Sich bewusst für ein Kind entscheiden

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Bevor überhaupt daran gegangen wird, ein Kind haben zu wollen, sollten sich beide darüber im klaren sein, was das bedeutet. Ich finde, es ist besser, sich gegen ein Kind zu entschließen als danach dann unglücklich zu sein.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

danke für das sehr wichtige, Thema!

Mir würden dazu Fragen einfallen wie:

Was braucht man, um sich zu entscheiden?
Welche Fragestellungen sind hilfreich?
Welche Entscheidungshilfen gibt es?

Was fällt den Anderen zu dem Thema ein?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Uta,
ich kann mir nicht vorstellen, wegen eines Kindes unglücklich zu sein (wenn es nicht schon das x-te ist).
Hadern wird mann/frau doch wegen der Lebensumstände oder wegen des Partners, mit dem mann/frau das Kind hat. Das sollte reichlich überlegt werden. Aber letztlich kann einen auch jede Überlegung nicht davor bewahren hierbei Fehler zu machen. :greis::greis:
 
Das stimmt, Rudi: zu viel Überlegen kann sehr hinderlich sein. Da ist manchmal Spontaneität besser.

Trotzdem: es gibt Kinder, die selbst Kinder bekommen, weil sie nicht über Verhütung aufgeklärt sind; es gibt Frauen, die arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen; es gibt Umstände, die stark gegen ein Kind sprechen (chronische Krankheiten, fehlender Partner, schwieriges Umfeld...), wo überlegt sein sollte oder beraten.
Nur gerade da funktioniert das meistens nicht.

Gruss,
Uta
 
Denke beide sollten sich "nur" darüber einig sein, wie es danach weitergeht:
- wer schaut zu dem Kind?
- Wer gibt eventuell wie lange die Arbeit auf?
- von wo bzw wie werden die höheren Finanzen gedeckt oder kann man mit den allfällig gesunkenen Einnahmen leben, auf was verzichten man eventuell?
 
Hallo Uta,
was es wirklich bedeutet, ein Kind zu haben, wird man sich so richtig erst vorstellen können, wenn es da ist.
Die grundlegenden Fragen siehe Beitrag von Beat sollten natürlich geklärt sein.
Alles Weitere muss sich dann irgendwie von allein finden. Hat man den Anspruch vorher alle Eventualitäten geklärt haben zu wollen, wird es sicher bald kaum noch Kinder geben. Genug Vertrauen in sich selber, dass man jede Situation mit dem Kind schon irgendwie lösen können wird, gehört meiner Meinung nach einfach dazu. Vielleicht ist es manchmal auch gut, wenn man nicht schon vorher alles weiß. ;) . Sonst würde der Blick auf das Vielerlei an Herausforderungen einen wahrscheinlich erschlagen.

Hinzu kommt noch, dass eher die Frauen sich so bewusst für ein Kind entscheiden. Das dürfte hormonelle Usachen haben. Auf einmal will die Frau ein Kind, kann aber nicht so richtig sagen, warum das so ist. Bei Männern gibt es diesen Automatismus sehr viel weniger ausgeprägt. Trotzdem sind Männer in vielen Fällen auch bewusst bereit, sich auf das Abenteuer Kind einzulassen. Die Liebe zur Frau und das Ernstnehmen ihrer Bedürfnisse dürfte da eine viel größere Rolle spielen als der konkrete männliche Wunsch nach einem Kind. Das halte ich aber für normal. Mit dieser Art von männlichen "Ja" zum Kind darf eine Frau durchaus zufrieden sein, auch wenn es anderes zustande kommt als das eigene "Ja".

Ich sehe es so, dass beide die Randbedingungen besprechen sollten, wenn der (zumeist weibliche) Wunsch der Frau so groß wird, dass sie sich sicher ist, dass sie unbedingt ein Kind will und die Liebe des Mannes so groß ist, dass auch er sich diese Konstellation vorstellen kann. Danach sollten aber beide ganz einfach nur noch Vertrauen haben, dass sich alles irgendwie finden wird. Und dann sollten sie das Thema meiner Meinung nach im Vorfeld nicht weiter zerreden sondern es einfach tun ;).
Es ist unmöglich sich vorzustellen, was man tun wird, wenn das Kind z.B. mit Pseudokruppanfällen nachts kaum Luft bekommt und beide Angst haben, dass er ersticken könnte. Es ist nicht zielführend vorher überlegen zu wollen, wer dann wohl nachts aufstehen wird. Vieles andere kann man(n) und Frau sich vorher auch nicht vorstellen. Trotzdem werden beide solche Situationen meistern, wenn sie aufgetreten sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Anne

Ich sehe es so, dass beide die Randbedingungen besprechen sollten, wenn der (zumeist weibliche) Wunsch der Frau so groß wird, dass sie sich sicher ist, dass sie unbedingt ein Kind will und die Liebe des Mannes so groß ist, dass auch er sich diese Konstellation vorstellen kann. Danach sollten aber beide ganz einfach nur noch Vertrauen haben, dass sich alles irgendwie finden wird. Und dann sollten sie das Thema meiner Meinung nach im Vorfeld nicht weiter zerreden sondern es einfach tun
Das sehe ich auch so, auch wenn der Wunsch beim Manne ebenso oder noch grösser sein kann.
Die Randbedingungen sind m. E. eben in etwa die, die ich oben erwähnt habe. Das reicht.
 
Was in den letzten Postings zur Sprache kam, passt meiner Meinung nach zu den Leuten, die sich wirklich überlegen, ob sie ein Kind haben möchten. Ist diese Frage mit "ja" beantwortet und stimmen die Rahmenbedingungen einigermaßen, dann ist das ein wunderbarer Entschluß.

Mir ging es mehr um die Leute, die eher in die Situation "ich kriege ein Kind" schlittern und sich absolut keine Gedanken darüber machen. Ein solches Beispiel ist eine Frau in der Nachbarschaft (Türkin, was es nicht leichter macht): sie hat inzwischen 4 Kinder, kam mit zweien schon nicht zurecht, und inzwischen ist der Mann zur Geliebten gezogen. Dieser Frau hätte ich die Entscheidungsmöglichkeit gewünscht, ab dem 2. Kind "nein" zu sagen und zu verhüten.

Gruss,
Uta
 
Hallo alle miteinander,

ich (35) bin Mutter von 4 Töchtern ( 17,15,12,12) als ich zum ersten Mal schwanger war, war ich etwas über 17 Jahre. Damals sagte ich zu meinem Freund (jetzigen Mann) wenn er kein Kind will werd ich es auch alleine großziehen; auch meine Eltern standen hinter mir!
wir haben im November geheiratet und im Februar ist unsere erste Tochter zur Welt gekommen; die Zweite eineinhalb Jahre später und die Zwillinge 3 Jahre später.

Wenn ich heute darüber nachdenke und nochmal 17 sein würde, würde ich mir das ganze mit dem Kinderkriegen nochmal überlegen.
Zur jetzigen Zeit und den vielen Vorurteilen gegenüber Familien mit mehr als einem Kind, würde ich erst wieder ein Kind in die Welt setzen wenn ich im voraus schon finanziell soweit abgesichert wäre damit ich von staatlicher Seite keine Unterstützung bräuchte und meine Kinder fördern kann ohne auf jeden Pfennig achten zu müssen oder zu sagen: du kannst diesen Kurs nicht machen oder diese Playstation etc. ist zu teuer, wir können uns das einfach nicht leisten.

Viele Leute denken " Viele Kinder = Viel Geld" aber das Kinder mehr als nur die 164€ im Monat kosten ist denen wohl nicht klar. Man braucht auch größere Autos, größere Wohnung usw.

Klar,man hat sich das selber ausgesucht und ich will auch nicht jammern;
ich würde meine Kinder gegen nichts und niemanden eintauschen wollen denn sie sind der Mittelpunkt in meinem Leben.
Doch könnten sie von staatlicher Seite mehr gefördert werden, was Bildung usw. angeht, wenn unsere Kinder mehr Bildung und Perspektiven hätten, bräuchte der Staat nicht soviele Ausländische Ingenieure, oder wen auch immer ( habe nichts gegen Ausländer, aber das sind Tatsachen!) in unser Land zu holen. Und unsere Kinder würden nicht auf der Straße rumhängen.

Und was wäre diese Welt ohne unsere Kinder! Sie sind unsere Zukunft!

Ich selbst würde mir mehr Kinderfreundlichkeit wünschen, und bessere Zukunftsaussichten für die Kinder.
 
Hallo Pinball

Und was wäre diese Welt ohne unsere Kinder! Sie sind unsere Zukunft!Exakt! Sie sind unsere Zukunft und unsere "Reproduktionsrate" (blödes Wort ich weiss) ist pro Kopf kleiner als eins, also rückläufig also wie ist wohl unsere Zukunft?

PS: Ich schreibe nicht einfach so dahin, habe drei Kinder und das eine kostet an Finanzen und Zeit mehr als als das doppelte der anderen zwei zusammen.
 
Das Argument "was wäre unsere Welt ohne Kinder" stimmt natürlich. Aber es stimmt meiner Meinung nach nur teilweise. Denn als Summe gibt es ja mehr als genug Kinder; nur nicht hier im Westen, in Europa vor allem.

Wenn die Europäer sich dafür entscheiden, keine Kinder haben zu wollen, dann wird es Veränderungen in der Bevölkerungszusammensetzung geben. Aber es wird weiter Kinder geben.

Gruss,
Uta
 
Das ist richtig Uta.

Dann wird sich die Bevölkerungszusammensetzung aber so verändern, dass eine Mehrheit der Leute hier einmal nicht mehr der Meinung ist, dass die allgemeinen Menschenrechte für alle gelten sollen und noch einiges mehr.
Anders gesagt, es wäre der Untergang unserer Kultur, der Demokratie, Menschenrechte und vieles mehr.
 
Hallo, einen Gruß an Alle,

der Satz "Kinder sind unsere Zukunft" passt natürlich immer. Die Lösung sind aus meiner Sicht langfristig aber nicht mehr Geburten sondern mehr Migration. Das aber nur am Rande. Jeder soll selbstverständlich Kinder bekommen, wenn sie/er das möchte.

Der immer weiter galoppierende Sozialabbau, in den "westlichen Demokratien" ist alarmieren. Weniger Geld für Familien, Kranke, Behinderte, Benachteiligte etc. ...
Die sozial- und familienpolitischen Maßnahmen, zum Beispiel auch in Deutschland, sind Stückwerk oder eben dermaßen destruktiv, dass man das Grausen kriegen möchte.....

Das aber nur am Rande. Es geht ja um das Thema, sich bewusst für - oder auch gegen - ein Kind zu entscheiden. Für mich selbst war das eine Alter-, bzw. Reifefrage. Mit 20, 25, selbst mit 30 Jahren hielt ich mich persönlich nicht dazu in der Lage, Vater zu sein. Das kam etwas später.;)

Die andere Seite ist, dass auch wenn man sich bewusst für ein Kind entscheidet, die Konsequenzen zu kennen glaubt, die Realität einen dann später doch konfrontiert ... ;) und einem zum Beispiel auffällt "Upps, von Dreimonatskoliken habe ich aber nichts gewusst!"

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Das Stichwort "Dreimonatskoliken" läßt mich an etwas Anderes denken: Es ist gut, wenn Eltern gesund sind, wenn sie an ein Kind denken. Es ist gut, wenn sie mit Suchtmitteln spätestens ein Jahr vor der geplanten Zeugung aufhören, wenn sie sich gesund ernähren, Gifte entfernen usw.

Denn Eltern-Sein ist anstrengend, vor allem zunächst für die Mutter. Wenn sie stillt, erst recht.

Gruss,
Uta
 
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