Ursache von Sucht

Hinweis: Moderatoren sorgen für die Rahmenorganisation im Board. Beteiligen sie sich inhaltlich,
sollte aus ihrer Moderatorenfunktion keine spezielle fachliche Kompetenz abgeleitet werden

Liebe Uta
Könntest Du mir diesen Satz auch erklären? Den schnall' ich nämlich nicht ganz.. Danke! Lg :))
 
Das ist ganz einfach:
Moderatoren arbeiten hauptsächlich hinter den Kulissen und sind sozusagen "Technische Bademeister" für das Forum.

Wenn sie im Forum mitschreiben,d ann als ganz normale User, ohne spezielles Fachwissen, ohne Arzt zu sein oder sonstwie irgendwie medizinisch ausgebildet.
Das heißt: die Meinung eines Mods ist nicht besser oder schlechter, weil jemand Mod ist, sondern genau so "gut" oder "schlecht" wie die jedes anderen Users.

schild135.gif


Grüsse,
Uta
 
Ein Satz, der richtig bedeutend klingt, Stengel. Könntest Du ihn auch erklären?

Ich denke das eine Sucht einfach eine instinktive Neigung ist, einen Mangel an schönen Gefühlen auszugleichen, die entsteht wenn man aus irgendeinem Grund nicht mehr in der Lage ist diese im Alltag zu erleben. Sei es wenn eine Krankheit die normale Gehirnfunktion beeinträchtigt, oder wegen Lebensumständen wo es einfach nichts zu lachen gibt, oder anderes.

Die Botschaft ist einfach das diese schönen Empfindungen lebenswichtig sind, so wichtig, das wir in unserem Instinkt Mechanismen haben um diese uns Notfalls um jeden Preis zukommen zu lassen.

Sucht ist nichts anderes als Versuch ein Ungleichgewicht zu beheben. Einen Mangel an bestimmten Stoffen, die vermutlich von Person zu Person unterschiedlich sind, wenn man das so sehen will. Stoffen die man eigentlich braucht. Ich wäre nicht verwundert wenn man irgendwann draufkommt, oder man sogar schon weiss, das diese tatsächlich lebensnotwendig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe, es mir erlaubt, dass ich widerspreche. Sucht ist das Füllen von einem Defizit. Also der Körper erzeugt durch Heroin Hormone, die versuchen, das System im Gleichgewicht zu erhalten, aber mit Instinkt hat das nicht zu tun.
 
Danke für Deine Erklärung, Stengel.
Ich finde die sehr passend, allerdings nur für den Anfang einer Sucht. Da geht es noch darum etwas auszugleichen, was fehlt.
Nehmen wir mal die Freßsucht als Beispiel: zunächst mag wirklich das Essen eine fehlende Zuneigung ersetzen, und das mag sogar eine Zeitlang ganz gut funktionieren. Dann aber kommt ein Knick: das Essen ersetzt nichts mehr, im Gegenteil: es kommen noch mehr Defizite dazu, weil das Essen die Herrschaft über das Leben übernommen hat: es steht an erster Stelle der Bedürfnisse und fordert das ein. Es macht den Eßsüchtigen unglücklich, weil er aus dem sozialen Umfeld immer mehr herausfällt, weil er sich nicht gut fühlt, weil er zu viel Geld für Schädigendes ausgibt usw. usw.
Das ist dann eine wahre Leiden-Schaft.

Gruss,
Uta
 
Dann aber kommt ein Knick: das Essen ersetzt nichts mehr, im Gegenteil:

Wenn sie nichts mehr ersetzen würde, dann gäbe es die Sucht von einen Tag auf den anderen nicht mehr.

Es gibt da mehrere Ebenen. Auf der einen ein Bedürfnis. Auf der anderen auch das Leiden das durch Sucht entstehen kann.

Genau aber weil man bereit ist viel auf sich zu nehmen um das Bedürfnis zu erfüllen glaube ich das es lebenswichtig ist.
 
Ich glaube, es gibt noch eine Ebene: die, in der sich die Sucht selbständig gemacht hat und es darum geht, Entzugserscheinungen zu vermeiden, die dann richtig weh tun.

Ich verstehe Deinen Ansatz, nur scheint mir dieser Gedanke
weil man bereit ist viel auf sich zu nehmen um das Bedürfnis zu erfüllen
insofern nicht richtig, daß man ja nicht bewußt viel (Essen) auf sich nimmt, um eine Leere zu füllen, wenn man erst einmal süchtig ist. Da kann man einfach nicht mehr anders und wird von der Sucht ständig animiert, etwas zu tun, was man eigentlich gar nicht will.

Ist nicht deshalb ein Entzug bei Alkoholikern nur dann möglicherweise erfolgreich, weil sie außer dem körperlichen Entzug auch an die Ursachen ihrer Sucht per Psychotherapie gehen müssen?

Gruss,
Uta
 
Da kann man einfach nicht mehr anders und wird von der Sucht ständig animiert, etwas zu tun, was man eigentlich gar nicht will.

Das ist mit instinktiv gemeint. Ich halte Sucht nicht für eine bewusste Entscheidung.

Ist nicht deshalb ein Entzug bei Alkoholikern nur dann möglicherweise erfolgreich, weil sie außer dem körperlichen Entzug auch an die Ursachen ihrer Sucht per Psychotherapie gehen müssen?
Ich bezweifle den Wert der Psychotherapie bei solchen Dingen.

Ich finde Studien die zeigen das Alkohol bestimmte Wirkung im Gehirn hat, die der Alkoholiker sonst nicht hat, sind viel aussagekräftiger.

Sucht als Selbst-Medikation für gestörte Hirnchemie drückt meine Sicht aus.
 
Ist nicht deshalb ein Entzug bei Alkoholikern nur dann möglicherweise erfolgreich, weil sie außer dem körperlichen Entzug auch an die Ursachen ihrer Sucht per Psychotherapie gehen müssen?

Viele Alkoholiker haben warscheinlich eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die sie immer wieder in die Sucht treibt und die möglicherweise schon vor der Sucht da war.

Ausserdem schädigt Alkohol das Gehirn das sich nur langsam und vielleicht nicht immer ganz ohne zusätzliche Hilfe regeneriert.

Solange das Gehirn nicht heilt, werden die Opfer immer wieder zu Schmerzmitteln wie Alkohol greifen müssen.
 
Viele Alkoholiker haben warscheinlich eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die sie immer wieder in die Sucht treibt und die möglicherweise schon vor der Sucht da war.

Woher kommt die Stoffwechselstörung? Ich denke, auch sie ist nicht einfach so ein "Fehler der Natur" und einfachso da. Sie wurde irgendwann mal erzeugt. Durch ständigen Stress. Stress entsteht nicht einfachso. Also kann man dort, wo der Stress entsteht oder entstanden ist, ansetzen und sehen, was den Stress erzeugt hat(Äussere Dinge, eigene Verhaltensweisen, Einstellungen, Glaubenssätze etc.).

Auch wenn das vielleicht bedeutet, dass man ganz anders zu leben beginnen muss, als die Eltern. Dass man glücklich wird, die Eltern es aber leider nicht schaffen. Trotzdem hat das alles ein Gutes. Denn die Eltern sind auf jeden Fall die Sorgen um ihr Kind los. Es wird sie entlasten, auch wenn sie in ihren Problemen immer noch nicht weiter gekommen sind.
 
Woher kommt die Stoffwechselstörung? Ich denke, auch sie ist nicht einfach so ein "Fehler der Natur" und einfachso da. Sie wurde irgendwann mal erzeugt

Ja durch Alkohol, Schwermetalle, unnatürliche Ernährung, Umweltgifte, Unfälle......
 
Manche können zB aus genetischen Gründen aus der modernen Nahrung nicht die richtigen Bausteine fürs Gehirn produzieren -> Probleme sind also vorprogrammiert.

Zum Beispiel bei Völkern die sich hauptsächlich von Fisch ernährt haben. Da kann es Probleme bei der Umwandlung der Fettsäuren geben da sie an das Fischöl angepasst sind. Diese Fettsäuren werden vom Hirn gebraucht damit alles funktioniert. Deswegen sind Iren stereotypische Alkoholiker.

Ähnliches gibt es sicher zuhauf, aber so lange die breite Masse der Forschung das Ziel hat möglichst effektive Wege zu finden um das unangenehme Verhalten unmöglich zu machen mit verschiedensten Betäubungsmitteln, sieht es nicht so gut aus.

Diese Perversion geht so weit das die meisten Ärzte inzwischen sogar glaube es wäre normal solche Störungen zu haben, da es ja eh keine Ursachen gäbe...
 
Habe da noch einen Artikel aus "Kerstis Internetseite" zum Thema Sucht gefunden:

Sucht
Seelische Ursachen:

Sucht ist, wenn man etwas an einer Stelle sucht, wo es nicht zu finden ist.
Diese Worte bieten eine Erklärung für alle typischen Charakteristika der Sucht:

Maßlosigkeit: Das Suchtmittel wird konsumiert, da es das hinter der Sucht stehende Bedürfnis entweder betäubt oder eine Scheinbefriedigung bietet. Sobald die Wirkung nachläßt, wird dem Suchtkranken bewußt, daß sein Bedürfnis nicht wirklich gestillt ist und das Suchmittel wird erneut genommen.

Gesundheitsschäden: Für die scheinbare Befriedigung eines Bedürfnisses werden Gesundheitsschäden in Kauf genommen.

häufig Entwicklung zum Schlechteren: Da das Bedürfnis durch den Konsum des Suchtmittels befriedigt zu sein scheint, wird es seltener auf gesunde Weise gestillt. Dadurch führt die Sucht oft zum Verfall der Persönlichkeit.

Da erfolgloses Suchen frustrierend ist, wird verständlich, warum in der französischen Ohrakupunktur bei einer Sucht immer auch die Frustrationspunkte behandelt werden müssen.

Folgerungen:

* Heilung einer Sucht ist möglich, wenn das hinter ihr stehende Bedürfnis befriedigt wird.
* Solange die seelischen Ursachen der Abhängigkeit nicht gelöst wurden, hilft nur vollkommene Abstinenz. Ist das Suchtmittel relativ ungefährlich, mag es sinnvoller sein, es weiterhin zu nehmen, statt eine Verlagerung auf ein gefährlicheres Gebiet zu riskieren. Eine Abhängigkeit von Automatenspielen ist für das Lebensglück schädlicher als Kettenrauchen.
* Eine Gesellschaft, die eine gesunde Befriedigung der Bedürfnisse erschwert, aber viele Möglichkeiten zur scheinbaren Befriedigung anbietet, führt zu einer großen Anzahl von Suchtkranken.
* Kein Suchtmittel führt bei jedem zufälligen Konsumenten zur Sucht. Andererseits kann man aber auch nach allem süchtig werden.

Lg maus
 
Danke für Deine Erklärung, Stengel.
Ich finde die sehr passend, allerdings nur für den Anfang einer Sucht. Da geht es noch darum etwas auszugleichen, was fehlt.
Nehmen wir mal die Freßsucht als Beispiel: zunächst mag wirklich das Essen eine fehlende Zuneigung ersetzen, und das mag sogar eine Zeitlang ganz gut funktionieren. Dann aber kommt ein Knick: das Essen ersetzt nichts mehr, im Gegenteil: es kommen noch mehr Defizite dazu, weil das Essen die Herrschaft über das Leben übernommen hat: es steht an erster Stelle der Bedürfnisse und fordert das ein. Es macht den Eßsüchtigen unglücklich, weil er aus dem sozialen Umfeld immer mehr herausfällt, weil er sich nicht gut fühlt, weil er zu viel Geld für Schädigendes ausgibt usw. usw.
Das ist dann eine wahre Leiden-Schaft.

Gruss,
Uta


Das denke ich nicht, dass dies Esssucht oder Magersucht ist. Sondern der Zuckerhaushalt wird manipuliert.
 
Dann nimm eine andere Sucht, die mit Essen nichts zu tun hat. Der Ablauf ist im Prinzip der gleiche.

Gruss,
Uta
 
Oben