Generation Zombie

Misshandlung - zum Beispiel - ist für mich auch nicht unbedingt durch "fehlende Liebe" erklärbar. Die allermeisten MisshandlerInnen werden sagen, dass sie ihre Kinder lieben und das auch genau so empfinden. Es ist meiner Meinung und meiner Erfahrung nach eher Hilflosigkeit, die dazu führt. Leòn

Da stehen mir mal wieder die Haare zu Berge ... Und wenn sich Mamma dann in den eigenen Sohn verliebt, dann ist das doch auch Liebe ? Autsch ! Sowas kommt dabei heraus, wenn man Liebe mit "begehrt werden wollen" verklärt. Frei nach dem Motto: Man könnte ja auch die Liebe eines Ar...lochs erwidern (und könne sich selbst dadurch etwas bedeutender fühlen).

Liebe ist ein Prozeß des Wachstums, bei dem der Wunsch nach Vollkommenheit dominiert. Insofern verliebt man sich nur in Personen die einen faszinieren, die etwas an sich haben, was man bewundert, begehrt, in seiner Nähe haben will. Sicherlich trägt man die Eigenschaften des Anderen auch in sich selbst, aber man kann sie nicht so richtig ausleben, traut sich noch nicht, muß erst noch lernen, wie man das macht. In der Nähe der "geliebten" Person kann man an ihrer Wesensart teilnehmen, kann mitfühlen, kann sich ein Beispiel nehmen und übernimmt früher oder später deren Eigenschaften. Man kopiert sie gewissermaßen (Spiegelneuronen) und wird dadurch vollkommener.

Irgendwann vergeht die Faszination am Liebesobjekt wieder, weil man nun selbst geworden ist, was man einst außerhalb seiner Selbst geliebt hat. Nun kann man wieder mit sich selbst zufrieden sein und findet bald ein neues faszinierendes Objekt. Diesen Prozeß nennt man Wachstum und er findet ein Leben lang statt. Wer diesen Prozeß erkannt hat, der weiß auch, warum ein Erwachsener niemals ein Kind lieben könnte. Welche Eigenschaften sollten ihn denn da faszinieren ? Welche Wesensarten sollte er in sich aufnehmen ? Liebe zu einem Kind kann (mangels Liebesobjekt) daher nur auf dem Wunsch nach Bestätigung bzw. körperlicher Nähe basieren. Wirklich dumm, wenn Mann / Frau hier mit der Sucht nach "Gebraucht werden" ins Schwimmen kommt. Ätzend !

Letztlich ist es beinahe schon unpassend, das Wort Liebe auf Kinder zu übertragen. Statt von der Liebe zu seinem Kind oder zum Schoßhündchen zu sprechen, sollte man evtl. besser von dem Wunsch nach "gebraucht werden" von Verantwortungsgefühl oder von "in seinem Erwachsensein narzißtisch bestätigt werden" spechen. Diese narzißtisch (selbstbestätigenden) Liebe, läßt einen nicht wachsen. Sie kann natürlich auch gegenüber einem hilflosen Menschen erwidert werden, der einem seine Bewunderung ausdrückt. Nur sollte sie eben nicht mit "der Liebe" verwechselt werden, sonst endet das in einer Katastrophe: Ich liebe Dich so sehr, weil Du mich täglich in meinem Wert bestätigst. Und wenn Du mich nun verläßt, dann bringe ich erst Dich und dann mich selbst um ! Die Eifersucht brennt in dieser narzißtischen Liebe: Ich dulde es nicht, daß Du mich wegwirfst, wie eine ausgerauchte Kippe. Ich hab für uns jetzt ein Haus gebaut, was willst Du denn noch ? Da braucht ein Partner nur mal fremdzugehen und schon folgt eine Tragödie. (Familienvater tötete seine Frau und seine drei Kinder).

Eigentlich sollte man eine Eheschließung erst nach einem dutzend Liebesbeziehungen zulassen, durch die eine Reifung erfolgen konnte. In Deutschland wird der Schwerpunkt aber nicht auf "soziale Reife" sondern auf "soziale Stellung" gelegt. Da schließt eine abgeschlossene Berufsausbildung als Anwalt, Arzt oder Lehrer schon ein "erfülltes Liebesleben" aus. Geheiratet wird dann jungfräulich direkt nach dem Studium, denn wer zu lange wartet bekommt nichts mehr ab. In einer derartigen (Liebes-)Beziehung verharren dann beide Partner jahrzehntelang in einer pubertären Entwicklungsphase. Bis die Kinder fast schon erwachsen sind und sich ein Partner wieder mehr Freiheiten nimmt. Daraufhin kommt es immer wieder vor, daß der allein gelassene Partner auf ein Kind zurückgreift. Vielleicht ist das ja sogar schon weiter entwickelt, wie er selbst, was der Entwicklungsgestörte dann als frühreif bezeichnet. So gehts, wenn der beruflichen Entwicklung eine wesentlich höhere Priorität eingeräumt wird, wie der sozialen Entwickung. Aber so kann's auch gehen, wenn eine Entwicklung wegen Arbeitslosigkeit jahrelang unterbunden wird.

Also von wegen: Man kann auch die Liebe von Menschen erwidern, an denen man nichts bewundernswertes findet... Tseeee !
 
Hallo Manno,

wenn Du mich zitierst, dann freue ich mich, wenn dies korrekt und im Zusammenhang geschieht! :)

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier die Begrifflichkeiten durcheinander gehen.... Wenn Eltern davon sprechen, dass sie ihr Kind lieben, hat das nichts mit "Verliebtheit" zu tun. sondern mit Sorge und versorgen, beschützen wollen, "ich will das Beste für mein Kind", etc. .

Dass es dann elterliches Verhalten gibt, das dem Kindeswohl schadet, obwohl man das Kind "liebt", ist eine traurige Tatsache und da ist unter anderem die Gesellschaft aufgefordert, die Sicherheit von Kindern, auch in Familien, zu gewährleisten. Das aber ist ein anderes Thema.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich bin hier nicht nur auf das letzte Posting eingegangen, aber was soll ich dazu sagen, wenn jemand einen anderen liebt, weil es gut tut von dem geliebt zu werden ? Wie hieß dieser bekannte Hit: " I want you to want me ... "

Zitat:
Aber ich denke Liebe kann auch Gegenliebe auslösen. Egal wie, wo und wann!

Und sollte ich meine Ansichten verteidigen, nur weil mir jemand unterstellt, daß ich unter "mithalten" rein Materielles mithalten verstehe ? Es ist einfach so, daß jeder gesittete Mensch seinen Lebensstil (Kultur)entwickelt. Klavier auf dem er seine Musik spielt, seine Bücher im Regal, seine Art sich zu kleiden, sich einzurichten, seine Sammlung mit Videodokumentationen, ect. Handelt es sich dabei wirklich nur um materielle Dinge, oder eher um einen Teil seiner Persönlichkeit ? Ich sage, daß entspricht eher seiner Kleidung, den wer würde es nicht als erniedrigend empfinden, wenn man sie ihm wegnimmt und er dann nackt herumlaufen müßte. Genauso entblöst man einen kultivierten Menschen, wenn man ihn seiner Wohung beraubt und ihm nur noch ein Bett in einer billigen Absteige läßt. So erscheint er dann nur noch als Obdachloser, Penner, Asozialer und da kann er noch so gebildet und kultiviert sein - er wird nicht mehr als solcher wahrgenommen und kann natürlich auch nicht mehr als ein solcher "geliebt" werden.

Zitat: Ohne wörtlich einzugehen auf Manno's Posting, wenn man z.B. glaubt man müsste "im materiellen Sinne" etwas darstellen um geliebt zu werden, ...

Und erst als letzter Punkt wurde dann auf die Liebe der Mißhandler zu ihren Kindern hingewiesen. Das war dann das Beispiel, das deutlich aufzeigt, daß Liebe um selbst geliebt zu werden doch nicht ausreicht. Offensichtlich muß man sich doch in die Wesenart einer anderen Person verlieben. Die aber muß man dann wenigstens erkennen können. Ich verwies also darauf, daß man sich zwar in einen nackten Menschen verlieben kann, weil der einen auch liebt, aber nicht in seine spezielle Wesensart, weil man den kulturellen Unterschied nicht mehr erkennen kann.
 
Ich bin hier nicht nur auf das letzte Posting eingegangen, aber was soll ich dazu sagen, wenn jemand einen anderen liebt, weil es gut tut von dem geliebt zu werden ? Wie hieß dieser bekannte Hit: " I want you to want me ... "

Ich gebe zu: Mir ist relativ egal ob mich jemand hasst oder liebt! Er sollte lieber ehrlich bleiben. :)
Kinder „lieben“ normalerweise ihre Eltern, wenn man sie entsprechend behandelt d.h. ihnen bedingunslose Liebe schenkt. (Nicht zu verwechseln mit sich zum Trottel machen usw. ;) )

Genau das kann aber auch in einer Freundschaft (Erwachsener) passieren! Und einer muss ja nun mal mit dem geben von Liebe/Vertrauen anfangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Liebe genau gleichzeitig bei zwei Personen auftritt, halte ich für sehr gering. :confused:

In einer sexuellen Beziehung hat „die Liebe“ natürlich eine völlig andere Bedeutung.
Hier „liebt“ man normalerweise, was kompatibel ist. Da dann unendlich viele „Nebensächlichkeiten“ mit reinfallen, kann ich hier klar nicht davon ausgehen, das eine Liebe im Sinne sexueller Interessen entsteht ;-)
Wobei ich genug Frauen kenne, die "ihre Männer" gar nicht lieben, sondern damit zufrieden sind, dass Sie geliebt werden.
Frauen neigen wohl eher dazu sich (ein wenig) zu verkaufen - was ich meine auch immer wieder bei Deiner Interpretation rauslesen zu können. :idee:

... So erscheint er dann nur noch als Obdachloser, Penner, Asozialer und da kann er noch so gebildet und kultiviert sein - er wird nicht mehr als solcher wahrgenommen und kann natürlich auch nicht mehr als ein solcher "geliebt" werden.

Mir kannst Du meinetwegen auch alles wegnehmen. Damit wirst Du mich maximal zum positiven verändern – nicht zum negativen.
Ich müsste in dem Fall wieder mal mein Hirn einschalten ... und müsste wieder mal ganz klar Wichtiges von Unwichtigen trennen. Eine Eigenschaft bzw. Notwendigkeit, die wohl erst Menschen aus uns gemacht hat ...

Was die „Wohlstandsgesellschaft“ angerichtet hat, sieht man ja jeden Tag.
Wir nähern uns mittlerweile dem totalen Schwachsinn – ohne es groß zu merken. Und wenn wir es doch noch merken, sind wir unfähig was dagegen zu tun. :eek:)
Wir vernichten mittlerweile Autos mit denen man noch bequem Jahre hätte fahren können, wir streiken für mehr Geld, obwohl wir oft genug haben.
Wir sprechen den ganzen Tag nur von Wirtschaftsdaten, obwohl wir schon lange Unmengen an Müll produzieren, den im Grund kein Mensch wirklich braucht. :eek:)

Ich verwies also darauf, daß man sich zwar in einen nackten Menschen verlieben kann, weil der einen auch liebt, aber nicht in seine spezielle Wesensart, weil man den kulturellen Unterschied nicht mehr erkennen kann.

Also ich kann den "kulturellen Unterschied" - früher auch "das Niveau" genannt :wave: (glaub ich) zu jeder Zeit erkennen. Egal wie mir jemand gerade gegenübersteht ... ;)

Lieben Gruß
 
Also von wegen: Man kann auch die Liebe von Menschen erwidern, an denen man nichts bewundernswertes findet... Tseeee !

Was hat Liebe mit Bewunderung zu tun? :schock:

Lieben Gruß

PS: Je länger ich Deine Texte lese, um so weniger glaube ich, dass Du überhaupt weißt was Liebe ist! Sorry!
 
Hallo Zusammen,

Nur eine Kurze "Zwischenreaktion" - da wo ich schrieb von Liebe, meine ich Liebe nicht im Sinne der "Romantischen Liebe", sondern "einfach" zwischenmenschliche Liebe..

Und an Manno:

Und sollte ich meine Ansichten verteidigen, nur weil mir jemand unterstellt, daß ich unter "mithalten" rein Materielles mithalten verstehe ?

also wenn Du dass so verstanden hast ("mir ... unterstellt") dan tut mir das Leid. Ich habe es gesehen als ein Beispiel mit dem Du argumentiert hast, habe nichts hineininterpretiert darüber wie Du persönlich im Leben stehst. Solltest Du dies so verstanden haben dann entschüldige ich mich, mir ist nicht im Sinne hier irgendjemand persönlich etwas zu unterstellen. :)

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Therapeutische Interventionen den Fachleuten überlassen


"Original, fahr hin in Deiner Pracht!
Wie würde Dich die Einsicht kränken,
niemand kann was kluges, niemand etwas dummes denken,
was nicht die Vorwelt schon gedacht!"


Johann Wolfgang von Goethe, Faust II .

:D

Hört sich schön an - ist aber falsch! :D
Das würde ja jede Weiterentwicklung ausschließen ... :wave:

Das sehe ich nicht ganz so, Ixie. Eine psychiatrische Auffälligkeit, mit massiven Abspaltungswirkungen, im Sinne einer psychotischen Entwicklung, kann aber muss nicht entstehen.
Dies hängt, nach meinem Wissen, mit ganz vielen Faktoren zusammen, wie zum Beispiel von der genetischen Disposition, von dem Alter, in dem die Personen den schädigenden Einflüssen ausgesetzt waren, der Dauer des Einflusses, dem Vorhandensein oder nicht Vorhandensein von resilienzfördernden Faktoren und so weiter.

Ja klar - ich wollte es erst mal ein wenig vereinfacht :)
Sonst verstehe ich es u.U. gar nicht ... :eek:)

Na auch da so pauschal nicht. Was ist schon Realitätsverlust? Wenn jemand über seine Verhältnisse lebt und ständig sein Konto überzieht, könnte man das auch als Realitätsverlust bezeichnen. Oder aber nicht.

Ein klares NEIN ! Wenn er es abstreiten würde, obwohl es so ist, erst dann würde es sich um Realitätsverlust handeln.

Was ist Realität? Sind es nicht vielmehr sehr viele unterschiedliche Wahrnehmungen von Realität, die möglich sind?

Ja schon - verschiedene Wahrnehmungen davon sind möglich! Deshalb sind ja manche Menschen dann "zu blöd" z.B. die Waschmaschine zu reparieren ... ;)
Realität ist natürlich auch nicht das, was die Mehrzahl der Menschen zu sehen glaubt. ;)
Im Kleinen betrachtet können wir normalerweise aber Realität trotzdem sehr gut zuordnen bzw. erkennen!
Grün ist dann grün - und tot ist tot! Gewisse Fakten bleiben also schon konstant.
Wer grün als rot sieht, hat dann eben Realitätsverlust!

Wenn Männer allerdings Frauen schöner sehen, als sie eigentlich sind, dann ist das wiederum normal!!! :D

Ixie, man kann ja schauen, eine gewisse Motivation zu fördern. Aber ein große emotionaler und psychischer Abstand ist, meiner Ansicht nach, absolut überlebenswichtig. Das, was Du oben ansprichst ist meines Erachtens eine therapeutische Intervention und die sollte man unbedingt den Profis überlassen ;)!BApK

jooo - hoffentlich kommen die drei Profis in DE dann auch rum :D

Lieben Gruß
 
Hai Ixie

Hört sich schön an - ist aber falsch!
Das würde ja jede Weiterentwicklung ausschließen ...

:D Nö, die Weiterentwicklung hier wäre dann m.E. dass man Denkt - und Mensch scheint auch noch mal unheimlich vergesslich zu sein... :schock: :rolleyes:

Aber das zur Seite.

Herzliche Grüsse
Kim :)
 
:D Nö, die Weiterentwicklung hier wäre dann m.E. dass man Denkt - und Mensch scheint auch noch mal unheimlich vergesslich zu sein... :schock: :rolleyes:

Mensch weiß das auch - deshalb hat er sich vor paar tausend Jahren Bücher ausgedacht! :D
Jetzt hat er Speicherchips ... und in ein paar Jahren kann er all das Wissen der Menschheit direkt in sein Hirn integrieren.

Wie armselig wäre er dran, wenn er sich dann nur noch erzählen könnte, was der Andere eh schon weiß .... :)))

Lieben Gruß
 
Je länger ich Deine Texte lese, um so weniger glaube ich, dass Du überhaupt weißt was Liebe ist! Sorry!

Das nenne ich Eigentor, denn es dürfte wohl kaum einen Menschen geben der das nicht fühlen kann ... Es gibt aber umso mehr, die nicht drüber nachdenken, was dabei mit ihnen passiert.

Kinder „lieben“ normalerweise ihre Eltern, wenn man sie entsprechend behandelt d.h. ihnen bedingunslose Liebe schenkt.

Das "Wenn ..." kannst Du ruhig weglassen, denn genau das ist die Bewunderung von der ich spreche. Die Kinder lieben ihre Eltern aus genau dem gleichen Grund, aus dem Erwachsene sich verlieben. Selbst dann wenn die Eltern sie nicht gut behandeln (auch das gilt für Erwachsene). Diese Liebe endet erst dann, wenn die Kinder die Achtung vor ihren Eltern verlieren (und natürlich gilt auch das für Erwachsene).

Und einer muss ja nun mal mit dem geben von Liebe/Vertrauen anfangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Liebe genau gleichzeitig bei zwei Personen auftritt, halte ich für sehr gering. [...] Wobei ich genug Frauen kenne, die "ihre Männer" gar nicht lieben, sondern damit zufrieden sind, dass Sie geliebt werden. Frauen neigen wohl eher dazu sich (ein wenig) zu verkaufen - was ich meine auch immer wieder bei Deiner Interpretation rauslesen zu können.

Damit hast Du Dein Eigentor wieder ausgeglichen, denn es kann sich immer nur einer verlieben, sodaß natürlich diese Liebe nicht unbedingt erwidert werden muß. Das kann schmerzhaft sein. Meist reicht es dem anderen aus sich übergangsweise erst einmal lieben zu lassen. Das schmeichelt Männern übrigens genauso wie Frauen. Ich meine übrigens, das sich eher die Männer verkaufen, wenn Du das Wort verkaufen nicht wörtlich meinst. Denke mal an die vielen Männer die Tag für Tag anschaffen gehen, um die Liebe einer Frau zu behalten und zwischendurch immer wieder ins Bordell gehen. Dabei sind sie nicht mal sicher, ob die Ehefrau sie auch wirklich liebt. Und genau darüber schreibe ich hier: Welche Bedingungen müssen denn gegeben sein, damit ich weiß, daß ich wirklich geliebt werde ? Wenn man es nicht selbst herausfindet kann man ja mal fragen: "Was gefällt dir denn so an mir ?" Es sollte jedenfalls nach einiger Zeit "sich Lieben lassen" etwas vorhanden sein, sonst bleibt die Liebe sehr einseitig und das wäre dann eine sehr unsichere Angelegenheit ...

Also ich kann den "kulturellen Unterschied" - früher auch "das Niveau" genannt :wave: (glaub ich) zu jeder Zeit erkennen.

Hast du Dich auch schon mal mit dem Penner am Bahnhof unterhalten, um das herauszufinden ? Oder entscheidet dabei doch der erste Eindruck ?
 
Und an Manno: Ich habe es gesehen als ein Beispiel mit dem Du argumentiert hast, habe nichts hineininterpretiert darüber wie Du persönlich im Leben stehst. Kim

Langsam bin ich mir selbst nicht mehr sicher. Ich hab das auch auf dieses Beispiel bezogen und sah dabei Sauberkeit, anständige Kleidung und ein kultivierte Behausung nicht als "Definieren über Materielles" an. Vielleicht gibts aber auch Leute, denen es tatsächlich egal ist wie sie wohnen und herumlaufen. Allerdings dürfte das nur sehr selten vorkommen, denn selbst das Sozialgesetz sieht es als Diskriminierung an, wenn man jemandem seine Armut auf den ersten Blick ansieht. Persönlich könnte ich mich jedenfalls nicht in eine Person verlieben, die total runtergekommen aussieht und in einem Loch haust. Wenn das für Dich schon materielles Denken ist, dann ist es eben so.
Gruß Manno
 
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Hallo Manno,

Für ein einigermassen gepflegtes aussehen, und "ein Loch" das sauber und aufgeräumt ist braucht es doch eigentlich wirklich nicht viel* , ja eine relativ gute Gesundheit. Also aus Dein Beispiel habe ich gedacht, wenn man sich den Alkohol "noch" kaufen kann, dann...
Und in dem Sinne, denke ich dass das Materielle da leicht überschätzt ist, und dass ist ja auch was ich meine mit "Gesellschaftliche Prägung" (vor allem wenn man den Fernseher regelmässig anschaltet bekommt man leicht nochmal eine extra "Hirnspülung".

Das gepflegte innere finde ich da wichtiger, und dabei kann man einfach und billig bekleidet sein, eine ganz einfache, bescheidener Platz zum wohnen haben und trotzdem, nicht selten mehr innere Reichtum besitzen als so manch einer der Gesellschaftlich einen bestimmten "Status" erreicht hat. So habe ich das gemeint. Vielleicht habe ich Dein Beitrag auch nicht gut verstanden, dass es dadurch Gründe gab, zu reagieren..

Ach weisst Du Manno, auch der "Penner" auf 'm Bahnhof, oder wie Du es benannt hast hat nicht selten mehr klasse im Inneren als der durchschnitts OttonormalbürgerIn mit Job als Vertreter z.B., oder der erstbeste aus einer Villagegend. Ich sage da immer, fast nichts ist was es scheint zu sein.

* Wer will man denn was damit vermitteln? Möchte man als Mann einiges an Materielles um sich herum ansammeln und "zeigen" damit man dann eine Frau oder Freunde "lockt" die vor allem den Blick auf diese ausseren Sachen hat/haben? Und muss man sich die ganze Zeit über befürchten dass es vorbei wäre mit der "Liebe" wenn es mal schlechter geht und es weniger "Dinge" gibt. Wem macht man da eigentlich was vor, vor allem sich selber oder?
Andersum geht es ja auch so... Frauen die nur/vor allem wegen ihres Aussehens "gewählt" und "geliebt" werden wollen. Aber mit dem was man selber als Wichtig "etaliert", "zur Schau stellt" zieht man da wohl auch genau sehr oft gerade diejenigen an die sowas als sehr wichtig betachten. Wer es auch immer ist, ob Mann oder Frau, der so denkt und handelt, da finde ich, sollte man sich im Nachhinein aber nicht beklagen über den anderen, sondern bei sichselbst mal kritisch nachfragen/nachschauen.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das nenne ich Eigentor, denn es dürfte wohl kaum einen Menschen geben der das nicht fühlen kann ...

:anbeten: :cool: :D


Das "Wenn ..." kannst Du ruhig weglassen, denn genau das ist die Bewunderung von der ich spreche. Die Kinder lieben ihre Eltern aus genau dem gleichen Grund, aus dem Erwachsene sich verlieben. Selbst dann wenn die Eltern sie nicht gut behandeln (auch das gilt für Erwachsene). Diese Liebe endet erst dann, wenn die Kinder die Achtung vor ihren Eltern verlieren (und natürlich gilt auch das für Erwachsene).

Ich das nicht nachvollziehen kann ... :eek:
Aber vielleicht ist es ja bei Dir so!

Ich "liebe" z.B. meine Mutter wohl weil sie ein "anständiger" Mensch ist. Dass ich jemals die Achtung vor ihr verlieren sollte, halte ich für unwahrscheinlich.
Wobei ich auch nicht weiß warum ich Achtung und Liebe zusammenwürfeln muss.
Ich liebte auch meinen Hund - hatte aber nicht unbedingt Achtung vor ihm ;)

Damit hast Du Dein Eigentor wieder ausgeglichen, ,

Nee, ich glaub Du hast mich nur falsch verstanden! :D


denn es kann sich immer nur einer verlieben, sodaß natürlich diese Liebe nicht unbedingt erwidert werden muß. Das kann schmerzhaft sein. Meist reicht es dem anderen aus sich übergangsweise erst einmal lieben zu lassen. Das schmeichelt Männern übrigens genauso wie Frauen. Ich meine übrigens, das sich eher die Männer verkaufen, wenn Du das Wort verkaufen nicht wörtlich meinst. Denke mal an die vielen Männer die Tag für Tag anschaffen gehen, um die Liebe einer Frau zu behalten und zwischendurch immer wieder ins Bordell gehen. Dabei sind sie nicht mal sicher, ob die Ehefrau sie auch wirklich liebt.

Ich hatte mich hier aber mehr auf die "normale Liebe" unter Menschen bezogen - weniger auf die Liebe die Menschen einander begehren lässt.
Hier bin ich persönlich nicht der Meinung, dass es (zeitweise) einseitig ablaufen sollte!
Entweder es funkt - oder es funkt nicht!

Alles andere ist Lüge und Täuschung!
Wer auf diese Art wirklich glücklich wird, den will ich sehen ... :rolleyes:

Und leider sind Männer nun mal Junkies - die ihren Schuss halt öfters brauchen als die Frauen ;) Aber das liegt in ihrer Natur, und kann ihnen somit nicht zum Vorwurf gemacht werden!

Ob das "sich verkaufen" in der Natur der Frau liegt, halte ich auch durchaus für möglich! Manche verkaufen sich (auch heute noch bzw. wieder) an den, der das Meiste bietet - in der Hoffnung so besonders gut für das Überleben der Nachkommen zu sichern ...

Und genau darüber schreibe ich hier: Welche Bedingungen müssen denn gegeben sein, damit ich weiß, daß ich wirklich geliebt werde ? Wenn man es nicht selbst herausfindet kann man ja mal fragen: "Was gefällt dir denn so an mir ?" Es sollte jedenfalls nach einiger Zeit "sich Lieben lassen" etwas vorhanden sein, sonst bleibt die Liebe sehr einseitig und das wäre dann eine sehr unsichere Angelegenheit ...

"unsichere Angelegenheit" - ich denke dies zeigt bestens mit was Du Liebe verwechselst!
Und "wie herausfinden ob mich jemand liebt" - dieser Satz ist doch ein Hohn!
Wenn ich die Liebe meines gegenüber nicht spüren kann - dann ist es auch keine!!! So einfach ist das :rolleyes:

Hast du Dich auch schon mal mit dem Penner am Bahnhof unterhalten, um das herauszufinden ? Oder entscheidet dabei doch der erste Eindruck ?

Nein. Ich wohne zum Glück noch in einem Gebiet wo es keine sichtbaren "Penner" gibt.
Allerdings spreche ich mit Leuten aus jedem Milieu. Und wenn man genau hinschaut, hat alles sein für und wieder.
Wer so einfach aburteilt wie Du, der bedient sich wohl mehr von Klischees als von Kenntnissen.

Lieben Gruß
 
Persönlich könnte ich mich jedenfalls nicht in eine Person verlieben, die total runtergekommen aussieht und in einem Loch haust. Wenn das für Dich schon materielles Denken ist, dann ist es eben so.
Gruß Manno

Vielleicht könntest Du aber Mitgefühl, Güte, Freundlichkeit und Respekt für diese Person aufbringen, weil Du ja nicht weisst, welche Lebensumstände zu diesem Zustand geführt haben und was eventuell seine Lebenskraft gebrochen hat. Und vielleicht ist ja das dann Liebe (nicht Verliebheit!).

Gruss
Kathy
 
Vielleicht könntest Du aber Mitgefühl, Güte, Freundlichkeit und Respekt für diese Person aufbringen. Und vielleicht ist ja das dann Liebe (nicht Verliebheit!).Gruss Kathy

Mitgefühl bedeutet, daß man seine Lage nachvollziehen kann, bzw.eine ähnliche Situation (Leid) selbst schon einmal erlebt hat. (= Mitleid) Mitgefühl adelt und insofern protestiere ich auch immer, wenn irgendwelche Ordnungskräft respektlos mit solchen Menschen umgehen. Freundlichkeit ist auch gut, denn lt. biblischem Verständnis bereitet man damit nur seine nächsten Schritte vor. Evtl. sorgt man vorsichthalber schon mal für einen freundlichen Umgangston, falls man selbst einmal arbeitslos wird. Güte kommt von gut und das sind wir ja sowieso alle. Und Respekt ? Autsch ! Es wird wohl eher Mitleid werden. In jedem Fall wird es keine Verliebtheit sein und Liebe - das war ja der Sinn meiner Ausführung - bedingt eine vorhergehende Verliebtheit. Man kann eben ohne Verliebtheit nicht lieben. "Sich geliebt und gut behandelt fühlen" wird in vielen Partnerschaften leider mit Liebe verwechselt. Wenn sich dann der geliebte Partner aber mal wirklich verliebt, dann ist das Gefühl der Verliebtheit immer stärker wie das "sich geliebt fühlen".
 
Zitat von Mr.X: Wobei ich auch nicht weiß warum ich Achtung und Liebe zusammenwürfeln muss.
Hoffnungslos !
Ich liebte auch meinen Hund - hatte aber nicht unbedingt Achtung vor ihm ;)
Du liebst Dein Auto, Dein Yacht, deinen Hund, deine Kinder, deine Frau ...
Ich hatte mich hier aber mehr auf die "normale Liebe" unter Menschen bezogen - weniger auf die Liebe die Menschen einander begehren lässt.
Hoffnungslos ... Ich bin immer wieder verwundert, daß es noch Menschen gibt, die dabei einen Unterschied machen. Aber gut - wenn die Alte den Haushalt gut macht, dann könnte es Männer geben die sie auf ihre Art "lieben" ohne sie zu begehren. Arme Frau !
Und "wie herausfinden ob mich jemand liebt" - dieser Satz ist doch ein Hohn!
Wenn ich die Liebe meines gegenüber nicht spüren kann - dann ist es auch keine!!! So einfach ist das :rolleyes:
Typisch Mann (Junkie ;-) Ja - Du bist wirklich ein richtiger Mann. Die merken meist erst, daß was nicht stimmt, wenn die Frau schon längst gegangen ist ...
Wer so einfach aburteilt wie Du, der bedient sich wohl mehr von Klischees als von Kenntnissen.
Klar bediene ich mich bei solche Diskussionen der üblichen Klischees. Wieso sollte ich es umschreiben ? Ich gehöre nicht zu denen, die in der Kirche für jedermann sichtbar den Rosenkranz beten, um es dann wieder richtig bunt treiben zu können.
 
Klar bediene ich mich bei solche Diskussionen der üblichen Klischees. Wieso sollte ich es umschreiben ?
Ich gehöre nicht zu denen, die in der Kirche für jedermann sichtbar den Rosenkranz beten, um es dann wieder richtig bunt treiben zu können.

Okay - schöne Scherze :)
Aber auch hier am Schluss kann ich Deine Argumentation leider nicht nachvollziehen!

Es geht nicht um das Umschreiben - es geht um die Sachverhalte wie sie wirklich sind.
Amerikaner gut - Russe böse ... und so ein Blödsinn ist wahrscheinlich schon so in die Hirne vieler Menschen eingebrannt, dass sie es wirklich glauben bzw. mit der Realität verwechseln ... aber deshalb ist es nicht so!

Folglich kann ich keine Klischees zum argumentieren verwenden. Die sollten dort bleiben wo sie hingehören - zur Karnevalsrede. :bang:

Die Begründung: "Ich gehöre nicht zu denen, die in der Kirche für jedermann sichtbar den Rosenkranz beten, um es dann wieder richtig bunt treiben zu können." ist ja dann noch absurder. :eek:)
Was bitte schön, hat das eine mit dem anderen zu tun?

Naja, egal. Über diese Themen wurde aber schon unendlich viel geredet in diesem Forum. Es wäre wirklich sehr nett, wenn wir wieder zum Thema zurückkehren könnten ... :)

Das war u.a.: Warum missbraucht ein missbrauchtes Kind wieder seine Kinder :confused:
Obwohl es den Missbrauch angeblich verachtet. :eek:)

Wie ist so was möglich?

Lieben Gruß
 
Hallo Ixie,

ich finde es sehr gut, dass Du darum bittest, wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen.
Das war u.a.: Warum missbraucht ein missbrauchtes Kind wieder seine Kinder
Obwohl es den Missbrauch angeblich verachtet.
Ein Kind, welches sexuell missbraucht wurde, missbraucht in der Regel auch wieder seine Kinder!
Ein Kind, welches geschlagen wurde, schlägt auch wieder seine Kinder.
Ein Kind, welches unter Psychoterror gelebt hat, veranstaltet diesen auch wieder bei seinen Kindern usw.
https://www.symptome.ch/vbboard/familie-erziehung/43365-generation-zombie.html

Meiner Meinung nach kann man es, verkürzt, so sagen, dass sich erlernte Verhaltensweisen zu Strukturen formen, die dann im Rahmen des Sozialisationsprozesses weiter gegeben werden. Dies geschieht vor allem über den Erwerb von Einstellungen und Verhaltensweisen, also sozusagen "Aktions- und Reaktionsmustern".

Je früher und je umfassender andere, dieses System ergänzende Einflussfaktoren greifen können, desto wahrscheinlicher ist meiner Meinung zufolge eine Unterbrechung des "Teufelskreises".

Jemand hat, an anderer Stelle mal sehr schön geschildert, dass materielle Armut alleine nicht zu negativen Konsequenzn für die psychosoziale Entwicklung führen muss.https://www.symptome.ch/vbboard/fam...kungen-armut-psychosoziale-entwicklung-3.html Das - so finde ich - gibt ein einen wichtigen Hinweis. Es gibt also ganz wichtige, weitere Einflussfaktoren, wie zum Beispiel psychische, emotionale und körperliche Nähe, Geborgenheit, das Gefühl Sicherheit und Verlässlichkeit zu erfahren etc. .

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich denke auch, dass man grundsätzlich "Armut" als Teil einer Begründung außen vorlassen kann.

Ich glaub sogar, dass arme Menschen eigentlich die besseren Menschen sind!
Nur in DE werden oft die als "arme Menschen" angesehen, deren Hirne durch Alkohol, Drogen usw. geschädigt bzw. zerstört sind.
So geht die Rechnung aber nicht auf ...

Es soll meines Wissens sogar Bräuche geben (sowie bei Religionen als auch in der besseren Gesellschaft), wobei absichtlich Missbrauch betrieben wird, um eine Persönlichkeit zu spalten.
Evtl. hat ja eine Persönlichkeitsspaltung auch Vorteile?
Wenn man so manche Menschen sieht, wie sie z.B. Leid, Elend oder auch haarsträubende Ungerechtigkeit verarbeiten, kann ich mich nur noch fragen, wie so was möglich ist :confused:
Vielleicht ist das ja der Grund :confused:

Lieben Gruß
 
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