Diffuse Symptome und keine Antworten

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25.12.08
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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin Mirko, 30 Jahre und es hat mich gerade erst ganz frisch hier ins Forum verschlagen.

Mein Problem begann vor ca. einem Jahr. Samstags abends kam ich mit meiner Frau nach Hause und merkte auf einmal einen Schmerz in der linken Brusthälfte und einen "gefühlsgstörten" linken Arm. Wir sind dann ins Krankenhaus, EKG, Blutdruck, Puls, etc. alles ok, zwei Tage zur Beobachtung, auch da war alles ok. Es folgten verschieden Folgeuntersuchung:
-Belastungsekg
-TagesEKG
-MRT BWS

Die "Lösung" waren dann Blockaden an BWS und HWS, die mir ein Chiropraktiker löste. Nach 4 Wochen Krankheit schien alles ok.
Dann folgte Anfang Januar ein Bronchitis, die ich zur Lungenentzündung verschleppt hatte.
Und seitdem immer wieder diffuse Symptome:
-allgemeines Unwohlsein
-leichte Sehstörungen(langsames fixieren von Gegenständen)
-kribbeln in beiden Armen, mal links, mal rechts, mal beide
-Gefühlsstörungen in den Beinen
-Druck auf Brustkorb
-Schmerzen in der linken Brust
-Kopfschmerzen
-Müdigkeit, Abgeschlagenheit

Untersucht wurde folgendes:
-großes Blutbild
-Borrelliose
-CT Schädel
-Lumbalpunktion

Es treten immer wieder Blockaden an der BWS und HWS auf, ohne ersichtlichen Grund, schulmedizinisch habe ich also fast alles durch. Habe auch schon alternative Sachen wie Störfeldsuche mit Akupunktur, Behandlung mit Procain durch. Nebenbei Physiotherapie, Rehasport, Massagen, aber das alles behandelt kurzzeitig Symptome, allerdings nichts die unbekannte Ursache.

Hat einer von euch ne Idee?

So, das war erst mal ne Menge zu lesen...hoffe ihr nehmt euch kurz Zeit.

Liebe Grüße

Mirko
 
Hallo Ute,

Borrilliose wurde vom Hausarzt nach Blutuntersuchungen ausgeschlossen

Gruß

Mirko
 
Hast Du schon überlegt ob dir die Psyche einen Streich spielt? Du scheinst sehr fixiert auf deine Beschwerden zu sein...
Typisch ist, das psychisch Blockaden und Verspannungen ausgelöst werden, die deine Beschwerden durchaus widerspiegeln können - diese Richtung hast du bisher vollkommen ausser Acht gelassen - eine Überlegung wäre es wert!
Hast du eine längere stressige berufliche Phase hinter dir? Oder irgendwas Bedrückendes, mit dem du dein lebenlang schon rumrennst?
 
Wegen der Lungenentzündung, bevor alles begann, würde ich mal folgende Erreger untersuchen lassen:
Chlamydia pneumoniae
Mykoplasma pneumoniae
Coxiella burnetti (Q-Fieber)
Legionella pneum.

Bei Chlamydien weiss man, dass sie bei entsprechend genetisch disponierten Personen eine Autoimmunkrankheit (Chlamydieninduzierte Arthritis) auslösen können. Chlamydien stehen auch in Verdacht, ursächlich für Fibromyalgie und MS zu sein. Definitiv bewiesen ist da leider noch nichts.

Ausserdem würde ich die Borrelien-Blutuntersuchung in einem erfahrenen Labor, z.B. Köln, wiederholen lassen. Es muss nebst ELISA auch ein Western Blot gemacht werden. Allerdings gibt es verschiedene Faktoren, die zu falsch negativen Ergebnissen führen können.
https://www.labor-koeln.de/l_k/pdf/formulare/borrelien_06.pdf
Rechts diese Untersuchungen ankreuzen:
 BORS IgG-AK i. Serum S
 IGME IgM-AK i. Serum S
 WEBS Westernblot m. Serum S

Hier findest du noch Informationen zum CFS (Chronische Müdigkeit mit dubiosen Symptomen). Im ersten Teil zu den Symptomen und im zweiten Teil zu möglichen Ursachen.
https://www.cfs-info.de/fileadmin/user_upload/download/med_info.pdf

LG und gute Besserung
Mungg
 
Hallo André, Hallo. Mungg,

Die Probleme begannen tatsächlich in einer sehr stressigen Zeit mit 14 Stunden Arbeitstage. Meint ihr es wäre an der Zeit auch mal eine physologische Untersuchung in Betracht zu ziehen?

Zum Thema Borrelliose. Reichen de
nn eine Blutuntersuchung und eine
liquoruntersuchung nicht aus?

Und sind durch die Lumbalpunktion nicht auch Chlamydien und andere "Neuroindektionen" ausgeschlossen?

Gruß

Mirko
 
Eine psychologische Untersuchung wäre sicherlich nicht verkehrt! Schaden tut sie nicht und könnte deinen Problemen weiter auf den Zahn fühlen - man bricht sich ja keinen Zacken aus der Krone!
Und vielleicht hilft es weiter!
Bei Überlastung ignoriert man zunächst den Körper der einem sagt "ist gut gewesen jetzt." und irgendwann rächt er sich!
Da du medizinisch alles eigentlich durch hast, finde ich es durchaus wichtig dieser Frage hinter her zu gehen. Vielleicht wäre eine "Auszeit" von ein paar Wochen in Verbindung mit einer Psychotherapie und Verhaltenstherapie sinnig.Ich bin momentan in so einem Strudel - und ich bin mir mittlerweile sicher dass es eine Kombination aus Überlastung und Angst ist.
Ich habe 2 Jahre extremen beruflichen Aufstiegs hinter mir - der mir körperlich extrem abverlangt hat - weiterhin habe ich in dieser Zeit meine überflüssigen 50kg abgenommen...und nun scheint der Körper sich bei mir rechen zu wollen...jetzt woch 3-4 Tage mal richtig abschalte...und mich entspanne, merke ich, wie sich meine Beschwerden täglich bessern...
Streß sind Nr.1 Ursache für Verspannungen. Und selbst wenn nun die 14h-Tage vorbei sind - solange du nicht abschaltest von deinen Beschwerden und deinem Job (es reicht auch eine kurze Zeit, von 3-4 Wochen oder so) wird es nicht vergehen...
Also - da man "normal" medizinisch bei dir nicht weiterkommt, und es offenbar auch nicht schulmedizinisch erklärbar ist, sollte man diesen weg zumindest mal versuchen und überdenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Borrelliose. Reichen denn eine Blutuntersuchung und eine
liquoruntersuchung nicht aus?

Und sind durch die Lumbalpunktion nicht auch Chlamydien und andere "Neuroindektionen" ausgeschlossen?

Nein, zum Ausschluss einer Borreliose ist eine Liquoruntersuchung nicht geeignet. Trotzdem das RKI festgestellt hat, dass lediglich 5% der Befunde bei Neuroborreliosen den diagnostischen Kriterien entsprechen und lediglich bei ca. 20% aller Borreliosen überhaupt Borrelienantikörper nachweisbar sind, glauben immer noch viele Ärzte, eine Borreliose könnte durch eine Liquoruntersuchung ausgeschlossen werden. Tatsache ist, dass eine Neuroborreliose durch Liquoruntersuchung diagnostiziert werden kann, es bedeutet aber nicht, dass durch ein negatives Resultat eine Borreliose ausgeschlossen ist.

Was verstehst du unter Neuroindektion? Habe ich noch nie gehört.

Mit der Liquoruntersuchung kann man gewisse entzündliche Krankheiten erkennen aber niemals das gesamte Spektrum der Nervenkrankheiten. Wenn das periphere Nervensystem betroffen ist, ist nicht von einem pathologischen Liquorbefund auszugehen.

Chlamydien müssen separat untersucht werden. Für jeden Erreger muss separat ein Antikörpertest (Serologie) oder PCR (DNA/DNS-Nachweis) gemacht werden.
 
dass lediglich 5% der Befunde bei Neuroborreliosen den diagnostischen Kriterien entsprechen und lediglich bei ca. 20% aller Borreliosen überhaupt Borrelienantikörper nachweisbar sind, glauben immer noch viele Ärzte, eine Borreliose könnte durch eine Liquoruntersuchung ausgeschlossen werden. Tatsache ist, dass eine Neuroborreliose durch Liquoruntersuchung diagnostiziert werden kann, es bedeutet aber nicht, dass durch ein negatives Resultat eine Borreliose ausgeschlossen ist.

Wie kann man da eigentlich so sicher sein? Weiso kann man bei einer Neuroborreliose nicht immer den Direktnachweis erbringen? Mir erscheint das höchst fragwürdig und meiner Meinung nach bedarf es hier einer vile intensiveren Differenzialdiagnsotik.
 
Stelle deine Fragen zur Borreliose bitte in der Borreliose-Rubrik.
Dies ist der Beitrag von mycielo. Er sollte nicht mit endlosen Borreliose-Diskussionen zerschossen werden.
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten.

Werde dann im neuen Jahr, wenn mein Arzt seinen Urlaub beendet hat mal wieder mit ihm auf die Suche nach Besserung gehen. Werde dann wieder berichten.

Super, dass es ein Forum gibt, in dem einem spontan geholfen wird.

Vielen Dank

Gruß

mycielo
 
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