Mit Ekelbildern gegen das Komasaufen

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www.symptome.ch/vbboard/presse-news/35969-ekel-bildern-gegen-komasaufen-heidenheimer-neue-presse.html
Schockieren und damit sensibilisieren: Eine Anti-Alkohol-Kampagne versucht mit drastischen Mitteln, Jugendliche zu maßvollem Trinken zu erziehen. Nach zu viel Schnaps liegt ein Diskogänger bewusstlos mit eingenässter Jeans am Boden. ...
 
Newsfeeder - Meldungen zum Thema Alkohol

Hm, ich vermute stark, dass die Macher der Kampagne eher Erwachsene schockieren als Jugendliche. Vor allem bei männlichen Jugendlichen ist ein anständiger Rausch eher eine Trophäe. Ich würde das Sich-Ansaufen zu den Initiationsriten zählen. Eine große Auswahl davon haben wir ja nicht in unserer Zeit.

Viele Grüße, Horaz
 
Danke für deine Meinung, Horaz.
Ich habe gleich einen neuen Thread aus dem Thema gemacht.
( Das Thema stammt aus einer Newsfeeder - Meldung )
Du könntest mit deiner Einschätzung recht haben.
Trotzdem gibt es vielleicht eine Teil von Jugendlichen, die es dann doch uncool finden, mit nassen Hosen und von eigenem Erbrochenem beschmutzt in einer Ecke zu liegen.
Als ich mich an meinem vorherigen Wohnort jeweils um meine betrunkene Nachbarin und deren Familie gekümmert habe, ging mir ab und an durch den Kopf, dass sie sich in diesem Zustand eigentlich selber einmal sehen und hören müsste!
Nun ist aber die Kampagne auf Jugendliche ausgerichtet und es wäre wirklich interessant zu wissen, wie diese Bilder auf jugendliche Kampsäufer wirkt oder auf solche, die es werden wollen.
Liebe Grüsse, Sine
 
Liebe Sine,

zwar ist meine Jugendzeit knapp vorbei, aber mein Gedächtnis ist gut.
Zuerst glauben Jugendliche nicht, dass sie betrunken werden. Sie fühlen sich in der Lage, die halbe Welt leer zu saufen. Haben sie`s dann getan, fehlt leider die Erinnerung. Dann kann man mit Freunden diskutieren, ob man denn 20 Wodkas geschafft hat oder ob`s nicht doch 21 waren. Bei den anderen schwingt Anerkennung mit. Jugendliche haben in dem Zusammenhang keine Würde zu verteidigen!

Was anderes ist es bei Erwachsenen. Denen kann das ganz schön peinlich sein, wenn sie schwankend erwischt werden. Außer es findet so oft statt, dass es Gewohnheit ist (wie vielleicht bei deiner Nachbarin). Dann ist meistens aber bereits Hopfen und Malz verloren. Während bei Jugendlichen die weiteren Wege völlig offen sind. Einige sacken ab, einige trinken später nie wieder und die meisten liegen irgendwo dazwischen.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Zusammen,

Vielleicht bringt hier das Handy mit Foto-funktion und Videofunktionszeitalter noch was Gutes. Ich kann mir vorstellen das es ganz "Lustig" ist einander damit zu fotografieren während dem "Komasaufen". Vielleicht hilft dann sichselber nachher zurückzusehen (was es früher ja nicht gab) der eine oder andere... ?

Herzliche Grüsse
Kim
 
Hallo Sine,
ich glaube, dass es schon Jugendliche gibt, die sich von solchen Bildern abschrecken lassen. Es kommt sicher auf den Typ an. So gibt es auch Jugendliche, denen kannst Du den blanken Horror vor Augen führen, die schrecken vor nichts zurück. Da wird eher noch eine Mutprobe daraus gemacht und wer das meiste schafft ist cool.

Trotzdem halte ich solche Kampagnen für sinnvoll, denn auch wenn man einen Teil zum Nachdenken bekommt, dann hat man schon etwas geschafft. Es müsste wahrscheinlich noch etwas früher damit begonnen werden, mit dieser Art von "Aufklärung". Wenn ich so sehe und höre, wann Jugendliche ihren ersten Alkohol trinken-wird es einem ganz anders.:mad:

Liebe Grüße Manuela
 
Ich habe schon anklingen lassen, dass ich nicht allzu viel von solchen Kampagnen halte.
Außer ich wäre Chef der Werbeagentur, die den Auftrag dafür erhalten hätte.
Ja, dann würde ich schwärmen über die Erfolge, die nun zu erwarten sind - und die "zum Glück" keiner beweisen kann.

Wie Jugendliche über Alkohol denken, läßt sich ganz gut an der Jugendsprache ablesen. Bei der Suche nach dem Jugendwort des Jahres landete im Spitzenfeld:
"Unterhopft sein" - für den Zustand nicht genug getrunken zu haben :)
"Süffisant" - für den Zustand nun kein Trauerkloß mehr zu sein :)

Honit soit qui mal y pense!
Viele Grüße, Horaz
 
Habe gerade meine Tochter zum Thema interviewt :D
Sie meint, dass solche Bilder mit irgendwelchen unbekannten Personen drauf nichts bringen, genau, wie Horaz das auch vermutet.
Sie sagte aber, dass ein jugendlicher Säufer, der so fotografiert wurde, sich sehr wohl dafür schämen würde ( vermutlich ).
Deshalb hat die Idee von Kim, Handycams für solche Zwecke zu brauchen, schon ihre Berechtigung!
Liebe Grüsse, Sine
 
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