Plötzlich abnorme Vergrößerung der Leber

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02.04.09
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Guten Abend!

Seit mittlerweile neun Wochen wird meine Schwester (26 Jahre, körperbehindert) nach einer schweren beidseitigen Pneumonie und Rippenfellentzündung beatmet. Beides ist mittlerweile nicht mehr da. Sie lag ca. zwei Wochen im künstlichen Koma, machte gute Fortschritte, wurde durch eine Sepsis wieder zurückgeworfen.

Vor drei Wochen schaffte sie es ohne Probleme, zehn Stunden alleine durch die Kanüle zu atmen - ohne hohen Blutruck, guter Puls, alle Werte waren gut, so dass es keinen Abbruchgrund gab.

Seit 1 Woche ist sie wieder sediert, weil sich starke Schmerzen im Bauchraum einstellten und der Bauch aussieht wie schwanger.
Nun wurde festgestellt, dass die Leber sich innerhalb von ca 2-3 Wochen abnorm vergrößert hat, so dass sie schon die Milz überdeckt. Die Leber reicht quasi "von einer Seite zur anderen". Allerdings bei für die Medikation "normalen" Leberwerten. Auch die Nieren arbeiten gut.
Klar, die Diagnostik läuft auf Hochtouren (Beckenkamm- und Leberbiopsie-Ergebnisse stehen noch aus).

CT und Ultraschall waren ohne Befund. Keine Tumore oder Metastasen sichtbar. Eine leichte Gastritis haben sie im Griff. Festgestellt wurde, dass sie Antikörper gegen Hepatitis A aufweist, ohne sie aber akut zu haben.

Das (wirklich tolle) Behandlungsteam sucht in jeder Richtung. Vergiftungen, Allergien etc. - alles haben sie getestet, ohne Ergebnis.
Leukozyten leicht und CRP ziemlich erhöht, ein Entzündungsherd wurde im CT auch nicht gesehen.

Wir sind verzweifelt, überlegen und überlegen und es kommt nichts dabei raus, weil uns einfach das medizinische Wissen fehlt.
Ich weiß - hier kann ich keine Diagnose bekommen. Meine Frage ist aber, ob jemand so etwas schon mal erlebt hat und ob der Zustand auch durch die mittlerweile 10 Wochen intensivmedizinische Behandlung hervorgerufen werden kann (meine Schwester hat eine sehr zierliche Figur, nochmal als Info). Sie bekommt täglich 3000 Kalorien und eben seit 11 Wochen starke Medikamente wie Morphium (nur eins von vielen).
Ist es tatsächlich so, dass "auf einmal" Lymphome oder Leukämie auftreten können? Wäre das nicht schon ein eher ungewöhnlicher Zufall?
Sie liegt jetzt da als quasi völlig neuer Patient, denn der Einlieferungsgrund (Pneumonie) ist jetzt kein Thema mehr.
Übrigens lässt sie sich jetzt auch schlechter beatmen - auch unter starker Sedierung.

Freue mich über jede Antwort!!!
Viele Grüße,
Kathrin
 
Hallo Kathrin,

Wird denn auch die Leberkrankheit M. Wilson ausgeschlossen?
Man sollte, wenn man eine Leberprobe gewonnen hat, das Leberkupfer (also den Kupfergehalt der Leber) bestimmen?
Du schreibst, Deine Schwester sei körperbehindert? Welche Behinderungen hat sie und steht fest, woher diese Behinderungen kommen?
Bei M. Wilson (=Kupferspeicherkrankheit) kann man auch körperbehindert sein, daher die Frage.
Ich habe diese Krankheit und weiß, dass leider viele Ärzte nicht daran denken, diese zu untersuchen, selbst wenn der Patient dafür eindeutige Symptome hat.
Links zu M. Wilson:
www.hc-forum.net/eurowilson/?page=0&sousPage=0&langue=de
MorbusWilsonEV

Außerdem gibt es noch die Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) die etwas häufiger ist. Dabei haben die Patienten oft zuviel Ferritin und die Transferrinsättigung ist erhöht. Auch hier kann man das Eisen in der Leberprobe untersuchen. Aber in der Regel hat man bei der Eisenspeicherkrankheit keine Körperbehinderungen.

Gruß
margie
 
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