Der Placeboeffekt: Heilreaktion durch das "daran Glauben"

Hallo Leòn,
ich halte mich an Wikipedia:
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist ein Placebo etwas Wirkungsloses, das dennoch eine Wirkung hervorruft. Insofern stellt das Placebophänomen ein medizinwissenschaftliches Paradoxon dar.

In der Medizin wird zwischen verschiedenen Typen unterschieden:

Echte oder reine Placebos: Damit werden Scheinmedikamente bezeichnet, die nur Milchzucker oder Stärke enthalten. Auch Hilfsstoffe wie Geschmackskorrigentien oder Farbstoffe können enthalten sein.
Falsche Placebos oder Pseudoplacebos: Sie enthalten durchaus pharmazeutisch wirksame Stoffe, die jedoch im konkreten Anwendungsfall nach aktueller wissenschaftlicher Erkenntnis nicht wirken können, weil entweder die verabreichte Dosis zu niedrig ist, oder das Wirkungsspektrum keinen spezifischen Einfluss auf die bestehende Krankheit hat.
Psychoaktive Placebos: Für besondere Studien werden diese Placebos als Kontrolle eingesetzt. Sie haben nicht die Wirkung des Medikaments, sondern ahmen nur dessen Nebenwirkungen nach

Die oft trotzdem eintretende Wirkung (ein prozentualer Anteil) wird als Placebo-Effekt bezeichnet. Der Placebo-Effekt ist möglicherweise umso geringer, je schwerer die Erkrankung ist. Die genaue Wirkungsweise oder Nichtwirkungsweise des Placebos ist noch nicht ausreichend erforscht. Vermutlich beruht der Effekt auf Suggestion oder Autosuggestion.

Die Wirkung von Placebo wird durch einen psychischen Aspekt ausgelöst und wirkt sich auf chemische Weise aus. Da alle Prozesse in unserem Körper auf chemischer Ebene ablaufen, ist das plausibel. Viel interessanter ist in diesem Fall die Verknüpfung von dem psychischen Auslöser und der chemischen Reaktion darauf. Zwei der populärsten Theorien sind die Theorie der Erwartung und die der Konditionierung
https://de.wikipedia.org/wiki/Placebo-Effekt

Und zwar halte ich mich da an die engere medizinische Verwendung des Wortes Placebo-Effekt: es wird eine Pille verabreicht, der bestimmte positive Wirkungen zugeschrieben wird, die sie aber an und für sich nicht hat, weil nur aus Milchzucker. Trotzdem reagiert der Kranke mit chemischen Reaktionen, die eine Heilung in Gang bringen können. Allerdings nicht unbedingt anhaltend, wie in dem Beispiel bei Wiki angegeben.

Aber Du hast Recht: man kann diese Definition viel weiter auslegen.Nur finde ich, daß dann tatsächlich so ziemlich alles in Richtung Placebo-Effekt geht, was nur in irgendeiner Weise positiv motiviert, z.B. ein Lächeln
vogel.gif
, aber natürlich auch das Gegenteil davon, nämlich, wenn mir jemand einen Vogel zeigt https://web.archive.org/web/20101230203733/http://smiliestation.de/smileys/Gluecklich/93.gif

Grüsse,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Uta, du schreibst:
Aber Du hast Recht: man kann diese Definition viel weiter auslegen.Nur finde ich, daß dann tatsächlich so ziemlich alles in Richtung Placebo-Effekt geht, was nur in irgendeiner Weise positiv motiviert, z.B. ein Lächeln , aber natürlich auch das Gegenteil davon, nämlich, wenn mir jemand einen Vogel zeigt

Nun hast du es begriffen, Uta. Es geht doch um die WIRKUNG und nicht um das "wissenschaftliche Zerpflügen bis zur Unkenntlichkeit". Das will ich mit diesem Thema aufzeigen.
Es geht darum, dass den Menschen bewusst wird, dass sie offensichtlich noch ganz andere Möglichkeiten in sich selbst hätten bzw. haben. Dass sie dieses Bewusstsein in sich hinein sinken lassen und damit die Tür für neue Möglichkeiten in sich selbst öffnen. Dass sie sich dieser riesigen Intelligenz öffnen, die in ihnen selbst liegt.

ich zitieren deinen Leitspruch, Uta: Alle sagten es geht nicht, da kam einer der das nicht wußte und tat es.

In einem anderen Leitspruch hier im Forum geht es darum "die Anzahl der Möglichkeiten zu erhöhen"

Oder wie Soullove schreibt: "es geht nicht darum, wer Recht hat...".

Es geht darum, dass es noch andere, erstaunliche Möglichkeiten gibt, die in uns selbst liegen.
Die Wirkung der Placebos (bzw. der Gedanken, Worte, Gefühle) machen letztendlich nicht die Andern, sondern ich selbst. Das ist die Botschaft.
 
Pius Wihler schrieb:
Uta, du schreibst:

Es geht doch um die WIRKUNG und nicht um das "wissenschaftliche Zerpflügen bis zur Unkenntlichkeit". Das will ich mit diesem Thema aufzeigen.
Es geht darum, dass den Menschen bewusst wird, dass sie offensichtlich noch ganz andere Möglichkeiten in sich selbst hätten bzw. haben. Dass sie dieses Bewusstsein in sich hinein sinken lassen und damit die Tür für neue Möglichkeiten in sich selbst öffnen. Dass sie sich dieser riesigen Intelligenz öffnen, die in ihnen selbst liegt.
....
Es geht darum, dass es noch andere, erstaunliche Möglichkeiten gibt, die in uns selbst liegen.
Die Wirkung der Placebos (bzw. der Gedanken, Worte, Gefühle) machen letztendlich nicht die Andern, sondern ich selbst. Das ist die Botschaft.

Danke, Pius.
Liebe Uta,
mir geht es um die Wirkweise. Und an der Wirkung bin ich als Individuum immer mit beteiligt.

Herzliche Grüße
Leòn
 
Hallo Pius,
Es geht darum, dass den Menschen bewusst wird, dass sie offensichtlich noch ganz andere Möglichkeiten in sich selbst hätten bzw. haben. Dass sie dieses Bewusstsein in sich hinein sinken lassen und damit die Tür für neue Möglichkeiten in sich selbst öffnen. Dass sie sich dieser riesigen Intelligenz öffnen, die in ihnen selbst liegt.

Natürlich hat der Mensch viele Möglichkeiten in sich drinnen, die u.a. zu seinem Gesundwerden beitragen können.
Aber jetzt bin ich stur: Der Placebo-Effekt bezieht sich eindeutig auf etwas, was von außen kommt.
Wenn nun dieser Anstoß nicht von außen kommt sondern meinetwegen in der Meditation geschieht oder eben aus innerem "Antrieb", dann ist das in meinem Verständnis auch kein Placebo-Effekt mehr.

Und damit verabschiede ich mich aus diesem Thema bzw. aus dem Versuch, zu einer gemeinsamen Definition zu kommen
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Uta
 
Du darfst stur (unbeweglich) bleiben, Uta, wenn es dir hilft, o.k. und ich finde es gut, dass du dich verabschiedest bzw. es einfach für sich stehen oder vielleicht sogar fliessen lassen kannst....(nur Symbolisch: :bier: )

nach Duden bedeutet "Definition" - eines Dogmas (kath. Kirche: unfehlbare Entscheidung darüber);
definitiv (endgültig, abschliessend; ein für allemal) Definitivum (endgültiger Zustand)

also das Gegenteil von Fliessen, Bewegung. Leben ist Bewegung :hexe:

Oh Gott, gib den Menschen mehr Weite..... :greis:
Antwort: Mann/Frau baut sich seine Zäune selbst... :mail:
 
Aha, Pius,
so ist das also: verstehe ich das richtig: wenn ich Deiner Definition von Definition und anderen Begriffen zustimme, zeige ich "Weite"? Stimme ich nicht zu sondern zeige mich "stur", dann siehst Du in mir jemand Unbeweglichen, Starren?

Nagut. Dann baue ich eben tatsächlich meinen eigenen Zaun, der manchmal außerordentlich nützlich ist!
esel-10.gif


Grüsse,
Uta ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Uta,
ich höre sofort auf, mit dem "daraufherumreiten"
smilie.php
! Und es ist mir letztenendes auch herzlich schnurz, wie man das Prinzip nennt. Dennoch zitiere ich Dich hier noch einmal:

Natürlich hat der Mensch viele Möglichkeiten in sich drinnen, die u.a. zu seinem Gesundwerden beitragen können.
Aber jetzt bin ich stur: Der Placebo-Effekt bezieht sich eindeutig auf etwas, was von außen kommt.
Demnach wäre dann der Effekt, z.B. einer von außen kommenden Ermutigung, mit dem Placebo - Prinzip vergleichbar ....?

......ich hör schon auf!
smilie.php



Herzliche Grüße von

Leòn
 
So, jetzt ist es hier hoffentlich fertig lustig mit definieren. Ein Placebo ist ein Placebo - basta.
Was mich bei den Ausführungen von Pius am meisten erstaunt ist das grenzenlose Vertrauen, das den Aerzten offenbar entgegengebracht wird. Anders kann ich mir die Wirkung nicht erklären.
Grüsse
grufti
Wann geht's weiter Pius? Ist total spannend, was Du hier bringst.
 
Hier der 3. Teil, und viel :idee: wünscht Pius :wave:

1.1.11 Psychologische Erklärung für den medizinischen Placebo-Effekt
Der schwedische Psychologe Lars-Gunnar Lundh hat eine Theorie für
Placebo-Effekte aufgestellt, die mehr die psychologische Seite dieses Phänomens
beleuchtet {1,57}. Er greift mehr das veränderte subjektive Empfinden auf, das
sich bei der Gabe von Medizin einstellt. Die Gesamtstimmung des Patienten
erhellt sich, da er die Hoffnung in sich trägt: "Diese Behandlung wird mir
helfen!". Die veränderten Wahrnehmungskanäle öffnen sich neuen
Körperempfindungen: Man achtet speziell darauf, was eine Verbesserung der Lage
anzeigt. Darüber hinaus werden alle störenden Schmerz-Wahrnehmungen
weggefiltert.
Aus diesen Mechanismen folgt nicht, daß der Schmerz wirklich vergangen ist; die
Nervenzellen an der verwundeten Stelle feuern nach wie vor, doch der Patient
merkt es nicht mehr so stark.
An dieser Stelle greift die noch neue Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie
an. Durch die positive, kämpferische Einstellung des Patienten wird das
Immunsystem gestärkt, was dann auch eine physische Heilung erbringen kann.
Mehr psychologische Erklärungsansätze finden sich im 3. Kapitel "Psychosomatik".


1.1.12 Die chemische Hausapotheke in unserem Körper
Eine wichtige Schnittstelle zwischen unserem Geist und unserem Körper sind die
Hormone. Unter Hormonen versteht man Botenstoffe, welche die Koordination
unseren Körpers in verschiedenster Hinsicht steuern.
Viele Hormone werden im Gehirn erzeugt (Hypophyse, Thalamus), oder die Erzeugung
wird durch das Gehirn (über die Zirbeldrüse) angeregt.
Viele erstaunliche Selbstheilungseffekte können also über diesen Mechanismus
ablaufen. Zum Kennenlernen sollen zunächst einmal einige der wichtigsten Hormone
vorgestellt werden, wobei direkt zu Anfang festgestellt werden soll, daß
Adrenalin, Serotonin und Acetylcholin in der Auflistung fehlen, da sie für das
Thema "Krankheit und Heilung" keine primäre Rolle spielen.
Cortisol verhindert Entzündungen
Das Nebennierenprodukt Cortisol entsteht aus Cortison. Seine Wirkung besteht
darin, daß es Entzündungen hemmt, aber leider auch die Abwehrkräfte schwächt.
Insbesondere auch bei psychischer Streßbelastung erhöht sich die
Cortisol-Produktion in unserem Körper. Ein Zuviel an Cortisol vermindert aber
unsere Infektabwehr; so wird erklärlich, daß Streßgeplagte besonders häufig
unter grippalen Infekten leiden und auch für andere virale oder bakterielle
Infekte überdurchschnittlich anfällig sind {6,53}.
Die Medizin setzt Cortison-Präparate in vielen Fällen ein - man könnte vermuten,
in zu vielen. In manchen Fällen führt fast kein Weg an ihnen vorbei: So zum
Beispiel bei allergischen Schocks und bei Wespenstichen in den Kehlkopf.
Dabei ist die "Selbstmedikation" des Körpers nicht unerheblich: Die Menge an
Corticoid-Hormonen, die unser Körper herstellt, übertrifft den Corticoidgehalt
in den handelsüblichen Tabletten. So produziert die Nebenniere täglich 25-35
Milligramm Cortisol, bei Streß sogar ein Vielfaches. Morgens wird deutlich mehr
gebildet, abends weniger {6,158}.
Das Problem des Cortisols setzt bei chronischem Streß ein: Wird die
feinabgestimmte Regulation langfristig gestört, so produziert die Nebenniere
auch nach dem Wegfall des Streßfaktors weiterhin zuviel Cortisol {4,107}. Damit
kann bei einer langfristigen Störung der Immunabwehr eine ernsthafte chronische
Infektion des Körpers die Folge sein.
Endorphine schalten den Schmerz ab
Seit 6000 Jahren wird zur Schmerzstillung und zu anderen Heilzwecken der
getrocknete, dunkelbraune Saft der Fruchtkapsel des Schlafmohns benutzt: Opium.
Seine Hauptbestandteile sind Kodein und Morphin.
Erst 1975 stellte man fest, daß auch das menschliche Gehirn eine Art Morphium
herstellen kann; man nennt diese Stoffe Endorphine.
Die Endorphine - genauso wie Morphium - wirken schmerzhemmend, beruhigend,
antidepressiv und fördert den Schlaf {6,78}. Da schon wenige tausendstel Gramm
ausreichen, um von Schmerzen zu befreien, bzw. wohlgelaunt zu machen, ging man
in der Wissenschaft schon lange davon aus, daß unser Körper spezielle
Morphin-Rezeptoren aufweisen muß. Diese wurden auch tatsächlich gefunden und
seit dem ist klar, daß unser Gehirn Endomorphine ausschütten kann und unser
Körper dieses tatsächlich zum ausschalten von Schmerzen nutzen kann.
Doch die ersten Zweifel an dieser Wirkungskette kamen auf, als man
Schmerzpatienten ein Medikament namens "Naloxon" verabreichte, welches die
Wirkung von Opiaten und Endorphinen unmöglich macht. Naloxon verhindert die
Anbindung der Schmerzhemmer an den wichtigen Rezeptoren. In vielen Fällen
verging die Verbesserung der Placebo-Schmerzfreiheit, aber nicht in allen
{6,91}. (Auf diese Studie geht auch Josef Zehentbauer ein. Er berichtet, daß bei
40% der Schmerzpatienten die Schmerzen durch Placebos spürbar geringer werden,
aber nach einer Injektion von Naloxon wiederkehrten.) Die Endorphin-These
wackelte spätestens zu dem Zeitpunkt sehr, als sich auch noch herausstellte, daß
Naloxon die Schmerzempfindlichkeit beim Menschen erhöht.
Mit Berücksichtigung dieser Tatsachen scheint die Endorphinausschüttung des
Menschen nicht alleine verantwortlich zu sein für das Abschalten des Schmerzes.
Eine andere interessante Wirkung ist ebenfalls dem Endorphin zuzuschreiben: Die
Gänsehaut, die uns manchmal bei einem außergewöhnlichen Musikstück oder bei der
Meditation erschauern läßt {9,137}. Mit Naloxon-Beigaben schwindet der Schauer
augenblicklich.
Dopamin inspiriert und stärkt das Immunsystem
Aus vielerlei Experimenten ist bekannt geworden, daß der Botenstoff Dopamin
vielerlei Aufgaben hat. So sorgt er dafür, daß wir kreativ, individuell und
schöpferisch sind, da er eine große Bedeutung im Stirnhirn spielt. Dopamin
fördert die Feinmotorik und das ausdrucksvolle Tanzen. Außerdem stärkt Dopamin
die körpereigene Abwehr, da die Anzahl der weißen Blutkörperchen durch es erhöht
wird. Darüber hinaus stabilisiert und beruhigt Dopamin auch das Herz und den
Kreislauf allgemein {6,130ff}. Opfer von Neuroleptika (ein Medikament, welches
das Hormon Dopamin mindert) berichten: "Ich bin ein lebender Toter... Ich kann
kein Buch mehr lesen, nicht einmal fernsehen, ich hab´ kein Gedächtnis".
Ein weiteres, interessantes Ergebnis der Hormonforschung: Neuroleptika zerstören
nicht Dopamin, sondern blockieren die Dopamin-Rezeptoren. Darauf reagiert das
Gehirn mit einer verstärkten Dopamin-Produktion und einer Vermehrung der
Rezeptoren (die ebenfalls blockiert werden). Wird nach einer längeren Zeit das
Neuroleptikum abgesetzt, so herrscht im Gehirn ein Riesenchaos, was nur durch
die Gabe von Neuroleptika wieder beherrscht werden kann.
Tatsächlich scheinen hohe Konzentrationen von Dopamin das Limbische System
extrem zu stimulieren. Ein Übermaß an Dopamin fördert künstlerische Kreativität,
und die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn sind fließend.
Folgt man den Aussagen des Neurobiologen David Felten {14,38}, so treten
Symptome der Parkinson-Krankheit erst dann in Erscheinung, wenn mehr als achtzig
Prozent der Dopaminsysteme des Gehirns ausfallen.
Die Beobachtungen, daß künstlerische Tätigkeit eine Heilende Wirkung auf den
Körper hat, kann also auch mit dem Hormon Dopamin wissenschaftlich gestützt
werden, wenn auch sicher noch einige andere Effekte eine große Rolle spielen
(Konfliktverarbeitung, Entspannung, loslassen von Streß, ...). Vielleicht ist
auch das chinesische "Schattenboxen" - Tai Chi - auf diese Art zu erklären, weil
bei Josef Zehentbauer über Dopamin zu erfahren war, daß es insbesondere bei
gefühlvollem Tanz gebildet wird.
Valium schafft Ruhe
In der Medikamentengruppe der Tranquilizer (Beruhigungsmittel) spielt die
Familie der Benzodiazepine eine besondere Rolle {6,114}. Ein Element dieser
Familie ist das chemisch synthetisierte Valium (Diazepam). Mehr als dreißig
verschiedene Benzodiazepim-Präparate sind außer Valium auf dem Markt (z.B.
Adumbran, Lexotanil).
Auch unser menschliche Körper kann ein Hormon herstellen, daß dem Wirkungsprofil
von Valium gleicht. In Anlehnung an den Begriff Endorphine nennt man das
körpereigene Beruhigungsmittel Endovalium.
Die Wirkungen sind unter anderem:
1. Beruhigend-hemmende Effekte auf das limbische System und den Thalamus, die
entscheidende Schaltstelle im Großhirn für die Weiterleitung von Umweltreizen an
die Großhirnrinde.
2. anti-aggressiv, emotional beruhigend
3. antidepressiv, stimmungsaufhellend, Widersprüche verschwinden, die Welt sieht
man durch einen Schleier
4. innere Harmonie für das vegetative Nervensystem
Wie fördert man die Hormone des eigenen Körpers?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. In seinem Buch gibt Josef
Zehentbauer einige Ratschläge: Schlafentzug (hilft beispielsweise bei
Depressionen), alle Formen von Meditation , Yoga und Tai Chi (fördern Dopamin
und Endovalium, ...), mechanische Reize an der Schilddrüse und an den
Geschlechtsorganen (fördert Endorphine), Hyperventilation (wirkt psychedelisch),
Extrembelastungen (Sport erhöht den Blutspiegel von Adrenalin und Endorphin,
...) {6,181}.
Wer im Alltag rastlos ist, sollte sich tatsächlich der Meditation widmen, denn
in meditativen Zuständen kann man eine enorme Ruhe und ungekannte Glücksgefühle
erleben. (Siehe hierzu den Bericht in der Damokles 1/93 von TF und die Kurznotiz
in der Damokles 1/92 von AW zum Thema Meditation und Bewußtseinserweiterung. Die
Damokles ist die Vereinszeitung der NGFG.)
Jedenfalls ist klar, daß unser Körper in Notsituationen die Produktion der
entsprechenden Hormone selbst in die Hand nimmt. Wer nach einem Unfall unter
einem leichten Schock stand, kann berichten, daß zunächst einmal Schmerzfreiheit
herrscht, die aber später (leider) aufhört. So ist es unter anderem auch aus dem
Boxsport bekannt, daß der Sieger unmittelbar nach dem Kampf schmerzfrei ist, und
glücklich in die Kameras schauen kann, der Verlierer sich hingegen mit Schmerzen
aus dem Ring schleppt.

1.1.13 Ethische Probleme mit Placebos
Juristisch und ethisch sind die Versuche mit Placebos umstritten {27}. Nach den
Regeln der Deklaration von Helsinki, die 1964 von der
Weltgesundheitsorganisation WHO verabschiedet wurde, gilt für medizinische
Versuch am Menschen: "In jeder medizinischen Studie haben alle Patienten das
Recht auf die besten, geprüften diagnostischen Verfahren." Die Deklaration
verbietet die Anwendung von Placebos immer dann, wenn für eine Krankheit bereits
ein als wirksam anerkanntes Medikament existiert. Erhält ein ratsuchender
Patient in solchen Fällen nur ein Placebo, könnte das als Vorenthaltung einer
wirksamen Therapie und damit nach § 233 des Strafgesetzbuches als vorsätzliche
Körperverletzung verfolgt werden.
Doch Placebo-Versuche sind wichtig, weil die effektive Wirksamkeit eines
Verfahrens möglichst hoch sein sollte. Um dies nachzuweisen, sind Experimente
mit Placebos sehr hilfreich.
Problematisch wird ein Plädoyer für Placebos, wenn man von Fällen erfährt, wie
zum Beispiel eine Studie im Jahre 1992: In dieser Studie erhielt eine Gruppe die
neue Substanz Paroxetin, die andere Gruppe ein Placebo. Die Folge war eine
erhöhte Selbstmordrate in der Placebo-Gruppe!

1.1.14 Das Wissen der Ärzte über Placebos
Auf diesen Aspekt geht Blair Justice ein. Er führt aus, daß zumindest bis zum
Jahre 1988 bei US-amerikanischen Ärzten das Wissen und die Akzeptanz von
Placebos sehr gering war.
Es herrschte besonders ein bestimmtes Mißverständnis: "Patienten, die auf
Placebos reagieren, haben nur eine eingebildete Krankheit" - so dachten die
Ärzte. Dieser Zusammenhang ist natürlich nicht richtig. Doch Ärzte und
ausgebildetes Krankenhauspersonal setzen Placebos immer gleich mit "Betrug" und
"Täuschungsmanöver". Diese Reaktion wird aber verständlich, wenn man sich
verdeutlicht, daß die medizinischen Erkenntnisse über die physiologischen
Wirkungen des Geistes erst recht neu sind.
Bis dahin galt für viele Ärzte: "Placebos werden bei Menschen eingesetzt, die
man haßt. Nicht um sie leiden zu lassen, sondern um ihnen zu beweisen, daß sie
sich irren" {9,352}.
=> Insgesamt kann schon an dieser Stelle festgestellt werden, daß jeder Mensch
ein enormes körperliches Selbstheilungspotential in sich trägt, welches durch
Placebos nur ausgelöst wird.
Dann stellt sich nur die Frage, warum im Studium
nicht verstärkt auf den Placebo-Effekt eingegangen wird. Ob da etwa die
Pharmaindustrie ihre Finger im Spiel hat?
 
Noch zu Punkt 8 aus dem Klinghardt-Buch, in dem er beschreibt, daß die Leute, die aufgrund eines Bienenstichs gestorben sind, keinen anaphylaktischen Schock hatten laut Untersuchung des Blutes sondern daß sie wegen ihrer Angst gestorben sind.

Mag sein, daß die entsprechenden Blutwerte nicht vorhanden waren.

Es gab aber auch Studien von Randolph , in denen er beschreibt, daß Patienten bei geringsten Mengen ihres Allergens, das ihnen über eine Magensonde verabreicht wurde, die entsprechenden Reaktionen zeigten, obwohl man ihnen sagte, daß sie ein harmloses Mittel bekamen.
Bücher von Amazon
ISBN: 3788097221



Uta
 
Hier der 4. und letzte Teil zum Thema Placebo, nacher kommt Thema Hypnose und später noch Thema Psychosomatik. :wave:

1.2 Placebos in der Psychologie
1.2.1 Auch die Psychologie kämpft mit dem Placebo-Effekt
1.2.2 Erklärungen für den psychologischen Placebo-Effekt

1.2.1 Auch die Psychologie kämpft mit dem Placebo-Effekt
Man könnte versucht sein, die Placebo-Effekte in der Medizin auf das Konto der
Psychologie zu schreiben. Doch die Psychologie hat ihre eigenen Probleme mit dem
Placebo-Effekt {1,58}.
Kritische Psychologen (auch H.J. Eysenk) behaupten, daß 99% der psychischen
Heilungen auf den Placebo-Effekt zurückzuführen sind!
Psychotherapie und Placebo
Den ersten Schock erhielt man Anfang der 50er Jahre, als ausgerechnet H.J.
Eysenk auf die peinliche Tatsache aufmerksam machte, daß Patienten, die mangels
Therapieplatz auf der Warteliste stehen, genauso häufig "spontan" genesen, wie
die Empfänger einer langfristigen, professionellen Behandlung.
Leerjahre auf der Couch?
Inzwischen herrscht allgemeine Einigkeit darüber, daß die Heilungsquoten bei
allen großen Psychotherapie-Formen die gleiche ist. Diese Tatsache ist natürlich
für die Psychologen sehr unangenehm, da sich jeder mit seiner Therapieform
identifiziert. Doch es gibt scheinbar keine signifikanten Zusammenhänge zwischen
der Art der Psychotherapie, ihrer Dauer, der Erfahrung des Therapeuten und dem
Erfolg der Therapie.
Eine französische Studie geht sogar so weit, daß der Nutzeffekt einer Therapie
(bisher ausgenommen ist die Verhaltenstherapie) im Vergleich zu einer
Placebo-Therapie gleich null ist. Die Placebo-Studie sah so aus, daß der
Therapeut alle Fragen, die die Problematik des Patienten berührten, peinlich
mied. Trotzdem wurden Erfolge erzielt.
Auch andere Quellen berichten davon, daß eine spontane Heilung bei Schizophrenie
langfristig bei 56% der Schizophrenen weitgehend unabhängig von
Behandlungsmaßnahmen eintritt. Auch hier wird betont, daß es bis in die 80er
Jahre keinen Beweis für bessere Resultate einer rein psychotherapeutischen
Behandlung gegenüber dem Spontanverlauf gibt {30, Band X, S. 398}.
Sehr interessant war auch eine amerikanische Studie in den 30er Jahren, in der
Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung festgestellt werden sollten {30, Band XI,
S. 228}. Zu diesem Zweck sollte Beispielsweise die Beleuchtung von Arbeitsräumen
variiert werden, um die Auswirkung auf die Produktivität zu untersuchen. Das
erstaunliche Ergebnis: Egal, welche Beleuchtungsstärke der Glühbirnen man auch
wählte, ständig stieg die Produktivität. Endgültig skeptisch wurde man, als man
in einer Abteilung die Glühbirnen durch gleichwertige ersetzte und sich die
Motivation der Arbeiter dennoch erhöhte. Die Auflösung des Rätsels: Es war
allein die Beschäftigung mit den Mitarbeitern, die die Produktivität erhöhte.
Das Licht spielte nicht die Rolle, sondern der soziale Umgang. Da diese
Untersuchung in den Hawthorne-Werken gemacht wurde, nennt sich dieser Effekt
"Hawthorne-Effekt". Im übertragenen Sinne handelt es sich auch hier um eine Art
Placebo.
Biofeedback und Placebo
Biofeedback ist die Bezeichnung für die Methode, die es ermöglicht, elektrische
Gehirnschwingungen oder andere körperliche Parameter sichtbar zu machen und
durch den Probanden willentlich beeinflussen zu lassen. Auch bis in tiefe
Gehirnschichten sind die elektrischen (und damit auch gefühlsmäßigen)
Aktivitäten des Gehirns unmittelbar steuerbar geworden. {30, Band X, S. 1038}
<DIA 5>
Frei nach dem Motto "je teurer, moderner, detaillierter, zeitraubender und
gefährlicher eine Behandlung, desto größer der Placebo-Effekt" muß auch die
moderne Bio-Feedback-Forschung mit diesem schwer handhabbaren Effekt leben.
So wird von Heiner Legewie berichtet, daß ein Patient mit einem besonders
schweren Fall von Querschnittslähmung in einem Rahabilitations-Zentrum mit
Bio-Feedback erstaunliche Fortschritte machte. Das Problem war nur, daß das
Gerät einen technischen Defekt hatte, und nur Rauschen anzeigte. Das Rauschen
war für den Patienten also nicht beeinflußbar; dennoch war er im Glauben, er
könne es. Tatsächlich stellten sich deutliche Erfolge in der Koordination seines
Körpers ein, obwohl er seit zwei Jahren ein Problemfall war. Alleine sein Wille
und seine Entschlossenheit, mit dieser Methode eine Heilung herbeizuführen,
haben tatsächlich geholfen.
Psychopharmaka und Placebo
Nicht nur psychologische Therapien können einem Placebo-Effekt unterliegen,
sondern auch Psychopharmaka {20,157}. Das Wissen der Ärzte ist in diesem Gebiet
wohl noch nicht sehr sicher, denn man kann die Wirkung von
Placebo-Psychopharmaka auf den jeweiligen Patienten nicht genau bestimmen: Bei
endogen Depressiven sind starke und dauerhafte Wirkungen nachgewiesen, bei
echten psychotischen Depressionen geht die Wirkung bis auf 0% herunter.
In der Untersuchung von Park&Covi im Jahre 1965 wurden psychisch kranken
Menschen Placebos als Hilfe angeboten - und zwar mit folgender Instruktion:
"Many people with your kind of condition have also been helped by what are
sometimes called 'sugar pills', and we feel that a so-called sugar pill may help
you, too. Do you know what a sugar pill is? A sugar pill is a pill with no
medicine in in at all. I think this pill will help you as it has helped so many
others. Are you willing to try this pill?". Als Ergebnis fühlten sich 13 von 15
Patienten besser (und wurden auch von den Ärzten als gebessert eingestuft),
obwohl sie genau darüber aufgeklärt wurden, daß sie Zuckerpillen bekommen würden
{20,165}.
Die grundlegende Bedingung für den Placebo-Effekt ist also nicht der Glaube, man
erhielte aktive Medikation, sondern der Glaube, daß eine Situation, die als
Behandlung definiert wird, helfen kann.

1.2.2 Erklärungen für den psychologischen Placebo-Effekt
Welche Einflüsse können einen Heilungserfolg bringen, der unabhängig von der
Therapie ist {1,59}?
1.Der Wille ist da. Jede Beschäftigung mit den eigenen Problemen bringt
langfristig eine Besserung. Es ist dabei wichtig zu wissen, daß bereits eine
Anmeldung zu einer Therapie ein großer Schritt ist auf dem Weg zur Heilung. Die
meisten Patienten, die sich anmelden, haben das Problem in sich erfaßt und sind
grundsätzlich bereit, sich zu ändern. So ist es zu erklären, daß auch Menschen,
die nur auf einer Warteliste stehen, häufig von ihren Problemen befreit werden.
2.Endlich hört mal jemand zu. Kommt es zu einer Therapie, so liegt schon ein
Heilungsgrund in der Tatsache, daß sich überhaupt mal ein Mensch gefunden hat,
der den Problemen des Patienten zuhört. Da die aktive Beschäftigung mit den
eigenen Schwierigkeiten schon große Erfolge bringt - unabhängig von dem
therapeutischen Ansatz - kann der Placebo-Effekt auch hierdurch erklärt werden.
Siehe in der GEO (Ausgabe noch unbekannt), S. 198 "Schreiben macht gesund". In
einer amerikanischen Studie wurde herausgefunden, daß Studenten, die sich ihre
Sorgen in ein Tagebuch schrieben, ausgeglichener und gesünder leben. Dies gilt
insbesondere dann, wenn im Tagebuch die tiefen Gefühle geäußert wurden (die
Kontrollgruppe durfte nur Fakten aufschreiben).
3.Reduktion der kognitiven Dissonanz. Es scheint so zu sein, als korreliere der
Erfolg einer Therapie damit, inwieweit der Patient eigene Opfer (Geld, Zeit,
Anstrengung, ...) geben muß. Die Anstrengungen müssen vor sich selbst
gerechtfertigt werden, was dazu führt, daß ein Mensch sich einen Nutzen und
damit einen Erfolg "konstruiert". (Siehe hierzu das Stichwort "Kognitive
Dissonanz" in dem Bericht von BR in der Damokles 3/1994.)
=> Zusammenfassend kann man also auch im psychischen Problembereich ein enormes
Selbstheilungspotential des Menschen feststellen.


1.3 Fazit zum Thema Placebo
Das Thema Placebo ist sehr umfassend - hier konnten nur einige Aspekte
aufgezeigt werden. In unserem Alltag kann der Placebo-Effekt (im Sinne einer
Selbstheilung) in vielfältiger Weise auftreten: So kann ein Gespräch mit einem
Freund zwar eine Hilfe gewesen sein, aber ob der Helfende in diesem Gespräch
wirklich aktiv die Lösung herbeigeführt hat, ist unter Umständen fraglich.
Vielleicht mußte derjenige mit dem Problem sich einfach mal aussprechen?
Man kann das Thema Placebo auch philosophisch sehen: Wie sieht es zum Beispiel
aus mit den Gegenständen, die uns - wenn wir sie gerade gekauft haben -
glücklich machen? Sind es wirklich die Gegenstände selbst, die das Glück
verbreiten? Oder ist es vielleicht "nur" die innere Einstellung, die das Glück
verbreitet! So wird ein neuer Wohnzimmer-Glastisch sicherlich nicht jedermann
glücklich machen. So könnte es doch sein, daß man dringend das Bedürfnis hat,
endlich mal wieder glücklich zu sein; als Folge dessen kauft man sich
irgendetwas (z.B. einen Glastisch) , damit dieses Gefühl durchbrechen kann.
Überhaupt können viele Dinge in unserer Welt einen Placebo-Charakter haben: Die
Ehe (sagt der Unverheiratete) ist zum Beispiel in sofern ein Placebo, als daß
die Sicherheit einer Partnerschaft durch ein Versprechen nicht steigt. In dem
aber beide Eheleute an die Festigkeit glauben, bleibt die Partnerschaft
langfristig stabil.
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Hier der 5. Teil des mir unbekannten Autors "ElekroNick", der zum Thema Hypnose ist: :sleep: oder :wave: oder besser so? ;)

2.2 Was ist Hypnose?
Man muß zugeben, daß eine genaue Definition noch immer schwierig ist {2,31}. Die
wahre Natur der Hypnose im Sinne einer gültigen Theorie ist auch heute noch
unbekannt. Man hat jedoch festgestellt, daß es zwischen dem Wachzustand und dem
Schlaf so etwas wie ein "halbes Bewußtsein" gibt. In diesem Zustand sind die
körperlichen Funktionen herabgesetzt, während die geistigen aktiviert sind. Die
British Medical Association definiert die Hypnose wie folgt: "Die Hypnose ist
ein vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit beim Patienten, ein
Zustand, in dem verschiedene Phänomene spontan oder als Reaktion auf verbale und
andere Reize auftreten. Diese Phänomene umfassen eine Veränderung des
Bewußtseins und des Gedächtnisses, gesteigerte Empfänglichkeit für Suggestionen,
Antworten und Gedanken beim Patienten, die ihm in seinem gewohnten
Geisteszustand nicht vertraut sind. Unter anderem können im hypnotischen Zustand
Phänomene wie Anästhesie, Paralyse, Muskelstarre und vasomotorische
Veränderungen hervorgerufen und unterdrückt werden." {2,31}.
Einen kleinen Aufschluß darüber, was Hypnose ist, geben die drei Grundgesetze
der Hypnose {2,259ff}:
1.Jede bildhafte Vorstellung, die uns erfüllt, hat das Bestreben, sich zu
verwirklichen.
2.Wenn der Wille und der Glaube sich gegenüberstehen, unterliegt immer und
ausnahmslos der Wille!
3.Jede willensmäßige Anstrengung ohne bildhafte Vorstellung bleibt nicht nur
erfolglos, sondern bewirkt sogar das Gegenteil von dem, was wir erreichen
wollen.
Diese Grundgesetze wirken nicht nur in der Hypnose, sondern in abgeschwächter
Form auch in unserem Alltagsbewußtsein. Da aber in der Hypnose ein Zustand
verstärkter Offenheit besteht, sind diese drei Gesetze ein Schlüssel zum
Verständnis der unglaublichen Erfolge.

2.3 Was leistet die Hypnose?
2.3.1 Organische, vegetative Möglichkeiten
Es ist allgemein bekannt, daß unter Hypnose tiefgreifende Veränderungen im
Organismus hervorgerufen werden können: So lassen sich Atmung und Pulsfrequenz
verlangsamen oder beschleunigen. Außerdem kann man die Magensaftsekretion, die
Schweißabsonderung, Husten, Erbrechen, Gähnen, Niesen, sexuelle Funktionen, die
Menstruation, den Energie-Grundumsatz, die Pupillenweite, die Urinabsonderung
und den Stuhlgang beeinflussen. {2,32} So geschieht beispielsweise folgendes:
Wenn man Menschen unter Hypnose suggeriert, sie hätten einen Liter Wasser
getrunken, so werden sie später nach der Hypnose auch tatsächlich fast einen
Liter Urin mehr ausscheiden {2,37} {5,43}. Im Zusammenhang mit diesen Vorgängen
spielt das autonome Nervensystem eine große Rolle, siehe Kapitel 3.2.1a!
In einem anderen Fall {2,246} hat sich der Hypnotiseur Kurt Tepperwein einer 22
jährigen Studentin angenommen, die völlig unterentwickelte Brüste hatte. Mit
ihrer Einwilligung ließ er nur die linke Brust von Tag zu Tag vergrößern,
während die rechte Brust zunächst unbeeinflußt blieb. Das Experiment gelang so
gut, daß nach sieben Wochen eine gewünschte Größe erreicht wurde, während die
rechte Brust so gut wie nicht vorhanden war. Die Studentin bekam es mit der
Angst zu tun und wollte nicht länger so "einseitig" herumlaufen. Nach drei
Wochen unter entsprechenden Suggestionen war auch die rechte Brust auf ein
ansehnliches Maß gewachsen.

2.3.2 Sensorische Möglichkeiten
Noch sehr viel aufregender wird die Angelegenheit mit der Hypnose, wenn es um
die Möglichkeiten der Manipulation unserer Sinne geht, denen wir alle so sehr
vertrauen {2,33}.
Visuelle Einbildungen:
Bei einer negativen Sinnestäuschung können z.B. bestimmte vorhandene Gegenstände
nicht wahrgenommen werden, wenn eine entsprechende Suggestion gegeben wird.
Zitat aus dem Buch von Tepperwein: "Gibt man einer Versuchsperson die
Suggestion, sie befinde sich in einem leeren Zimmer, und sie solle einmal quer
durch dieses Zimmer gehen, wo wird sie den in der Mitte des Zimmers stehenden
Tisch nicht wahrnehmen und gegen den für sie nicht vorhandenen Tisch laufen. So
gab ich einmal einer Person die Suggestion, sie befinde sich allein in einem
Zimmer. Tatsächlich war ich zusammen mit einem Freund im Raum. Wir verhielten
uns eine Weile ganz ruhig. Als wir dann begannen, Kissen durch die Luft zu
werfen, erregte sich die Person so sehr, daß wir den Versuch abbrechen mußten.
Nachdem wir sie einigermaßen beruhigt hatte, erzählte sie, daß sie so
erschrocken sei, weil auf einmal ohne erkennbare Ursache Kissen durch die Luft
geflogen seien - und niemand da gewesen sei, der sie geworfen haben könnte.
Prof. Dr. von Krafft-Ebing berichtet von einem ähnlichen Versuch. Er hatte
seiner Versuchsperson die Suggestion gegeben, daß ein gewisser Dr. H. für einige
Tage verreist sei. Als nun dieser Dr. H. einige Augenblicke später mit einer
brennenden Zigarette durch das Zimmer ging, starrte die Versuchsperson entsetzt
auf die glimmende Zigarette, die mit einer Rauchwolke allein durch das Zimmer
ging. Sie glaubte an einen Zaubertrick." {2,34}.
Auch völlige Blindheit kann man in der Hypnose suggerieren, oder eine positive
Sinnestäuschung hervorrufen, indem man Gegenstände sehen läßt, die es aber nicht
gibt.
Kaum zu glauben ist auch der indische Seiltrick {2,114}: Ein Yogi wirft vor
seinem Publikum ein Seil in die Luft und klettert an ihm hoch. Eine Kamera, die
diese Begebenheit aufnimmt, zeigt hingegen, daß der Yogi das Seil auf den Boden
wirft und an ihm entlangkriecht. Ganz offensichtlich hat der Yogi die Zuschauer
nur hypnotisiert, bzw. eine sehr ansteckende Einbildungskraft besessen und diese
auf das Publikum übertragen, ohne das es dies bemerkte.
Akustische Einbildungen:
Wenn man einer Versuchsperson in der Hypnose suggeriert, sie könne nichts mehr
hören, außer der Stimme des Hypnotiseurs, so wird dies tatsächlich geschehen.
Selbst bei einem Schuß mit einer Schreckschußpistole hinter dem Rücken der
Versuchsperson wird sie nicht im Geringsten reagieren; erst wenn der
Experimentator sie anspricht, wird sie wieder hören können .
Ein ähnlich interessantes Beispiel ist folgendes {2,117}: Ein Europäer war in
Indien zu Besuch bei einem Yogi. Die beiden standen am Ufer eines Teiches, in
dem viele Frösche quakten. Nun behauptete der Medizinmann, daß er mit einem Wort
alle Frösche zum Schweigen bringen könne. Und tatsächlich geschah es genau so;
bis zum nächsten Morgen konnte der Europäer keinen einzigen Frosch mehr quaken
hören. Am nächsten Tag trafen sich die beiden wieder und der Europäer bat den
Yogi, diesen Trick erneut anzuwenden. Der einzige Unterschied: Der Bittsteller
hatte diesmal einen batteriebetriebenen Kassettenrecorder dabei, der die
Geräusche der Umgebung aufnahm. Sofort willigte der Yogi ein und wieder waren
die Frösche stumm. Als sich der Europäer am nächsten Morgen das Band anhörte,
vernahm er das Gequake der Frösche, die Beschwörung des Yogis und danach
unverändert das Gequake. Es handelte sich also lediglich um eine Suggestion!
Im übrigen traten zumindest früher solche Effekte immer auf: Die Menschen fielen
auf die Suggestion herein, die Maschinen (Photoapparate, Tonbandgeräte, ...)
aber nicht. Da es einigen Menschen aber auch möglich sein soll, Photos durch
ihre Gedanken entstehen zu lassen, muß diese Konstellation nicht unbedingt immer
so einhergehen.
Thermische Einbildungen:
Man kann sich Verbrennungen einreden lassen! So funktioniert es unter Hypnose
immer wieder, daß ein kalter Gegenstand, der auf der Haut aufliegt, durch die
eigene Einbildung Verbrennungen verursacht {2,180 mit Photo}; {10,46f}. Die
Symptome reichen bis hin zu einer intensiven Brandblase.
<DIA 7> <DIA 8>
Auf der anderen Seite sind die Menschen offensichtlich in der Lage, über
glühende Kohle zu laufen, ohne sich zu verbrennen {2,181ff}. Diese Rituale kennt
wahrscheinlich fast jeder, wobei es immer wieder wissenschaftliche Experimente
gibt, welche die Bedeutung dieser Vorgänge zu relativieren scheinen {10,40f}. So
gibt es beispielsweise große Unterschiede in der Beschreibung der entstehenden
Hitze . Aber trotz dieser (Schein-) Relativierungen ist es ganz eindeutig, daß
an den Füßen der Feuerläufer etwas besonderes geschieht, was durch den Geist
ausgelöst wird. Unkonzentrierte Menschen gehen nämlich nicht (schadlos) über das
Feuer, sondern immer nur Menschen, die sich vorher darauf sehr intensiv
vorbereiteten.
Natürlich gibt es viele naturwissenschaftliche Erklärungsversuche. Kritiker
merken an, daß die verdunstende Hautfeuchtigkeit die Temperatur der Haut auf 60
Grad Celsius konstant hält - das ist bei knöcheltiefer Kohle kaum vorstellbar.
Sollten die 60 Grad trotzdem der Fall sein, so kann dies nicht auf durch die
Wasserverdunstung zu erklären sein, denn warum verbrennen wir uns dann an einem
heißen Wassertopf? Die Erwiederung der Kritiker darauf wird dann sein: Die Kohle
hat eine derartig geringe Wärmekapazität, daß die Kohle durch die Berührung
abkühlt. Bei dem nächsten Grillen kann man ja mal ein Experiment machen: Man
nehme ein Stück Fleisch, binde es an einem Ast fest und drücke es kurz aber
kräftig mehrmals in verschiedene Abschnitte glühender Kohle. Es bleibt der
persönlichen Schätzung überlassen, was da eine gewisse Hornhaut gerettet hätte.
Alles in allem sind die Argumente nicht unbedingt überzeugend. {31,126}
Zu dieser Thematik gibt es auch eine Bibelstelle: "Siehe, ich sehe vier Männer
frei umhergehen mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das
Aussehen des vierten gleicht dem eines Göttersohnes ... und sie betrachteten
diese Männer, über deren Leib das Feuer keine Macht gehabt hatte: Das Haar ihres
Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, nicht einmal
Brandgeruch war an sie gekommen." {Prophet Daniel, Vers 2.3.24-27, aufgezeigt
durch H. Herlin {5,62}
In dem Buch "Geist über Materie" {17,102ff} wird von wissenschaftlichen
Experimenten der Uni Tübingen im Frühjahr 1980 im nordgriechischen Langadhas
berichtet. Dort liefen einige Festteilnehmer eine gute Stunde in einer 5 cm
tiefen Kohlengrube mit einer Oberflächentemperatur von 500 Grad Celsius umher.
Gehirnmessungen ergaben bei einigen Männern ausgeprägte Thetawellen, wie sie oft
im Schlaf festgestellt werden. Die Fußsohlen wurden dabei 180 Grad Celsius heiß,
was aber für Verbrennungen immer noch vollkommen ausreicht.
Im Rahmen der NGFG wird die Uni Tübingen wegen dieses Experiments angeschrieben;
es darf aber vorerst angenommen werden, daß Feuerlaufen tatsächlich ein
unnormales Phänomen ist.
Gustatorische Einbildungen:
Im Fernsehen war zu sehen, wie der Massenhypnotiseur das Publikum in Erstaunen
versetzte. So suggerierte er einem jungen Mann, daß die Zitrone, die er ihm
geben werde, sehr süß schmeckt. Der junge Mann biß hinein und lächelte, weil er
die saure Zitrone als süß empfand.
Andere erstaunliche Möglichkeiten unter Hypnose
ASW:
Kurt Tepperwein beschreibt ein Experiment, welches er einer Schärfung der Sinne
zuschreibt; außersinnliche Wahrnehmung käme aber auch in Frage: "Nehmen Sie ein
neues Kartenspiel, bei dem die Rückseiten völlig gleich sein müssen. Bestimmen
Sie eine der Karten und notieren Sie sich Farbe und Wert der Karte. Versetzen
Sie eine Versuchsperson in tiefe Hypnose und lassen Sie sie dann die Augen
öffnen. Zeigen Sie ihr die ausgesuchte Karte (aber nur denen Rückseite) und
suggerieren Sie ihr, daß sie beim nächsten Vorzeigen auf deren Rückseite ein
schwarzes Kreuz sehen würde und die Karte daran sofort erkennen könne. Sie
stecken dann die ausgewählte Karte ins Spiel zurück und mischen gründlich. Dann
zeigen Sie der Versuchsperson nacheinander alle Karten mit der Rückseite und
bitten Sie sie, die Karte mit dem (angeblichen) schwarzen Kreuz herauszufinden.
In fast allen Fällen wird die Versuchsperson die vorher ausgewählte Karte
einwandfrei bestimmen können.
Wir sehen aus dem Experiment, daß die Versuchsperson keineswegs passiv den
Anweisungen des Hypnotiseurs gehorcht, sondern ohne besondere Suggestion die
Lösung der Aufgabe erforderlichen Fähigkeiten hervorbringt." {2,179f}
Diverses:
1. Des weiteren berichtet K. Tepperwein seine persönlichen Erlebnisse mit einem
indischen Yogi, der bei ihm einige Wochen zu Gast war. Zu dieser Zeit konnte der
Hypnotherapeut erstaunliche Dinge sehen und photographieren: Er berichtet
darüber, daß er den Yogi für zwei Stunden luftdicht in Plastikhüllen wickelte
und vergrub, ohne daß es dem Yogi sichtlich geschadet hätte. Später schoß der
Yogi mit Pfeil und Bogen auf sieben pendelnde Fäden, an denen Gewichte hingen -
und durchschoß alle Fäden gleichzeitig {2,183}.
2. Bewegungslosigkeit: In einem englischen Hospital wurde eine Hautverpflanzung
auf die Rückseite der Wade notwendig {5,40}. Die Prozedur sieht in diesem Fall
normalerweise so aus, daß der Unterarm auf die Rückseite der Wade gegipst wird -
28 Tage lang! Ungewöhnlicherweise ließ der Arzt mit Erlaubnis des Patienten eine
Langzeithypnose geben, die dem Patienten suggerierte, daß er seinen Arm nicht
von der Wade wegbewegen werde. Es funktionierte tatsächlich, der Patient konnte
in dieser Position schlafen, essen, baden und auf Krücken gestützt gehen, ohne
daß sich Unterarm und Wade auch nur einen Millimeter voneinander wegbewegten.
<DIA 9> <DIA 10>
3. Schmerzfreiheit: Unter Hypnose läßt sich auch Schmerzfreiheit erreichen. So
sind Tortouren, wie Zahnziehen oder sogar eine Blinddarm-Operation keine
Sensation mehr. Zum Beispiel ließ sich 1961 eine 19jährige Italienerin nur durch
Hypnose betäubt den Blinddarm herausoperieren {17,99}. Es gibt auch einen
interessanten Unterschied zur Schmerzfreiheit durch Placebos: Während bei
Placebos die körpereigene Endorphinausschüttung durch eine Beigabe von dem
Mittel NALOXON wieder neutralisiert werden kann (der Schmerz kommt wieder
zurück), ist dies bei einer Schmerzfreiheit durch Hypnose offenbar nicht
möglich. Es scheint also einen anderen physiologischen Mechanismus jenseits der
Endorphine zu geben {9,374}.
<DIA 11> <DIA12>

2.4 Fazit der Hypnose
Die Hypnose zeigt auf eindrucksvolle Weise, zu welchen erstaunlichen Taten wir
Menschen fähig sind. Gleichzeitig ist sie auch ein Appell an uns, an unsere
Kräfte zu glauben. Wir müssen auch im Alltag unsere Selbstzweifel manchmal
fallen lassen, um maximale Leistung zu erbringen.
An dieser Stelle möchte ich die Geschichte der gefangenen Gans anbringen, um
diesen Effekt zu verdeutlichen:
Auf einem Bauernhof machten sich einmal ein paar Kinder über eine Gans her. Sie
fingen das Tier ein und setzten es mitten in einen mit Kreide auf den Boden
gemalten Kreidekreis. Die Gans sah den Kreis und hielt sich für gefangen in
einem Käfig. Sie krächzte und flatterte wild umher, denn sie war in voller
Aufregung! Da der Kreidekreis keine Lücke hatte, verzweifelte sie schließlich
und gab sich resigniert auf.
Genauso geht es uns Menschen auch manchmal: Wir befinden uns in einer Situation,
die uns ausweglos erscheint, obwohl wir unbewußt ahnen, daß es nur unsere
eingebildete Unfähigkeit ist, die uns an einem Ausbruch hindert.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
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Mööööönsch Pius, da sind mir wieder ein paar Lichter aufgegangen.
Jetzt ist mir klar, dass ein erfolgreicher Prediger immer auch ein guter Hypnotiseur ist.
Grüsse
grufti
 
Hallo

Die vordergründige Wirkung ist klar, die Ursache warum es wirkte, ist hingegen spekulativ.
 
Ja, Grufti, es ist so wie du schreibst:
Mööööönsch Pius, da sind mir wieder ein paar Lichter aufgegangen.
Jetzt ist mir klar, dass ein erfolgreicher Prediger immer auch ein guter Hypnotiseur ist.
Das Tragische daran ist, dass viele dieser Prediger ihre Macht missbrauchen und den Menschen gleich wieder neue Dogmas aufpfropfen, statt ihnen nur behilflich zu sein, dass sie sich von innen her von ihren Altlasten befreien können und so wieder zu sich selbst und damit auf natürliche Weise wieder zum Göttlichen/Spirituellen finden. Aber das gehört eigentlich zum Thread "Religion und Krankheit", deshalb lasse ich weitere Kommentare.
 
Grüss euch, lieber Pius,

danke für den Stoff. Ich erkenne einiges darin, was die Neue Physik (Chaos- und Quantenphysik) ebenfalls sagt. Mit dem Thema Placebo ist man recht nahe am Thema der Informationsübertragung. Auch wenn die Medizin dieses Phänomen als etwas „unwirkliches“ abtut, so bin ich davon überzeugt, dass sie nicht darum herum kommen wird, dieses in einer nicht allzu fernen Zukunft in einem ganz anderen Masse sogar gezielt anzuwenden. Die interessanteste Frage finde ich „wie weit die Wirkung des Verum auf der Placebo-Wirkung beruhe?“. Meiner Ansicht nach ist das, was man Placebo nennt die „reine“ Informationsübertragung, im Gegensatz zur „unreinen“, da mit Stoffen „verschmutzten“. Geist steht über der Materie – weiß man, aber wendet es kaum bewusst an. Allerdings sind die Stoffe ja auch Träger von Informationen. Eine Vergiftung ist letztendlich nichts anderes als eine für das System Organismus unverträglich Informationsübertragung. Ein bekannter Wasserforscher sagte mir kürzlich: „Die Chemie stößt an ihre Grenzen, die Zukunft ist elektromagnetisch.“ Er „heilt“ unter anderem Seen mit der elektromagnetischen Übertragung einer harmonischen Schwingung auf das Wasser – die Wasserqualität verbessert sich signifikant. Aber was ist dazu zu sagen, wenn sich der ph-Wert des Wassers allein durch Gedankenübertragung oder das hingebungsvolle Sprechen eines Gebetes verändert?

Je reiner eine Information „höherer“ Ordnung ist, um so wirksamer ist sie. Damit arbeitet z.B. die klassische Homöopathie, der Geistheiler, die Kinesiologie, und auch die religiös motivierten Wunderheilungen basieren auf nichts anderem als auf aufbauenden Informationen „höherer“ Ordnung. In dem Masse wie wir den Glauben an die farbigen Dingerchen der Pharmaindustrie auf unsere seelischen und geistigen Selbstheilungskräfte übertragen können, in dem Masse werden wir entdecken, dass alles was wir zum Heilsein brauchen, in uns selber ist. Das ist der tiefere Sinn der Christusworte: Siehe, dein Glaube hat dir geholfen. Was nicht heißen will, dass wir gleich auf den hilfreichen Beistand begleitender aufbauender Kräfte verzichten sollen.

Daher überlege man sich vor Einnahme eines jeden Medikamentes, wozu und wofür es steht: ach du mein kranker Körper, du wirst ja eh nicht fertig damit... oder schau mein geliebter Körper, ich helfe dir beim Heil-werden mit diesem Heilmittel... was nun mal nicht das gleiche ist: Placebo lässt grüssen... oder war's jetzt doch wieder die sich selbst erfüllende Prophezeiung?

Herzlichst - Phil
 
Ich kopiere hier Uta`s Link hinein, weil dieser Text sehr aufschlussreich ist und da ich aus dem Buch von Klinghardt am Anfang zitiert habe.

https://www.naturheilpraxis-am-wald.de/klinghardt-die-fuenf-ebenen-des-heilens.html

Daraus den vierten Abschnitt aus "Ebene 5" zitiert:

Es gibt absteigende Einflüsse (Traumata von Problemen höherer Ebene verursachen Probleme in den niedrigeren Ebenen) und aufsteigende Einflüsse (das Umgekehrte). Heilimpulse durch den praktizierenden Arzt auf einer höheren Ebene können nach unten dringen, nicht aber nach oben. Vitamin C (Ebene 1) kann ein posttraumatisches Stresssyndrom (Ebene 3) nicht verändern. Wirklich nicht. Ein heilender Eingriff muss deshalb entweder auf der Ebene stattfinden, auf der die Krankheit entstanden ist, oder aber auf eine der Ebenen darüber. Hat der praktizierende Arzt keine Werkzeuge für die höheren Ebenen, wird er bei vielen Patienten keinen Erfolg haben. Jede Ebene kann Blockaden haben, die die heilenden Impulse aus der höheren Ebene davon abhalten, die physische Welt zu erreichen.
 
Hier der 6. Teil. Nun geht es um das Thema Psychosomatik: :hexe:

3. Psychosomatik
Die Psychosomatik beschreibt den Zusammenhang zwischen
geistigen,emotionalen Prozessen in unserem Gehirn und den Reaktionen des Körpers. Krankheiten sind somit nicht mehr bloße Reaktionen auf äußere Störungen oder Mangelzustände, sondern sind auch Reaktion auf unsere Gefühle.

3.1 Geschichtliche Betrachtung der Psychosomatik:Hysterie und Krankheit
3.2 Die moderne Forschung der Psychosomatik
3.2.1 Wie kann unser Körper Krankheiten erzeugen oder fördern?
3.2.2 Inwieweit kann unser Gehirn Einfluß auf unsere Gesundheit nehmen?
3.2.3 Welchen Sinn können selbsterzeugte Krankheiten haben?
3.3 Beispiele für Wirkungen des Geistes auf den Körper
3.3.1 Warzen-Besprechen
3.3.2 Scheinschwangerschaft
3.3.3 Selbstheilungskräfte
3.3.4 Unglaubliche Leistungen der Fakire
3.3.5 Der Zeitpunkt des Sterbens
3.3.6 Glücksgefühle
3.4 Fazit der Psychosomatik

3.1 Geschichtliche Betrachtung der Psychosomatik: Hysterie und Krankheit
Inzwischen wurde viel beschrieben über die Selbstheilungskräfte des Menschen.
Leider aber gibt es auch die Schattenseite dieses Effekts: Die
"Selbstkränkungskräfte", wenn man sie mal so bezeichnen möchte. Wie Edward
Shorter ausführt , hat jede Kultur und jede Epoche ihren Symptompool, aus dem
sie die eingebildeten Krankheiten schöpft {7,267}.
<DIA 22> <DIA 23> <DIA 24>

1. So waren gegen Ende des letzten Jahrhunderts hysterische Anfälle mit den
abstrusesten Symptomen sehr weit verbreitet. So krochen beispielsweise
Patientinnen auf allen Vieren und bellten wie ein Hund, wenn man drei mal auf
die Eierstöcke drückte.
2. Zu dieser Zeit war es groß in Mode, daß den Frauen bei sehr vielen
"Krankheiten" die Eierstöcke operativ entfernt wurden. Es überraschte damals
niemanden, daß in den meisten Fällen eine Heilung erfolgte.
3. In den Schützengräben des Ersten Weltkrieges war eine typische
Bewegungsstörung gehäuft aufgetreten: Vor lauter Schrecken konnte Soldaten ihr
Zittern nicht mehr bändigen.
4. Bekannt sind auch die früher weit verbreiteten Scheidenkrämpfe der Frauen,
die dazu führten, daß jeder eine kleine Nadel mit sich führte, die (in den
Hintern gepickt) eine sofortige Besserung versprach.
5. Ungefähr zu dieser Zeit überkamen auch viele Menschen eine Lähmung des
Körpers. Den Ärzten war dies unlieb, weil es "leider" auch zu sehr vielen
Wunderheilungen in Kirchen kam, wo viele Patienten ihre Krücken wieder so
schnell wegwarfen, wie sie sie einst erworben hatten.
Sind Wunderheilungen vielleicht nur das möglichst schnelle Loslassen unserer
Psyche von eingebildeten Erkrankungen, die nicht mehr "benötigt" werden?
Nicht zuletzt wegen dieser Konkurrenz wurden auch die "Therapien" der Ärzte
immer rabiater: Einer kündigte eine Behandlung mit dem Brenneisen gegen die
Rührlosigkeit an, und am anderen Morgen kam ihm die junge Frau entgegengelaufen.
Von einer Koryphäe in Philadelphia, Silas Weir Mitchel, ist überliefert, daß er
einer Gelähmten androhte: "Wenn Sie binnen fünf Minuten nicht aus dem Bett sind
- bin ich bei Ihnen drinn!" Kittel und Weste, die er ablegte, zeigten keine
Wirkung, aber als er sich anschickte, die Hosen herunterzulassen, "war sie in
Null Komma nichts aus dem Bett", berichtete sein Assistent.
6.In aktueller Zeit machten sich Ohnmachtswellen in Ägypten von sich reden:
Junge Mädchen fielen reihenweise in Ohnmacht, ohne das ein erklärlicher Grund
vorlag. Massen-Hysterie? Wahrscheinlich.
Aber auch hier hat das Thema Placebo seinen Platz: Der sehr angesehene Chirurg
Israel vollführte um die Jahrhundertwende nicht selten nur Scheinoperationen am
Bauch der hysterischen Damen, in dem er einen einfachen Hautschnitt beibrachte.
Selbstverständlich waren die nervösen Symptome der Frauen anschließend wie
weggeblasen!
Allgemein kommt E. Shorter zu dem Ergebnis, daß Beschwerden, die den Nerv der
Zeit treffen, sich schlagartig verbreiten. Als zum Beispiel der Edinburgher
Physiologe Robert Whytt Mitte des 18. Jahrhunderts durch Tierexperimente
nachwies, daß es sich beim Rückenmark um die Zentrale der Nervenverbindungen
handelt, explodierten die Nervenkrankheiten. Sein Kollege William Cullen
systematisierte sie und taufte 1777 die neue Klasse "Neurosen".
Es grenzt für uns modernen Menschen an Lächerlichkeit, wenn wir sehen, welche
abstrusen Zipperlein die Menschen vor hundert Jahren hatten. Doch auch heute, so
der Freiburger Professor Thure von Uexküll, ein Nestor der psychosomatischen
Medizin {7,267}, gehen ein Drittel bis zwei Drittel unserer westlichen
Krankheitszustände auf unsere Psyche zurück, ohne daß es organische Befunde
gibt.
Der medizinische Fortschritt ließ viele Diagnosen der damaligen Medizin nicht
mehr gelten. Aber je besser die Ärzte einzelne Symptome verfolgen und
unterscheiden lernten, desto mehr verschanzten sich seelische Beschwernisse in
den Tiefen des Organismus. Die "eingebildeten" Patienten suchen sich auch heute
Symptome aus, die vor dem Medizinern bestehen können.
=> Also kann man wohl auch heute davon ausgehen, daß "Mode-Beschwerden", wie
chronischer Schmerz, Erschöpfungszustände, Allergien und Immunsystemprobleme
manchmal nur der moderne Ausdruck der damaligen Hysterie sind. Statt Zuckungen
und Lähmungen der damaligen Zeit finden wir heute Umweltkrankheiten hervor? Dies
wäre eine böse Erkenntnis. Konsequenterweise weitergefragt: Ist die
HIV-Infektion und damit verbunden die "Krankheit" AIDS auch nur eine
Modekrankheit?

3.2 Die moderne Forschung der Psychosomatik
Die körperlichen Mechanismen zwischen Gefühl und Körper sind in neuerer Zeit
recht gut aufgedeckt worden. In der Zwischenzeit hat sich dieser Forschungszweig
(er nennt sich Psychoneuroimmunologie: PNI) zu einem wissenschaftlich
anerkanntem Gebiet in der Medizin entwickelt. Das war nicht immer so: Früher
(noch vor fünf Jahren) waren Veröffentlichungen auf diesem Sachgebiet sehr
schwierig, heutzutage ist es schon fast ein Modethema geworden, über das jede
(medizinische Fach-) Zeitung gerne berichtet!
Für uns stellt sich die Frage, wie wir uns diesem verstricktem Thema nähern
können. Ein Lösungsansatz ist der Folgende:
Wir können uns drei Fragen stellen:
1) Wie kann unser Körper Krankheiten erzeugen oder fördern?
Diese Frage ist dahingehend zu verstehen, daß wir endogene Krankheitsursachen finden wollen. Was hier nicht interessiert, sind Ursachen, wie ein Messer im Herz oder ähnliches, sondern widrige Umstände, die sich aus dem körpereigenen Geschehen ergeben. Siehe Kapitel 3.2.1
2) Inwieweit kann unser Gehirn Einfluß auf unsere Gesundheit nehmen?
Das ist die eigentliche Frage bei der Psychosomatik. Wie kann das Bewußtsein auf die unter 1. erklärten körperlichen Zusammenhänge einwirken? Wo ist die
Schnittstelle zwischen Geist und Körper in Bezug auf Krankheiten?
Siehe Kapitel 3.2.2
3) Welchen Sinn können selbsterzeugte Krankheiten haben?
Nachdem unter 2. klar geworden ist, wie unser Gehirn auf Krankheiten wirkt, ist es entscheidend interessant, warum das Gehirn überhaupt Krankheiten tolerieren oder auslösen will. Welchen Sinn hat das Ganze und inwiefern können wir diese Zusammenhänge nutzen? Siehe Kapitel 3.2.3
 
Hier der 7. Teil (2. Teil Psychosomatik)

3.2.1 Wie kann unser Körper Krankheiten erzeugen oder fördern?

3.2.1.1 Erkrankungen über das autonome Nervensystem (ANS)
Das autonome Nervensystem wird auch vegetatives Nervensystem genannt. Es umfaßt
alle Nervenfasern, die nicht (direkt) dem Willen untergeordnet sind. Seine
Erregung wird im allgemeinen auch nicht bewußt. Die Aufgabe des ANS ist die
Steuerung und Koordination der Funktion aller inneren Organe, wie Herz, Lunge,
Blutgefäße, Magen, Darm, Galle, Urogenitalsystem, und Drüsen. Es wird unterteilt
in ein sympathisches System mit anregender Funktion zur Steigerung der
körperlichen Aktivität und ein parasympathisches mit beruhigender Wirkung zur
Erholung, Ernährung und Ausscheidung von Schlacken {3,211}.
Wie schon weitläufig bekannt sein dürfte, kann jeder Mensch das vegetative
Nervensystem beeinflussen. Diesen Umstand stellte der deutsche Hypnotiseur
Johann Schulz im Jahre 1910 fest; er nannte die Technik dieser Beeinflussung
"Autogenes Training" (siehe Kapitel 2.1). Durch Entspannung und Konzentration
ist es jedem Menschen möglich, die oben genannten Funktionen des vegetativen
Nervensystems zu steuern {32,48}. Manche Menschen (insbesondere östliche Yogis)
sollen sogar in der Lage sein, ihren gesamten Stoffwechsel fast auf Null
zurückzuschrauben {5,14f} - und das bis zu 28 Tage lang! Im Übrigen ist es
natürlich nicht so, daß die Funktion des vegetativen Nervensystems bei uns in
Deutschland im Jahre 1910 das erste Mal gefunden wurde! Tibetische Mönche haben,
sozusagen als Reifeprüfung, folgende Aufgabe zu bewältigen: Sie müssen mitten im
Schnee sitzend nacheinander drei aus dem Eiswasser gezogene Tücher auf ihrem
nackten Rücken trocknen. Diese Übung dürfte man wohl als "Autogenes Training für
Fortgeschrittene" bezeichnen.
Aber das Bewußtsein kann nicht nur heilen oder tolle Kunststücke zeigen.
Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, über das ANS für körperliche
Beschwerden zu sorgen, die so typisch sind für psychosomatische Krankheiten. So
kann übertriebenes Schwitzen, ein roter Kopf, Magen- und Herzprobleme,
Atembeschwerden, kalte Extremitäten und all dies ebenfalls über das (Unter-)
Bewußtsein gesteuert werden. Denn wer sagt, daß diese von Schulz formulierte
Wirkung nur von unserem Wachbewußtsein ausgehen kann? Es ist mit großer
Wahrscheinlichkeit wohl eher so, daß unser Wachbewußtsein über das
Unterbewußtsein auf das ANS wirken kann.

3.2.1.2 Erkrankung durch Streß
Ein weiterer Faktor, der quasi aus dem Körper heraus eine Krankheit entstehen
lassen kann, ist Streß. Streß ist insofern ein endogener Faktor, als daß auch
ohne das Eindringen von Fremdkörpern oder die Invasion von Bakterien eine
Krankheit entstehen kann (Herpes-Bläschen an den Lippen sind ein alltägliches
Beispiel). Da Streß in unserer heutigen Welt eine große Rolle spielt, wollen wir
ausführlich auf ihn eingehen.
<DIA 25> <DIA 26>
Wenn wir uns in Situationen befinden, die eine gewisse Gefahr darstellen, wird
unser Körper charakteristisch reagieren: Man bezeichnet dies als Streß. Nun gilt
dieser Zusammenhang aber auch bei "psychischen Gefahren" (s.u.) und damit
betreten wir automatisch das Gebiet der Psychosomatik. Doch beginnen wir
zunächst mit Definitionen:
Körperlicher Streß Streß ist ein schwierig abzugrenzender Begriff {3,2230ff}.
Eine präzise (und rein auf den Körper bezogene) Definition erfolgte 1950 durch
den österreichisch-kanadischen Endokrinologen und "Vater" der Streßforschung
Hans Selye (1907-1982). Er beschränkte den Begriff Streß auf eine
charakteristische physiologische Reaktion, wobei er zwischen Streß und
Stressoren als den Streß auslösenden Faktoren unterschied. Die körperliche
Reaktion auf Streß zeigt sich in den Symptomen eines allgemeinen
Adaptionssyndroms. Bei lang anhaltendem Streß besteht dieses Syndrom aus drei
typischen Phasen: Alarmreaktion, die aus einem Initialschock mit verringerter
Widerstandskraft sowie der anschließenden Mobilisierung körperlicher
Abwehrmechanismen besteht. Deswegen ist das morgendliche Kaltduschen gesund.
Resistenz, mit optimaler Anpassung. Erschöpfung, gekennzeichnet durch den
Zusammenbruch des Anpassungsverhaltens. Nach einer langen Zeit des Lernens auf
eine Prüfung hinaus treten bei Studenten häufig Krankheiten auf {4,104}. Die
Auswirkungen des Streßsyndroms sind Veränderungen aktivierender
Körperfunktionen, die normalerweise in Reserve gehalten werden. Als Stressoren
bezeichnet Selye Hitze, Kälte, Infektionen, Vergiftungen, Verletzungen,
Schock-Einwirkungen und die alltägliche Regeneration unseres Körpers.

Psycho-Sozialer Streß
Doch viel wichtiger als der rein körperliche Streß ist der psycho-soziale Streß,
den wir jeden Tag erleben müssen: Gedränge in der Kantine, Rangeleien mit den
Kollegen, Machtkämpfe in der Familie, ... Der Forscher Levi hat 1974 das Konzept
Selyes erweitert, um auch psycho-soziale Reize miteinbeziehen zu können. Diese
wirken nur dann als Stressoren, wenn das Individuum sie als Bedrohung für sein
Leben oder seine Integrität wahrnimmt. Eine andere Definition nach Cofer und
Appley (1964) beschreibt Streß als den Zustand eines Organismus, der dann
eintritt, wenn sein Wohlbefinden (oder seine Integrität) in Gefahr ist und daß
er alle verfügbare Energie zu seinem Selbstschutz und seiner Selbstverteidigung
aufwenden muß.
Ganz wichtig ist an dieser Stelle, daß also nicht nur eine Gefährdung des
Körpers Streß auslösen kann, sondern auch eine Gefährdung des Selbstbildes einer
Person! Wer sich also als Charakter angegriffen fühlte, reagiert psychisch und
körperlich mit Streß. So kann man mit geschultem Auge an der körperlichen
Reaktion mancher Menschen sehen, daß man mit einer Bemerkung einen Komplex
getroffen hat. Wenn man aber erst einmal auf diese "Tretmine" getreten hat, ist
es natürlich schon zu spät. Die psycho-sozialen Definitionen haben sich aber im
Gegensatz zu den körperlichen Definitionen nur schwer einheitlich durchsetzen
können, da alle Menschen eine sehr individuelle psychische Konstitution
besitzen. Sowohl die Streßschwelle, als auch die Streßtoleranz sind bei jedem
Menschen anders. So kann ein und die gleiche Streß-Situation
(Fallschirmspringen, Seenotübungen, ...) je nach Psyche der jeweiligen Person
das Immunsystem entweder zu Höchstleistungen anspornen, oder zusammenbrechen
lassen {25, 3/94, S. 47}. Genau dies drückt auch eine alte Weisheit aus: "Nicht
die Dinge beunruhigen uns, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben",
lehrte schon der griechische Philosoph Epiktet (50-140 n.Chr.).
Streß geht auf die Muskeln im Magen
Da die Magengeschwüre mit zu den beliebtesten psychosomatischen Krankheiten
gehören, soll ein medizinischer Versuch von dem Mediziner Wolfgang Zander
{8,53f} vorgestellt werden: Zander hat nämlich eindrucksvoll gezeigt, daß
Gefühlsregungen die Funktion des Magens beeinflussen. Er untersuchte mit Hilfe
eines Röntgenapparates, wie sich der Magen von Patienten verhält, wenn
Neid-Ärger-Situationen angesprochen werden. Während eines Gesprächs mit
Magenkranken ließ er gleichzeitig den Magen durchleuchten. Bei 15 von 17
Magengeschwür-Patienten kam es im Verlauf des Gesprächs immer dann zu heftigen
Verkrampfungen in der Magenhöhle, wenn die Rede von Konfliktsituationen war: Von
bestimmten Schwierigkeiten, Problemen in der Partnerbeziehung, von Neid, Wut und
Ärger. "Dieser Krampf im Magen war so stark, daß die normale Peristaltik
(Bewegungen der Magenwand) vor dem verkrampften Magenanteil haltmachte, so daß
es nicht eher zu einer weiterführenden Passage des Mageninhalts kam, bis der
Krampf sich löste. Er hielt meistes so lange an, wie das Gespräch sich direkt um
die Situation des unbewußten Neid-Ärgers drehte... Die Veränderung trat meist
blitzartig auf, oft auch ehe der Patient sich zu dem angegebenen Problem
geäußert hatte".
Streßbewältigung als Krankheitsbekämpfung In vielen Studien hat sich die
lebensverlängernde Wirkung von psychologischen Therapien herausgestellt. So
berichtet beispielsweise F. I. Fawzy von der School of Medicine bei 68 Patienten
mit Melanom den Effekt eines sechswöchigen Streßreduktions-Programms neben der
üblichen Therapie. Sechs Jahre später waren von der Therapiegruppe drei
Patienten, von der Kontrollgruppe zehn verstorben. Sieben Patienten
(Kontrollgruppe 13) erlitten einen Rückfall {4,108}.
Bezüglich Streß gelten also folgende Regeln: 1.) Laß Dich von Banalitäten nicht
runterkriegen. 2.) Alles sind Banalitäten.

3.2.1.3 Erkrankung durch einen veränderten Hormonhaushalt
An dieser Stelle sei auf das Kapitel 1.1.11 hingewiesen, wo verschiedene
körpereigene Hormone beschrieben wurden. Stößt ein Körper beispielsweise zu viel
Cortisol aus, so wird das Immunsystem geschwächt. Werden zu wenig Endomorphine
ausgeschüttet, so schaltet sich der Schmerz nicht ab. Durch nicht zugeführtes
Dopamin kann die Immunabwehr nicht gestärkt werden. Ein Mangel an Endovalium
kann vielleicht nicht die Ruhe aufkommen, die für eine Heilung wichtig wäre.
 
Lieber Pius,

danke für den Text - sehr aufschlussreich. Interessant an der Sache finde ich, dass beispielsweise in der Neuen Homöopathie nach Körbler, nach dem Austesten am Psychomeridian und Umschreiben und Übertragen auf Wasser beim Klienten körperliche Symptome sich auflösen können. Ebenso durch das Anbringen von Strichcodes und anderen geometirschen Figuren. Die PK arbeitet ebenso auf "Informationsebene", was ein weiterer klarer Hinweis darauf ist, dass Krankheit grundsätzlich ohne Psyche nicht möglich ist, unabhängig davon, ob die Ursache als grobstoffliche (Vergiftung, Metallbelastung, Verschmutzung...) oder feinstoffliche (Glaubenssätze, Kopmplexe, Verhaltensmuster...) erkannt wird.

Noch besser wäre allerdings, die ganzen Stress-Situationen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Aber das gehört wohl zum individuellen Lernprozess eines jeden einzelnen. Dabei scheint mir der Abschnitt über die "Modekrankheiten" interessant. So was ähnliches lässt sich ja unschwer in diesem Forum verfolgen. Jede Zeit hat offensichtlich ihre ganz spezifischen Krankheiten und ihre eigenen Heilverfahren.

herzlichst - Phil
 
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