Unterzucker und Blutzuckertagesprofil umgekehrt?

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Hallo zusammen,

Seit über 10 Jahren leide ich an Unterzuckerungen nach fast jedem Essen unklarer Ursache - nach 45 min bis 3 Std.

- Insulin-Gegenspielerhormone, Schilddrüsenhormone, Hypothalamus, alles untersucht und ok.
- kein Insulinom (mehrfach Hungerversuch)
- Kein Dumping-Syndrom (sieht so ähnlich aus in den Verläufen),
- keine Insulinresistenz,
- nicht abhängig von der Art der Kohlehydrate.
- nicht mit der Zusammensetzung des Essens beeinflussbar
- Keine hohen BZ-Werte nach dem Essen,
- Höchstand nach dem Essen nach 45min wieder vorbei
- Nüchternzucker zwischen 3,5 und 3,8mmol.

Mir fällt jetzt seit einigen Jahren auf, dass sich da Schwankungen im Tagesprofil zeigen. Ich halte den Verlauf für unüblich. Daher stelle ich das jetzt hier rein, vllt fällt jemandem ein, auf welche Ursachje das hindeuten könnte.

Also mein Nüchternzucker ist niedrig, bei 3,8mmol derzeit. Er ist in den letzten Jahren gesunken, war mal bei 4,8mmol.

Am Vormittag komme ich nach dem Essen kaum hoch, meine Werte sind immer unter 5mmol, meistens um die 4,0-4,2mmol nach dem Essen. Ausgerechnet am Vormittag unterzuckere ich am häufigsten. D.h. obwohl das Hochgehen des Zuckers ausfällt, falle ich auch schnell wieder runter.

Normale Menschen sollen zudem gerade vormittags eher die höheren Werte haben? Wenn ja, würde ich genau andersrum reagieren.

Meine erste instabilste Tageszeit liegt zwischen 11.00 und 13.00, ein Unterzucker in dieser Zeit ist obligatorisch, eher zwei, außer ich esse quasi alle 45min.

Zwischen 14.00 und 16.00 erhole ich mich etwas, unterzuckere da eher gar nicht, habe den wenigsten Hunger (sonst ständig), erreiche aber auch hier keine zb diabetisch hohen Werte (die eine überhöhte Insulinantwort erklären könnten), sondern nur maximal 5,6mmol, bleibe aber ein paar Minuten länger oben.

Zwischen 16,30 und 21.00 erwischen mich die nächsten meist 2 obligatorischen Unterzucker - die Verläufe sehen hier aber etweas anders aus. Am Abend kann ich mal hoch gehen im Zucker bis auf über 6mmol - falle dann aber nach 1 - 5min wieder runter auf 3mmol.

Am Abend könnte man von einer übersteigerten Insulinantwort sprechen - aber am Morgen??

Die Verläufe sehen am Morgen ganz anders aus, ich komme nicht mal weit hoch, und trotzdem endet es im Unterzucker.

Mich würde interessieren:

- Kann sich jemand vorstellen, warum ich ausgerechnet am Vormittag niedrig und instabil bin - und am Nachmittag stabiler?
- Beim Diabetiker soll es exakt umgekehrt sein.

- Kann sich jemand allgemein einen Reim auf die Unterzuckerungszeiten machen? Auf was kann das hindeuten?


Vielen Dank im Voraus für das Mitdenken,

Hase12
 
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Hallo.
Du hast geschrieben das die Insulin-Gegenspielerhormone untersucht wurden.
Gehört da Cortisol (Neurostressprofil) auch dazu ?
Gruß
 
hallo fak2411,

danke für die Antwort.

ja Cortisol wurde zumindest immer morgens nüchtern untersucht, da war es immer ok. Die Werte lagen ziemlich in der Mitte der angegeben Skala. Da es mir Vormittags mit am schlechtesten geht denke ich, es ist wahrscheinlich nicht die Ursache?

Gibt es mgl einen Unterschied, ob man diese Hormone alle nüchtern untersucht oder "im Gebrauch", also nach dem Essen? Oder ist das bei Hormonen allgemein egal, wenn sie da sind, sind sie da?

Viele Grüße, Hase12
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hase,

hm, eigentlich ist dein Nüchternwert noch kein Unterzuckerwert. Hast Du evtl Unterzuckerungssymptome? Die kommen ja bei jedem bei einem anderen Wert.

Welche Blutzuckerwerte sind "normal"?
Beim gesunden Menschen liegt der Blutzucker in der Regel zwischen 60 mg/dl (3.3 mmol/l) und 140 mg/dl (7.7 mmol/l). Ab Werten unter 50 mg/dl (2.7 mmol/l) sprechen wir von Unterzuckerung (Hypoglykämie). Sie kann z. B. entstehen, wenn Ihr Kind eine Mahlzeit ausfallen lässt oder zuviel Insulin gespritzt hat. Bei Insulinmangel hingegen steigen die Blutzuckerwerte über 140 mg/dl (7.7 mmol/l); ab etwa 180 mg/dl (9.9 mmol/l) wird dies als Hyperglykämie, in der Umgangssprache auch als "hoher Zucker" bezeichnet. Die genauen Grenzen zwischen normalen Blutzuckerwerten und Hypoglykämie- bzw. Hyperglykämie sind jedoch von Mensch zu Mensch verschieden.
https://www.accu-chek.de/service/de/eltern_service/grundlagen/blutzuckerwerte/blutzuckerwerte.html

Es wäre hilfreich für uns wenn Du sagen würdest was Du ißt und wie deine Zuckerwerte tagsüber sind.
 
Wie du hier siehst,
ISD - INSTITUT FÜR SPEZIELLE DIAGNOSTIK
ist der Cortisolspiegel nachsts am niedrigsten und steigt kurz vor dem aufstehen stark an. Über den Tag wird er langsam niedriger. Das Cortisol ist morgens so hoch, weil es unter anderem den Blutzuckerspiegel hebt, weil es der Gegenspieler des Insulin ist. Wären deine Werte morgens zu niedrig, würde dein Blutzucker auch niedrig bleiben. Am besten wird es 3 oder 4 mal täglich im Speichel gemessen.
Ich habe es zB. hier machen lassen.
Lab4more - Labor-Diagnostik: Lab4more - Labor-Diagnostik
Am besten gehst du aber zu einem Spezi.
Gruß
 
Hallo Petri,

danke für die Antwort.

Meine Verläufe nach dem Essen sind so, dass ich entweder gar nicht im BZ ansteige, oder nach minuten-kurzem, moderaten Anstieg (keine diabetischen Werte), sehr schnell wieder weit absinke.

Weit absinken heißt, ich erreiche 45min bis 2 Std. nach jedem Essen Unter-Nüchternwerte zwischen 45mg/dl und 60mg/dl.

Bereits ab einem Wert von ca 75mg/dl geht es mir nicht mehr gut. Mein Körper zeigt starken Hunger an und ich fühle mich fröstelig. Ich kann mich weniger konzentrieren und fühle mich schwach.
Zu schwitzen beginne ich bei ca 65mg/dl und Zittern und Herzklopfengehen bei mir um die 60mg/dl los.
Mein niedrigester klinisch gemessener Wert im OGTT war 38mg/dl.

Leider zeigt mein Körper das beginnende Defizit schon bei Werten um die 80mg/dl an, so dass ich permanent Hunger habe, auch wenn ich von einem klinischen UZ noch weit entfernt bin. Vielleicht weiß mein Körper einfach, was auf ihn zukommt - oder die Erholungsphasen sind einfach zu kurz. Es ist ja nach jedem Essen das gleiche :(

Meine Ernährung ist hypoglykämiefreundlich, habe da auch einige Diäten auf den Leib geschneidert bekommen - leider ohne den erhofften Effekt.
Ich esse seit ca 9 jahren keine Weißmehlprodukte mehr. Ich esse auch heute nur ca 1 x im Monat etwas Süßes, da ich bereits auf den Geschmack mit Hunger zu reagieren scheine. Obst kann ich auch kaum essen, da ich davon maximal einen Effekt von 15-20min habe.
Am besten reagiere auf Sachen wie Kartoffelbrei oder Nudeln, da habe ich manchmal fast 2 Stunden weniger Hunger. Aber auch das klappt nicht zu jeder Tageszeit gleich gut.

Es sieht so aus, als seien meine Verläufe beschleunigt, zu kurze Phasen in den Regionen, die mir Energie geben würden. :( Begonnen hat alles ganz plötzlich, ich bin nach einer Mahlzeit (Brot und Apfel, normale Zwischenmahlzeit an der Uni) unterzuckert, und ab da nach fast jeder Mahlzeit. Seitdem habe ich auch immer schlimmen Hunger :(

Vielen Dank für die Mühe,

Hase12
 
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Hallo fak2411,

vielen Dank für die Antwort. Meine Cortisolwerte sind morgens (leider, denn sonst wüsste man was los ist) nicht zu niedrig.
Sie waren bei jedem der letzten 3 Tests ganz normal. Deswegen denke ich, das Cortisol nicht der Verursacher der Probleme ist.

Viele Grüße, Hase12
 
Jetzt zb knapp 2 Stzunden nach dem 2. Frühstück (2 Scheiben Roggenbrot mit Wurst 9.30) habe ich 56mg/dl. Schwitze auch. Ein Sättigungsgefühl erreichte ich bisher heute noch gar nicht.

Und das passiert mir jedesmal. Was kann da los sein?

Hase12 :(
 
Hallo Hase, warum ißt Du denn nicht soviel bis Du satt bist?

weil das leider v.a. vormittags nicht mehr klappt :( Bis vor ca 1 Jahr wurde ich für eine Weile nach dem Essen noch "satt", das klappt momentan leider nicht mehr. Dazu kommt dass ich gar keinen Appetit mehr habe, ich esse gegen den Hunger. Die Lust auf Essen ist etwas auf der Strecke geblieben mit den Jahren.

Viele Grüße, Hase12
 
Hallo.
Da ist echt was aus dem Lot. Das findet wohl nur ein wirklich guter Arzt.
Cortisol ist ja nur ein "Regulant".
Ich würde jetzt aber nicht von A nach B rennen, den Fehler machte ich auch.
Informier dich, auch hier, wo ein guter Arzt sich deinem Problem ganzheitlich annimmt. Gibt schon gute Adressen, kommt halt drauf an woher du bist.
Gruß
 
Hallo fak2411,

Da ist echt was aus dem Lot. Das findet wohl nur ein wirklich guter Arzt.

ja :( das stimmt. Ich suche schon seit Jahren einen Arzt, der dem ganzen nicht hilflos gegenübersteht. Diäten lösen das Problem wie gesagt nicht, da die Reaktion nicht auf zu hohe Verläufe erfolgt, sondern irgendwie anders ausgelöst wird.Nur warum weiß kein Mensch es schlägt mir auch niemand lindernde Maßnahmen vor. Es werden immer wieder die Standart-Ursachen gesucht, siehe oben. Insulinom, Nebennieren, Hypothalamus etc etc. Aber bisher kam nichts wegweisendes raus.

Ich bin aus Mitteldeutschland. Wenn jemand Ärzte kennt, die sich damit auskennen könnten oder mit postprandialen Hypoglykämien (ohne Kohlehydratauslöser) wäre ich für Informationen dankbar.

Viele Grüße, Hase12
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde das ganze nicht so spezifisch angehen, d.h. finde einen Arzt und sag ihm was du hast, die Ursache könnte eine ganz andere sein.
Vielleicht hilf dir das, mein Arzt ist da auch dabei !
www.dbu-online.de/index.php?id=397
Gruß
 
Ich würde das ganze nicht so spezifisch angehen, d.h. finde einen Arzt und sag ihm was du hast, die Ursache könnte eine ganz andere sein.

Ja da könntest Du auch recht haben. Ich guck die Liste mal an. Auch wenn meine bisherige Begegnung mit einem Umweltmediziner auch nach hinten losging. Falsche Diagnose, stark verschlechternde Therapie.

Hase12
 
Ja du hast Recht, von den gelisteten sind wahrscheinlich auch nur 2 Prozent wirklich gut. Ich war vorher auch bei zwei anderen, die wussten auch nicht mehr.
Musst halt mal nach Süddeutschland kommen.:)
Im Wartezimmer erzählte mir einer, das hier Leute aus Holland sind, dort eine Woche im Hotel und sich von ihm behandeln lassen.
Grüßle
 
Hallo fak2411,

danke für die viele Mühe. An der Region kanns auch nicht liegen, ich war schon sonstwo in D und auch in der Schweiz, weil ich Hoffnung hatte, die jeweiligen Ärzte könnten mir helfen. Aber über das bereits vorhandene Wissen kam niemand raus.

Im Endeffekt suche ich Linderung, eine Lösung, etwas dass die BZ Verläufe nach oben stabilisiert. Ungeachtet ob das das Kernproblem trifft, da ich nicht weiß, ob das jemals geklärt werden kann.

Aber bis zu dieser Konsequenz "Wie kann ich wenigstens die spürbare Folge lindern" kommt kein Arzt, bzw da denkt auch niemand quer. Und die Feststellung, dass es so ist, das bringt mich nicht weiter.

Bei was für einem Arzt bist Du? (Fachbereich) Was behandelt er bei Dir? Bzw. was hat er verbessrt bei Dir?

Hase12
 
@ fak2411 Danke vielmals für die Links.

So das richtigre ist das für mich nicht @ Dr. Müller.
Leider hab ich (nach langjähriger Erfahrung) keine hohe Meinung mehr von der alternativen Heilkunst.
War bei 3 Heilpraktikern, 1 Umweltmediziner und in der Paracelsusklinik St. Gallen in der Schweiz (integrativ Umweltmedizin & Schulmedizin)

Insgesamt habe ich alternative Heilmethoden (neben der Schulmedizin) über 4 Jahre versucht. Dabei waren: Candida-Diät und Medikamente (es war aber gar kein Candida da), Darmsanierung, Mineralsubstitution, Vitaminsubstitution, Massagen, Ausleitungen, Bioressonanz, Vitamin B Spritzen, Sonngeflecht-Irgendwas .... ich weiß gar nicht mehr was alles. Ich hab halt immer alles mitgemacht

Candida istz weiterhin nichts da, die Intoleranzen (Lactose, Fructose, Glucose) sind ausgeschlossen. Die Allergien wechselten (scheinbar) bei jedem Test - Blutteste und so mit Provokation am Arm / Rücken.

Borrelien sind ausgeschlossen, EBV ist da, aber inaktiv, Amalgam hatte ich nie... Mhh..

Ich war auch bis Herbst 2008 noch mit einem engagierten Heilpraktiker verlinkt, der mir wirklich helfen wollte, aber auch keine Idee hatte.

Aber vielleicht komme ich hier im Forum noch auf eine entscheidende Idee.

Viele Grüße, Hase12
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe dich und ich stimme dir zu. Auch meine Erfahrungen mit Alternativen Heilmethoden sind nicht die besten. Kommt immer drauf an was man hat. Ich glaube aber du schätzt das falsch ein. Ich habe dir die Links nur geschickt, das du siehst was er alles macht. Er behandelt aber nicht so wie du vermutest. Für Borreliose bekomme ich Antibiotika, wobei das Immunsystem pflanzlich gestützt wird. Meiner Ansicht nach ist die Kombination wichtig.
Ich stehe noch am Anfang bei ihm, werde aber weiter berichten.
Gruß
 
Hallo fak2411.

ja das ist gut, dass Du Deine Erfahrungen hier weiter aufschreibst. Du hast ja auch schon zig Sachen durch und hinter Dir . Da ist man dann immer weniger vertrauensvoll und der Glaube an ein Wunder lässt nach. --> :rolleyes:

Ich danke Dir jedenfalls sehr dass Du Dich mit meinem Problem befasst und Dir dazu Gedanken machst.

Viele Grüße, Hase12
 
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