Saurer Stuhl

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26.09.08
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Hallo zusammen!

diesmal habe ich ein größeres Problem mit meiner kleinen Tochter (3,5 Jahre).

Sie hat eigentlich seit ich denken kann einen zu weichen Stuhlgang, oft mit nicht verdauten Stücken, hatte oft Durchfall.

Auch hat sie alle paar Wochen eine total rote Scheidenumgebung (aussen) und um den Anus herum auch öfter. Tut ihr sehr weh, ich mach dann die Popocreme aus der Zeit drauf als sie noch Windeln trug und das Thema ist wieder für einige Zeit vorbei - kommt aber immer wieder!

Vor ca. 1 Jahr fand ich heraus, dass sie Apfelsaft wohl nicht gut verträgt und davon Durchfall kriegt. Der Durchfall ist seltener geworden, aber der Stuhl ist immer noch nicht normal. (Natürlich war ich auch beim Kinderarzt: Stuhl untersucht, nichts gefunden, außer dass sie mit dem Stuhl zuviel Flüssigkeit ausscheidet - Symbioflor bekommen, nicht wirklich konsequent genommen und über andere Probleme mit meinem Sohn vergessen:rolleyes:...

Auffällig ist noch, dass sie immernoch lauter Sachen ißt, die man nicht essen kann (Knete, Klebestift, Eierschalen, haufenweise Sand, dreckigen Schnee von unter ihren Schuhen). Auch hat sie dauernd Hunger und muss immer irgendwas essen, komme da kaum hinterher... (Sie bekommt schon von Anfang an biologische Ernährung: also wenig Zucker, keine künstlichen Zusatzstoffe, etc. aber das scheint irgendwie nicht zu reichen)

Zurzeit ist ihr Stuhl sehr hell, hat unverdaute Anteile und riecht so sauer wie Essig. Ich mach mir Sorgen.

Sonst ist sie ein ganz normales, intelligentes Mädchen, ist ziemlich schlank und eigentlich immer zufrieden... aber man merkt, dass irgendwas zuviel oder zuwenig ist bei ihr. Seit einiger Zeit ist sie oft unzufrieden und zickt total rum, so kenn ich sie gar nicht...

Weiß jemand von Euch was einfaches, was wenig Geld kostet? (Haben einfach keine Kapazitäten mehr wegen unseres Sohnes, der ernsthaft krank ist.)

Liebe Grüße
Elsa
 
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Hallo Elsa,

Ich würde sagen: Doch noch mal zum Arzt mit Deiner Tochter.

Auf Grund von Dem was Du geschildert hast, könnte man ein Stoffwechselproblem vermuten. Nicht nur aufgrund der Beschreibung des Stuhls, der eigentlich nicht ist so wie es sein sollte.

Ich bin zwar Laie, und kann ja auch keine Ferndiagnose machen, trotzdem schreibe ich hier warum ich die Vermutung habe, und finde dies sollte ärztlich abgeklärt werden.

Der Ausschlag, genau an der beschriebene Stelle kann auf ein Mangel an Vitamin B6 hinweisen.

Der enorme Appetit, lässt auch ein extra Bedurfnis an bestimmte Vitalstoffe vermuten.

Das Verhalten, wobei eigentlich "nicht essbare Sachen" gegessen werden, wird "Pica" genannt. Hierzu einiges. Dieses Verhalten kommt auch manchmal bei Haustiere vor, wird dann oft eingeordnet als "Verhaltensproblem". Neuere Erkenntnisse lassen aber darauf schliessen dass dies kein "Psychologisches" Problem ist, sondern ein medizinisches Problem, die Ursache des Verhaltens ist oft ein Mangel an bestimmte Mineralien.

Ähnlich ist es bei Menschen. Wenn man bei Pica schaut in der Deutssprachige Version von Wikipedia, wird es bezeichnet als psychologisches Problem. Daher eine Warnung, das sind veraltete Ansichten. Und wenn man zum Arzt geht, soll man aufpassen dass es nicht als solches "abgetan" wird.

Hier ein Link zur Englischspracher beschreibung von Pica: https://en.wikipedia.org/wiki/Pica_(disorder)

The scant research that has been done on the root causes of pica suggests that the majority of those afflicted tend to suffer some biochemical deficiency, and more often, iron deficiency[citation needed]. The association between pica and iron deficiency anemia is so strong that most patients with iron deficiency will admit to some form of pica.[citation needed] Often the substance eaten by those with the disorder contains the mineral of deficiency. If a mineral deficiency is not identified as the cause of pica, it often leads to a diagnosis of a mental disorder.

Pica may also be a symptom of iron deficiency anemia secondary to hookworm infection. Symptoms may also include a bluish hue to the skin, particularly around the mouth.

Unlike in humans, in dogs or cats, pica may be a sign of immune-mediated hemolytic anemia, especially when it involves eating substances such as tile grout, concrete dust, and sand. Dogs exhibiting this form of pica should be tested for anemia with a CBC or at least hematocrit levels. [2][3]

Also ein Eisenmangel und Mineralstoffdefizite als Ursache sollten m.E. abgeklärt werden. Ein Wurmbefall als Ursach sollte vielleicht auch abgeklärt werden.

Auch wenn es wahrscheinlich eine Biologische Ursache hat, und ein Problem in der Vital- un Mineralstoffaufnahme dieses Verhalten verursacht, sollte man nebenbei auch darauf achten das es sich nicht als Verhaltensweise weiterentwickelt. Damit meine ich eigentich, die Ursache sollte ärztlich abgeklärt werden, Defizite sollten behoben werden, und meines erachtens sollte auch untersucht werden ob im Verdauungssystem ein Problem vorliegt, was die aufnahme Stört, also weswegen die Defizite auftreten. Da es schon hinweise darauf gibt anhand des Stuhls und des enormen Appetits, scheint mir das auch sinnvol und notwendig.

Nebenbei sollte man denke ich aufpassen dass sich aus dem medizinischen Problem nicht eine "Gewohnheit" /ein tatsächliges Verhaltensproblem entwickelt. Das heisst, wenn Sachen gegessen werden die nicht gegessen werden sollten, da natürlich schon eingreifen, aber ohne viel Aufmerksamkeit daran zu geben. Aufmerksamkeit soll es ja vor Allem auf andere Augenblicke geben, gerade wenn das Verhalten nicht auftritt, also eher in positiver Kontext.
Diese kleine Warnhinweis schreibe ich weil ich verstanden habe dass Euer Sohn auch erkrankt ist. Dadurch kann es sein dass Euer Tochterchen, manchmal ohnehin ein Bedürfnis an etwas extra Aufmerksamkeit spürt, muss nicht so sein, aber es wäre möglich, und daher wäre es gut darauf zu Achten dass solches nicht einschlüpft und sich daraus ein Folgeproblem entwickelt.

Jedenfalls würde ich also sagen: zum Arzt damit, und das Problem nicht ignorieren (das auf keinen Fall). Denn die mögliche Defizite sollten behoben werden. Auch wegen dem Risiko dass dieses "Essverhalten" bringt auf Vergiftungen sollte es nicht ignoriert und bald behandelt werden, denke ich.
Wenn der Arzt nicht bereit wäre Defizite zu untersuchen und es als haupsächlig "psychisch" einordnen würde, dann würde ich dazu raten zu einen anderen Arzt zu gehen, eventuell ein Orthomolekularmediziner.

Herzliche Grüsse, und gute besserung für Euren Tochter und Sohn
Kim
 
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Hallo Elsa,

wenn Deine Tochter Apfelsaft nicht verträgt, könnte das ein zarter Hinweis auf eine Fruktose-Intoleranz sein. Dazu würden auch die Durchfälle bzw. die unverdauten Stücke im Stuhl passen.
Auch die anderen Intoleranzen sollten bei Deiner Tochter angeschaut werden; - am besten in Form eines Ernährungstagebuchs. Eine erbliche Fruktose-Intoleranz kann über das Blut überprüft werden.
Es wäre gut, wenn Du einen Arzt hättest, der sich mit den Intoleranzen und Allergien bei Kindern auskennt :eek:):).

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Eine Intoleranz ist keine Allergie! DAs ist wichtig zu wissen, falls bei einem IgE-Test nichts herauskommt, also keine verstärkte Allergieneigung.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo KimS,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Das Problem ist tatsächlich, einen Arzt zu finden, der über die Krankenkasse abrechnet und sich trotzdem mit dem Problem auskennt (wir können grad einfach dafür kein Geld mehr ausgeben...). Unser Kinderarzt ist mit Mühe zu "anderen Untersuchungen" zu bewegen, aber ich werde es wohl nochmal versuchen! Ich war auch mit meinem Sohn schon bei einigen Kinderärzten hier in Ulm und stoße oft auf Ablehnung...

Dass meine Tochter zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, sehe ich auch so und habe auch Angst, dass sich da was einschleicht. Sie braucht jetzt auch was von uns, das merke ich schon...Sie wird auch manchmal richtig aggressiv gegenüber ihrem Bruder - kein Wunder, der kriegt schon viel mehr als sie - das macht mich traurig, aber ich merke auch, dass ich oft keine Kapazitäten mehr übrig habe.

Ich werde ihre Probleme nicht ignorieren - dafür sind sie auch einfach zu gravierend.

Vielen Dank nochmal

Elsa
 
Hallo Uta, vielen Dank für Deine Antwort,

ja ein Ernährungstagebuch für meine Tochter wär gut. Aber wo fängt man da an?

Mache grade mit meinem Sohn eine Auslassdiät (glutenfrei, zuckerfrei, kuhmilcheiweißfrei, etc. - ausgetestet von einem Arzt mit Bioresonanz, es gibt kaum noch was, was er essen darf...).

Meine Tochter kriegt grad auch kein Gluten, etwas Ziegenmilch, wenig Reissirup. Aber sie klaut sich im Kindergarten ihr Brot, ihren Zucker und sonstwas zusammen (die Erzieherinnen haben sehr viel Mühe sie davon abzuhalten!)

Sagen tut sie leider nicht so viel über ihr Befinden, sie ist auch eher eine, die alles "runterschluckt" was Probleme macht (Schmerzen etc.).

Woher weiß ich, wie lange ein Lebensmittel braucht, um in den Darm zu gelangen?

Da merke ich schon bei meinem Sohn, dass ich oft nicht weiß, von welchem Lebensmittel seine Symptome kommen, oder ob es nur eine neue Marotte von ihm ist.

Hab irgendwie das Gefühl, ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr...

Grüße
Elsa
 
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