Völlige Erschöpfung!

Themenstarter
Beitritt
04.12.08
Beiträge
20
Zu meiner Vorgeschichte:

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt.
Bis vor ca. 1,5 Jahren lang betrieb ich intensiv Ausdauersport (Marathon, Triathlon) auf relativ hohem Niveau. Schon in 2007 fiel mir auf, dass ich nach körperlicher Anstrengung sehr stark erschöpft war, obwohl ich eher weniger trainierte als normal. Auch längere Ruhepausen änderten daran nichts. Nach dem Training bekam ich oft Kopfschmerzen, gegen die keine Tabletten halfen. Der totale Einbruch kam dann im September 2007.
Die Strecken, die ich ohne Beschwerden Joggen konnte wurden mit der Zeit immer kürzer, die Erholungspausen immer länger. Mittlerweile sind 20 min sehr langsames joggen das Maximum und erschöpfen mich immer für mehrere Tage.
Letztendlich sollte ich zum Psychologen, wofür ich aber keinen Grund sehe.

Jetzt mal näher zu meinen Symptome/Untersuchungen:

1.) Herz-Kreislauf-Probleme: Benommenheit bei längerem Sitzen, beim Gehen, zunehmend bei körperlicher Anstrengung und Kälte, Gefühl der Blutleere im Kopf, (im Liegen geht es mir gut!)
Schmerzen in der Brust, mitunter Luftnot beim Joggen nach ca. 10 min
Herzstolpern bei Belastung und bei Lagewechsel
phasenweise sehr langsamer Puls, (z.B. sinkt der Puls kurz nachdem ich dem Bus nachgerannt bin plötzlich auf 40/min ab, normalisiert sich dann innerhalb von 5-10 min wieder.)
weiß/rot/blaue, schmerzhafte Verfärbung von Händen/Füßen bei Kälte mit Frostbeulen (habe ich schon länger, tritt aber jetzt stärker auf)

Kardiologische Untersuchungen: Echokardiographie (TTE): Trikuspidalinsuffizienz: schwankt je nach Untersucher von 1-2° bis nicht vorhanden, Mitralinsuffizienz; Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck normal;
Kardio-MRT leichtgradig vergörßerter linker Ventrikel ohne Hypertrophie bei erhaltener Pumpfunktion (laut Kardiologe alles normal)
Was mich wundert: alle Herz-Untersuchungen wurden bislang im Liegen in Ruhe durchgeführt – da habe ich auch keine Beschwerden!

2.)Schwäche/Erschöpfung
Starke Müdigkeit trotz 8-10 Stunden Schlaf
Muskelschmerzen und –schwäche bei Belastung, Überkopfarbeit, Treppen steigen

Neurologische Untersuchungen EEG, EMG, NLG, MRT-Schädel 2008 alles normal, Liquoruntersuchung: VZV-IGG stark erhöht (3686, normal< 100), VZV-IGG sind laut Neurologe aber bestimmt ohne Bedeutung, sogar eine Muskelbiospie wurde genommen ohne richtungsweisenden Befund

3.)Magen-Darm (Probleme bestehen schon länger, haben sich aber seit 1-2 Jahren verstärkt, auffällig ist, dass sie sich verschlimmern, nachdem ich mich körperlich angestrengt habe; vielleicht gibt es aber auch keinen Zusammenhang?)

ständiges Leeregefühl, Brennen im Oberbauch
Neigung zu Durchfällen und starken Blähungen
Bauchschmerzen
Schmerzen/Einrisse am Enddarm

Untersucht:
seit 2006 bekannte chronische Gastritis
keine Laktose-/Fructose-Intoleranz, keine Zöliakie
CT-Abdomen 2007 normal, (evtl. grenzwertig große Leber)
Darmspiegelung 2006: Colon elongatum, keine relevanten Entzündungen
Stuhlanalyse 11/2008: Calprotectin stark erhöht (198 mg/l, normal 0-14mg/l),
Fett vermehrt (4,26 g/100g, normal bis 3,5 g/100g), Gallensäuren vermindert (0,28mcmol/g, normal 0,7-2,0 mcmol/g)
durch Omeprazol, Mutaflor, ProBioCult, Heilerde, Iberogast, Fenchel-Kamillentee keine wesentliche Besserung

4.)Sonstiges
Trockene, brennende Augen
Ständiger Durst
Trockener Mund, schlechte Zähne
In den letzten 2 Jahren immer wieder leichtes Fieber (<38,5°C)
Morgens oft geschwollenes Gesicht, besonders wenn es mir richtig schlecht geht
Wiederkehrende Ekzeme an Händen und Augenlidern

Weitere Untersuchungen:
Schirmer-Test positiv (< 5 mm Tränenflüssigkeit)
Hashimoto-Thyreoidtis seit 09/2007 bekannt (TgAK, zeitweise auch TPO-AK 3-4fach erhöht, fT3 erniedrigt bei fT4 und TSH normal (inzwischen unter Novothyral 50 sind fT3 und fT4 normal bei supprimiertem TSH)
Allergie auf Hausstaubmilben, Katzenhaare, Aspergillus, Roggenpollen
ACTH-Test normal

Auffällige Laborwerte: Erhöhung von CK, CK-MB (bis 3fach der Norm), GOT, zweitweise auch GPT, Myoglobin im Urin stark erhöht, Lymphozyten erniedrigt, Neutrophile erhöht, Cholinesterase zeitweise erniedrigt,
Vitamin D-Mangel (inzwischen ausgeglichen), Carnitinmangel im Serum,
Rheumafaktor wiederholt leicht erhöht, ANA grenzwertig (1:80 nukleolär), ENA-Screening negativ, CCP, ANCA, AMA, LKM, SMA, Mi2, Jo1-Antikörper negativ, Phosphatidylethanolamin-Ak erhöht
Vitamin B12, Folsäure, Eisen, Ferritin normal, keine Antikörper gegen EBV, CMV, Chlamydien, TPHA, ASL, Borrelien mehrfach negativ, keine Kälteagglutinine, keine Hepatitis B/C

so, und wer bis hierhin gelesen hat, dem danke ich für die Geduld....

Viele Grüße Chrissi
 
Hallo Chrissi,

kennst du den Spruch: Müdigkeit ist der Schmerz der Leber?
Die Leber ist das zentrale Entgiftungsorgan des Körpers. Ist sie überfordert, leidet der ganze Mensch. Es spricht einiges dafür, dass deine Ernährung ein Schwachpunkt sein könnte. Dafür sprächen Magen- und Darmbeschwerden. Wenn dein Körper überfordert ist, kann er auch keine großen Leistungen mehr erbringen.
Ein paar Gedanken dazu findest du hier:
www.natuerlich-gesund-online.info/artikel_2005/lebererkrankungen.php

Ich glaube weniger, dass du ärztliche Hilfe brauchst, sondern ein Ernährungstagebuch und den für dich idealen Einkaufszettel. Wenn du dich darüber näher austauschen willst, schreibe was dazu.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz,

eigentlich habe ich mit der Ernährung sehr viel rumexperimentiert. Habe auch schon ein Ernährungstagebuch geführt und konnte keinen Zusammenhang erkennen.
Früher habe ich sehr viel Obst und Gemüse gegessen, heute vertrage ich es nicht mehr so gut. Ich weiche so gut es geht auf gekochtes Gemüse aus.
Ich habe schonmal längere Zeit Milch weggelassen, mich auch mal Glutenfrei ernährt, mal kohlenhydratbetont, was weiß ich noch alles.

Aber wenn ich meine Bauchprobleme hatte, habe ich nichts mehr vertragen, umgekehrt, wenn es mir gut geht, kann ich esen, was ich will.

Was ist, wenn es doch das Herz ist? Die erhöhten CK, CK-MB, GOT, Myoglobin sprechen dafür, oder? Und das wirkt sich dann indirekt auch auf die Leber aus.

Gruß

Chrissi
 
ja

sie ist mehrfach auf Borreliose untersucht worden, schreibt aber nicht welche Tests gemacht wurden: Eliza, Westernblot oder LTT !
Welche Laboruntersuchungen wurden also gemacht ?

mfg Thomas
 
Hallo Chrissi,

was hast Du denn so in den Zähnen (füllungstechnisch) und warst Du Erstgeborene einer Mutter mit Amalgamfüllungen?
Ach ja, wegen Borreliose evtl. mal dies testen lassen:
www.mlhb.de/uploads/media/LTT_und_CD57-Nachweis_zur_Diagnostik_der_Lyme-Borreliose__kl__080208.pdf

Gruß
Rübe
 
Hallo Chrissi31,habe deinen Beitrag mit den Problemen gelesen.Ich spiegel mich in vielen deinen Problemen.Diese Probleme hatte ich auch zum Teil und diese eine lange zeit,bis meine Krankheit welche ich habe festgestellt wurde.Kannst du in meinen Profil lesen.Mache seit Mai meine Aderlasstherapie und ich fühle mich nach wie vor nicht gut und die Probleme sind noch nicht weg oder haben sich verschlimmert.Die meisten Probleme machen mir meine Schmerzen in der linken Brusthälfte und das Herzrasen.Ich bin auch ständig müde und kaputt.Bin auch eine Sportskanone gewesen alles vorbei.Das steigen von Treppen macht mich schon kaputt und durch meine Trägheit habe ich zugenommen und das macht mich auch unglücklich.Suche mir im neuen Jahr einen Facharzt für Endokrinologie ,mein behandelnder Arzt hat mir das geraten.Der nächste Arzt ist aber in Erfurt und diese Untersuchungen werden Stationär gemacht .Wegen der schlechten Lage in meinen Betrieb möchte ich das in diesen Jahr nicht mehr in Angriff nehmen.Habe Angst meinen Arbeitsplatz zuverlieren.Es ist nun mal so.Ich hoffe du weist mit was sich Endokrinologie befasst,kann dir kurz sagen es hat was mit Hormonen zu tun.Lese mal wennes dich interesiert bei Wiki nach. Wünsche dir alles Gute und wir hören bestimmt noch voneinander.Einen schönen Nicolausgruss von Claudia60:wave:
 
Hallo Chrissi,

Du hast sehr viele Probleme, die ich auch habe, es sind so viele, dass ich sie gar nicht alle vollständig erwähnen kann und ich vermute daher, dass Du die gleiche Grunderkrankung hast, die ich auch habe:
Eine Leberkrankheit, die zu einer chronischen Vergiftung führt und die viele Deiner Beschwerden als Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann.
Die Krankheit heißt Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit).
Die Leber kann bei dieser Krankheit Kupfer nicht ausscheiden und es reichert sich so nach und nach in der Leber an bis sie es nicht mehr speichern kann. Dann geht das Kupfer über das Blut weiter und schädigt so nach und nach die Organe, das Gehirn, die Nieren, die Augen, das Herz, das blutbildende System, die Bauchspeicheldrüse, die Gallenfunktion, etc. etc.
Du gibst nicht nur ab und an erhöhte Leberwerte und eine relativ große Leber an, sondern auch einige typische Folgeerkrankungen:
Nachtrag vom 6. 12. 08. (in Rot):
Starke Müdigkeit trotz 8-10 Stunden Schlaf
Die Müdigkeit ist bei Leberkrankheiten typisch.


Herz:
Bradykardien können entstehen. Ich habe sie auch.
Evtl. hat man aber auch mal Tachykardien.
Es kann zu einer Kardiomyopathie kommen, die Du zu entwickeln scheinst.
Auch ich habe:
Herzstolpern bei Belastung und bei Lagewechsel


Nieren:
Es kann zu einer vermehrten Kalium-, Calcium-, Aminosäurenausscheidung, etc. kommen. Die Folgen sind Kaliummangel, der das Herz gefährden kann, eine hypokaliämische Muskelschwäche kann sich bilden, das fehlende Calcium kann eine Osteoporose begünstigen.
Aminosäuren werden für verschiedene Zwecke benötigt und bei einem Mangel kommt es zu weiteren Mängeln, wie z. B. der Carnitinmangel, den ich auch habe, kann durch den Mangel an Aminosäuren begünstigt werden.
Nachtrag vom 6. 12. 08. (in Rot): Ich lese gerade, dass das bei Dir im Urin erhöht gemessene Myoglobin aus Aminosäuren besteht. Die erhöhte Ausscheidung im Urin würde dafür sprechen, dass Du auch andere Aminosäuren vermehrt ausscheidest, was eben bei M. Wilson mit Nierenbeteiligung vorkommt. Bei mir wurde Myoglobin im Urin noch nicht untersucht, wußte gar nicht, dass man das im Urin bestimmen kann.
Das sind nur ein paar wenige Zusammenhänge, die daraus entstehen.
Als ein Zeichen der hypokaliämischen Muskelschwäche würde ich folgendes bei Dir sehen:
Muskelschmerzen und –schwäche bei Belastung, Überkopfarbeit, Treppen steigen
Ähnliche Beschwerden habe ich auch.

Bauchspeicheldrüse:
Es kann sich eine Bauchspeicheldrüsenschwäche bilden, die ich auch habe.
Blähungen, stetes Hungergefühl, Durchfallneigung, Fettstühle (klebriger Stuhl), voluminöse Stühle sind dann häufig, ebenso Bauchschmerzen.
Deine folgenden Symptome würde ich zum wesentlichen Teil einer solchen Störung zurechnen:
Fett vermehrt (4,26 g/100g, normal bis 3,5 g/100g), Gallensäuren vermindert (0,28mcmol/g, normal 0,7-2,0 mcmol/g)
ständiges Leeregefühl, Brennen im Oberbauch
Neigung zu Durchfällen und starken Blähungen
Bauchschmerzen

Zu Deinen Blutwerten:
Auffällige Laborwerte: Erhöhung von CK, CK-MB (bis 3fach der Norm), GOT, zweitweise auch GPT, Myoglobin im Urin stark erhöht, Lymphozyten erniedrigt, Neutrophile erhöht, Cholinesterase zeitweise erniedrigt,
Vitamin D-Mangel (inzwischen ausgeglichen), Carnitinmangel im Serum,
Rheumafaktor wiederholt leicht erhöht, ANA grenzwertig (1:80 nukleolär),

GOT-Erhöhung und GPT-Erhöhung spricht für einen Leberschaden, der nicht gerade gering zu sein scheint, weil auch bei Dir die Cholinesterase bereits zeitweise erniedrigt ist.
Bei mir sind alle diese Werte auch so und ich habe eine partielle Leberzirrhose im linken Leberlappen (aufgrund 2´er Fotos, bei einer Operation aufgenommen nachgewiesen, da kleine Knötchen zu sehen sind) und eine Fibrose im rechten Leberlappen (durch Leberbiopsie festgestellt)

Rheumafaktor ist bei mir wiederholt grenzwertig und ANA sind auch 1:80 wie bei Dir. Leichte ANA-Erhöhungen haben einige Patienten bei dieser Krankheit.
Was ich nicht habe, ist die CK-Erhöhung. Ich vermute aber, dass ich diese nur deshalb nicht habe, weil ich keinen Leistungssport bisher machte. Ich vermute, dass Du durch den intensiven Sport diese CK-Erhöhung bekommen haben könntest, weil Du, wenn Du die Krankheit haben solltest, Deinen Körper überfordert hast. Verstehe das nicht falsch, für einen gesunden Körper wäre der Sport sicher kein Problem, aber ich vermute, dass Du, wenn Du Sport treibst und wiederholt zu wenig Kalium im Körper dabei hattest, das Herz stärker belastet hast, als es für das Herz gut ist.
Ich würde daher raten, den Sport nur noch gemäßigt zu betreiben, bis geklärt ist, was Du wirklich hast.

Es gibt ein paar Blutwerte, die bei M. Wilson auffälliger sein können und die Du vielleicht nachsehen kannst:

Alkalische Phosphatase (AP):
Sie ist bei der Krankheit meist im unteren Normbereich.

Alpha-2-Globulin in der Eiweiß-Elektrophorese:
Der Wert kann im unteren Normbereich oder darunter sein

Harnsäure im Serum:
Sie ist oft niedrig oder gar erniedrigt.

Phosphor:
Kann auch niedrig sein.

Zink:
Kann niedrig oder zu niedrig sein.

Zu Deinen weiteren Problemen:
1.) Herz-Kreislauf-Probleme: Benommenheit bei längerem Sitzen, beim Gehen, zunehmend bei körperlicher Anstrengung und Kälte, Gefühl der Blutleere im Kopf, (im Liegen geht es mir gut!)
Diese Probleme habe ich auch. Die Benommenheit habe ich allerdings vermehrt beim Gehen oder Stehen.
Teils liegt dies wohl daran, dass der beim Gehen/Stehen bei dieser Krankheit deutlicher abfällt als bei Gesunden und teils kann dies auch eine Störung durch die Hirnschädigung sein.
Denn das Kupfer, das man zuviel hat, schädigt zunehmend bestimmte Hirnareale wie Basalganglien, Kleinhirn. Dies wie auch alle anderen Beschwerden können aber von Patient zu Patient sehr unterschiedlich stark sein.


Schmerzen in der Brust, mitunter Luftnot beim Joggen nach ca. 10 min
Die Luftnot kann bei dieser Krankheit von einer hämolytischen Anämie kommen, die manche Patienten dabei haben (ich habe diese Anämie auch).

Waren mal folgende Blutwerte bei Dir auffällig:
-Hämoglobin: Evtl. niedrig oder gar erniedrigt?
-Bilirubin indirekt: Evtl. mal erhöht?
-LDH: Evtl. mal erhöht?
-Haptoglobin: Erhöht?
-Alpha-2-Globulin (s.o.): Erniedrigt?
Diese Werte könnten ein Hinweis auf eine hämolytische Anämie sein, die nicht ungefährlich ist und wenn die Atemnot davon kommt, wäre diese Anämie schon nicht so ohne.

Was ich sonst noch habe von Deinen Symptomen:
Trockene Augen (und zwar ganz heftigst), Allergien (bei Leberkrankheiten häufig), Calprotectin war auch schon wahnsinnig erhöht (über 600), Magenprobleme, Trikuspidalinsuffizienz, Mitralinsuffizienz (beides auch nur leicht und abhängig vom Untersucher), Kopfschmerzen ab und an (Magnesium hilft mir da öfters),...

Ja, Übereinstimmungen sind doch einige da, würde ich meinen.


Zurück zu der Krankheit:
Die Krankheit ist angeblich seltener, wobei die Angaben zur Häufigkeit nicht sehr fundiert sind (wie sollte man auch genau sagen können, wieviele Menschen die Krankheit wirklich haben?).
Man geht von einer sehr hohen Dunkelziffer bei der Krankheit aus, eben weil sie noch nicht so bekannt ist bei den Ärzten. Nur rd. ein Drittel der Betroffenen soll bisher diagnostiziert worden sein, die übrigen 2 Drittel wissen noch nichts von ihrer Krankheit.
Die Krankheit wurde relativ spät entdeckt, die Gene, die sie verursachen fand man erst ca. 1992.
Die Krankheit ist also eine genetische Krankheit und man bekommt sie, wenn man vom Vater und der Mutter je einen Gendefekt für die Krankheit "erbt". Jeder Mensch hat 2 Chromosomensätze und kann daher maximal 2 Gendefekt für die Krankheit haben, d. h. bei 2 Gendefekten hat man die Krankheit. Hat man nur einen Gendefekt ist man Genträger bzw. Überträger und kann dann abgeschwächte Symptome bekommen.

Die Krankheit kann unterschiedliche Formen haben:
-Es gibt Fälle, die eher hepatisch sind, also leberbetonte Probleme haben.
-Dann gibt es Fälle, die hepatisch-neurologisch und/oder hepatisch/psychiatrisch verlaufen und
-schließlich gibt es Fälle, die fast nur neurologisch und/oder psychiatrisch verlaufen.

Die Verlaufsform wird durch den Gendefekt bestimmt und man kennt mittlerweile fast 400 verschiedene Genmutationen bei dieser Krankheit. Kein Fall soll dem anderen gleichen, sagen einige Experten.

Hier ein paar Links zu der Krankheit:
AWMF online - Leitlinie Neurologie: Morbus Wilson
www.hc-forum.net/eurowilson/?page=0&sousPage=0&langue=de
MorbusWilsonEV
mit Liste von Fachärzten

Und hier im Forum ist unter "Erbkrankheiten" auch eine Rubrik für die Krankheit.


Wenn Du mal ein paar Werte zur Diagnostik bestimmen lassen willst, solltest Du folgende bestimmen:
Kupfer im Serum
Coeruloplasmin im Serum
(aus beiden kann man das sog. freie Kupfer errechnen)
24h-Urinkupfer

Diese Werte schwanken sehr stark und sollten daher öfters bestimmt werden.

Hormone wie die Pillle und Zink beeinflussen die Werte stark. Man sollte beides in den Monaten zuvor nicht genommen haben.

Zink in extrem hoher Dosierung (150 mg pro Tag) ist eine der Therapieformen der Krankheit. Wenn man Zink einnimmt und dies dann absetzt und wohl inbesondere bei höherer Dosierung kann dies im Extremfall zu einem Leberversagen führen oder aber "nur" zur Verschlechterungen der Beschwerden. Ich weiß nun nicht, ob Du Zink einnimmst, daher der Hinweis. Zink wirkt noch Monate nach seinem Absetzen erniedrigend auf das Kupfer ein.

Die Krankheit ist gut behandelbar, wenn man erst mal die Diagnose hat. Allerdings muss man lebenslänglich mehrmals täglich Tabletten einnehmen und darf diese auch nicht absetzen.


Ich rate Dir, Dich auf diese Krankheit untersuchen zu lassen, zumal bei Dir Auffälligkeiten bei der Leber bekannt sind und einige Symptome doch auf diese Krankheit bei Dir passen.

Gruß
margie

PS:
Wie ich schrieb, ist die Krankheit wenig bekannt. Daher wirst Du kaum einen Arzt finden, der sich damit auskennt, d. h. Du musst etwas Eigenintiative entwickeln, wenn Du darauf untersucht werden willst. Ich bin in meinem Fall selbst darauf gekommen, dass ich die Krankheit haben könnte (las im Wartezimmer mal etwas darüber). Bei mir war es allerdings schon fast zu spät, weil ich schon über 15 Jahre lang Beschwerden hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Chrissie,

ich greife mal nur einen Aspekt heraus der mir auffällt: Du hast einen Carnitinmangel im Serum. Weißt du, wie hoch dein Spiegel genau ist? Ich habe den ebenfalls. Bei erhöhtem Myoglobin im Urin könnte meiner Meinung nach evtl. ein CPT II - Mangel (Carnitin-Palmitoyl-Transferase II - Mangel) vorliegen. Dieser ist allerdings eher selten. Das können manche Labors (z.B. in München) herausfinden. Das würde deine große Erschöpfung nach dem Sport, Muskelschmerzen und auch Herzprobleme erklären. Das Herz ist für die Energieproduktion zu einem Großteil auf Carnitin angewiesen. Eine leichte Vergößerung des Herzens könnte auch in diese Richtung weisen. Ich kenne mich allerdings zu wenig aus, um zu wissen, ob das mit deinen anderen Werten zusammenhängen kann. Bekommst du denn nun Carnitin zusätzlich und wenn ja in welcher Dosis?

Wenn du dazu mehr Infos brauchst melde dich bitte.

Liebe Grüße,

Nina
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Müdigkeit kann viele Ursachen haben. Jegliche Immunaktivität oder Hormonschwankungen können massive Müdigkeit auslösen. Gerade bei Einnahme synthetischer Schilddrüsenhormone ist mit Hormonschwankungen zu rechnen.

Neben der Hashimoto, welche eine Autoimmunkrankheit ist, scheinen sich außerdem noch andere Immunprobleme (Allergien/ANA-WErte/Rheuma, etc.) anzubahnen. Also auch mal wieder Immunsystem.

Ansonsten kann ich mir einen Bourn-Out durch den Intensivsport vorstellen, welche noch gewisse Vitalstoffdefizite vorliegen.

was ist VZV-IGG erhöht? Arzt sagt kein Problem, Aber der Referenzwert ist unter 100! Was ist VZV?
 
Hallo zusammen,

erstmal danke für die Tips und Mühe.

an Joh: VZV IGG sind Antikörper gegen Varizella-Zoster (Windpocken). Ich glaube aber einfach mal meinen Ärzten, dass das für eine Immunität durch eine Infektion in der Kindheit spricht. Da IGM nicht erhöht ist, spricht das nicht für eine aktive Infektion.

an Nina79: CPT-Mangel wurde schon ausgeschlossen, per Muskelbiopsie! Ich nehme zur Zeit 400 mg Carnitin täglich, habe aber zeitweise auch schon bis 2 g genommen, ohne Besserung....

an Margie: Das mit Morbus Wilson wäre theorethisch möglich. Mal im Auge behalten.

an Rübe: in den Zähnen habe ich nur Kunststofffüllungen oder Zement (hatte nie Amalgam). Dr. Bartram, ein Umweltmediziner hat trotzdem eine hohe Quecksilberbelastzung gefunden, woher die kommt - wir wissen es nicht!!!

Borreliose wurde auch schon mehrfach getestet. Da Dr. Bartram darin auch ein Spezialist sein soll, glaube ich ihm da einfach, dass da nichts ist.

Gerade habe ich meinen Befund vom Kardiologen bekommen, in dem im Ultraschall ein grenzwertiger Druck im Lungenkreislauf gemessen wurde (25 mm).
Vielleicht liegt ja dort die Ursache für meine Erschöpfung und Kreislaufprobleme???

Das mit dem Magen-Darm habe ich ja schon lange und muss nicht damit zusammenhängen...vielleicht wird auch der Magen-Darm-Trakt manchmal schlecht durchblutet? Im letzten Test war jetzt die Lipase erhöht.

Langsam werde ich glaube ich verrückt...das ist alles so chaotisch :lachen2: weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht.

Ach ja, es wurden jetzt noch stark erhöhte Antikörper gegen ZNS, Serotonin und Ganglioside festgestellt.

Gruß

Chrissi
 
Hallo Chrissi,

hattest Du denn wirklich nie Amalgam in den Zähnen oder wurde es Dir womöglich sogar ungeschützt ausgebohrt ? :eek: Irgendwo muss Deine Belastung ja herkommen! Wie Rübe schon sagte, weitere Quellen sind noch Belastung durch die Mutter oder auch Impfungen!

Ich war früher mal auch sehr sportlich, nicht so extrem wie Du, aber auch extrem ;), daher denke ich, dass Deine Probleme an manchen Stellen womöglich, meinen ähneln könnten. Ich habe auch eine sehr hohe Hg-Belastung (gehabt, durch eigene Amalgamfüllungen über 25 Jahre...). Dann war ich, wie gesagt, auch sehr sportlich, und dabei verbraucht man halt leider auch im Übermaß wichtige Spurenelemente und andere Stoffe, die man mit der heutigen Nahrung wohl nicht mehr so ohne weiteres ausreichend ersetzen kann.

Ich vermute mal, dass Deine Muskelschmerzen auch stark mit Übersäuerung zu tun haben (erhöhtes Lactat). Dafür u.a. soll Alphaliponsäure auch sehr gut sein. Gerade eben auch bei Leistungssportlern. Also diese Alphaliponsäure war gegen die Muskelschmerzen, in meinem Fall zumindest, ein reiner Segen!

Allerdings solltest Du Alphaliponsäure in Kombination mit Vit. B1 und noch anderen B-Vitaminen und Spurenelementen einnehmen. Ich weiß nicht, ob Dr. Batram auch orthomolekular therapiert ? Das ist immer das Wichtige, dass man alle nötigen Stoffe zuführt, sonst läuft sich das ganze (ein Stoffwechselprozess) irgendwann tod, wenn dann die anderen Stoffe fehlen. Deswegen wirkt bei Dir u.U. das Carnitin auch nicht. Mir ist von isolierter Carnitin-Einnahme bspw. schlecht geworden. Kann natürlich auch an was anderem gelegen haben, aber man sollte trotzdem immer ein Basispräparat einnehmen, welches die wichtigen B-Vitamine und Spurenelemente enthält und dann kann man die speziell defizitären Vitamine, usw. noch gezielt hoch dosiert einnehmen.

Ich würde als erstes mal sehen, dass ich meinen Darm behandele, also Gifte ausleite und gute Keime versuche "anzuzüchten". Mit Prebiotika, rechtsdrehender Milchsäure, Omega3-Fetten, um entzündliche Prozesse zu stoppen, usw. Parallel dazu würde ich Vitamine und Spurenelemente extra zuführen und mich weiter von viel Gemüse ernähren (am besten häufig roh, sonst auch gekocht).

Tja, ich weiß, dass der Dr. Batram angeblich sehr gut diagnostizieren soll, aber auch sehr gerne Schimmelpilze sieht... Außerdem weiß ich nicht, wie er therapiert. Aber Du wirst vermutlich auch nicht drum herum kommen, Dir das meiste irgendwie selber anzulesen. Aber die Ursache Deiner Probleme sind meiner Meinung nach, große Vitalstoffdefizite und dann eben obendrein noch die Giftbelastung.
 
Hallo Chrissi,

also eher Entwarnung was eine akute Windpockeninfektion betrifft bzw. die damit verwandten Infektionen Herpes, Gürtelrose, etc.

Also evt. sollte noch ein Belastungs-EKG gemacht werden. Also auf dem Ergometer 20 min. powern und schauen wie dann das EKG aussieht. Das hätte man beim EKG gleich mitmachen können. Aber mal ehrlich, was soll den da zu finden sein. Du bist Leistungssportlerin und bis Marathon gelaufen, etc. Dein Herz ist bzw. war ziemlich wahrscheinlich gesund. Einen Herzklappenfehler oder so halt ich daher nicht so für wahrscheinlich. Aber sicher ist sicher. Da müsste erst kürzlich was aufgetreten sein. Also eine Herzbeutelentzündung durch Viren (auch Windpocken) kommt öfter vor als man denkt und kann sogar tödlich verlaufen.

Prinzipiell kann Herzschwäche - aus welchen Gründen auch immer - natürlich eine ständige latente Sauerstoffarmut verursachen. Daher kann rein theoretisch die Benommenheit und Leistungseinbruch kommen. Doch die Tests waren weitgehend unauffällig, oder?

Wahrscheinlicher sind Autoimmunreaktionen Deines Immunsystems.

Dafür spricht eben nicht nur die Hashimoto, die Du schon länger mit Hormontabletten in Schach zu halten versuchst, sondern eben auch die anderen Indizien und Andeutungen von Dir. Und wenn ich von Dir jetzt im letzten Beitrag lese:

"Ach ja, es wurden jetzt noch stark erhöhte Antikörper gegen ZNS, Serotonin und Ganglioside festgestellt."

Dann ist das für mich fast ziemlich sicher, daß bei Dir ein Hauptgrund Deiner Beschwerden im Immunsystem festzumachen ist. Antikörper gegen ZNS deutet auf Systemischen Lupus oder Multiple Sklerose hin. Serotoninantikörper sind auch nicht selten bei Allergikern und Autoimmunpatienten. Sie verursachen Müdigkeit und Depressionen.

Also um ein weiteres Ausbreiten der Immunirrtümer zu vermeiden, solltest Du zunächst mal ein paar Wochen Vitalstoffe als Nahrungergänzung zuführen. Also extreme Mängel an Zink und Selen, sowie Eisen und Kupfer müssen behoben werden, damit das Immunsystem nicht noch mehr Amok läuft. Leider ist es so, daß immungestörte Patienten die Tendenz haben mit der Zeit zusätzliche Allergien und Autoimmunkrankheiten zu entwickeln.

Doch aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Vitalstoffe allein, ein so fehlgeleitetes Immunsystem nicht wieder hinbiegen können, jedenfalls nicht in kurzer Zeit. Es bedarf dann noch eine aufwändige Immuntherapie. Ich vermute, daß "hier der Hase begraben liegt".
 
hallo chrissi,

leider kann ich deinen beitrag nicht ganz in meinem kopf aufnehmen.
was mir aber aufgefallen ist:

das mit deinem puls.
bei mir war es auch so, dass ich einen sehr erhöhten ruhepuls hatte:
nach dem schlafen war er auf 100, normal im liegen bei 120, beim afstehen auf 143 und beim gehen über 170.
so wurde ich auf den hometrainer gebracht, wo ich schon nach kurzer zeit einen pulsabfall auf um die 60 hatte.
ich brach dann mit muskelschwäche zusammen.
du schreibst ja auch was wegen muskeln...

weiter hatte ich auch vitamin d mangel.

bei mir geht es auch im liegen am besten.
im sitzen werde ich oft auch so benommen, dass ich manchmal "wegtrete" und zusammenklappe.
stehen tu ich schon praktisch nicht mehr, weil ich einfach zu schwach bin und schnell zusammen klappe.

die starke müdigkeit habe ich auch.
egal, wie viel ich schlafe.
was mir auffällt:
nach dem schlafen bin ich am meisten erschöpft (wobei ich mit grossem schlafmangel auch zu nichts zu gebrauchen bin).
ich brauche etwa neun stunden nach dem schlafen, bis ich mich einigermassen davon erholt habe.
doch dann werde ich nach etwa zwei oder drei stunden schon wieder voll müde, weil ich ja eigentlich wieder schlafen sollte.
vielleicht ist das, weil ich im schlafen sauerstoffabfälle bis unter 40% habe und keine heimbeatmung habe, da ich sauer auf die ärzte war, als sie sie mir anboten und nicht stationär gehen wollte. (sie wollten mir erst helfen, als es mir schon besser ging, nachdem sie mich in schlimmsten zuständen hängen liessen. da fand ich, ich kann jetzt auch auf sie verzichten. und eh habe ich ein krankenhaustrauma, weswegen ich nicht stationär zur beatmungseinstelung gehen wollte. die machen einem stationär eh nur zur sau und stellen einem als den hinterletzten trottel hin. die können mich mal!)

viele andere symptome von dir habe ich auch.

hashimoto habe ich nicht.
sicca schon.
allergien auch.
ich habe noch andere sachen.
doch die eigentliche ursache kenne ich auch nicht.
ich behandle einfach auf ein paar teile meines "krankheitsbildes".

sorry, dass ich nicht weiter helfen kann, ich finde nur, dass es bei uns ähnliche dinge gibt.
gerade das mit dem puls habe ich sonst noch nie von jemandem gehört und will immer wissen, was da los ist.
damals beim kardiologen fand er noch nichts, untersuchte aber auch nur im liegen.
also das ekg im liegen.
vielleicht können wir uns einander tipps geben, wenn wir beide noch was rausgefunden haben.
kannst mich ja mal anrufen.
ich habe gerade gestern meinen arzt gefragt, ob er bei mir mal ein fünkchen an lungenhochdruck gedacht hat, als ich neu zu ihm kam.
er verneinte es.
es sei so selten und unbekannt, weswegen er bei keinem patienten daran denkt.
das gab er zu.
vielleicht ist es aber auch was genetisches, weil meine mutti hat ein sehr, sehr ähnliches bis überschneidendes krankheitsbild wie ich.
meine schwester ist auch belastet und der bruder hat auch gewisse sachen.
die meisten verwandten mütterlicherseits haben so komische krankheiten...

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Hallo Shelley,

bei mir war es auch so, dass ich einen sehr erhöhten ruhepuls hatte:
nach dem schlafen war er auf 100, normal im liegen bei 120, beim afstehen auf 143 und beim gehen über 170.
so wurde ich auf den hometrainer gebracht, wo ich schon nach kurzer zeit einen pulsabfall auf um die 60 hatte.
ich brach dann mit muskelschwäche zusammen.
Ein hoher Puls ist meist ein Zeichen für einen Kaliummangel und bei Kaliummangel hat man Muskelschwäche und sollte erst den Kaliummangel beseitigen bevor man Sport macht. Das kann sonst lebensgefährlich sein.

Bei M. Wilson kann man über die Nieren Kalium verlieren. Kaliummangel führt zunächst mal zu einem hohen Puls aber auch zu einer Muskelschwäche.

Bei Dir Shelley, hatte ich ja auch mal den Verdacht geäußert, dass Du M. Wilson haben könntest. Du hast auch Leberprobleme und diese Beschwerden von Chrissi, die ich auch habe und die auch wilsontypisch wären, hast Du ja auch....

Gruß
margie
 
Hallo Chrissi,

also ich würde Dir, wegen der Atemnot, die Du angibst, raten, M. Wilson schnellstmöglich ausschließen zu lassen.
Denn, wenn die Atemnot eine Folge des M. Wilsons wäre, ist es denkbar, dass sich ein Leberversagen anbahnt.
Lese dazu mal hier aus dem alten Forum des dt. Wilson-Selbsthilfevereins den Bericht über ein junges, sportlich auch sehr aktives Mädchen, bei dem sich das Leberversagen mit immer wiederkehrender Atemnot angekündigt hatte:
www.morbus-wilson.de/forum19941/messages/293.htm
Bei diesem Mädchen, traten ab und zu Atemprobleme auf, ansonsten liess nichts aber auch gar nichts die Eltern oder Kameradinnen vermuten, dass diese Krankheit anscheinend schon einige Zeit ihren Körper befallen hatte.


Und hier noch ein zweiter Bericht, wo ein Mädchen mit MW verstarb mit Angaben zu den zuvor auftretenden Beschwerden:
:: Thema anzeigen - Worte einer Mutter
Aus dem Bericht einer Mutter, deren Tochter an MW verstarb:
Mit 18 traten dann verstärkt Kreislaufprobleme auf, sie kippte einfach um, wurde ins Krankenhaus gefahren und von dort wenige Stunden später ohne Befund entlassen. Weitergehende Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Zur gleichen Zeiten traten Astmabeschwerden auf,
Antwort einer MW-Betroffenen:
Deine Tochter verstarb nach dem, was Du an Symptomen angibst, wohl an einer akuten Hämolyse, die zum Nieren- und Leberversagen führen kann. Diese hat sich vorher angekündigt und ein guter Arzt hätte das vielleicht auch erkennen können. Das Erbrechen war eines dieser Symptome. Man kann auch immer wieder mal bei Belastung eine Luftknappheit haben, weshalb ich mutmaße, ob nicht bereits die Asthmabeschwerden von der hämolytischen Anämie (=Hämolyse) verursacht waren. Auch die stetige Müdigkeit war wohl ein Zeichen dafür.
Antwort der Mutter:
Und alles was Du geschrieben hast, deckt sich voll mit meinen bisherigen Erkenntnissen.


Ich will Dich nun nicht beunruhigen. Aber da Du so viele typische MW-Symptome angegeben hast und dazu noch leberkrank bist (denn die Angaben von Dir lassen auf eine Leberkrankheit schließen), könnte es sich bei Deiner Atemnot um die Atemnot handeln, die man als Folge einer Hämolyse (=hämolytischen Anämie bei der es zum plötzlichen Absterben von roten Blutkörperchen kommt) bekommen kann.
Wenn nämlich die roten Blutkörperchen absterben, ist der Sauerstofftransport nicht mehr gewährleistet, denn die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff. Die Folge ist Atemnot.
Beschleunigt sich dieses Absterben dann noch weiter, wird es lebensgefährlich und die meisten benötigen dann sofort eine Lebertransplantation, evtl. noch eine Nierentransplantation (wie im letzten der beiden Fälle).

Damit es soweit bei Dir nicht kommt, würde ich versuchen, den M. Wilson ausschließen zu lassen.

Gruß
margie
 
Hallo margie, trotzdem ist Morbus Wilson eine seltene Erbkrankheit. Eine Gelbfärbung der Haut wäre dann zu erwarten!? Wie kommt es denn bei Morbus Wilson zum Absterben der roten Blutkörperchen?

In netdoktor.de steht zum Thema "Kupfer":

Bei unklaren Lebererkrankungen (z. B. Gelbfärbung der Haut und der Augen) und bei Veränderungen des Nervensystems (z. B. Steifheit der Muskulatur, Zittern) kann die Messung des Kupfergehalts im Blut und im Urin helfen, eine seltene Störung des Kupferstoffwechsels (Morbus Wilson oder auch hepatolentikuläre Degeneration genannt) zu entdecken. Außerdem bei unklarer Blutarmut, die sich auf Eisengabe nicht bessert.

Bei Morbus Wilson, eine seltene, angeborene Kupferstoffwechselstörung, kann die krankhafte Speicherung von Kupfer in der Leber bis zum Leberversagen führen (Gelbfärbung der Haut und Augen). Ablagerungen im Gehirn können zu Zittern und anderen Bewegungsstörungen führen. Es können auch psychische Veränderungen auftreten. Bei vielen Patienten findet sich ein rotbrauner Ring um die Regenbogenhaut (Kayser-Fleischer Ring). Die Erkrankung zeigt sich meist vor dem 40. Lebensjahr.

https://www.netdoktor.de/Diagnostik+Behandlungen/Laborwerte/Kupfer-515.html

Ich selbst kenne auch ein junges Mädchen um die 20, welche öfter mal umkippt. Ich vermute Unterernährung wegen Schlankseinwollen und Verdauungsprobleme/Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In Folge Nährstoffmangel, Eisenmangel. In Folge Blutarmut. In Folge Sauerstoffarmut mit gelegentlicher Bewusstlosigkeit. Doch könnte es auch hier Morbus Wilson sein? Wie kann man das feststellen? Siehr man es an Ringen in den Augen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Joh,

trotzdem ist Morbus Wilson eine seltene Erbkrankheit. Eine Gelbfärbung der Haut wäre dann zu erwarten!? Wie kommt es denn bei Morbus Wilson zum Absterben der roten Blutkörperchen?
Zur Seltenheit der Krankheit folgendes:
Die Angaben zur Häufigkeit variieren stark. Ein Experte schrieb, dass einer von 1000 Menschen MW (M. Wilson) hat, anderswo liest man dass ein Mensch von ca. 30000 Menschen M. Wilson hat.
Die letzteren Angaben wurden zu einer Zeit ermittelt, wo man nur die schwerstbetroffensten Fälle diagnostizieren konnte und noch nicht wußte, dass es auch leichter betroffene Fälle gibt.
Man hat nämlich die registrierten Fälle in "abgeschlossenen Ländern" genommen, wie z. B. in der ehemaligen DDR, die es aber schon 20 Jahre lang nicht mehr gibt oder die Fälle auf Inseln in der dritten Welt gezählt.
Beide Kriterien sind sehr unzuverlässig:
Zum einen werden vielleicht höchstens die Hälfte aller Fälle registriert, auch ich bin sicher noch nirgends registriert.
Zum anderen gab es damals, als man diese Zählung durchführte, noch viele Möglichkeiten der Diagnostik nicht. Ja, das für mw-verantwortliche Gen wurde erst ca. 1993 entdeckt und seither hat man doch einige Fälle durch den Gentest noch diagnostiziert, die in der vorangegangenen Zählung gar nicht enthalten sind.
Da MW oft in den gleichen Familien auftritt, in denen es auch Fälle von Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) gibt, würde ich vermuten, dass MW fast genauso häufig ist wie Hämochromatose. Hämochromatose ist die häufigste Erbkrankheit überhaupt. Auch in unserer Familie gibt es Hämochromatose (einer meiner Brüder hat sie) und M. Wilson (ich und evtl. ein weiterer Bruder hat MW).
Daher tendiere ich, die erstgenannte Zahl, also ein Mensch unter 1000 Menschen könnte MW haben, zu glauben oder eine Zahl zwischen den beiden Zahlen..
Das hieße, die Dunkelziffer wäre noch sehr riesig und da leider die Ärzte die Symptome von MW immer noch nicht "drauf" haben, wird die Dunkelziffer auch riesig bleiben....
Auch bei der letztgenannten Zahl, also dass nur einer von 30000 Menschen MW hat, geht man von einer immensen Dunkelziffer aus, nämlich von 2 Dritteln. D. h. man nimmt an, dass nur ein Drittel aller Betroffenen mit MW diagnostiziert sind.

Zu einer akuten Gelbfärbung der Haut kommt es bei MW kurz vor dem Leberversagen. Aber dann ist es zu spät, denn das Leberversagen überleben viele nicht.
Lese mal hier auf Seite 14 über einen solchen Fall, wo ein Mädchen aus einer Hämolyse heraus ein Leberversagen bekam:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/uploads/media/tag1-skript.pdf

Das Absterben der roten Blutkörperchen (Hämolyse= Zerfall) ist das Charakteristische einer hämolytischen Anämie und eine hämolytische Anämie ist eine typische Folge eines M. Wilsons. Diese Anämie tritt bei MW bei Frauen, vor allem jungen Mädchen häufiger auf, als bei Männern.
In den Leitlinien zu M. Wilson heißt es unter "Symptomatik" u. a.:
Hämatologisch Sekundärschäden der Lebererkrankung (Koagulopathie), des Hypersplenismus (Leukopenie, Thrombozytopenie)
Coombs negative Hämolyse, Anämie
siehe
AWMF online - Leitlinie Neurologie: Morbus Wilson
Die Hämolyse ist also eine Schädigung in der Blutbildung.


Bei Morbus Wilson, eine seltene, angeborene Kupferstoffwechselstörung, kann die krankhafte Speicherung von Kupfer in der Leber bis zum Leberversagen führen (Gelbfärbung der Haut und Augen).
Das mit der Gelbfärbung stimmt schon, wenn man solange wartet, bis man das Leberversagen bekommt. Aber dann ist es für viele zu spät, denn nicht jeder überlebt die Lebertransplantation.

Ablagerungen im Gehirn können zu Zittern und anderen Bewegungsstörungen führen. Es können auch psychische Veränderungen auftreten. Bei vielen Patienten findet sich ein rotbrauner Ring um die Regenbogenhaut (Kayser-Fleischer Ring). Die Erkrankung zeigt sich meist vor dem 40. Lebensjahr.
Auch das ist richtig.
Der Kayser-Fleischer-Ring ist ein grün-bräunlicher Ring (rotbraun kann er vielleicht auch mal sein) den man im Auge finden kann bei ca. 60 % der Fälle und meist erst im Endstadium der Krankheit. Man sieht in normalerweise mit dem bloßen Auge nicht und nicht alle Augenärzte wissen, wie man den Ring feststellt.
Betr. die Symptome sei zu sagen, dass es sehr unterschiedliche Fallvarianten geben kann. Die Experten sagen zu Recht, dass kein MW-Fall dem anderen gleicht. Das kommt von dem jeweiligen Gendefekt und es gibt mittlerweile fast 400 verschiedene.

Ich selbst kenne auch ein junges Mädchen um die 20, welche öfter mal umkippt. Ich vermute Unterernährung wegen Schlankseinwollen und Verdauungsprobleme/Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In Folge Nährstoffmangel, Eisenmangel. In Folge Blutarmut. In Folge Sauerstoffarmut mit gelegentlicher Bewusstlosigkeit. Doch könnte es auch hier Morbus Wilson sein? Wie kann man das feststellen? Siehr man es an Ringen in den Augen?
Es könnte bei dem Mädchen auch ein MW vorliegen bei diesen Symptomen.
Auch ich bin als junges Mädchen ab und zu umgekippt, ohne dass ich damals das für schlimm gehalten habe. Kein Arzt wäre damals aber auf MW gekommen.
Bei MW haben viele Betroffene Verdauungsprobleme. Die Bauchspeicheldrüse wird bei einigen schwach und das führt dazu, dass man sehr schlank wird. War auch bei mir so. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, d. h. Allergien haben Leberkranke aufgrund der Leberkrankheit auch sehr häufig.
Und eine Anämie hat einen latenten Sauerstoffmangel zur Folge, der, wenn sich die Anämie mal beschleunigter entwickelt, auch zu einer Atemnot führen kann.

Aber das heißt nun nicht unbedingt, dass jedes Mädchen mit diesen Symptomen einen MW haben muss. Sie kann ihn haben mit diesen Symptomen, muss ihn aber nicht haben, weil es auch andere Erklärungen für diese Symptome durchaus geben kann.

Nun ich will nun keine Romane schreiben. Die Diagnostik kann schnell gehen, wenn man den Kayser-Fleischer-Ring hat, sie kann sich stark hinziehen, wenn man ihn nicht hat.
Da die MW-Diagnostik so schwierig sein kann, will ich dazu auch nicht mehr allzu viel schreiben, es gäbe sonst wieder einen Roman.
Oben habe ich an Chrissi dazu schon ein paar Dinge geschrieben und will mal darauf verweisen. Auch in meinen vielen früheren Beiträgen habe ich dazu schon so viel geschrieben.

Gruß
margie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Shelley,

Ein hoher Puls ist meist ein Zeichen für einen Kaliummangel und bei Kaliummangel hat man Muskelschwäche und sollte erst den Kaliummangel beseitigen bevor man Sport macht. Das kann sonst lebensgefährlich sein.

Bei M. Wilson kann man über die Nieren Kalium verlieren. Kaliummangel führt zunächst mal zu einem hohen Puls aber auch zu einer Muskelschwäche.

Gruß
margie

kalium war bei mir damals okay.
---- denke ich - ich war im krankenhaus, als ich 24h am tag am pulsoxymeter hing.

wie ist es bei dir chrissi?

wie ist dein kalium-wert?

:wave:
 
Oben