Kupfer, Kobalt, Quecksilber im Urin, Bilirubin erhöht

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Hi,

ich hatte hier mal vor einiger Zeit gepostet wegen meiner ganzen Symptome und einem Ferritin-Mangel. Habe jetzt zweimal Eisen-Infusionen erhalten.
Danach sollte es eigentlich weiter gehen mit den Infusionen, da es mir deutlich besser ging. Es wurde aber - zufällig - eine neue Blutuntersuchung gemacht und gerade als die dritte Infusion gelegt werden sollte, kam der Arzt reingestürmt und meinte, ich dürfe kein Eisen mehr bekommen, die neuen Ergebnisse seien da und ich hätte einen erhöhten Bilirubin-Wert im Serum.

Daraufhin wurde Urin von mir untersucht - Kupfer, Kobalt und Quecksilber wurden darin gefunden.
Verdacht auf Hepatitis oder Morbus Wilson - wieder Blutabnahme.
Verdacht hat sich nicht bestätigt - Hepatitis-Viren sind negativ und das Coeruloplasmin auch.

Jetzt soll ich noch ein 24-Stunden-EKG bekommen - warum auch immer. Na ja, ich weiss schon warum - ich kann keinen kleinen Hügel hochlaufen, ohne dass mir extremst schwummrig wird und ich Schweissausbrüche bekomme (kaum bis keine Herzschmerzen und auch keine Atemnot). Aber ich weiss nicht, ob das 24-Stunden-EKG da was bringen wird.

Meine Frage - wenn kein Hepatitis oder Morbus Wilson - was könnte es denn noch sein, dass diese drei Schwermetalle so hoch bei mir im Urin sind?
Amalgamfüllungen habe ich keine mehr, die habe ich entsorgen lassen...

Lieben Dank für Eure Ideen!

Gruss
Jonie
 
Hallo Jonie,

das ist aber heftig, was bei Dir alles im Urin gefunden wurde :schock: - Kupfer, Kobalt und Quecksilber.

Das könnten alles Materialien aus Zahnbehandlungen sein. War da etwas? Amalgam raus, neue Brücke aus Chrom-Kobalt-Molybdän rein?
Amalgamfüllungen habe ich keine mehr, die habe ich entsorgen lassen.
Das ist ja gut. Nur: wie sind die Füllungen entfernt worden? - Mit Schutzmaßnahmen oder einfach so? Mehr dazu im Wiki > Zähne: https://www.symptome.ch/wiki/

Wann wurden denn Deine Amalgamfüllungen entsorgt? Hast Du danach ausgeleitet (s. Wiki)?

Grüsse,
Uta
 
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Hi Ute,



das ist aber heftig, was bei Dir alles im Urin gefunden wurde :schock: - Kupfer, Kobalt und Quecksilber.

Ja, fühle mich auch schon als wandelnde Sondermülldeponie... :mad:

Meine ersten Amalgam-füllungen wurden vor ca. 12 Jahren entsorgt - ohne jegliche Schutzmassnahme oder Ausleitung. Damals war man wohl noch nicht so aufgeklärt.

Die restlichen drei Füllungen wurden vor ca. 7 Monaten entsorgt - und sehr gewissenhaft, von der Zahnklinik Paracelsus bei St. Gallen. Die sind auf so was spezialisiert.

Eine Brücke habe ich vor ca. 15 Monaten bekommen - allerdings laut Zahnklinik mit sehr guten Stoffen. Was ich noch habe sind Goldfüllungen (das war damals vor 12 Jahren die Alternative zu Amalgam...)

LG
Jonie
 
Hallo Jonielady,

Verdacht auf Hepatitis oder Morbus Wilson - wieder Blutabnahme.
Verdacht hat sich nicht bestätigt - Hepatitis-Viren sind negativ und das Coeruloplasmin auch.
Coeruloplasmin sei negativ. Hast Du mal den Wert und kannst ihn mir nennen, wie hoch er ist?
Und wurde auch das Serum-Kupfer bestimmt und dann das sog. "freie Kupfer" errechnet? Letzteres muss der Arzt ausrechnen wenn er Kupfer und Coeruloplasmin hat, kann er dies.

Dazu folgendes:
1. Wenn Du einen Infekt oder eine Entzündung hast, steigt das Coeruloplasmin an.
2. Wenn Du die Pille einnimmst, steigt es sogar ganz stark an.

Und nur erniedrigte Werte oder niedrig normale Werte sind wilsonverdächtig.
Außerdem beeinflusst Zink das Kupfer im Blut, so dass unter Zinkeinnahme auch falsche Werte entstehen (beim Kupfer).

Auch wenn man MW (=Morbus Wilson) hat, kann man aber immer wieder mal Normalwerte bei Coeruloplasmin haben.


Bist Du bei einem Wilson-Experten?
Wenn nicht, kann es sein, dass es Dir so geht, wie mir vor 12 Jahren. Damals hat ein Arzt bei mir nur das Coeruloplasmin bestimmt, es lag im unteren Normbereich. Die MW-Diagnostik wurde dann nicht fortgesetzt. Das hat dazu geführt, dass ich erst 8 Jahre später selbst darauf kommen musste, dass ich doch MW habe.
Hier eine Liste der MW-Experten Deutschlands:
MorbusWilsonEV
Oh ich sehe, Du bist wohl Schweizerin.
Dann rate ich in die Leberambulanz einer großen Uniklinik zu gehen oder über den Schweizer-Selbsthilfeverein nach Ärzten zu fragen.
Bei MW-Verdacht solltest Du Dich selbst informieren, denn es kennen sich damit nur wenige Ärzte wirklich gut aus.

Es gibt hier im Forum auch eine Rubrik für MW (unter Erbkrankheiten).
Hier noch ein paar Links zu der Krankheit:
www.hc-forum.net/eurowilson/?page=0&sousPage=0&langue=de
AWMF online - Leitlinie Neurologie: Morbus Wilson

Wenn Kupfer im Urin erhöht ist (wie hoch war es und war es ein 24-Urin?), deutet das auf jeden Fall auf MW hin.
Wenn man MW hat, kann man auch bei anderen Schwermetallen zu hohe Werte haben. Ob Kobalt und Quecksilber dazu gehören, weiß ich nicht.
Ich selbst habe MW und ich hatte auch neben dem Kupfer auch immer wieder auffällig hohes Kobalt im Urin. Ich hatte dies aber auch meine Prothese, die aus Kobalt/Chrom besteht, zurückgeführt. Könnte aber auch sein, dass bei mir Kobalt erhöht war, weil Kobalt auch schlechter ausgeleitet wird.
Denn die Transportproteine, die Kupfer ausleiten und die bei MW fehlen, die leiten eben auch andere Metalle aus. Welche genau dazu gehören, kann ich nicht sicher sagen, ein paar wurden mir mal genannt, wobei die Aufzählung nicht vollständig ist (und man sicher auch noch alles dazu nicht weiß, denn wegen solcher (Rand-)Probleme der Medizin werden kaum Forschungen gemacht).

Ich würde Dir auf jeden Fall raten, MW gründlicher untersuchen zu lassen.
Folgende Werten sollten mehrere Male bestimmt werden:
Coeruloplasmin
Serum-Kupfer
24h-Urinkupfer

Man soll dies mehrmals untersuchen, weil eben auch bei MW-Patienten immer wieder Normalwerte da sind.
Außerdem kann nicht jedes Labor Kupferwerte korrekt ermitteln. Gerade beim Urinkupfer gibt es oft sehr hohe Abweichungen zwischen den einzelnen Laboren (ich habe mehrmals an verschiedene Labore den gleichen Urin geschickt und Abweichungen von teils über 100 % erhalten).

Das erhöhte Bilirubin ist bei MW gut möglich.
Man sollte mal Haptoglobin bestimmen. Zu niedirges Haptoglobin besagt, dass man eine Hämolyse hat (also ein vorzeitiges Absterben roter Blutkörperchen). Im Rahmen einer Hämolyse kann das Bilirubin ansteigen und das indirekte Bilirubin ist dann erhöht. Wurde das indirekte Bilirubin auch bestimmt?
Eine Hämolyse wiederum ist eine mögliche Folge von MW.

Also ich rate, weitere Diagnostik für MW zu machen.

Gruß
margie
 
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