Nebenwirkungen von Betablockern

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12.04.09
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Hallo !

Ich( 45 J.) hoffe, daß ich mit Hilfe dieses Forums Antworten auf meine Fragen finde.
Kennt sich jemand aus mit Nebenwirkungen von Betablockern ?? Habe nach ca. 1-jähriger Therapie mit Metoprolol 100 AL plötzlich, von einem auf den anderen Tag, Sehstörungen bekommen (bis dato eine halbe Tabl. tgl.). Habe eine Woche lang, ärztlich betreut, ausgeschlichen, auch ohne Rebound-Effekt, und bin jetzt schon 2 Wochen " ohne ". Aber immernoch Fixierungsschwächen, Nah-Fern-Akkommodationsprobleme und, am schlimmsten, der Augenmuskel, der das Rechts-Links-Kucken wohl ermöglicht, ist lahmgelegt,funktionert garnicht mehr. In diesen 2 Wochen "ohne" hat sich schon einiges gebessert, nach oben und unten kucken funktioniert wieder, aber der Rest?? Auch bin ich sehr sonnenlicht-empfindlich. Meine Ärztin hat,nach eigenem Bekunden,keinerlei Erfahrungen mit Sehstörungen durch Betablocker(trotzdem es als mögl.Nebenwirkung im Beipackzettel steht, plus "mögl.Muskelschwäche") Hat jem. Erfahrung?? Wann hört das auf, es ist nämlich echt lebens-einschränkend...P.S. Habe auch eine latente Schilddrüsenüberfunktion, ein Autonomes Adenom, kein Basedow, kann das auch damit zu tun haben ???? Hilfe !!
 
Hallo siglindeehlers,

Sehstörungen stehen normalerweise mit Morbus Basedow in Verbindung
Der Morbus Basedow weist noch zwei weitere charakteristische Symptome auf. Dazu zählen die Einlagerung von visköser Flüssigkeit in extrazelluläres Gewebe (Myxödem) sowie hervortretende Augen (Exophthalmus). Weitere Symptome einer Augenbeteiligung (autoimmune oder endokrine Orbitopathie) sind:
  • vermehrtes Tränen
  • Fremdkörpergefühl (Reiben, Brennen, Kratzen)
  • vermehrte Lichtempfindlichkeit
  • Rötung der Augen (konjunktivale Injektion)
  • Druckgefühl
  • Sehstörungen bis hin zu Doppelbildern
Bist Du sicher, dass Du nicht an Morbus Basedow leidest?

Liebe Grüsse,
uma
 
Hallo uma !
Danke zunächst für Deine Antwort. Ja, ich bin sicher, das es kein Basedow ist. Die Diagnose "Autonomes Adenom" wurde nach einem Schilddrüsen-Szintigramm erstellt, die Blutwerte weisen auch nicht darauf hin ( nur TSH basal Doppelminus ), es fehlt mir auch die typische Optik ( Augäpfel hervortretend ) und , außer Lichtempfindlichkeit, die anderen Symptome. Aber ich bin deswegen ziemlich sicher, das es am Betablocker lag, weil sich die Symptomatik ja nach Absetzen postwendend gebessert hat, aber die Schritte der Besserung sind so klein, und ich mag nicht immer den Kopf drehen, wenn ich eine Zeile lesen will oder zur Seite schauen mag !!
 
Betablocker können auch unerwünschte Wirkungen auf das Auge haben:

Im Auge dagegen wird die Kammerwasserbildung reduziert. Bei zu hohem Augeninnendruck kann dieser durch therapeutisch gesenkt werden. Die Auswirkungen auf die Blutversorgung des Auges sind noch nicht endgültig geklärt. Vermutet wird auch im Auge eine gefäßverengende Wirkung und damit eventuell eine Unterversorgung mit Blut.
www.arzneiwissen.de/Arzneimittelwirkung/Betablocker/betablocker.html

Ist sicher, daß Du keinen Diabetes hast? Sonst könnten Deine Sehstörungen evtl. von einer Unterzuckerung kommen:
5. Gegenanzeigen
Beta-Blocker sind üblicherweise gut verträglich. Im folgenden sind die bekanntesten Gegenanzeigen aufgelistet:
Schweres Asthma bronchiale
Vorbestehende Bradykardie mit einer Herzfrequenz unter 50
AV-Blockade
Beta-Blocker - DocCheck Flexikon

Grüsse,
Uta
 
Hi!
Danke auch Dir dafür, daß Du Dich meines Problems angenommen hast. Durch Zufall habe ich nur wenige Tage vor Beginn meiner Seh-Probleme einen "40+-Check" incl. Blutuntersuchung durchführen lassen ( aus dem stammt auch das Schilddrüsenparameter TSH, das ich vorhin erwähnt habe), und bei dieser Gelegenheit wurde auch der Blutzuckerwert bestimmt:81 mg/dl, also bei einem Normwert von 60-120 mg/dl auch hier Fehlanzeige.
Um es nochmal zusammenzufassen:Ich bin mir relativ sicher, das es eine Nebenwirkung des Medikamentes ist,aber ich hab es doch schon 2 Wochen nicht mehr genommen, müßten dann nicht auch schon ev.Wirkstoffreste rausgeschwemmt sein oder besteht nach einem Jahr Einnahme so eine Art "Depot", das erst abgebaut werden muß ?? Ist diese Nebenwirkung reversibel, verschwindet also wirklich komplett wieder ?? Glaubt mir, ich hab in meinem Leben auch schon einiges an Blessuren mitgenommen, kleinere und größere, aber nicht richtig sehen können, das wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind.....
 
Warst Du eigentlich auch beim Augenarzt, damit der das Auge gründlich untersucht?

Grüsse,
Uta
 
Hallo Uta !
Ja, den Termin habe ich schon vereinbart, aber leider erst am 28.04., bin ja im klassischen Sinn kein Notfall, kann ja (wieder!) geradeaus laufen, ohne unangenehm aufzufallen... Hoffe immernoch, das ich eines Morgens aufwache, und alles ist in Ordnung ( anders herum ging es ja auch...)..
 
Hallo Sieglinde,

Betablocker sind sehr problematische Medikamente. Sie blockieren (lähmen!) deine Arterien und verringern damit einerseits den Bludruck, andererseits die Versorgung des Körpersystems mit Blut und Sauerstoff.
Der Körper hat davor den Druck nicht aus einer "Laune" heraus erhöht, sondern weil "Schlacken" im System als Hindernisse fungieren. Wird der Blutdruck nun künstlich gesenkt, entstehen Versorgungsengpässe. Negative Erscheinungen können dazu überall im Körper auftreten, natürlich auch an den Augen.
Wenn du die Betablocker ausgeschlichen hast, sollte in einigen Wochen die Wirkung verschwunden sein. Du kannst deinen Bludruck im übrigen recht gut mit der Wahl deiner Ernährung steuern. Ein Link dazu:
https://www.symptome.ch/vbboard/kra...uthochdruck-normalisierung-life-diagramm.html

Viele Grüße, Horaz
 
Wer ganz genau wissen will, wie Betablocker wirken, kann sich hier informieren:

Betablocker: Medikamente, Wirkstoffe, Anwendungsgebiete, Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Irgendwo hatte ich gelesen, daß auch bei einer Histaminintoleranz solche Sehstörungen auftreten können. Erkennst Du Dich in manchen Teilen wieder?:
https://www.symptome.ch/wiki/Hauptseite > Ernährung
Ist also einerseits die Ernährung nicht optimal (zum Beispiel zu viele Eiweiße=bakterielle Zersetzung im Darm), das Vitamin B6 und Kupferangebot unzureichend (zunehmende Tendenz in der Bevölkerung, besonders bei älteren Menschen) und kommen gleichzeitig noch andere Faktoren hinzu, die Histamin enthalten (allergene Stoffe wie Kuhmilch, Nüsse, Tomaten, Zitrusfrüchte) oder das Enzym blocken (bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Beta-Blocker und Schmerzmittel), dann entsteht eine Histaminintoleranz des Körpers mit allen oben aufgeführten Folgen.
www.bonn-gesund.de/dr.-med.-peter-strauven/die-histaminintoleranz.html
(Link funktioniert nicht mehr 7/10, Uta)
Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen lieben Dank !

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, die Ihr 2, auch Du, Horaz, meinem Problem schenkt. Ich muß gestehen, daß ich mich bei der Histaminüberempfindlichkeit nicht wiedererkenne, wenn gleich, unabhängig von allem anderen, eine Geschmacksverstärker-(Mononatriumglutamat-) Überempfindlichkeit besteht, aber da meide ich halt Soßen, Konserven etc.mit entsprechendem Vermerk und das reicht auch. Die von Dir, Horaz, empfohlene Lebensmittel-Umstellung praktiziere ich schon seit 3 Monaten : 1o verschwundene von 2o überflüssigen "Wohlstandskilos " sind der Lohn, Gott sei Dank !! Nein, es reduziert sich darauf, daß meine Augen sich partout nicht mehr nach rechts und links, wohl aber ( jetzt wieder !) nach oben und unten bewegen lassen, eine recht starke Sonnenschein-Empfindlichkeit besteht und ich Schwierigkeiten habe, wie schon gesagt, beim Umschalten von Nah- auf Fernbetrachtung. Was ist da mit meinen Augenmuskeln passiert, und vorallem : wie macht man das wieder rückgängig ???????
 
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