefahr, aber mit den Wechseljahren entfällt diese natürliche "Selbstreinigung" sauerer Stoffwechselreste bzw. von "Körperschlacken", die über die Säuren entstehen können. Dann verlieren auch Frauen schneller Haare oder bekommen Hämorrhoiden, offene Beine, etc. etc.

Solche Ablagerungen sind fast immer durch Selbstverursachung erreicht worden und können insbesondere über Nahrungs- und Genußmittel erreicht werden wenn eine Säure-Basen-Balance, z.B. durch Fehl- oder Überversorgung nicht eintreten kann.

Das hilft dir jetzt aktuell nicht weiter, kann aber evtl. für die spätere Heilung und Fortsetzung, bzw. Reduzierung von Problemen wichtig sein.

Evtl. kannst du ja mal berichten wie es mit der gesunden Ernährung, Körpergewicht und Grösse, oder Bodymassindex deines Schwiegervaters aussieht...

Ich wünsche dir, dass die Ärzte die Probleme deines SV wieder in den Griff bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Monie,

es kann durchaus sein, dass neben den Durchblutungsstörungen auch MRSA im Spiel ist. Ob dies der Fall ist, kann durch einen Abstrich und ein Antibiogramm ganz leicht geklärt werden. Sollte eine resistente Form der Bakterie Staphylococcus aureus in den Wunden sein zerstörerisches Werkt tun, sind die Möglichkeiten, die Antibiotika bieten stark eingeschränkt oder sogar nicht vorhanden. Bei mir war es ähnlich und es blieb mir keine Wahl. Der Unterschenkel wurde bis zum gesunden Gewebe amputiert. In den meisten Fällen tritt MRSA zusammen mit anderen Erkrankungen auf. Leider informieren Ärzte ihre Patienten nicht immer vollständig wobei die MRSA-Infektion meist verschwiegen wird. Frage bitte gezielt, ob Abstriche gemacht wurden und welches Ergebnis diese gebracht haben. Leider muß ich Dir auch mittelen, dass neben der Heilungsstörungen auch noch die Gefahr einer Sepsis besteht. Zudem sollten die engeren Kontaktpersonen sich auch screenen lassen, da sie den Keim unbemerkt kolonisiert haben könnten.
Falls Fragen offen geblieben sind, bitte melden!
Herzliche Grüße und alles Gute für Deinen Schwiegervater,
James
 
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Mein Schwiegervater hat leider bereits einen schlechte Gesundheitszustand vor dem Krankenhausaufenhalt.
Er leidet neben den offenen Beinen auch an Diabetes, hat eine kronisch Lungenerkrankung und hat Probleme mit dem Herzen.

Ich werde auf jeden Fall die Ärzte mal darauf ansprechen und dann werde ich bescheid geben wie das Ergebnis war.

Zurzeit sieht es wohl so aus, dass der Oberschenkel dabei ist zu heilen, was Sorgen macht ist weiterhin die Wunde an der Leiste. Das ständige auf und ab zehrt an den Nerven.

Man würde sich wünschen endlich mal vernünftig im Krankenhaus aufgeklärt zu werden. Meist heißt es nur der Allgemeinzustand ist in Ordnung, oder für die Zeit die er bei uns ist hat er sich gut gemacht. Aber damit ist einem doch auch nicht weitergeholfen. Wenn man die Ärzte darauf anspricht, heißt es nur, bedenken sie der Patient hat viele Vorerkrankungen und mit 75 Jahren ist er ja auch nicht der Jüngste. Da denke ich immer nur: "Das wusstet ihr doch vorher!", da hat uns aber nie einer darauf hingewiesen das so was passieren kann.
 
Hallo,

hier mal die Liste der Kliniken, die an der Aktion "Saubere Hände" im Kampf gegen MRSA telnehmen: www.praxis-page.de/ash/kliniken.htm
Falls man die Wahl hat, sind diese Krankenhäuser anderen vorzuziehen.
Mit freundlichen Grüßen,
James
 
Hier ein interessanter Artikel über MRSA und den Folgen:

Die Todeskeime aus der Klinik
(archiv.mopo.de/archiv/2009/20090607/hamburg/panorama/die_todeskeime_aus_der_klinik.html)

MfG,
James
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo James,

Hallo,

hier mal die Liste der Kliniken, die an der Aktion "Saubere Hände" im Kampf gegen MRSA telnehmen: www.praxis-page.de/ash/kliniken.htm
Falls man die Wahl hat, sind diese Krankenhäuser anderen vorzuziehen.
Mit freundlichen Grüßen,
James

Ich möchte Dir nicht in dem widersprechen daß die Hände so oft wie möglich während der Tätigkeit in der Klinik desinfiziert werden MÜSSEN. Dies sollte eigentlich vorrausgesetzt werden dürfen. Vorallem die Hände sind die Übertragungsquelle von Keimen bekanntlich die Nr 1.
Meiner Meinung nach sind es vorallem auch andere Gründe die zur Ausbreitung der MRSA-Keime führen. Häufig wird entweder die Isolation der Patienten mit MRSA falsch durchgeführt oder nicht konsequent korrekt nach den Hygienevorschriften. Was hinzu kommt daß in Kliniken nicht so häufig auf Grund der Kosten Abstriche der Wunden durchgeführt werden. Außerdem wird der Mitpatient aus Platzgründen nicht immer zusätzlich isoliert wenn ein Abstrich des anderen Patienten positiv war. Leider ist sehr selten eine Isolierstation vorhanden wo die Isolation wesentlich besser durchgeführt werden könnte.

Am auffälligsten wird es wenn ein Magen-Darm-Virus wie zBsp der Rotavirus, in der Klinik kursiert. Dann wird es offensichtlich wie eine Klinik die Hygienevorschriften einhält. Bei uns wurde einmal eine Station hierfür zur Isolationstation bestimmt und sehr schnell war das Problem des Rotavirus verschwunden.

Ich denke die strengere Kontrolle der Hygienevorschriften wären sehr sehr wichtig. Wenn ein Abklatsch zBsp an der Nase + Rachen sowie auch an der Dienst-Kleidung des Klinik-Personals ohne Ankündigung ab und zu durchgeführt werden würde wären sicher einige überrascht. Vor einigen Jahren war dies der Fall und 1/3 des Personals einer Station mußte zu Hause bleiben!!
 
Zitat:von Petri
Meiner Meinung nach sind es vorallem auch andere Gründe die zur Ausbreitung der MRSA-Keime führen. Häufig wird entweder die Isolation der Patienten mit MRSA falsch durchgeführt oder nicht konsequent korrekt nach den Hygienevorschriften.


……..dies kann ich leider nur bestädigen.
nach wochenlangen krankenhausaufendhalts meines mannes wegen einer sepsis ,wurde 14 tage vor der entlassung ein MRSA -patient sein bettnachbar (passt ja …..sepsis und MRSA )…………….da ich ständig vorhanden war bekam ich natürlich auch die hygienemaßnahmen des bettnachbars mit .
ich konnte keine großartige veränderung in der hygiene zwischen den beiden kranken festgestellt ,auch gingen familienemitglieder ein und aus .sie wurden nicht angehalten sich wennigsten nach ende der besuchszeit die hände zu waschen ( vor jedem eingang hang ein desinfektionmittel) nie sah ich dies jemanden benutzen …….hinweise und proteste meinerseits wurde mit einem faden lächeln( wie .....was versteht“ die „ denn davon) abgetan. geändert hat sich nichts………………………

gruß ory
 
Hallo ory,

danke daß Du das Beispiel der Besucher ansprichst. Ja, da ist auch ein sehr großes Problem daß auch dabei nicht immer informiert wird wie sich der Besucher zu verhalten hat. Bei uns gibt es eine "Patienten-Kaffeeküche", wo sich jeder Kaffee und Tee usw selbst holen kann. Was passiert wohl wenn dort diese Angehörigen OHNE sich vorher gründlich die Hände zu desinfizieren Kaffee oder Tee für sich oder den Patienten holen? Der nächste der sich dort Kaffee holt bekommt die Keime des MRSA-Patienten unter Umständen an die Hände und gibt diese dann an den jenigen Patienten weiter den er besucht und wenn dieser Besucher sich ebenfalls die Hände nicht desinfiziert ........ Es gilt unbedingt soviel wie möglich die Hände zu desinfizieren, wenn man das Patientenzimmer verläßt sowie auch bevor man es betritt!!

Ich würde dir raten an die Krankenhausleitung einen Brief mit diesen Infos, unter Angabe welche Station usw., zu schreiben. Ich denke dann wird etwas unternommen.
 
Hallo Petri & ory,

natürlich habt Ihr Recht. Das sind auch Faktoren, die zur hohen Rate der nosokomialen Infektionen beiträgt, jedoch sind die Hände nach Untersuchungen des RKI die Infektionsquelle Nr.1 in Kliniken. In der gleichen Untersuchung wurde sehr überrascht festgestellt, dass sich das Personal inkl. Ärzte selbst im OP und aiuf Intensivstationen die Hände entweder unzureichend und nicht ordnungsgemäß oder überhaupt nicht desinfizieren! Die Studie ermittelte eine Hygienefehler-Quote von ca. 40%. Darauf hin sah sich das Bundesgesundheitsministerium veranlasst, die Aktion "Saubere Hände" mit einer Laufzeit von 2 Jahren zu starten.

MfG,
James
 
Hallo James,

die Klinik in der ich arbeite ist auch auf dieser Liste dabei. Nur habe ich noch keinerlei spezielle Maßnahmen, bzw Hinweise oder irgendetwas dazu gehört, bzw gelesen. Ich hatte nur vor einiger Zeit mal Plakate hierzu gesehn.
Allein auf dieser Liste zu stehn reicht ja wohl nicht aus. Welche Voraussetzungen muß eine Klinik denn erfüllen um auf dieser Liste zu stehn?
 
Hallo Petra,

so dürfte das nicht laufen!
Auf die Liste kommen Kliniken, die gegenüber dem Gesundheitsministerium und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene besondere Verpflichtungen abgegeben haben. Dazu zählt natürlich auch die umfassende Schulung der Mitarbeiter und extra für diesen Zweck eingestellte Mittel. Falls alles bei Euch und anderen Kliniken sich als Seifenblase herausstellen sollte, wird es bei der nächsten Überprüfung "etwas Ärger" mit Eurer Verwaltung geben. Ich hoffe, dass die Verpflichtung noch ganz frisch ist und die Maßnahmen zwar geplant aber noch nicht erfolgt sind.
Liebe Grüße,
James
 
ist das nicht traurig......das man zusätzlich zu einer eventuell anstehende operation auch noch angst haben muß das man sich mit dem MRSA ansteckt .
eigendlich müßte jeder patient der eingeliefert wird einen test bekommen der aussagt das zumindest er frei oder befallen von MRSA ist um so die ausbreitung zu verhindern.

mit einem drei euro günstige nasenabstrich lässt sich doch MRSA identifizieren.

aber voraussichtlich bleibt es so traurig ........

lg ory
 
Hallo ory,

bei uns ist es so, daß wenn ein Patient mit einer infizierten Wunde aufgenommen wird, daß dann sofort ein Wundabstrich gemacht wird, bevor der Patient auf Station kommt. Aber es dauert leider einige Zeit bis das Ergebnis des Abstriches fertig ist. Manche Patienten werden bei uns bereits bei Verdacht isoliert, vorallem bei chronischen Wunden wie zBsp Ulcus cruris.
 
Ziel ist (wie in Holland), jeden Patienten screenen und auch das med. Personal (vor allem der Intensivstation und des OP) regelmäßig zu testen. Bis zur Verwirklichung braucht es jedoch leider noch etwas Zeit. Da sich momentan die EU mit den nosokomialen Keimen beschäftigt, ist der Druck stark gewachsen. Nüchtern betrachtet würden die dafür aufgewendeten Mittel würden nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was die Folgen aktuell kosten. Das menschliche Leid, welches durch MRSA & Co erzeugt wird und 40.000 Tote jährlich kann natürlich nicht mit Geld bewertet werden.

Liebe Grüße,
James
 
mich beschleicht ein schlimmer verdacht ............vielleicht besteht ja die möglichkeit das mein mann sich im krankenhaus mit MRSA infiziert hat!
warum sonst die mittlerweile chronische entzündung .............

lg ory
 
Hallo Petri,

bekannt ist die Lage den Regierungen und Fachkreisen schon seit über 15 Jahren! Man versuchte in vielen Ländern wie bei uns auch jedoch alles unter dem Deckmäntelchen zu verheimlichen. Warum das so ist, kann man nur vermuten. Offensichtlich jedoch ist die Tatsache, dass der ungezügelte Antibiotikaeinsatz gedämmt werden muß und strengerer Aufsicht bedarf. Das wird einer bestimmten Lobby wohl gegen ihre Interessen gerichtet sein. Ich sehe da einen direkten Zusammenhang...
Jetzt ist der Druck aus der Öffentlichkeit erheblich gewachsen, auch solche Threads wie in unserem Forum haben mit Sicherheit dazu beigetragen. Ich scheine durchaus Licht am Ende des Tunnels zu sehen, auch wenn durch die lange Verzögerung nicht mehr eine so geringe Rate wie in Holland und den scandinavischen Ländern zu erzielen ist. Wie lange wirksame Regelungen noch dauern, vermag ich nicht zu sagen. Die EU hat die Keime jedoch auf ihrer Agenda in dieser Vorsitzperiode. Wahrscheinlich versucht man nationale Lösungen vor zu ziehen, um einer Gesamtlösung nicht folgen zu müssen.
Liebe Grüße,
James
 
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